Homeschooling...langsam kippt die Stimmung

Hallo zusammen,
ich war eigentlich mit der Übergangslösung des homeschooling relativ zufrieden. Wir haben das Glück, dass die Schule meines Sohnes wirklich gut organisiert ist. Die Aufgaben werden rechtzeitig bekannt gegeben, der Umfang der Aufgaben ist machbar. Kontrolle der erledigten Aufgaben durch die Lehrer findet via IServ statt und die Schüler nehmen an Videokonferenzen teil.
Ich bin auch den ganzen Tag zu Hause und unterstütze gerne. Wir haben uns eine Tagesstruktur eingerichtet damit es besser klappt.
ABER so langsam merke ich, dass nur das stumpfe Abarbeiten von Aufgaben einfach nicht mehr ok ist. Es fehlt der Alltag in der Schule, wo die Schüler nicht nur Aufgaben stumpf bearbeiten, sondern verschiedene Fächer haben, Raum- und Lehrerwechsel, Pausen auf dem Schulhof, Möglichkeiten sich altersentsprechend auszutauschen usw.
Mein Sohn benötigt immer länger diese Aufgaben zu bearbeiten und das liegt nicht am Schwierigkeitsgrad oder am Umfang.
Er geht in die 7. Klasse und wenn der Schulbetrieb schrittweise hochgefahren wird, habe ich Sorge, dass er vor den Sommerferien nicht mehr zur Schule gehen darf.
Wie läuft es bei euch mit dem homeschooling?

VG Jillsmama

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Hallo,

Mein Sohn ist Zweitklässler und er kommt noch gut damit zurecht zuhause zu arbeiten.

Wir leben in NRW und hier ist absehbar, dass alle Grundschüler bald wieder unterrichtet werden. Angedacht ist dafür ein rollierendes System, wo jeden Tag ein anderer Jahrgang in der Schule unterrichtet wird.

DAS verunsichert meinen Sohn enorm. Wieder zurück in die Schule, aber nur an einem Tag, die Klasse wird aufgeteilt (Angst dass die Freunde dann fehlen), jeder sitzt alleine am Tisch weit weg von den anderen, Laufwege wie Einbahnstraßen, "komische Pausen " (kein normales gemeinsames Spiel erlaubt). Danke fürchtet er sich, für ihn wäre es einfacher es bliebe vorerst so wie es ist.

Einen hohen Lernerfolg bei vielleicht vier Unterrichtsstunden pro Woche kann ich mir nicht vorstellen.

Ich finde "ganz oder gar nicht ".

Liebe Grüße

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Hallo,
natürlich wieder eine ganz andere Situation bei euch und auch total verständlich, dass er sich davor fürchtet. Wir leben auch in NRW und diese Regelung ist nicht annähernd zufriedenstellend und ich glaube auch nicht immer durchführbar.
Es ist langsam wirklich frustrierend.

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Bei uns soll es auch bald wieder losgehen. Angedacht ist : Eine Woche die eine Klassengruppe,Woche darauf die andere ...und dann soll.sich das wechseln.
Für meine Tochter (2 Klasse ) ist das absolut nichts. Erst wieder Schule,dann nicht,dann wieder usw.

Sie tut sich schwer mit der Situation
Und kann das nicht verstehen.

Und nützen tut mir das wegen der Arbeitssuchende nichts.

Das lernen daheim ist ..Na ja....Ich muss wieder regulär Arbeiten,zwar verkürzt aber dennoch hocken wir uns nittags hin und arbeiten den Stoff auf. Wir hängen inzwischen eine gute Woche hinterher. Ich will in der wenigen Zeit die wir haben nicht noch mit meinem Kind streiten wegen lernen.

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Meine Tochter ist 16 und vermisst auch das Gemeinsame. Wie du sagst, immer nur stumpf alleine Aufgabenberge bearbeiten, ist auf Dauer echt öde, man möchte gern mal sofort mit anderen sprechen können, also auch direkt im Unterricht über Inhalte und Aufgaben.

Es ist für Schüler eben etwas anderes als für ältere, die ein Fernstudium betreiben und damit auch super klarkommen.

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Ja ganz genau. Der direkte Austausch über Inhalte fehlt. Für ein Fernstudium entscheidet man sich ja bewusst und kann dahingehend für sich entscheiden, ob man so arbeiten kann oder nicht. Unsere Kinder MÜSSEN funktionieren und die Ungewissheit wie es wirklich weitergeht bleibt.

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Meiner geht seid einer Woche wieder in die Schule, heute haben die Prüfungen begonnen, er fand Homeschooling besser da es ruhiger war, jetzt sind in der Klasse auch nur noch 9, das macht es angenehmer, richtig was neben dem Lernen wird da aber nicht gemacht, Pause bedeutet einfach nur kein Unterricht aber nicht das man sich gross bewegt oder mit anderen was macht.
Wir fanden Homeschooling gut, es war nur leider vom Lehrer her schlecht bis garnicht organisiert.

LG
Visilo

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Mein Neffe ist auch in der Prüfungsvorbeitung und ist der selben Meinung. Zu Hause war es ruhiger und wirklich Unterricht findet auch nicht statt aber Klausuren müssen noch geschrieben werden, damit die Vornoten festgelegt werden können 🙄

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Ist bei uns auch so, diese Woche ist von Mo-Do BOZ Prüfung, am Freitag ist normal Schule und sie schreiben Arbeiten in Deutsch und Englisch, was für ein Spass 😬

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Letzte Woche war bei meiner die Luft raus da dauerte auch alles ewig, die Motivation war gleich 0. Alle 45 Minuten soll sie eine Pause machen, sie danach wieder drann zu bekommen war an einigen Tagen kaum Möglich. Diese Woche klappt es wieder, ich denke mal solche hochs und tiefs haben sie auch in der Schule. Man bekommts da halt nur nicht so mit.

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Hallo!

Bei uns ist es ähnlich, wobei die Kinder mit der Situation schon länger nicht gut klar kommen. Das Homeschooling ist ja nur die eine Seite. Aber das täglich Non-Stopp Aufeinanderhocken tun unseren Beiden überhaupt nicht gut.
Das Homeschooling beim Kleinen (2. Klasse) funktioniert soweit auch ganz gut, zumindest solange er alles versteht. Wenn er irgendetwas nicht gleich versteht, wir er leider schnell ungeduldig und wütend. Da kann ich noch so ruhig alles erklären - ihm fehlen hier die Mitschüler, die eben auch nicht alles beim ersten Mal verstehen. Aber sonst klappt alles ganz gut, und letzte Woche hat die Klassenlehrerin sogar eine kleine Videokonferenz mit den Kids gehalten (Nicht zur Vermittelung von Lerninhalten sondern damit sich die Kinder einfach einmal wieder sehen).Leider wird es vermutlich noch sehr lange dauern, bis der Kleine zumindest tageweise wieder in die Schule darf - nachdem eine Schülerin erfolgreich gegen die Schulpflicht der 4.Klässler geklagt hatte (in Hessen sollte der Präsenzunterricht am 27.4. für die 4.Klässler wieder starten, in letzter Minute hat das Verwaltungsgericht das Ganze gestoppt), will das KM nun streng von oben nach unten vorgehen. Selbst wenn jede Woche 2 weitere Jahrgänge in die Schule dürfen, könnte er frühestens Mitte Juni wieder in die Schule.
Nun ja, und bei der Großen (5. Klasse Gym) ist das alles doch recht chaotisch. Der eine Lehrer gibt täglich Aufgaben nach Stundenplan, der nächste wöchentlich, der Klassenlehrer sogar nur alle 3 Wochen und wieder andere gar nicht. Beim Einen Lehrer sind die Aufgaben abends schon hochgeladen, beim nächsten erst im Laufe des Vormittags. Da unser Drucker sich leider vom PC aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen nicht ansteuern lässt., kann die Große sich die Sachen auch nicht selbst ausdrucken, und so drucke ich morgens vor der Arbeit noch die Unterlagen für die Tag aus (was regelmäßig dazu führt, dass ich nicht pünktlich um 7:40 aus dem Haus komme, weil die Cloud überlastet ist oder was auch immer), erstelle für meine Tochter einen Arbeitsplan (sie ist leider selber sehr unstrukturiert und braucht hier Hilfe, da arbeiten wir nebenbei auch noch dran), werde 3 Mal am Tag telefonisch um Hilfe gebeten...
Eigentlich könnten meine Kids in die Notbetreuung, aber der Kleine wäre dann an seiner Schule das einzige Kind, und zuhause kann er sich sinnvoller beschäftigen als in der Schule, wo es außer Papier und Büchern nicht viel gibt - ich kann ihm ja schlecht die Lego-Kiste mitgeben. So sind die Kinder jetzt 2 Tage in der Woche alleine zuhause - dafür klappt es super.
Das nächste Problem ist dann noch das zurückschicken der gelösten Aufgaben. Der eine Lehrer will es per E-Mail, für den nächsten sollen es die Kinder in die Cloud stellen (oder besser die Eltern), die einen wollen es wöchentlich, die nächsten wollen nur einen Teil der Sachen haben, wieder andere gar nicht oder nur sporadisch... ICH verliere da schon den Überblick, wie soll ihn meine 10jährige Tochter dann schaffen?
Und zu allem Überfluss kam dann letzte Woche noch eine Mail des Klassenlehrers, die Kinder hätten ja jetzt so viel Zeit zum Lesen, trotzdem hätten viele Kinder bisher kaum Punkte bei Antolin gesammelt, wir Eltern sollen doch bitte unsere Kinder immer wieder zum Lesen animieren #augen - als hätte ich momentan nichts besseres zu tun! Der Spagat zwischen Arbeit, Haushalt und Kindern ist durch das Homeschooling ohnehin schon kaum noch möglich, da hab ich echt andere Probleme als meinen Lesemuffel zum Lesen zu bewegen. Abgesehen davon hat uns bei der Großen die Pubertät voll im Griff - die Pubertätsprobleme werden vom Lagerkoller scheinbar noch potenziert...

Nun ja, von guter Stimmung ist jedenfalls bei uns schon lange nicht mehr die Rede. Die Große rebelliert, die Kids streiten nahezu ununterbrochen und ich versuch bei all dem Chaos Nerven und Verstand nicht zu verlieren. Mal sehen, wie lange das noch klappt...

LG

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Puuhh das ist wirklich nicht leicht mit drei Kids. Ich habe ja nur ein Kind im schulfähigen Alter und dahingehend beschwere ich mich hier auf hohem Niveau 🙈
Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das Ganze wäre, wenn ich arbeiten müsste. Hut ab!
Ich hoffe einfach, dass es nur ein Durchhänger bei meinem Sohn ist.
Abwarten 🤷🏻‍♀️

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Mir als Lehrerin geht es ähnlich. Mir fehlt der persönliche Kontakt, viele Schüler erreicht man nur schwer, andere gar nicht mehr.
Gerade meine Förderschüler tun sich oft mit der Technik schwer, verlieren Passwörter etc.

Spontanes Reagieren wenn was nicht verstanden wurde geht nicht. Viel Interessantes ergibt sich häufig sonst aus dem Unterrichtsgespräch.

Ich bin auf die ehrliche Rückmeldung der Eltern angewiesen, die das teilweise aber eher als Kontrolle erleben und denken sie sind nicht gut genug, wenn das Kind die Aufgaben nicht schafft und sind eben nicht ehrlich.

Aber oft kommt nach einem Tief ja auch wieder ein Hoch!

Wir müssen also alle durchhalten.

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Bei uns läuft es ziemlich gut.

Mein Mittlerer ist in der 3. Klasse und glücklicherweise ein sehr guter Schüler. Er bekommt einen Wochenplan und Lernvideos und arbeitet diese ab. Die Lehrerinnen geben sich viele Mühe, laden gesungene Videos hoch usw.
Das Fußball spielen fehlt ihm tatsächlich sehr, aber das dürfte er aktuell ja auch auf dem Hof in der Schule nicht.

Meine Älteste (5. Klasse) hat auch noch keine Stimmung die kippt. Ihre Schule ist medial gut aufgestellt, die Lehrer sehr engagiert. So hat sie zB auch Sport per Videokonferenz. 🤣 Es gibt einen Stundenplan, nachdem die Lehrer tatsächlich online unterrichten. Somit hat sie jedes Fach regelmäßig, sieht ihre Klasse usw. Die Klasse bleibt meist nach dem Unterricht noch eine halbe Stunde gemeinsam ohne Lehrer online und quatscht.
Und danach macht sie mit ihren Mädels per FaceTime ziemlich viel „gemeinsam“. Natürlich wäre Treffen in echt besser, aber noch gehts.

Meine Jüngste (Vorschulkind) die langweilt sich extrem. Telefonieren ist noch nicht, und sie ist traurig, dass sie alle Vorschulaktivitäten verpasst. Darauf freut sie sich schon so lange.

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Hallo,

bei der Großen (7. Klasse) ist die Stimmung nach wie vor, so lala. Sie ist nicht begeistert, macht aber, was sie soll.
Da man als Teenager ja unmöglich zeitig aufstehen kann, wenn man keine fest vorgegebene Anfangszeit hat, fängt sie so um halb 11 an und ist dann erst am späten Nachmittag fertig, unterbrochen von längeren Zeiten, wo sie dringend Musik hören oder sonstwie herum gammeln muss. Am Wochenende hat sie deswegen auch Arbeit, aber zumindest beschwert sie sich nicht darüber.

Mit unserem Sohn (10, 5. Klasse) lief es vor den Osterferien ganz schlecht. Danach gab es weniger Aufgaben von der Schule, und wir haben beschlossen, dass es sein Problem ist, wenn er nicht fertig wird und nicht unseres. Seitdem funktioniert es ganz ok.

In die Schule wollen beide wieder.

LG

Heike

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Bei uns wirds auch schwieriger (4. Klasse + 7. Klasse Gymnasium). Die ersten 4 Wochen war noch alles cool. Jetzt merke ich, wie sie nachlassen und anfangen, zu schludern oder Sachen nicht zu erledigen.