Homeoffice

Guten Morgen zusammen,

Ich habe eine etwas spezielle Frage und kann dazu im Netz keine Antwort finden.
Randinfo: NRW, Arbeiten im ÖD.

Ich habe bisher aufgrund Kinderbetreuung im Homeoffice gearbeitet. Ich habe einen Job, der zu nahezu 100% von zu Hause aus durchführbar ist. Wenn meine Anwesenheit notwendig war, bin ich auch mal zur Dienststelle gefahren.
Nun soll an kommender Woche alle getroffenen Maßnahmen wie Homeoffice zurückgefahren werden, weil allgemein ja quasi alles wieder gelockert wird....
Aber Wie bekannt: nicht die Kindergärten.
An meinem Betreuungsproblem hat sich also nichts geändert.

Jetzt die knifflige Frage: Ich gehöre zur systemrelevanten Infrastruktur....somit hätte ich ja Anspruch auf einen Notfallplatz.
Aber die Bescheinigung, auf der der Arbeitgeber die Unabkömmlichkeit bescheinigen muss führt auf, dass keine Regelungen wie flexible Arbeitszeiten oder Homeofffiche möglich sind.
....und das sind sie bei mir ja problemlos. Ich muss nicht vor Ort arbeiten.
Was hat denn nun Vorrang? Dass meinChef will, dass ich wieder komme weil alles wieder in Normalbetrieb übergeht und ich zur systemrelevanten Infrastruktur gehöre?
Oder dass Telearbeit problemlos möglich ist und ich somit keinen Anspruch auf Notfallbegreuung habe?

Ich konnte im Netz keine Auslegungshinweise dieses Passus finden. Habt jemand von euch einen Hinweis?

VG
Grinsekatze

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hallo

es zählt einzig und allein was dein chef bescheinigt. nicht was wäre könnte wenn. das spielt keine rolle.

in Thüringen müssen beide in der kritischen Infrastruktur arbeiten..... an Lächerlichkeit kaum zu übertreffen 🤣🙈

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Dein Vorgesetzter muss entscheiden ob Homeoffice möglich ist oder ob Anwesenheit am Arbeitsplatz gefordert wird.

Wenn Anwesenheit gefordert wird muss er Dir das bescheinigen. Darum geht es, nicht um theoretische Möglichkeiten.

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Im Endeffekt zählt, was Du/Dein Chef möchte. Möchtest Du wieder in die Arbeit, kann er Dir sicher problemlos bescheinigen, dass Du systemrelevant bist und die Anwesenheit am Arbeitsplatz nötig ist. Möchtest Du daheim bleiben (und für ihn ist das völlig ok, obwohl er wahrscheinlich auch davon ausgehen muss, dass Kinderbetreuung und Homeoffice nicht das Wahre ist), dann bleib daheim. Schwierig wenn ER will dass Du kommst und DU daheim bleiben willst.
In Bayern ist es zB so, dass man sogar im Homeoffice arbeiten kann UND einen Anspruch auf Notbetreuung hat. Es zählt die Art der Arbeit nicht der Ort. Ich muss als Dozentin Vorlesungen halten - mehrere Kurse pro Tag, da funktioniert keine Kinderbetreuung mehr nebenher. Die Systemrelevanz (Mediziner im Abschlussjahr) wurde bescheinigt, und die Notbetreuung genehmigt, obwohl ich zumindest momentan noch daheim arbeite.

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Bisher gibt es kein Recht auf Homeoffice, also müsstest du ins Büro, wenn dein Chef das will.

Arbeitsminister Heil will ja einen Plan bzgl. Recht auf Homeoffice vorlegen, wird aber sicherlich noch dauern, wäre nur für die Zukunft ausschlaggebend.

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Die Frage hat sich mir halt gestellt, weil es auf dem Antrag heißt: flexible Arbeitszeiten und Arbeitsgestaltung (z B Homeoffice) können nicht ermöglicht werden.
Aber das kann es halt, bzw ist es ja sogar. Ich habe einen Heimarbeitsplatz und arbeite seit einigen Wochen problemlos von zu Hause. Meine Anwesenheit ist tatsächlich nicht notwendig.

Das lässt sich bei uns übrigens wunderbar vereinbaren. Mein Kind ist schon 6 und weiß, dass es sich ruhig zu verhalten hat.
Das ist überhaupt kein Problem.

Da ich Risikogruppe wegen Vorerkrankungen bin und mein anderes Kind auch, wäre es mir tatsächlich lieber, das noch weiter so zu handhaben. Warum wegen der paar Wochen bis zu den Ferien uns jetzt noch diesem Risiko aussetzen?
Vielleicht ist die Medizin bis nach den Ferien noch ein Stück weiter als jetzt.

VG
Grinsekatze

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Wie schaut denn das Sicherheitskonzept deiner Dienststelle aus? Ich habe das meiner Firma zu geschickt bekommen. Risikogruppe wurde da sehr weit ausgelegt. Obwohl noch nichts Nachteiliges bewiesen wurde, zählen z.B Schwangere zur Risikogruppe. Ich drücke dir die Daumen.

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Das weiß ich gar nicht so genau.
Ich weiß nur, dass ich laut der durch die Medien publik gemachten Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehöre (Bluthochdruck).
Mit meinem Arzt habe ich darüber nicht gesprochen.

VG

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Schau mal, ob Dein Anmeldebogen aktuell ist. Die wurden ja immer wieder angepasst. Bei mir (Hessen) stand am Anfang auch was zu HO geschrieben, das wurde dann im Laufe der Anpassungen gestrichen.

VG 004

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Das habe ich diese Woche nach einem Telefonat mit der Kiga-Leitung von ihr zugeschickt bekommen.
Ich gehe dann mal davon aus, dass das aktuell ist.

VG

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Soweit ich es verstanden habe ist es egal ob Homeoffice theoretisch möglich ist, so lange dir dein Chef bescheinigt dass du vor Ort zu sein hast. Allerdings finde ich es ein Armutszeugnis, wenn eine deutsche Behörde es nicht schafft all denen die die Kinderbetreuung selber stemmen wollen und die Eindämmung von Corona dadurch unterstützen, dass sie und ihr Kind weniger Kontakte haben dazu zwingen in die Öffentlichkeit zu gehen und Notbetreuung zu nutzen nur damit man den Job vor Ort macht. wenn mein direkter Chef da eine scheißegal Haltung hätte und Hauptsache alle sind hier und er kann überwachen dass was gearbeitet wird, dann würde ich mich an die nächst höhere Ebene wenden und den Fall schildern und um weiteres homeoffice bitten.
Ich arbeite in einem großen Unternehmen. Mein direkter Chef ist schon immer jemand, der uns gerne vor Ort hätte. Er braucht die Kontrolle. Da wir aber alles problemlos 95% homeoffice machen können habe ich ihm für mein Team klar gemacht, dass keiner hier mehr als nötig vor Ort sein wird, so lange die Kinderbetreuung nicht wieder normal läuft. (Wir haben bis auf zwei Ausnahmen alle Kinder) Erstmal hat er geschluckt. Das ist jetzt 7 Wochen her. Letztens kam er mit Ideen wie er wieder alle ins Büro locken kann und kam dann tatsächlich mit der Idee dass wir uns zum Frühstück treffen können?! War eine große Diskussion aber am Ende hat er eingesehen dass die Idee im Moment völlig daneben ist und dass wir von zu Hause alle einen verdammt guten Job machen. Und nur weil er nicht mehr beliebig an unsren Schreibtischen stehen kann, wir nicht nichts machen. Manche Chefs (vor allem die ohne Kinder die Betreuung brauchen oder mit Frauen die Hausfrau sind und er sich um gar nichts kümmern muss) tun sich schwer mit homeoffice der Mitarbeiter, weil das irgendwie ein kontrollverlust ist.

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So denke ich ja auch. Wir schränken uns ein bis zum geht nicht mehr. Halten uns penibel an die Auflagen. Treffen seit Wochen niemanden mehr.
Und dann sollen wir uns „nur aus Prinzip“ dem Risiko aussetzen? Obwohl absolut keine Notwendigkeit besteht?

Ich mache meine Arbeit gut, auch von zu Hause aus. Auch mit den Kindern zu Hause. Wie gesagt, sie sind in einem verständigen Alter.
Hatte auch mehrere Stunden mit dem Chef telefoniert diese Woche....währenddessen sollte er auch gemerkt haben, dass man von den Kindern nichts hört.

Eine Instanz höher gehen bringt nichts...das wäre „zu hoch“. Da würde ich kein Gehör erhalten.
Von da kommt im Grunde ja die Anweisung, wieder in Normalbetrieb überzugehen.

Blöde Situation alles.

VG

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Du kannst dir vom Arzt ein Schreiben ausstellen lassen, dass du zur Risikogruppe gehörst. Dann sollte Home Office eigentlich problemlos weiter möglich sein.

Alles Gute

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Hallo!
Hast du denn schon mit deinem Chef gesprochen, ob er definitiv will, dass du wieder ins Büro kommst?

Bei uns (auch öD NRW ) wurde aktuell jedem, der wollte, unabhängig von dem Hintergrund (Kinderbetreuung, Risikopatient) Homeoffice eingerichtet, wenn die Tätigkeit es zulässt.
Vielleicht ist es das bei euch auch so und es soll auf die Mitarbeiter reduziert, die es aus individuellen Gründen brauchen.

Ich würde morgen beim Chef anrufen und freundlich nachfragen, ob du aufgrund der Umstände bei dir weiterhin im Homeoffice arbeiten darfst.
Ggf würde ich auch einen Antrag auf generelles Homeoffice (unabhängig von Corona) stellen.

Viele Grüße

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Habe es heute geklärt. Ich darf erstmal weiter im Home Office arbeiten.
Da es bei mir problemlos möglich ist und ich ein Kindergartenkind habe, wurde das genehmigt.
Einige mit Vorerkrankungen sind auch im Home Office geblieben. Es wird da anscheinend doch noch individuell geschaut.
Also erstmal alles gut und ich stehe doch nicht vor einem Betreuungsproblem.

VG