Meine Schwiegermutter und ich haben eigentlich ein gutes Verhältnis. Seit unser Sohn zeitgleich mit Beginn der Pandemie zur Welt kam, ist es schwierig. Natürlich hat sie sich unglaublich auf ihn gefreut, und war enttäuscht, dass wir Maßnahmen getroffen haben und treffen, um ihn zu schützen. Aber auch für uns war die Geburt in dieser Zeit kein Zuckerschlecken. Vieles hätten auch wir uns anders vorgestellt. Wir waren die ersten Wochen ohne Besuch zu dritt. Das war wunderschön, aber natürlich hätten wir unser Kind auch gerne vorgezeigt. Wir haben eine lange Kinderwunschbehandlung hinter uns. Ich bin auch deswegen sehr ängstlich. Auch wenn die meisten Kinder corona ohne Probleme überstehen, machen uns weiterhin die doch immer wahrscheinlicher werdenden potenziellen Langzeitfolgen an der Lunge sorgen. Wir sind lieber ein Jahr noch vorsichtig, bis es eine Impfung gibt und üben uns in Verzicht (keine krabbelgruppe etc)
Meine Schwiegermutter soll, bevor sie mit ihm spielt, Hände waschen und eine Maske tragen. Das tut sie auch uns zuliebe, aber nicht aus Überzeugung. Aber ihre unterschwellige Kritik daran geht mir langsam gehörig auf den Zeiger. "A hatte wieder Übernachtungsbesuch von den Enkeln, B. war mir dem Enkel in Urlaub " und und und.
Wir machen uns sehr, sehr viele Gedanken über die Situation und sind uns bewusst, dass wir bei einem älteren Kind deutlich mehr Kontakte zulassen müssten. Aus dieser Besorgnis heraus (körperliche vs psychische Gesundheit) habe ich mit 2 Psychologen und einer befreundeten Kinderärztin gesprochen. Alle versicherten uns: in den ersten 1.5 Jahren braucht ein Kind keine eigenen sozialen Kontakte. Wir sind nicht isoliert. Wir haben Besuch im Garten, unser Sohn flirtet mit jedem, gehen viel spazieren, zum buggyfit, wo er andere Mütter und Babys sieht, wenn ich ihn aus dem Kinderwagen hole. Nur lassen wir ihn nicht von anderen halten. Bislang ist er das fröhlichste baby, jeder sagt "Ist das ein Sonnenschein".
Und nun war am Sonntag die Schwiegermutter da und redete mir erneut ein "Der braucht Kinder, Kontakte". Ich nehme das als Vorwurf, dass sie meint, in einer Pandemie wie sie noch nicht da gewesen ist, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Wir machen uns das alles nicht leicht, als Ehepaar diskutieren wir sehr viel darüber. Immer bin ich es aber, die unser Vorgehen vor der Schwiegermutter (sie liest im Gegensatz zu uns eben nur ihr Käseblatt und glaubt corona sei eine Erkältung insb für Kinder) rechtfertigen muss. Ich bin davon einfach nur fertig
Habt ihr tipps?
Das leidige Thema Schwiegermutter
Mein Tipp ist immer: Jeder redet mit seinen eigenen Eltern, denn da ist man deutlich offener und direkter als mit den Schwiegereltern. In diesem Falle würde ich also den Ehemann bitten, mit seiner Mutter zu sprechen. Nach dem Motto "Wir wissen, dass du es anders siehst, aber es ist für den Familienfrieden und die Stimmung untereinander deutlich besser, wenn du das nicht jedes Mal zur Sprache bringst". Das geht uns ja bei Corona allen so - manchmal ist es deutlich sinnvoller, den Mund zu halten
Ansonsten würde ich nur versuchen, mich von den Sorgen nicht beherrschen zu lassen. Im schlimmsten Fall beschäftigt uns Corona noch das ganze nächste Jahr, die Entwicklung ist ja nicht gerade positiv, und man muss für sich Wege finden, damit umzugehen. Ich sage nicht, dass euer Weg falsch ist, ich glaube nur, dass man das nicht sehr lange durchhält, ohne an seine Grenzen zu geraten. Deswegen würde ich mir überlegen, wie die zukünftigen Monate konkret aussehen können. Es gibt keinen 100%igen Schutz für euer Kind, und natürlich soll man wenig Risiken eingehen. Aber man muss auch an die eigene Psyche denken, und mir scheint, dass es euch schon ziemlich belastet. Darum würde ich wahrscheinlich nochmal mit der Kinderärztin plaudern, was sie konkret empfiehlt. Besuch im Garten hat sich ja spätestens im November erledigt, vermute ich
Danke für deine Antwort.
Genau das hatten wir auch mal ausgemacht, dass jeder mit den eigenen Eltern Dinge klärt. Nur klappt das leider nicht, weil mein Mann da viel zu harmoniesüchtig ist.
Was unsere "Regeln" angeht: Wir sind im Freundeskreis definitiv am vorsichtigsten. Aber auch die, die am informiertesten sind. Sprechen wir mit den Freunden drüber ist die einheitliche Meinung "Ach Babys sind nicht betroffen". Das ist Wissensstand März, seitdem wurde viel geforscht und insbesondere Kinder unter 1 sind offenbar deutlich gefährdeter als etwa Schulkinder. Ich bin bezüglich Impfung recht optimistisch. Und als die Zahlen so niedrig waren, haben wir entsprechend auch wieder mehr locker gesehen, z. B. dass auch mal jemand eine Weile bei uns im Haus war, um das Kinderzimmer anzusehen oder so.
Mir selber macht das wenig zu schaffen. Mir reicht es, hin und wieder Spaziergang-Dates zu haben. Natürlich wird im Winter aber alles schwieriger. Das ist richtig.
Natürlich ist es euer Leben und euer Kind, daher ist es allein eure Entscheidung wie ihr mit der Situation umgeht, die Oma wird damit leben müssen.
Dennoch, mir tut es sehr leid, dass sie so wenig von ihrem Enkel hat. Kontakt immer nur mit Maske...ist die Annahme richtig, dass die Oma ihrem Enkel noch nie ein Küsschen geben durfte?
Und auch für euch tut es mir ehrlich gesagt leid, dass ihr dem Leben für voraussichtlich insgesamt über 1 Jahr aus der Entfernung zuseht... Ja, das ist eure Entscheidung, aber Andere (wie die Schwiegermütter) müssen auch damit leben.
Nein, das sind keine netten Worte, die der TE recht geben. Ich hab lang überlegt, ob ich überhaupt schreiben soll, da es vermutlich umsonst ist. Dennoch finde ich es wichtig, dass Leute auch mal andere Perspektiven hören.
Hi!
Zum Thema Schwiegermutti habe ich leider keine Tips...
Aber ich frage mich, was sie denn noch fordert? Auch ohne Corona würde ich das Kind nicht so früh bei der Oma übernachten lassen. Mehr als Kiwa schieben oder mal spielen/auf den Arm nehmen würde man doch auch ohne Corona nicht?
Unsere Kleine ist auch Anfang April geboren. Außer uns hatte sie noch niemand auf den Arm, auch nicht die Omas. Wir sind da wohl noch strenger als ihr 😅
Letztendlich seid ihr für die Gesundheit des Kindes verantwortlich und wenn das euer Weg ist, dann ist das halt so.
Vielleicht sollte man sie mal fragen ob sie mit den Konsequenzen (also ggf. durch sie verursachte Corona Infektion) lieber leben möchte als mit euren Vorsichtsmaßnahen?
Meine Mutter sagt auch immer sie würde unsere Maus gerne mal in den Arm nehmen, aber sie weiß auch dass wir alle nicht mehr glücklich werden würden, wenn doch was passiert.
Alles Gute Euch!
Wie gut tut es zu lesen, dass andere so denken wie wir. Danke für deine Antwort.
Ja irgendwie hast du recht. Viel mehr anfangen könnte sie mit ihm nicht. Soll er voll gestillt bei ihr übernachten? 😂
Ich denke, sie würde gerne haben, dass wir nicht unter der Einschränkung "bei schönem Wetter" Verabredungen treffen, dass sie mit uns zu Abend essen kann drinnen, statt nur draußen mal Kaffee und Kuchen wenn die Sonne scheint.
Normalität eben. Aber das wünschen wir uns alle. Nicht nur sie.
was sie sich wünscht sind normale Dinge und auch in "Zeiten einer Pandemie" völlig legitim...ah, Moment, ihr seid ja die Informierresten der ganzen Truppe. Ich vergaß
was ist nun eigentlich mit Arbeit?
setz dich Bitte....manche Arbeiten sogar mit Menschen, in zeiten einer Pandemie. Irre!
und ihr schafft nicht mal mit der Mutter deines Mannes zu essen.
Hallo,
du meintest ja, dass du mit der Schwimu eigentlich ein gutes Verhältnis hast. Dann würde ich einfach mit ihr reden und sagen, was dich stört. Ich habe früher immer meinen Mann geschickt, um mit ihr zu reden. Bis er irgendwann mal meinte "Meine Mutter ist nicht schwer von Begriff, du kannst mit ihr normal sprechen, wenn dich was stört." Seitdem mache ich das auch und es funktioniert richtig gut. Ich würde sogar sagen, dass so unser Verhältnis besser geworden ist.
Was eure Regeln angeht, möcht ich dir nicht dreinreden. Ihr müsst selber wissen, was für euch das Beste ist. Für mich als Außenstehende klingen die Regeln weitaus übertrieben - das würde ich kein Jahr durchhalten.
Ich habe sie bereits drauf angesprochen ob es sein muss, dass sie uns bzw mir unterschwellig Vorwürfe macht. Daraufhin ist ihre Antwort "Es fällt mir sehr schwer eure Regeln zu akzeptieren" weil es diese für die Omas in ihrem umkreis nicht gibt.
Sie kennt unsere Geschichte mit langer Kinderwunschbehandlung inkl. Fehlgeburt. Umso mehr schmerzt ihr mangelndes Verständnis.
Sehr schade, dass sie deine Ängste und Sorgen nicht ernst nimmt und ihre eigenen Bedürfnisse so voranstellt. Wenn sprechen nichts bringt und du es gar nicht mehr aushälst, würde ich mir eine Pause von ihr gönnen - Ruhe für dich und sie selbst kommt vielleicht auch zum Nachdenken.
Ich würde gar nicht mehr diskutieren. Was euer Kind braucht, wisst und entscheidet ihr, fertig.
Hallo,
Euer kleiner Sonnenschein ist das wertvollste was ihr habt, ihr schützt ohn und trägt die volle Verantwortung, da er sich noch nicht sonst schützen kann. Das ist euer weg und den sollten alle anderen akzeptieren und mit gehen, wenn die Kontakt mit euch dreien haben wollen!
Wir hatten das ähnlich, ist euer kleiner Mann auch im März geboren?
Danke für deine Worte.
Ja. Genau. Mitte März....
Wie geht ihr damit um?
Hallo,
Ich bin der Meinung, dass jeder leben kann wie er will, solange er sich an das Gesetz hält. Aber jeder muss dann auch mit der Kritik anderer und den Konsequenzen leben.
Ihr lebt nach euren Regeln, dass passt deiner Schwiegermutter nicht, muss es auch nicht. Ihr isoliert euch aus Angst, dass ist euer gutes Recht. Was ich sonderbar finde, du hast Angst vor einer Infektion, willst dein Kind aber Impfung mit einem kaum erprobten Imstoffstiff aussetzen. Verstehe mich richtig, ich bin pro impfen, aber wir werden unserer Tochter (16 Monate) nicht impfen lassen, bevor der Impfstoff einige Jahre auf dem Markt ist und es Studien zu der Sicherheit des Impfstoffe gibt. Immerhin wird wird er ja im hauruck Verfahren entwickelt und nicht wie gewöhnlich in mehreren Jahren.
Wir haben 6 Jahre Kiwu Behandlung hinter uns inkl. 2 Fehlgeburten. Eine davon war sogar der Zwilling unserer Tochter. Trotzdem packe ich sie nicht in Watte.
Was den komlntajt in den ersten 1,5 Jahren angeht, habe ich eine andere Meinung als deine Fachleute. Ich finde schon, daß Kinder eigene soziale Kontakte haben sollten und in meinen Augen davon auch stark profitieren. Es war schon bezeichnend, dass die Erzieherinnen mir nach 2 Tagen sagen konnte, dass sie schon vor der Kita regelmäßig Kontakt zu anderen Kindern hatte. Wenn man etwas rechachiert findet man bestimmt auch einige Fachleute, die früher soziale Kontakte für Babies / Kleinkinder für ezenssiell halten.
Was deine Schwiegermutter angeht. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man Probleme immer selbst klärt und nicht den Mann vorschickt, nur weil es die Schwiegermutter ist. Wenn dir ihre Kritik nicht passt, dann lass euer Kind, deinen Mann und sie die Besuche alleine abhalten und gehe in der Zeit spazieren etc.
Keiner zwingt dich Zeit mit ihr zu verbringen, aber sowohl dein Mann als auch euer Kind haben ein Recht darauf Zeit mit ihr zu verbringen.
LG Morgain
Also ich würde auch in den nächsten 12 Monaten nicht mit einem Impfstoff rechnen. Egal wie dringend das ist, es gibt immerhin Regeln dass sowas erstmal getestet werden muss bevor es auf den Markt kommt und zugelassen wird. Das dauert dann ab der fertigen Entwicklung trotzdem noch seine Zeit. Vielleicht lockern sie die Regeln und erlauben freiwillige Menschenversuche um es zu beschleunigen. Aber es wurde ja noch nicht mal ein Impfstoff entwickelt.
"Gemeinhin werden für die Entwicklung von Impfstoffen etwa 15 Jahre veranschlagt. Für das MERS-Virus, das 2012 auf der Arabischen Halbinsel entdeckt wurde und das auch zu den Coronaviren gehört, wird ein Impfstoff erst seit 2018 klinisch geprüft."
Also ich würde mir zumindest mal einen Plan B ausdenken wann man für sich persönlich auch ohne Impfung Kontakte wieder lockern würde.
Nein, wir werden uns impfen lassen und unser Umfeld (darauf hoffe ich zumindest). Damit ist unser Kind genau wie von der Stiko bzgl Pertussis geimpft, geschützt.
Wie unten geschrieben, habe ich das Thema, dass mir ihr Verständnis fehlt, bereits angesprochen und keine Änderung bewirkt.
Mehr kann ich nicht tun. Mein
Ich kann euch verstehen, auch wenn wir das mit unserem Baby anders handhaben, geboren im Februar.
Vertritt deinen Standpunkt und gut ist. Wenn es ihr nicht passt, ihr Bier. Es ist nunmal euer Kind und ihr habt dafür die Verantwortung.
Hallo,
ich kann beide Positionen verstehen...
Deine Schwiegermutter hat sich, genauso wie ihr, auf das Baby gefreut, und sich wahrscheinlich schon in den schillerndsten Farben ausgemalt, wie es sein wird, wenn das Enkelchen da ist.
(Kuscheln, wickeln, spazieren gehen etc.)
Nun ist das Enkelkind da, und sie darf nur bei schönem Wetter vorbeikommen und muss im Umgang mit dem Baby eine Maske tragen.
Das muss für sie schon heftig sein...
Wenn man bedenkt, dass nun der Herbst vor der Tür steht, und die sonnigen Tage gezählt sind, sind die Aussichten für sie umso düsterer.😬
Und du möchtest dein Baby beschützen. Verstehe ich auch. Corona macht unsicher.
Was ich ebenfalls kenne, und furchtbar nervig finde, sind diese unterschwelligen Vorwürfe a la:
"Unsere Freunde xy haben 1x pro Woche ihr Enkelkind alleine und es übernachtet dann auch dort." usw.
Was hilft: Direkt ansprechen!
Ihr müsst versuchen, irgendwie auf einen Nenner zu kommen (Kompromisse finden!) ODER du versuchst diese Kommentare zu ignorieren und lebst eben damit.🤷♀️
Das ist dann aber für beide Seiten auf Dauer sehr unbefriedigend.
Wie gehen eigentlich deine eigenen Eltern mit der Problematik um? Oder gelten da andere Regeln (Thema Maske)?
Viele Grüße
Natürlich hat sie sich das anders vorgestellt. Wir uns auch. Die gesamte Bevölkerung der Erde ist derzeit Einschränkungen ausgesetzt.
Wir sind dankbar, ein gesundes Kind zu haben. Ich wünschte, so könnte es Schwiegermutter auch sehen die, O-Ton, ein Enkelkind bei uns ja schon abgeschrieben hatte. Ich persönlich kann diese Masken-Aversion nicht verstehen, es ist sehr verbreitet. Für mich ist sie ein einfaches Mittel für zusätzlichen Schutz.
Im übrigen hat sie schon gewickelt, spazieren gegangen und gekuschelt. Ich finde dafür, dass wir in einer Pandemie leben, sie in ihrer Freizeit eben NICHT gerade sehr vorsichtig ist, könnte sie auch dankbar sein, das zu haben.
Meine Mutter hat ihr Enkelkind noch nicht kennen gelernt. Sie lebt seit Jahren im Ausland und konnte ihren Flug zur Geburt wegen corona nicht mehr antreten. Nun kann sie nicht ausreisen, weil man sie nicht mehr zurück lassen würde. Mein Vater lebt nicht mehr.
Ich hoffe, du hast mich jetzt nicht falsch verstanden.
Das, was ich über deine Schwiegermutter geschrieben hatte, sollte dir nur aufzeigen, wie das Ganze (höchstwahrscheinlich) aus ihrer Sicht aussieht.
Corona hatte niemand von uns auf dem Schirm, das ist schon klar.
Das Resultat bleibt das selbe:
Entweder ihr arrangiert euch und findet Kompromisse bzw. redet darüber, wie es zukünftig ablaufen soll, oder eben nicht.
Wenn nicht, wirst du mit den ständigen unterschwelligen Vorwürfen eben leben müssen.