Hallo,
ich befinde mich aktuell in einer totalen Zwickmühle 🥴
Ich bin Erzieherin in einer Kita und seit Tag 1 der Corona Pandemie befinden sich viele Kinder in der Notbetreuung.
Wir müssen seit Beginn auch zu unseren normalen Dienstplan in der Kita präsent sein.
Bisher wurde ich aus der Kinderbetreuung außen vor gelassen, da ich wegen einer Lungenembolie letzten Jahres keine vollständige Lungenfunktion mehr besitze und zusätzlich bekomme ich wegen starker Neurodermitis Medikamente gespritzt die mein Immunsystem herunterfahren, sprich, laut RKI gehöre ich zur Risikogruppe.
Bisher habe ich täglich für ein paar std. schriftliche Arbeiten erledigt, geputzt, gekramt etc.
Da sich die Notbetreuung jetzt aber mehr und mehr ausweiten wird, sind die Tage gezählt bis das auch ich in der Kinder Betreuung aus Personal gründen eingesetzt werden muss.
Meine Ärztin darf mir kein BV ausstellen und für meinen Träger bin ich scheinbar hinnehmbares Risiko, da er, trotz des Attestes meiner Ärztin, in dem hervorgeht das ich zur Risikogruppe gehöre und er auch weiß dass ich eine, bisher unerklärliche Lungenembolie erlitten habe, mich nicht zum Betriebsarzt schickt um ein BV für mich zu erzielen.
Unseren 3 jährigen Sohn haben wir, aufgrund meines Risikos trotz Notbetreuungsplatz zuhause betreut, auch dies wird sich nun ändern, da die Firma meines Mannes in einen anderen Stadtteil zieht und er vor Ort sein muss und somit kein Homeoffice mehr machen kann und unser Kind zuhause bleiben könnte.
Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll.
Die Angst ist groß dass ich mich infiziere und es nicht ganz so glimpflich ausgeht für mich, auf der anderen Seite wünsche ich mir, vor allem für meinen Sohn der hier als Einzelkind echt einsam ist, wieder Normalität, aber zu welchem Preis?
Meine Ärztin kann mich nicht Monate lang krank schreiben, mit welcher Begründung? Zumal ich ja dann auch ins Krankengeld falle und mein Mann ist eh schon auf Kurzarbeit, wenn auch gering reduziert, aber trotzdem würde es finanziell echt eng werden.
Es ist so verzwickt und es fühlt sich alles so beklemmend an und ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.
Sorry für den langen Text.
Erzieherin, Mutter und Risiko 🥴
Hallo,
ich weiß nicht, wie das für Erzieherinnen geregelt ist, aber für mich als Lehrkraft gäbe es eine Stabstelle der Schulbehörde, an die ich mich wenden kann. Bei dir könnte das Gewerbeaufsichtsamt zuständig sein. Ruf doch da mal an und frage nach! :)
Hallo,
danke für die Antwort.
Das ist ein guter Vorschlag, danke, nachfragen könnte man ja mal.
Habt ihr einen Betriebsrat oder wie ist das bei euch geregelt?
Ich kenne mich mit größeren Betrieben nicht aus, würde mich aber dringend informieren, wer zuständig ist.
Da du von BV schreibst, gehe ich davon aus, dass du schwanger bist.
Darüber würde ich mich informieren.
Aber selbst wenn du nicht schwanger bist und/oder das nicht zur Schwangerschaft zählt, würde ich mich aus Eigeninteresse informieren.
Lungenembolie ist gefährlich und da würde auch ohne Schwangerschaft nicht mit meiner Gesundheit pokern. Zur Not mti dem Arzt sprechen wegen Krankschreibung, Risiko und co.
Krankengeld ist nicht das gelbe vom Ei. Hohes Risiko aber auch nicht. Ich bin dankbar, dass es hier Krankengeld gibt.
Hallo,
danke für deine Antwort.
Der Betriebsrat sagt er könne so nichts für mich tuen, außer darauf hoffen dass ich aus der Kinderbetreuung außen vor bin, aber das wird sich nicht mehr lange umsetzen können, da jetzt immer mehr Kinder kommen werden.
Nein Schwanger bin ich nicht und ich weiß auch dass ein BV im Mutterschutzgesetz verankert ist, habe aber schon oft gehört, dass Risikogruppen, je nachdem was vorliegt, tatsächlich ein individuelles Beschäftigungsverbot aufgrund der Corona Pandemie erhalten haben, dies darf aber nur der Betriebsarzt bzw. der Arbeitgeber ausstellen. Habe wirklich schon vieles versucht, solange der AG kein Grund sieht, sind mir die Hände gebunden.
Klar dann muss man das Krankengeld in Kauf nehmen, aber weswegen soll man mich monatelang krank schreiben? Aus Angst vor Corona? Darf die Ärztin nicht. Aufgrund meiner Vorgeschichte? Geht auch nicht, weil dafür wieder der Arbeitgeber zuständig ist. Habe es mit meiner Ärztin schon durchgekaut. Es ist total verzwickt 🥴
Da der Virus ja nicht in absehbarer Zeit verschwindet würde ich mich an deiner Stelle nach einem anderen Job umsehen wo du halt möglichst keinen Kontakt zu so vielen Leuten hast, in der Verwaltung müsste das doch gehen. Mit deinem Kind wird es schwieriger, du kannst es ja nicht für Jahre von den anderen isolieren 😬.
Die Lehrerin meines Sohnes hat, wenn ich es richtig verstanden habe, eine transplantiere Lunge, sie arbeitet trotzdem, nur müssen bei ihr die Schüler die Maske den ganzen Tag tragen, Sie hat auch noch 3 Kinder zu Hause die ja auch Kontakte mit anderen haben. Sie meinte auf die Nachfrage warum sie trotzdem arbeitet das es ihr Traumjob ist und das Leben an sich ein Risiko ist. Sie versucht sich nach besten Wissen und Gewissen zu schützen sie hält aber nichts davon sich und ihre Familie zu isolieren und das über Monate und Jahre.
LG
Visilo
Hallo und danke für die Antwort.
Einen Berufswechsel beziehe ich auch in Betracht, aber das wäre eine langfristige Lösung die mir in dieser jetzigen akuten Phase aber nicht weiter hilft.
Klar ist es das einfachste zu sagen ach kündige deinen Job, aber einfach mal kündigen und ohne jegliche andere abgeschlossen Qualifikationen auf Jobsuche in der jetzigen Phase zu gehen, halte ich persönlich für ziemlich naiv.
Wer vergibt den jetzt Jobs? Die Arbeitslosigkeit ist Extrems gestiegen und vieles auf Eis gelegt.
Natürlich betrachtet jeder die Lage aus einer anderen Perspektive und auch jeder geht anders damit um. Hut ab vor der Lehrerin das sie es so locker sieht, mir ist da ehr mulmig zumute, weil der Kita Alltag doch sehr viel Kontakt in jeglicher Form mit sich bringt.
Na ja, aber die Lösung ist eben nicht bei voller Bezahlung Zuhause bleiben bis irgendwann eine Impfung da ist. Dann müsstest du dich schon zuhause einsperren und bestenfalls jeglichen Körperkontakt bis dahin meiden. Denn sonst besteht das Risiko auch außerhalb der Arbeit und ein BV ist nicht gerechtfertigt.