Wie teile ich dem Kiga freundlich mit, dass die Eltern das Krisenmanagement bescheiden finden?

Wir haben einen Kiga mit 50 Kindern, 10 davon sind jetzt in der Notbetreuung. 8 Erzieher haben wir, alle haben Dienstpflicht und "langweilen" sich nach eigener Aussage.


Ich bin Elternsprecherin und habe einige unglückliche Eltern, die bitten, mich an den Kiga zu wenden.

Es geht darum, dass unser Kiga nichts für die Kinder zuhause tut. Zu Ostern gab es eine 0815-Rundmail an alle (kopiert aus dem Internet...) und das wars.

Von vielen Seiten hört man, wie lieb sich die Erzieher aus anderen Kitas auch um die Zuhausegebliebenen kümmert, nur hier passiert gar nichts. Auch die Vorschulkinder haben bislang keine Resonanz bekommen.


WIE bitte kann ich so was freundlich und diplomatisch ansprechen? Das ist mir wirklich unangenehm...Ich will sie ja auhc nicht nötigen, etwas zu initiieren, sie sollen es ja aus eigenen Stücken machen.

Sag ich was? Falls ja, was sag ich? Habt ihr Ideen?

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Ich verstehe nicht ganz was ihr erwartet? Was hättet ihr denn gerne von den Erziehern?

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Bei uns und auch vielen Kindergärten im Umfeld kommt wöchentlich eine Mail mit Bastel- und Malvorlagen, Geschichten Gedichten und Liedern. Es werden Materialpäckchen zusammengestellt die interessierte Eltern im Kindergarten abholen dürfen, die Kinder dürfen ihre Bilder einwerfen und die hängen dann an der Türe und an den Fenstern.

Die Vorschulkinder die ja langsam an die "Verantwortung" Schule rangeführt werden sollen haben sogar eine wöchentliche "Hausaufgabe" aus dem Zahlenland oder einer sonstigen Schulvorbereitung.

Viele Eltern suchen nach Ideen was sie mit den Kindern sinnvoll machen können, und wenn einem die eigenen Erzieher schon klagen dass sie sich langweilen wäre das doch durchaus mal was was man ansprechen könnte.

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einfach nur irgendwas.

Es gibt so vieles, was hier im Umfeld getan wird. Beispiele?...Wir wohnen alle im Umkreis das Kiga. Sie könnten Spaziergänge mit den notbetreuten Kinder machen und den anderen ein Bild, einen Stein oder was vor die Tür legen, sie könnten ein Transparant basteln und an den Kiga hängen à la "wir vermissen euch", sie könnten für die Vorschüler kleine Aufgaben mailen, sie könnten ne Whatsappgruppe auf die Beine stellen oder vielleicht mal die Kinder persönlich kontaktieren...und und und. All das wird hier im anderen Kitas getan.


Die Kinder , die hier daheim sind, sind mega enttäuscht, wenn sie so Dinge erzählt bekommen und realisieren, dass sich ihre Erzieher null kümmern.

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Ideen habe ich leider auch keine. Nur bei uns ist es ganze genauso. Nichtmal zu Ostern kam irgendeine Meldung. Wirklich alle anderen Kindergärten im Umkreis stellen mehr oder weniger für „ihre“ Kinder auf die Beine. Ich finde es ehrlich gesagt unmöglich. Ich erwarte keine täglichen Meldungen, aber wenigstens mal irgendwas von sich hören lassen hätte die Kinder schon gefreut. Selbst die Lehrerinnen vom großen haben sich neben done Arbeitsaufträgen einfach mal so telefonisch gemeldet und mit den Kindern gesprochen. Eine nette Geste, die nicht wirklich viel Zeit kostet. Ich werde es im Kindergarten wenn es dann mal wieder losgeht direkt ansprechen. Einfach nur dass die Kinder das schade fanden, nie irgendwas von ihren Erzieherinnen gehört zu haben.

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Hallo.

Ich habe zwar kein Kiga-Kind mehr. Aber ich krieg mit, dass es hier bei uns auch nicht anders läuft.

Die Frage ist nicht WIE du es der Kigaleitung vermitteln möchtest (würde ich genau so machen, wie du es hier geschrieben hast), sondern WAS GENAU ihr euch vom Kiga erwartet?!? #gruebel

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Dass sie sich in irgendeiner Weise - muss ja nicht Zeitaufwändig sein - auch um die einsamen und zuhausegebliebenen Kinder kümmern.

Es waren bislang 7 Wochen Zeit dazu. Und ein Start der Kitas ist hier nicht geplant.

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Stellt doch seitens des Elternbeirates ein bisschen was auf die Beine.
Malvorlagen, Lieder usw. kann man auch in Muttti-Gruppen ausdrucken und verteilen.
Und für die Vorschluskinder gibt es tolle Vorschul-Lernhefte. Das kann man doch auch eigenständig. Wozu braucht ihr da die Erzieherinnen?;-)

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Na einfach freundlich begeistert, ihr habt da im Bekanntenkreis mitbekommen dass die Kinder Bastel und Malvorlagen bekommen, mal ne Geschichte umgeschickt wird zum Vorlesen mit der Aufforderung ein passendes Bild zu malen, etc und dass Du das ganz toll fandest und fragen wollstest ob das nicht eine Idee wäre, Dein Kind würde sich wahnsinnig drüber freuen!

Ich denke dass manche Erzieher je nach "Haupklientel" denken "was solls, macht doch eh keiner mit"

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So würde ich es auch machen.

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So habe ich es vor ca. 5 Wochen gemacht und am selben Tag kam noch eine Mail vom KiGa. Seither meldet sich der Kindergarten circa 2x die Woche per Mail mit unterschiedlichen Materialien, Geschichten, Ideen...

Also, aufgrund meiner eigenen Erfahrung kann ich Dich nur darin bestärken, freundlich und höflich nachzufragen ob nicht die ein- oder andere Idee (ruhig einige Vorschläge machen) zu verwirklichen wäre, gerne auch mit dem Hinweis, dass sich bestimmt viele Kinder (die unzufriedenen Eltern würde ich noch nicht ins Spiel bringen) ganz doll darüber freuen würden von den Erziehern zu hören. Manchmal braucht es einfach einen kleinen Schubs. Oder zwei. Falls es Bedenken wegen Datenschutz gibt, eventuell die Person am Telefon darauf hinweisen, E-Mails per Blindkopie (BCC) an alle zu verschicken... manchmal liegt es ja auch an mangelnder Technikaffinität.

Viel Erfolg!

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Ja bei uns ist das auch so... ärgert mich echt.
Die einzige Mail, direkt aus der Kita und nicht vom Träger allgemein, kam vor kurzem, mit der Info, dass Anspruch auf Notbetreuung nicht heißt, dass man auch einen Platz bekommt.
Ja, schönen Dank auch..

Unsere Leitung schrieb auch, was die Erzieher gerade so machen. Die Portfolios müssen ja super toll sein, wenn die Erzieher diese seit 8 Wochen aktualisieren. Angeblich erarbeiten sich die Erzieher im Selbststudium gerade super tolle pädagogische Konzepte... das ich nicht lache. Mein Kind ist Vorschulkind, ich denke, da hätte man mit den Kindern digital was machen können.... Nun ja... ist so...

Ich weiß nicht wie du das formulierst, aber wenn du das als Wunschbotschaft schreibst, versuchst die Vergleiche zu anderen Kitas zu vermeiden, dann sollte das passen.

Viel Erfolg!

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Was stellst du dir denn digital mit Vorschulkindern vor? Ist ernst gemeint die Frage! Sie können ja noch nicht lesen.

Davon abgesehen, dass die Kindergärten technisch schlecht ausgestattet sind - kann man denn von allen Kindern erwarten, dass sie technisch versiert sind bzw. überhaupt Technik vorhanden ist? Wenn Mama oder Papa eh daneben sitzen müssen, können sie auch ein Vorschulprogramm aus dem WWW raussuchen...

Aber wie gesagt, Ideen würden mich interessieren.

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Es ging mir hier nicht um regelmäßigen Vorschulunterricht, aber kleine Übungen mündlich, über Videokonferenz, hätte sicher was :-)
Nur so ab und an.

Klar kann ich auch was machen, aber ich glaube nicht das das Gleiche ist. Mein Sohn hat sein 8 Wochen keinerlei Kontakt / Berührung zur Kita und sagt auch ganz klar: fehlt ihm nicht, will er nicht wieder hin... Ich denke, einmal die Woche eine kleine Videokonferenz mit der Gruppe und der Erzieherin hätte da einen ganz anderen Effekt.

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Bei uns gerade ganz genauso, mit ähnlichen "Umständen" im Kindergarten. Ich erwarte echt nicht viel, aber alle 2 Wochen eine kleine Auswahl an Rätseln, Ausmalbildern, was zum Ausschneiden oder Nachschreiben wäre schon toll. Auch, wenn ich das als Mama natürlich auch selber mit meinem fast 5 jährigen mache. Aber wenn es vom kindi kommen würde, hätte es einfach eine andere Bedeutung.

Meine Cousine ist auch Erzieherin bei uns in der Stadt, dort bekommt jede Woche jedes Kind, altersentsprechend "Aufgaben", zum Muttertag ein Bastelset zum basteln, eine Erinnerungskarte mit Bildern von allen Erziehern usw, usf
Bin echt enttäuscht, denn ihren Beruf Erzieher/in haben sie trotz Corona noch inne

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Hast du dich denn mal an den Kindergarten gewandt?
Sind die Situationen wirklich vergleichbar in den Einrichtungen? Der eine Kiga hat 10, der andere 30 Kinder in der Notbetreuung (entsprechend ist Personal gebunden). In einem Kiga sind die Hälfte der Erzieher Risikopatienten, im nächsten alle jung und gesund. In dem einen Kiga ist Geld für Bastelkram da, der nächste ist froh, wenn es für Malpapier reicht.
Meckern ist einfach, aber Eltern haben auch eine Pflicht mitzuwirken. Wenn nicht altiv, dann wenigstens in der Art, dass man es dem Kiga mitteilt, dass man nicht zufrieden ist.
Vielleicht kannst du dich ja mit deinen Ideen an den Kiga wenden oder mit anderen Eltern zusamnentun und etwas anstoßen?

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Als Elternsprecher bist du ja eigentlich "fein raus", da du es auf die anderen Eltern schieben kannst, ohne natürlich jemanden konkret zu nennen (je nachdem, wie es gewünscht ist). Es ist ja tatsächlich deine Aufgabe, sowas heranzutragen - es wäre schon wichtig, dass du das auch tust.

Um nicht nur zu "meckern", wäre es gut, wenn du mit konkreten Ideen in der Tasche kommst. Bei uns ist es üblich, dass Elternrat / Elternsprecher mitgestalten. Da kommt durchaus auch mal ein Zettel von denen an die anderen Eltern (noch nicht jetzt seit Corona) - d.h. sie übernehmen die Organisation verschiedener Projekte.

Unser Kiga macht auch nicht viel. Aber z.B. gab es (wie fast überall) den Aufruf Steine zu bemalen und in den Kiga zu bringen (ein Eimer steht zum Ablegen am Tor und die Notbetreuungskinder legen daraus eine Kette). Außerdem dürfen am Tor Bilder für Freunde aufgehangen werden, die diese sich dann abholen dürfen. Das ist beides ohne viel Aufwand umsetzbar und spricht sich schnell rum.

Viellleicht machst du den Vorschlag, dass du dich drum kümmerst (hol die anderen Eltern ins Boot). Dann ist ein Anfang gemacht. Wer weiß, wie es weitergeht. Vielleicht haben die Erzieher eher Lust zu telefonieren - jedes Kind mal anrufen. Oder sie tippen nochmal einen Rundbrief. Solche Ideen kannst du ja nennen. Ich finde daran nichts verwerfliches. Ich arbeite zwar in der Schule, bin aber letztlich immer froh, wenn Eltern mir mitteilen, wenn etwas nicht passt - besser als wenn hinter meinem Rücken geredet wird...

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Man kann doch aber mit seinem Kind auch einfach mal an der Einrichtung vorbei gehen und einen netten Brief, ein Bild oder was auch immer für diejenigen in den Briefkasten stecken, die dort die Stellung halten und sich um die Notbetreuung kümmern, wenn die Sehnsucht so groß ist...

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Seit kurzem gibt es von unserer Kita eine Dropbox. Da kann nach Altersgruppen unterteilt, Fingerspiele, Bewegungsspiele div Aufgaben runtergeladen werden.
Ab und an eine Rundmail mit Neuigkeiten.
Finde ich angenehm. Mir gibt es das Gefühl da kümmert sich jemand.
Ausdrucken und abarbeiten tun wir die Aufgaben nicht. Meine vermisst die Kita so schrecklich das sie nur weint.

Ich würde es einfach anregen, andere Kitas machen dies und das können wir auch.

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Huhu,

wenn du von allen Seiten hörst, wie toll das läuft, mag ich dir aus der anderen Ecke auch berichten. Hier ist es genauso wie bei euch, keine Projekte durch die Erzieher, obwohl sie scheinbar gelangweilt sind.
Für uns gab es nicht mal eine Ostermail ;-)

Letzte Woche hat eine Erzieherin mal angerufen und gefragt, wie es so läuft bei uns.
Das fand ich ganz nett.
Allerdings berichtete sie, dass sie kaum Kinder haben zur Betreuung und dann denke ich mir natürlich auch, warum dann nicht mal etwas für die Kinder gemacht wird, die seit Wochen zu Hause sind und die bisher auch in unserem Bundesland noch keine Perspektive haben, wann es irgendwann wie weitergehen könnte.

An deiner Stelle würde ich die Kritik der Eltern einfach an die Leitung weitergeben und dabei versuchen neutral zu bleiben. So erfüllst du deinen Job als Elternsprecher, ziehst aber auch keinen Missmut seitens der Kita auf deine Person.
Ala: "mir wurde inzwischen von mehreren Eltern herangetragen, dass xy"

LG