Was macht man jetzt? Präsenzunterricht freigestellt...

Finde die neuen Verordnungen in Hessen eher unglücklich. Wir dürfen uns für Homeschooling entscheiden, bis Klasse 6. Würde auch bei uns funktionieren, da ich im Homeoffice bin, aber bei meinem Sohn habe ich leider Angst, dass er so den Anschluss verliert. Bei ihm klappt das Homeschooling nur bedingt. Sie hätten es lieber einheitlich machen sollen... Nur wo notwendig Betreuung und ansonsten alle gleich... Was macht man da??

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Hallo,

Kannst du einen vernünftigen Unterricht für dein Kind leisten und ihm den Lehrstoffe vernünftig vermitteln? Ist das home schooling an euer Schule gut geregelt? Also mit Unterricht via z. B. Team? Sind die Lehrer bei Fragen gut und schnell zu erreichen? Arbeitet dein Kind vernünftig selbstständig?

Wenn du all diese Frage mit ja beantworten kannst, dann zu Hause lassen.

Wenn du mehr als die Hälfte mit nein beantworten musst, dann würde ich das Kind in die Schule schicken oder mich mit Gedanken anfreunden, dass das Kind freiwillig wiederholen wird und es dann zu Hause zu lassen.

Lehrer studieren mehrere Jahre um adäquat unterrichten zu können. In meinen Augen können Eltern den Unterrichtsstoff in den meisten Fällen nicht vermitteln und es entstehen große Lücken. Klar wird gesagt das kein Kind wegen home schooling sitzen bleibt, aber die Wissenslücken ziehen sich ja durch.

LG Morgain

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Hätte ich nicht besser beantworten können!

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"Lehrer studieren mehrere Jahre um adäquat unterrichten zu können. In meinen Augen können Eltern den Unterrichtsstoff in den meisten Fällen nicht vermitteln und es entstehen große Lücken."

Einerseits hast Du Recht, andererseits gibt es leider nicht so wenige Lehrer, die den Stoff trotzdem schlecht vermitteln können.
Es hat ja einen Grund, warum Nachhilfeinstitute boomen und das schon vor Corona. Offenbar vermitteln viele Lehrer den Stoff doch nicht so richtig gut.

Die Schüler, wo die Eltern nicht helfen können oder wollen waren häufig schon vor Corona abgehängt, trotz Präsenzunterricht. Das fällt jetzt nur mehr auf.

In einer Klasse sitzen ca. 30 mehr oder weniger unruhige Schüler mit individuellen Schwierigkeiten. Als Elternteil ist man alleine mit dem Kind und kann voll und ganz auf dessen Probleme eingehen.

Bei unserem Sohn (6. Klasse) kam Home Schooling ganz gelegen im Bezug auf Englisch.
Wir hatten Zeit, das mit ihm nochmal von vorne durchzugehen und zu festigen, ohne dass viel neuer Stoff dazu kam.
Er hatte da völlig den Faden verloren, weil in den Stunden mehr Unruhe herrscht, als bei anderen Lehrern, und weil das Lehrwerk alles andere als systematisch vorgeht.

LG

Heike

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Geht mir grad ähnlich. Unterrichten kann ich meine Tochter nicht, sie sieht mich nicht als Lehrer und verweigert (sie ist Autistin). Ich würde sie lieber daheim lassen, aber wir bekommen ja immer nur Blattsammlungen ohne Kontakt zu den Lehrern 🤷‍♀️ das funktioniert einfach nicht, also muss sie in die Schule. Ich kann das nicht leisten.

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Ich bin oft erschrocken, dass manche Lehrer das so dürfen. Ich bin selbst Lehrerin und unsere Schulleitung würde das nicht akzeptieren. Wir bereiten wirklich gründlich das Homeschooling vor. Mit Wochenplänen, Struktur und Erklärungen. Dazu gibt es feste Zeiten, an denen wir erreichbar sind: Persönlich im Außengelände mit Abstand und telefonisch für dringende Dinge. Alles klar geregelt und geplant. 🤷‍♀️

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Ich bin auch Lehrerin und meiner Schulleitung ist ehrlich gesagt egal was wir machen. Wir haben keinerlei Vorgaben oder Kontrolle. Als eine Anfrage von einer Zeitung für ein Interview kam bekamen wir eine Mail und sollten mal schnell berichten was wir so tun und wie es läuft.

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Ich persönlich finde die Regelung in Hessen viel besser als in anderen Bundesländern.

Schulschließung mit Notbetreuung ist eine Katastrophe. Vom bürokratischen Aufwand, bis zum Streit wer systemrelevant ist bis zur Durchmischung der Klassen und es wird effektiv wenig gelernt.

So kann jeder selbst entscheiden, welche Lösung für ihn am besten passt.

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In NRW gibt es eine Betreuung, jedoch keinen Unterricht. Vor den Ferien hat unser Lehrer sowohl Präsenzunterricht, als auch Distanzlernen angeboten. So eine einheitliche Regelung ist zwar fair für alle, jedoch hoffe ich, dass die Kinder, welche keine Förderung/Hilfe zu Hause haben, nicht hinten runter fallen. Es bleibt die Hoffnung, dass es bald alles besser wird 🍀

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Genau so eine Regelung hatten wir vor Weihnachten und sie war so blöd. NRW hat sich endlich mal klar geäußert 🙃
Ich arbeite im übrigen auch in der Schule. Wir sind medial richtig schlecht aufgestellt ( Schule und Schüler), aber wir halten trotzdem engen Kontakt zu den Familien. Das geht grundsätzlich gut, wenn man es möchte

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Der hessische Kultusminister hat klar gesagt, dass man die Kinder nur schicken soll, wenn man keine Betreuung hat. Wenn jetzt alle nur deshalb ihre Kinder schicken, weil es daheim anstrengend ist, dann könnte man gleich die Schulen auf lassen. Wenn alle so denken, brauchen wir noch ewig bis wir endlich wieder aufmachen können. Das müssen wir alle irgendwann zahlen. Es gibt extra Kindkranktage dafür. Warum wohl?

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Homeschooling ist für mich wesentlich praktischer, da ich die Kinder zur Schule fahren muss (weiter weg, schlechte Anbindung...). Mein Sohn hat ADHS und kann nur in der Schule entsprechend arbeiten. Zuhause bekommt er das nicht gut hin. Er leidet darunter. Ganz im Gegenteil zu seiner Schwester, die ist heilfroh und sie lasse ich auch zuhause..

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Bei uns in MV ist das schon seit Mitte Dezember so. Da ich arbeite und meine 2 älteren Kinder gerade mitten in der Abi-Vorbereitung sind, schicke ich meine 9-Jährige zur Schule. Ihr tut es gut und in der Klasse sind gerade nur etwa 10 Kinder. Auch der Schulbus ist endlich mal leer.

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Ich bin Lehrerin und Hessen und finde die Entscheidung tatsächlich mal gut.
Da es nur drei Wochen sind, würde ich das Kind an deiner Stelle zu Hause lassen. Es sind ja letztlich nur 14 Schultage. An Tag fünfzehn gibt es eigentlich Zeugnisse.

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Wie macht ihr das mit der Vorbereitung? Alles doppelt? Genau die gleichen Inhalte?
Wann steht ihr den Kindern, die zu Hause sind mit Fragen zur Verfügung?

Ich stelle mir das schwierig vor und bin froh, dass Schleswig Holstein da recht klar ist.

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Das kann ich dir gar nicht beantworten, weil ich dieses Schuljahr die kleinen Schüler nicht unterrichte. Da es aber aus Datenschutzgründen schwierig ist zu streamen und unser Internet katastrophal ist (WLAN gibt es gar nicht) wird es wohl darauf hinauslaufen, dass man auf der hessischen Schulportalseite Aufgaben einstellt und in der Schule einfach die gleichen Aufgaben durchgeht. Man muss dann halt nachmittags für Fragen zu Verfügung stehen und die Aufgaben korrigieren.
Ich habe schon das ganze Schuljahr einen Schüler im Homeschooling und handhabe das so. Es ist halt alles zusätzliche Arbeit.

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Ich komme aus Niedersachsen und hatte auf so eine Entscheidung gehofft. Leider muss mein Erstklässler nun erst eine Woche komplett zuhause lernen und dann hat er zwei Wochen nur jeden 2. Tag bis 12:30 Uhr Unterricht. Notbetreuung wird nur bis 13 Uhr angeboten, ohne essen.

Der super Gau also. Weil Kind Kontakte hat geht Oma nicht, man selbst muss sich zuhause aufreiben als Lehrer Ersatz, parallel vermutlich auf eine 3 jährige aufpassen und im Homeoffice arbeiten. Ich soll dann mitten in meiner Arbeit mein Kind aus der Schule abholen, da hab ich eigentlich Termine.

Und das bei einer inzidenz von 70 ..#heul..

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Kannst du nicht die zusätzlich Tage jetzt verwenden?

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Ist es bei den zusätzlichen Tagen nicht wie bei allen Kindkranktagen nur 67% des Gehaltes?

Frage weil ich wahrscheinlich 1-2Tage die Woche trotz Homeoffice zu Dienststelle muss und mein Exmann die Tage damit überbrücken würde, aber er hatte im letzten Halbjahr schon soviel Geldeinbußen durch Krankheit...

LG

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