Es steigen aktuell die Fallzahlen und wieder ist die Sprache von einem erneuten Lockdown. Aber was würde der bringen? Die Infektionsherde sind (noch) regional. Warum sollte ein Bundesland mit niedrigen Infektionszahlen die gleichen Einschränkungen haben wie ein Corona-Hotspot in einem anderen Bundesland?
Und gestern las ich einen Artikel über die psychischen Folgen:
https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/psychische-corona-folgen-dritte-pandemie-welle-rollt-unbemerkt-16976419.html
Ich habe eine Oma...95 Jahre...die werte Dame hat den zweiten Weltkrieg und ihren Sohn überlebt (Schwiegervater starb letztes Jahr). Während des ersten Lockdowns ging es ihr elendig. Sie hat keinen Lebensmut mehr und wäre auch vom Balkon gesprungen, wäre sie körperlich in der Lage gewesen. Seit zwei Wochen ist sie in einem Pflegeheim, da sie nach einem Sturz nicht mehr in der Lage ist sich selbst zu versorgen. Die Coronazeit hat ihr so richtig den Lebensmut gekostet. Und mit einem Tablet oder Handy kann sie nicht umgehen - verständlich. Es tut einfach weh sie so leiden zu sehen. Und ich habe wirklich Angst, dass der nächste Lockdown noch mehr Existenzen kostet.
Die dritte Welle
Liebe TE,
das ist ja das Problem mit der dritten Welle, darüber spricht kaum ein Mensch. Der Lockdown im Frühjahre ist bei vielen einfach nicht spurlos vorübergegangen. Viele wollten es nicht wahrhaben. Wir kennen auch eine Familie inkl. Enkelkinder, die nur rausgegangen sind zum Einkaufen oder zum Arzt gegangen sind. Das wars. Besuch hatten sie nicht empfangen.Man konnte gerne anrufen, kein Problem. Sie gehören zur Risiko-Familie mit Asthma und Co.Und denen ging es überhaupt nicht gut damit. Ich meinte dann zu denen, könnte es vielleicht sein das ihr euch selber im Wege standet. Antwort: ja
Wir müssen verdammt aufpassen, dass so etwas in der Richtung am besten nicht mehr passiert. Am besten weiterhin Kontakte pflegen mit Abstand, sich zu Hause nicht permanent einigeln. Soweit es möglich Hobbies pflegen und auch unter Menschen (nicht in einer großen Horde) gehen.
LG Hinzwife
Sich zuhause einigeln, ist das Falscheste, was man tun kann, die Menschen verzweifeln reihenweise daran - oder werden so sonderbar, dass man kaum mehr mit ihnen klarkommt. Es kann doch nicht angehen, dass es kein anderes Thema mehr gibt, kein Lachen, kein Blödsinn, kein Anstoßen im kleinen Kreis am Geburtstag. Alles in meinem Umfeld erlebt, Gottseidank sind meine direkte Familie und die engsten Freunde noch normal. Meine Tochter arbeitet im Altenheim, ich bin Vierfachrisikogruppe, aber wir würden uns nie meiden. Hygiene ist selbstverständlich, knutschen muss nicht sein aber ein kurzes Umarmen schon. Wer auf all das verzichtet, verhungert ja seelisch. Angst tötet auch! Ich gehe zu keinen Partys o.ä., aber ins Restaurant essen schon, einkaufen geh ich schon immer.......und nächstes Jahr will ich auch wieder ans Meer 😪😪😪
LG Moni
Du hast eine vernünftige Einstellung dazu.
Die fehlt leider sehe vielen.
Das würde der Staat finanziell nicht verkraften und die Bereitschaft der Menschen, ihre Grundrechte weiterhin einzuschränken, würde noch weiter sinken..
Man macht sich schon Gedanken, es wird Druck gemacht, man solle auf die Regeln achten sonst Lockdown. Aber fast alle beachten schon die Regeln und scheinbar scheint die Maske auch nix zu nützen. ( in 50 Jahren wird man wahrscheinlich darüber lachen, wie blöd wir bzgl des Virus reagiert haben)
Es wird zurzeit einfach alles versucht, was geht, weil keiner weiß, was der richtige Weg ist
" Aber fast alle beachten schon die Regeln und scheinbar scheint die Maske auch nix zu nützen."
Nein, die meisten Leute stecken sich immer noch da an, wo die Regeln nicht beachtet werden, auf Parties, im Urlaub, am Arbeitsplatz etc., wo man oder der Arbeitgeber meint, dass Corona Pause hätte.
Bei der Spanischen Grippe hat man genauso reagiert, wie heute: Masken und Abstand. Die damalige Gesellschaft war kein bisschen vernünftiger, als die heutige. Auch da wurde wegen der Masken herum gejammert, trotzdem Party gemacht und verlangt, dass der "nutzlosen" Maßnahmen eingestellt werden sollten, um der Wirtschaft nicht weiter zu schaden.
Aber durch genau diese Maßnahmen bekam man das Virus letztendlich in den Griff.
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2020/04/lektionen-aus-der-spanischen-grippe-wie-man-die-kurve-abflacht
Du kannst davon ausgehen, dass auch die Virologen sich mit den Pandemien der Vergangenheit beschäftigt haben. Die haben sich die Maßnahmen nicht im März 2020 ausgedacht.
Komisch nur, dass sich bei der Demo mit 2000 Teilnehmern niemand angesteckt hatte 😉
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bisher werden die beschränkungen regional entschieden, also warum sollte plötzlich in gebieten mit niedriger infektionsrate ein lockdown kommen?
wie kommst du darauf?
und darfst du denn deine oma immer noch nicht besuchen und sehen?
bei uns empfangen alle altenheime besucher.
und klar, wirkt sich eine pandemie auch psychisch aus, auf manche mehr auf andere weniger.
hätte man zustände wie in vielen anderen ländern auch hier zugelassen, wären auch eine ganze menge menschen psychisch völlig am boden.
verhindern kann man es nicht, höchstens die ursache austauschen
Weil indirekt wieder davon in den Medien die Rede ist...wenn die Infektionszahlen steigen...dann...so hört sich das gerade bei den Politikern an. Und wie schnell waren kurz vor den Herbstferien Beherbergungsverbote erteilt worden.
Ja, ich kann die Oma besuchen, aber sie hat keinen Lebensmut mehr. Die monatelangen Verbote sie zu besuchen, haben dazu erheblich beigetragen. Wir sind halt keine große Familie. Der Besuch ist die einige Abwechslung bzw. war es. Die Masken verunsichern sie, die ausbleibenden Berührungen, ein Streichen über den Arm, die Umarmung...alte Menschen brauchen halt auch die menschliche Wärme...seelisch wie körperlich. Das hat ihr sehr zugesetzt.
Warum darfst Du Oma nicht über den Arm streicheln? Im Heim meiner Tochter geht das ohne weiteres - Maske ist klar, die Bewohner tragen Visier. Man sitzt sich zwar mit Abstand gegenüber, aber mal über die Hand streicheln ist durchaus erlaubt, auch eine kurze Umarmung beim Gehen. Man bläst sich ja nicht ungeschützt den Atem ins Gesicht.
Auch in einem anderen Heim habe ich mich von einer lieben Bekannten mit einer kurzen Umarmung verabschiedet.
Ich würde da sicher nicht viel fragen, wer weiß, wie lange Du die Oma noch hast. Wäre ich die betroffene Oma, würde ich verzweifeln, wenn meine Enkelin nur so dasäße - echt, da will man wirklich lieber sterben
LG Moni
Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit nur noch wenige Regionen mit niedrigen Zahlen geben wird. Das würde ja nur ohne Austausch zwischen den Regionen so bleiben. Das System hat bisher funktioniert, gerät nun aber ins Wanken, da die Kontakte nicht mehr nachverfolgen werden können.
Mir wäre es auch lieber, die Maßnahmen müssten nicht verschärft werden. Ich wäre wirklich interessiert, welche Lösungen es sonst geben sollte. Einfach nichts machen?
Korrektur: Ich glaube, dass es in absehbarer Zeit kaum Regionen mit niedrigen Zahlen geben wird.
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