Gab es bei Euch Untersuchung vor der Einschulung oder fielen sie wegen Corona aus?

Liebe Forengemeinde,

scheinbar sind wohl nicht alle Kinder wegen Schulreife untersucht worden oder es konnte kein sonderpädgogischer Förderbedarf wegen Corona festgestellt werden. Wie komme ich
jetzt darauf? Es lief vor ein paar Tagen ein News-Ticker über NTV:

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/corona-krise-einschulungsuntersuchungen-fallen-wegen-epidemie-vielerorts-aus-a-3b479c71-5540-4c5a-ace7-5c3d7ba21ffe#

Oder auf Spiegel.de gelesen:

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/corona-krise-einschulungsuntersuchungen-fallen-wegen-epidemie-vielerorts-aus-a-3b479c71-5540-4c5a-ace7-5c3d7ba21ffe#

Sind Kinder nicht mehr wichtig? Haben eure Kinder eine Eingangsuntersuchung bekommen oder wurde sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt?

Nachdenkliche Grüße
Hinzwife

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Meine wurde zwar vor Jahren schon eingeschult.

Aber die Schuleingangsuntersuchung war eher pro Forma.

Die Kinder, die Förderbedarf hatten, rutschten bei der Schuleingangsuntersuchung überwiegend durch.

Die meisten waren schon vorher auffällig. Atteste von Kinderarzt, SPZ gab es schon. Kindergarten hatte um Abklärung gebeten. Bei der Schuleingangsuntersuchung ging es dann nur noch um einen Stempel.

Diejenigen, die bis dahin noch nicht aufgefallen sind, wurden bei der Schuleingangsuntersuchung als schultauglich eingestuft. Diese fand damals mit 4,5 Jahren statt, um Förderbedarf früh zu erkennen.

Ein Kind hatte schon Frühförderung, Atteste, Rückstellung von Kindergarten befürwortet, wenn sich bis dahin kein Wunder auftut. Eingangsuntersuchung: Kind ist fit, keine Defizite, kann eingeschult werden.

Sehtest wurde bei meiner gar nicht gemacht, weil wir eh beim Augenarzt waren.
Wie auch der Kinderarzt, sagte die Testperson: was hier festgestellt wird, ist das, was man im Alltag längst merken müsste.


Schlecht finde ich die Untersuchungen trotzdem nicht.
Sie setzen Eltern ein zeitliches Limit, rechtzeitig daran zu denken.
Deren Kinder Förderbedarf haben, nahmen den Schuleingangsuntersuchungstermin zum Anlass, vorher alles an Berichten zusammen zu haben. Damit der Förderbedarf auch sicher bestätigt wird und das Kind nicht versehentlich als schultauglich durchrutscht.

Die meisten anderen waren sowieso regelmäßig bei den U-Untersuchungen.

Die, die sich drücken wollten, schafften es auch da Ausreden zu finden, warum es nicht ging. Musste dann umständlich über andere Ärzte nachgeholt werden.
Und darum geht es eigentlich: damit jedes Kind mal beim Arzt war. Damit kein Kind durch elterliches nichts tun durch rutscht. Um die wenigen zu erwischen, die die Gesundheitsfürsorge sausen lassen!!
Um dienigen zu erwischen, die auch im Vorschulalter nicht im Kindergarten sind.

Bei den meisten anderen hätte statt der Untersuchung ein "war anwesend" ausgereicht.

Die Umsetzung war übrigens komplett verschieden. In unserer Gemeinde mussten Kinder zum Nachtest, wenn sie komplett verweigert haben.
In der Nachbargemeinde hieß es nur: verweigern kommt in dem Alter öfter vor. Kann man nichts machen. Wenn das Kind nicht mitmacht, kann man auch keinen Defizit erkennen: schultauglich.

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hallo!
meine kleine wurde diesen monat eingeschult und wir hatten noch das glück,das sie zur schuluntersuchung durfte,da sie den termin anfang januar hatte und kurze zeit später wurde es ja komplett eingestellt dank corona.aber wirklich spektakulär ist so eine untersuchung auch nicht,wir hatten das zum zweiten mal und es war haargenau dasselbe,vielleicht hatten wir nur eine nicht so tolle amtsärztin gehabt.

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Mein Grosser wird nächste Woche eingeschult.
Die eigentliche Untersuchung fiel wg Corona aus.
Vom Kindergarten würde kurz vorher aber noch alle U-Hefte zur Anmeldung eingesammelt.
Da bei meinem alle Untersuchungen bis dahin stattfunden und es keine Probleme seitens KIA oder Kiga gab benötigte er nun auch keine Untersuchung.
Es gab aber wohl einzelne Kinder die aufgrund des U-Heft oder Auffälligkeiten im Kiga eine Untersuchung brauchten (bin mir jetzt nicht sicher ob beim KIA oder Gesundheitsamt), diese wurden nun aber auch zurückgestellt und werden erst nächstes Jahr eingeschult.

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Hallo Hinzwife,

Ich wohne in BW und die Schuleingangsuntersuchungen finden zwei Jahre vor der Einschulung statt, mein 4jähriger wäre dieses Jahr drangewesen und es wurden nur Fragebögen ausgefüllt. Finde ich nicht dramatisch, die Schule ist noch so weit weg. Ich habe ohnehin den Eindruck die Untersuchung dient "nur" dazu, bei manchen Fällen etwas Logopädie oder ähnliches anzuordnen. Für sonderpädagogische Förderbedarfe sind in BW die Sonderschulen zuständig, bei dir etwa nicht?

Ich bin Sonderschullehrerin und unser sonderpädagogischer Dienst hatte keine Erlaubnis andere Schulen zu betreten, aber es waren eigentlich die meisten Schüler schon vorher bekannt gewesen und so konnten Gutachten dennoch geschrieben werden. Einer meiner Schüler hat den Schwerpunkt gewechselt (angestoßen von mir und der Mutter während dem Lockdown) das lief so ab: Ich habe den normalen Antrag gestellt mit Einverständnis der Mutter. Mutter füllte Fragebogen aus und ich auch. Die begutachtende Lehrerin telefonierte in einem wirklich ausführlichen Telefonat mit mir, stellte allerhand Fragen. So bekam sie einen Eindruck so gut wie eben möglich und schrieb so ihr Gutachten, nach dem der Schüler nach den Ferien eine andere Schulart besuchen wird.

👋🏼

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Hallo,

wir sind bei uns immer eine frühen Schulen, die Schuluntersuchung ist Anfang Februar und fand somit noch statt.

Ich fände es aber auch nicht dramatisch, wenn es ausgefallen wäre. Wie die Vorredner denke ich, dass die Bedeutung der Untersuchung überschätzt wird.
Evtl habe ich da aber einen falschen Eindruck, weil wir zu den sehr aufmerksamen Familien gehören und ohnehin regelmäßig z.b. zum Augenarzt gehen.
Die Amtsärztin hat mir erzählt, dass sie mittlerweile eine Rückmeldung bekommen, bei wieviel Kindern, denen sie eine Überweisung zur weiteren Untersuchung ausstellen, tatsächlich etwas festgestellt wird (Sehschwäche, Hörschwäche, etc) und das sind wohl soundsoviel Prozent, so dass man die Einschulungsuntersuchung als sinnvoll erachtet.

Grundsätzlich finde ich:
Dass die Gesundheitsämter, genauso wie die Schulen, seit Jahrzehnten kaputt gespart würden, ist ein Skandal!!
Das merkt man aber sicher nicht zuerst an der Einschulungsuntersuchung - genau solche Routine-Untersuchungen werden eben schneller "geopfert", wenn noch dringlichere Aufgaben anliegen. Und Infektionsschutz für die gesamte Bevölkerung ist eben wichtiger. Dafür ist das Amt in erster Linie da.
Für eine solche Pandemie kann man nicht jahrzehntelang Personal "vorrätig" haben. Man sollte einfach generell gut ausgestattet sein; dennoch wird in einer Krise das ein oder andere auf der Strecke bleiben.
Da muss man Prioritäten setzen - und damit da eine gute Entscheidung getroffen wird, wählen wir alle 4 Jahre ein paar Leute, die diese Entscheidung treffen... ;-)

Kritisch wird es erst, wenn schon zu normalen Zeiten latent zu wenig Personal da ist.
Wenn solche Maßnahmen (weniger Wichtiges weglassen, Hilfskräfte einstellen) nicht mehr ausreichen, um den aktuellen (Sonder-) Bedarf zu decken!

Beispiel Schule (kenne ich mich besser aus bei bei Gesundheitsämtern):
Da gab es schon seit Jahren zu wenig Lehrer!! Da war die Hygiene schon seit Jahren eine Katastrophe!!
Jetzt braucht man eigentlich nicht zu diskutieren, welche Maßnahmen umgesetzt werden müssten - das System bricht zusammen, es hat sowas von gar keinen Puffer für unvorhergesehene Fälle. Mit "ein bisschen aufstocken" oder "ein paar Stunden weniger unterrichten" ist es eben lange nicht getan.
Das dürfte bei den Gesundheitsämtern ähnlich sein - aber ich finde die Schuluntersuchung jetzt nicht das beste Beispiel. Bestimmt ist die Schuluntersuchung eine gute Sache, aber sie ist nicht unverzichtbar.

LG!

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Bei uns fand sie statt, aber eigentlich habe ich noch nie gehört dass bei der Schuleingangsuntersuchung was aufgefallen wäre was vorher nicht bekannt war.
Man hat zwar oft gute Tipps bekommen wie zb dass wir nen 2. Büchersatz beantragen sollen weil er so schmächtig ist, aber nix wirklich "existenzielles".

Sorry, wen wir das wirklich brauchen um sonderpäd. Förderbedarf festzustellen haben vorher alle gepennt, Eltern, Kinderarzt, Erzieher und Schule. Wir haben vom Kindergarten und von der Schule / Gesundheitsamt zb Flyer bekommen welche Vorausetzungen Kinder mitbringen können um schultauglich zu sein, wie man was fördern kann und wohin man sich im Zweifel wenden soll. Mag sein dass es einige Brennpunktkinder wirklich gibt denen das geholfen hat, aber ich denke es werden sehr wenige sein die bisher "unterm Radar" geblieben sind. Eltern denen ihre Kinder wichtig waren haben sich normal vorher schon damit beschäftigt, denn eigentlich wartet man nicht bis zu Schule mit Förderung sondern versucht im Vorschuljahr schon was abzufangen.

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Ich halte die Einschulungsuntersuchung für völlig sinnfrei. Mein mittlerer hat zu dem Zeitpunkt noch extreme Sprachprobleme. Die Schuluntersuchung hat er ohne Probleme geschafft.
Sie hat ganz 15 Minuten gedauert.

Die U9 beim Kinderarzt hat z. B 2 mal 45 Minuten gedauert.

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Hallo,
wir kommen aus Hessen und mein Kind, geb. im Februar, wurde am 18.08 ohne Schuleingangsuntersuchung eingeschult.

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Bei uns fand die Untersuchung eine Woche vor der Einschulung statt.