Opa hat panische Angst, weil er Feuerwehrmann war - gibt´s da Studien?

Unser lieber Opa, mein Stiefpapa, ist Anfang 60 und möchte uns seit März wegen Corona nicht mehr sehen. Mit seiner Frau - meine Mama - gbts regemäßig Streit, sie fände normale Treffen im Freien , Eis essen oder Grillen - okay.

Heute nun hat er erzählt, dass er solche Angst wegen seiner Vergangenheit als Berufsfeuerwehrmann hat. Er sagt, er hat so viele giftige Gase eingeatmet ,dass sein Lunge sicher Schaden genommen hat.

Ich habe nun mal das Internet durchstöbert, finde dazu - Feuerwehrleute als Risikogruppe - überhaupt nichts.

Hat da hier schon mal jemand was zu gelesen? Oder im Bekanntenkreis ähnliche Fälle?

DANKE!!!

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Wenn er solche Ängste hat, dann begleitet ihn zu einer Untersuchung bei einem Lungenfacharzt, der ihn entweder beruhigen kann oder vielleicht eine Behandlung weiß, falls wirklich etwas wäre.
So eine evtl. komplett unbegründete Angst auf vielleicht noch viele Jahre hinaus ist doch unerträglich - für alle.

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Wenn er eine nachweisbare Erkrankung aufgrund seines Berufes hat, steht ihm nicht da auch eine bestimmte Art Rente zu? Wurde beim Arzt da was festgestellt oder ist das einfach nur die eigene Diagnose?

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Hallo

es ist leider wirklich so das gerade die älteren Berufsfeuerwehrmänner Probleme mit der Lunge haben.

Es ist einfach so das man sich vor 30 Jahren nicht so geschützt hat wie früher.

Da man heute weiß wie gefährlich es ist arbeiten Berufsfeuerwehrmänner heute bei Bränden immer mit Atemschutz. Früher aber nicht. Dazu gab es früher z. B viel mehr schwere Brände. Heute machen ja Brände kaum noch was aus da es Brandmelder gibt

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Er hat einfach Angst, ich kenne viele ältere Menschen, die für sich klar ein Risiko sehen und es vermeiden, Kontakte zu haben. Da braucht man auch keine Studie. Es ist ja nicht unbedingt eine rationale Angst. Ich würde Verständnis zeigen.

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Aber wie weit soll das Verständnis gehen?

So wie ich es verstehe, hat er insbesondere Probleme mit seiner Frau (Mutter der TE). Es geht wahrscheinlich nicht darum, dass er nicht dabei sein will, sondern, dass er auch seiner Frau weiterhin Schranken was den Kontakt zu anderen betrifft stellen will.
Muss die Mutter auf Kontakt verzichten, weil ihr Mann (irrationale) Angst hat. Von mir ein klares nein.

Es kann aber auch sein, dass ich den Sachverhalt anders interpretiere, als er ist.

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Die Frage ist, ob seine Angst irrational ist. Jeder 25. über 60 stirbt, mit vorgeschädigte Lunge stehen die Chancen vermutlich noch etwas schlechter aus.
Selbst wenn er in einer Gegend wohnt, wo nicht sehr viel Infektionsgeschehen ist, kann es sich dennoch schnell ändern. In Leer war vorher auch so gut wie nichts los.
Dass er auch im Freien so vorsichtig ist, finde ich hingegen auch übertrieben. Da könnte er ja auch selbst aufpassen, dass immer etwas Abstand da ist.

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Ich kann ihn verstehen.
Mein verstorbener Schwiegervater war auch über 30 Jahre Feuerwehrmann.
Damals gab es diese Ausrüstung nicht, man wusste nicht genug über krebserregende Stoffe.
Da wurden brennende asbestplatten ohne Schutz gelöscht und auseinander gezogen.
Er sagte selber, das alle aus seiner Einheit Lungen Probleme haben. Die meisten sterben mit 60 oder 70.
Er starb an Krebs mit 63. Alle seine Kollegen starben die letzten Jahre auch. Krebs, Herz, organversagen...
Durch das arbeiten mit giftigen Stoffen kommt es zu vielen verschiedenen Symptomen und Krankheiten.
Nicht alle bekommen das gleiche, daher ist es schwer zu sagen, das kommt davon.
Und nein... direkte Studien wirst du nicht finden. Wenn das rauskäme müsste unser Staat dermaßen viel zahlen, dass sowas niemals geprüft werden wird.
Die Leute sterben so auch und es ist billiger.

Also akzeptiere die Meinung deines Stiefvaters.
Er soll regelmäßig zur Vorsorge.

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Genauso ist es.

Mein Vater war nur bei der "freiwiligen" Feuerwehr und alle die vor gut 40 Jahren angefangen haben, haben heute probleme mit der Lunge.

Damals haben sie noch ohne Atemschutz gelöscht und hatten viel häufiger schwere Brände. Damals war gut 1 schwere Brand pro Monat normal. Heute ist es dank Rauchmeldern nur noch gut 1 schwerer Brand pro Jahr. Sonst eher kleine Küchenbrände wo der Rauchmelder aber frühzeitig anschlägt

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Die Spätschäden von genesenen Coronapatienten sind problematisch für alle die Atemgeräte brauchen, also Taucher und Feuerwehrmänner. Kann es sein, dass er da irgendwas durcheinanderbringt?

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Hallo, vielleicht kann man einen Mittelweg finden. Bei uns sie die Omas beide schwer vorerkrankt. Wir treffen uns im Garten und halten Abstand. Dennoch sehen sie die Enkel und freuen sich, dass wir zusammen sind. Das wäre doch für alle auch ne Option, oder? Zudem machen wir Videokonferenzen mit den Großeltern.

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Mein Schwiegervater ist 80 und hat leider eine koronare Herzerkrankung, Bluthochdruck und COPD. Letzteres ist eine fortschreitende Erkrankung der Lunge, wobei er aber in regelmäßiger ärztlicher Behandlung ist und sein Allgemeinzustand sehr gut ist. Daher hat er die Kinder seit Februar nicht gesehen und möchte auch weiterhin keinerlei Besuch von uns. Ich finde es für die Kinder zwar schade, muss es aber wohl so akzeptieren. Meine Schwiegermutter hat ebenfalls viel Angst und möchte erst wieder Kontakt, wenn Corona vorbei ist oder ein Impfstoff existiert.

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Was sagt denn sein Lungenfacharzt? Wenn er Lungenkrank ist, sollte er gut mit Medikamenten eingestellt sein. Dann ist sein Risiko deutlich geringer. Das sollte er aber persönlich mit seinem Lungenfacharzt besprechen, der kann bei ihm individuell das Risiko abschätzen und ihn beraten.