Andere, lockere Einstellung im Freundeskreis zu Corona

Ich habe in meinem weiteren Freundeskreis eine Bekannte / Freundin, die ich eigentlich wirklich gerne mag. Wir verstehen uns auch sehr gut, obwohl unsere Leben komplett unterschiedlich sind. Das war nie ein Grund für Differenzen.
Es gibt jetzt nur ein-zwei Sachen, die mich ärgern und ich würde gerne eure Meinungen dazu hören, ob ich das ansprechen sollte, oder ob ich weiterhin darüber hinwegsehen sollte. Zumal ich selbst denke, dass ich es wohl nicht ansprechen werde... glaube es würde außer Stunk nichts bringen.

Es ist folgendes, ich bin an Krebs erkrankt, mache zur Zeit eine Chemotherapie und es geht mir soweit ganz ok, ich muss mich nur eben noch mehr als jeder andere, gesunde vor z.B. Corona (und allen Viren) schützen. Und ich komme soweit wirklich gut zurecht, ich meide Menschenansammlungen, gehe unter der Woche einkaufen, wenn wenig los ist, verzichte auf Shoppingtouren und bestelle vieles online. Halte Abstand, habe wenig reale Kontakte, mache vieles über Telefon und Internet. Natürlich kann ich nicht ALLES vermeiden, ich sehe z.B. natürlich meine Familie, mein Kind geht wieder zur Schule (eine Sonderrolle wegen mir wollten wir nicht, er hat es ohnehin schon schwer genug), ich treffe Menschen z.B. in Arztpraxen und im Krankenhaus. Soweit so gut.

Jetzt meine Freundin: Sie wettert seit Monaten gegen die Corona-Verordnungen, sei es die Ausgangsbeschränkung, das Kontaktverbot, die Maskenpflicht, das Verbot von Großveranstaltungen, sie redet von Diktatur und Verschwörungstheorien. Sie setzt das in ihre WhatsApp-Status, sie schickt Nachrichten über WhatsApp-Gruppen und fb.
Wenn wir telefonieren beschwert sie sich über die Politik und dass wir alle entrechtet werden und dass sie sich nicht dran hält usw.
Nebenbei, das ist auch eins ihrer Lieblingsthemen (warum weiß ich nicht), geht es auch oft gegen die Masernimpfplicht. Sie ist konsequente Impfverweigerin und Impfgegnerin.

So, ich kann mit ihrer Einstellung leben, obwohl ich eine andere habe und als Betroffene noch mal mehr auf Rücksicht durch andere angewiesen bin, aber manchmal nervt mich wirklich die Penetranz mit der sie ihre Protesthaltung vor sich herträgt wie eine Monstranz.
Würdet ihr, falls ihr ich wärt, das mal ansprechen, dass sie euch damit nervt (und letztendlich auch beleidigt) oder soll ich das weiterhin ignorieren?
Ich bin mir irgendwie trotz allem sicher, dass sie das nicht macht um mich zu kränken, die ist wirklich so gegen alles.

Du sollst die Freundin darauf

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Ja, ich wäre so frei und würde sagen:

"Du Klothilde, es tut mir leid, aber ich habe da eine komplett andere Einstellung als du.
ICH kämpfe nämlich gerade um mein Überleben und kann es mir nicht leisten, mich unnötigen Gefahren auszusetzen."

Einem normalen Menschen sollte diese Ansage genügen. Wenn nicht, dann wäre es mir auch nicht wert, mir weiterhin ihren dämlichen Rotz anzuhören.

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So gehts mir mit meinem schwager - ich hätte ihn inkl frau auch sehr gern wieder gesehen aber der macht aus jedem Thema Corona und Verschwörung (letztens aus: mein Auto ist kaputt und kommt nicht überm TüV ) als ich sagte ich möchte das Thema Corona lassen weil wir anderer Meinung sind kam einem ellenlanger text der mit den Worten endete:

„Wir treffen uns in großen gruppen ohne Anstabd inkl. Oma 92 - Euch sehen wir dann wohl erst nach Eurer Impfung wieder“

(Wir haben nie gesagt, dass wir kein Besuch wollen odee uns impfen lassen - wir verhalten uns weil sowohl meine Eltern als auch ich Risiko-Patienten sind einfach nur rücksichtsvoll)

Ich würde auf jeden Fall mit ihr sprechen, wie du dich fühlst

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Hallo,

sofern es passt, würde ich das Thema ansprechen, denn gerade von einem Menschen, der mich als Freund bezeichnet, erwarte ich, das dieser Mensch auf mich eingeht und meine (deine) schwere gesundheitliche Lage berücksichtigt.

Wenn deine Freundin es nicht schafft mal über ihren schmalen Tellerrand zu gucken und mal auf dich und deine Situation emphatisch einzugehen, wäre das für mich ein Grund, diese Freundschaft zu überdenken.

Ich wünsche dir von Herzem alles Gute für deine Gesundheit.

VG

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Online in ihrem Profl kann sie machen , was sie will. Da kann jeder selbst entscheiden, ob man es ignoriert oder nicht.

Persönlich im 1:1 am Telefon würde ich klare Grenze ziehen.
Dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade. Sie kann sich bei denen auskotzen, für die es ok ist / die Interesse daran haben.

Bei mir muss das echt nicht sein.

Auch wenn ich davon ausgehe, dass es jemand nicht böse meint, sage ich dann eben das, was ich denke: Schutz. Schutz für meine Situation, Betroffene, die mir wichtig sind.

Wenn sie erwartet, dass du ihr zuhörst, wird sie dir ja auch zuhören können. Beide haben eine andere Meinung, aber beide dürfen darüber reden!
Passt ihr das nicht oder wird ungemütlich oder akzeptiert deine Meinung nicht, dann würde ich mir ihre auch nicht mehr anhören.

"Nicht böse meinen" ist kein Freibrief.

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hallo.

ich würde einmal deutlich sagen das du zu dem thema NICHTS mehr hören willst. du bist krank und auf die Vorsichtsmaßnahmen der anderen angewiesen, darüber sollte sie mal nachdenken

thema beendet.

ich persönlich würde mir den Zirkus nicht länger anhören. jeder kann seine Meinung haben aber man sollte soviel anstand besitzen andere Menschen, vorallem jemand krankes, nicht damit zu behelligen

alles gute

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"und letztendlich auch beleidigt"

Womit beleidigt sie dich denn? Weil sie eine andere Ansicht zu dem Thema hat als du? Deine Krankheit spricht ihr nicht das Recht ab, sich über etwas zu ärgern nur weil sie nicht krank ist. Dafür kann sie genau so wenig, wie du.

"weiteren Freundeskreis eine Bekannte / Freundin"

Also wenn sie nicht eine deiner engsten/besten Freundinnen ist, dann wieso tust du dir das an? Leute die mich immer wieder mit dem gleichen Thema nerven, die nur negativ und mir keine Bereicherung im Leben sind, entferne ich aus meinem Kreis. Wenn sie mir nahe und wichtig sind, dann spreche ich es an. Aber wenn sich auch da nichts ändert dann Tschüss..

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Ich glaube nicht, dass bei solchen Leuten ansprechen was nutzt, die sagt dir doch höchstens, du sollst mal aufwachen#kratz.

Man kann von den Maßnahmen genervt sein (ich find es auch blöd, dass ich nicht ins Theater oder Konzert etc. kann, ich versteh aber dass es so ist), man kann die Masken unangenehm finden (mich stören sie nicht so sehr), alles kein Thema. Aber mit Verschwörungstheoretikern, die von Diktatur faseln, könnte ich nicht befreundet sein, da würde mir jede Grundlage fehlen.

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Ich würde ihr das sehr drastisch sagen.

Ob ihr klar ist, dass du ein sehr geschwächtes Immunsystem hast und froh bist, wenn du eine Infektion vermeiden kannst, weil du jetzt noch nicht sterben willst.
Und dass deshalb froh bist über die Beschränkungen und nichts mehr davon hören willst.

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Das was online passiert, würde ich ausklammern. Das ist ja nicht an dich direkt adressiert, auch wenn du dich angesprochen fühlst bzw. es siehst...
Wenn es im persönlichen Gespräch zum Thema wird, würde ich dagegen eine ganz klare Ansage machen und keine Diskussion zulassen.