Kinderkranktage nicht für Beamte - und jetzt?

Unser Sohn (15 Monate) geht seit Oktober zur Tagesmutter. Ich bin verbeamtete Lehrerin, unser Sohn privatversichert.

Gestern haben wir eine Mail vom Träger der Tagespflege bekommen, mit der Bitte, die Kinder zuhause zu lassen, wenn möglich. Also haben mein Mann und ich uns zusammengesetzt und geplant, wie wir das mit den 40 Kinderkranktagen, von denen wir dachten, dass sie uns ja zustehen, regeln.

Heute morgen dann die Hiobsbotschaft: Da ich verbeamtete Lehrerin bin, stehen weder meinem Mann noch mir die 20 Tage zu. Ich kann mir für das ganze Jahr 4 Tage Sonderurlaub nehmen, mein Mann müsste sich unbezahlten Urlaub nehmen.

Heißt eigentlich für uns: Unser Sohn muss jetzt jeden Tag zur Tagesmutter, wenn mein Mann jetzt nicht seinen Jahresurlaub nehmen möchte.

Ich muss ehrlich sagen, ich bin nur noch genervt. Bei uns ist die Schule offen, wir bieten eine Notbetreuung an und ich mache online Unterricht mit meinen Schülern. Unterrichten und Kleinkind nebenbei funktioniert ganz schlecht, schon probiert. Mein Mann kann kein homeoffice machen, arbeitet in einem systemrelevanten Job.

Natürlich kann ich unseren Sohn ohne Probleme zur Tagesmutter schicken, er wäre aber dann teilweise alleine bei ihr und das ist ja auch nicht so schön für ihn.

Ach absoluter Silopo und jammern auf hohem Niveau, ich weiß. Musste mal raus.

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Warum wäre es denn für ihn nicht schön, wenn er dort alleine wäre? Specialtime mit der Tagesmutter ist in dem Alter doch schöner/wichtiger als ein Haufen Kinder. In dem Alter spielen sie doch eh nebeneinander her.

Ihr braucht Betreuung, ihr habt Betreuung....nutzt sie doch einfach.

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Da hast du recht. Die Mail vom Träger war halt sehr eindeutig und krass - O-ton: Schicken sie ihr Kind nur, wenn sonst eine Kindswohlgefährdung zuhause vorliegt. Da gibt man das Kind natürlich nicht gerne ab. Wir werden ihn jetzt 3 Tage hin bringen und die restliche Zeit mit Urlaub überbrücken.

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Wäre er wirklich alleine? Ich habe viele Freundinnen mit Krippen- und KiGa Kinder jetzt und alle, wirklich alle, schicken ihr Kind in die Notbetreuung. Selbst bei uns in der Schule sind 3/4 der Kinder in der Notbetreuung. Nur die, die wirklich im Elternzeit sind oder Hausfrau und/oder zu weit weg von der Schule wohnen (nicht in Stadtteil) schicken ihr Kind nicht in die Notbetreuung.

Ich würde an eurer Stelle das Kind zur Tagesmutter schicken. So verliert ihr auch nicht die Eingewöhnung. Wenn er jetzt zu Hause bleibt, müsst ihr womöglich danach neu eingewöhnen, so erging es im Frühling einige, die vor kurzem angefangen hatten.

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Vielleicht kommt mal ein anderes Kind, dass konnte uns die Tagesmutter nicht beantworten. Wir werden jetzt den Urlaub nehmen und ihn nur drei Tage die Woche schicken. So ist es gerade nun mal und man kann nichts daran ändern...

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Wenn dein Sohn privat versichert ist, stimmt das leider.

Hab gestern was gelesen, das auch Beamte 40 Tage bekommen sollen. Ist aber noch nichts beschlossen.

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Da bin ich mal gespannt, ob das für Bundesbeamte oder Landesbeamte gilt (und ob es dann nur für Landesbeamte bestimmter Bundesländer gilt 😅)

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Ganz klar, ich würde ihn zur TaMu geben. Meine Tochter war vor 4 Jahren auch immer einen Tag die Woche für 2 oder 3 Stunden allein mit 2 Erzieherinnen in der Krippe. Sie hat es genossen. Ich habe 4 privat versicherte Kinder. Arbeite Vollzeit. Ist so. Super das deine TaMu arbeitet. Vor allem wenn du die Kinderkrankentage in Anspruch nimmst, was ist dann mit deinen Schülern? Bei mir muss auch meine Arbeit getan werden.

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Für meine SuS habe ich Vertretungen, ich hätte die Krankheitstage nur genommen, wenn ich doppelt besetzt gewesen wäre.

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Das Problem besteht dann aber ohne Corona auch. Was hast du denn sonst gemacht, wenn dein Kind krank war?

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Mein Mann hatte jetzt gerade erst seine 7 Monate Elternzeit und darum stehen wir gerade erstmalig vor diesem Problem. "Mal krank" kann man auffangen, bei drei Wochen ist es schwierig (egal ob corona oder eine längere Krankheit).

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In einigen Bundesländern (auf jeden Fall für NRW) stehen Beamten mit einem Bruttojahreseinkommen (ohne Familienzuschlag und sonstigen Zuschlägen) bis zu der in § 6 Abs. 6 SGB V festgelegten Jahreseinkommensgrenze ebenfalls 10 Kinderkranktage zu. Dann hättet ihr schonmal 20 statt 8 Tage zur Verfügung.

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Sie ist Lehrerin, verheiratet. Da hat sie die Familienzuschläge.

Wie kommst du auf 8 bwz 20?

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Ja natürlich bekommt sie einen Familienzuschlag, der wird aber, zum mindest in NRW aus der Berechnung des Jahresbruttos für die Frage nach der Höhe des Sonderurlaubanspruches für die Pflege minderjährige Kinder ausgeklammert.
Bezüglich der Tage, in ihrer Frage spricht die TE davon, dass ihr Sohn privatversichert ist und sie und ihr Mann geschaut haben, wie sie die 40 Tage Kinderkrank zur Betreuung verplanen. Anhand dieser Informationen habe ich mir erschlossen, dass ihr Mann ebenfalls verbeamtet seien muss, denn ansonsten hätte er aufgrund des Versicherungsstatus des Kindes keinen gesetzlichen Anspruch auf Kinderkranktage. Weil wohl die wenigsten Wirtschaftsunternehmen ihren Angestellten analog zu Kinderkranktagen bezahlten Sonderurlaub zur Pflege ihrer minderjährigen Kinder gewähren, wenn diese privatversichert sind. Daher hätte jeder von ihnen, ungeachtet der von mir in der ersten Antwort beschriebenen Erweiterung, 4 Tage Anspruch auf Sonderurlaub zur Pflege Ihres Sohnes, macht 8 Tage insgesamt. Gehen wir davon aus, dass jeder von Ihnen nicht mehr als das erlaubte Jahresbrutto verdient und sie somit von der Sonderregel Gebrauch machen können, dann hätte jeder von ihnen Anspruch auf 10 Tage Sonderurlaub statt der regulären 4 Tage, was dann zusammen 20 Tage ergibt. Was immer noch nicht die von der Politik versprochene Erweiterung von weiteren 20 Tagen inkludiert, aber besser ist als 8 Tage für das gesamte Jahr. Oder falls die tatsächlich nur die TE verbeamtet seien sollte besser 10 statt 4 Tage.

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Wir haben hier die gleiche Situation. Beide Kinder gehen ab Montag in die Betreuung, damit ich im Homeoffice unterrichten kann. Das war auch überhaupt kein Problem, als ich beide angemeldet habe.
Ich frage mich eher, wie manche im Homeoffice nebenbei noch kleine Kinder beaufsichtigen können 🤔
Und zu den Kinderkranktagen: Mein Mann und ich teilen uns die Betreuung im Krankheitsfall gleich auf, was dann tatsächlich bedeutet, dass er unbezahlt zu Hause bleibt oder Urlaubstage dafür nehmen muss. Über meine vier Kinderkranktage (bzw 8, weil ich zwei Kinder habe) bin ich bislang noch nicht drüber gekommen. Oft habe ich mich selbst angesteckt und hatte dann einen eigenen Krankenschein.

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Ich habe vor den Ferien im homeoffice unterrichtet und gleichzeitig betreut und kann dir sagen, es ist kaum möglich 🙈klar, wenn er Mittagsschlaf macht kann ich schnell noch online was anbieten, aber er schläft ja auch nicht immer um die gleiche Zeit. Es war ultimativ anstrengend für alle.

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Schick ihn doch weiter zur Tagesmutter und sei froh, dass du diese Möglichkeit hast. Es gibt gerade viele die gerade überhaupt keinen Ausweg haben und anscheinend ist das mit den extra Tagen für viele noch gar nicht beschlossen (man möge mich aufklären, wenn ich mich irre)
Dann geht er eben alleine hin. Ist doch besser, als zu Zeiten einer Pandemie mit 20 anderen Kindern in einer Gruppe. Da hast du ja noch Glück. Viele Notgruppen hier sind voll, den Eltern ist nicht wohl dabei ihre Kinder in überfüllte Gruppen zu geben, haben aber keine Wahl, weil sie arbeiten müssen.
Habt ihr denn mehrere Kinder, dass er zuhause mehr Spielgefährten hätte?? Oder habt ihr nur gedacht, klasse 40 Tage für lau nimmt man gern mal mit?
Möchte dir nichts unterstellen, aber das hat gerade diesen Charakter.
Die 20 Tage sollen für Eltern sein, die überhaupt keine andere Option haben und nicht für Eltern, die es nicht gut finden, dass ihre Kinder nicht genügend Spielkontakte hat und dann die Wahl haben einfach zuhause zu bleiben. Wenn das jeder ohne Not machen würde, Prost Mahlzeit.
Dann nehmt halt Urlaub. Geht der Staatskasse halt wegen Luxus Problemen eben nicht zu Lasten. Kein Wunder, dass die Auflagen da ewig auf sich warten lassen, eben weil man genau weiß, dass es wieder welche gibt, die das schamlos ausnutzen. Dafür ist es nicht gedacht.
Genervt sind viele gerade, weil sie wirkliche Probleme haben mit der Betreuung und überhaupt keine Optionen haben.
Sorry, wollte dich nicht angreifen, musste aber auch mal raus.

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Ganz ehrlich: Am liebsten würde ich mir überhaupt keine Gedanken darüber machen, mein Kind zur Tagesmutter schicken und einfach arbeiten. Der Spagat zwischen Job und Kind ist sch..., aber das muss ich hier ja keinem sagen.
Warum wir ihn zuhause lassen wollten, hat zwei Gründe:

1. Das Schreiben der Leitstelle war unterirdisch. O-Ton: Schicken Sie ihr Kind bitte nur, wenn sonst eine Kindswohlgefährdung zuhause vorliegt.
Wer möchte da mit gutem Gewissen sein Kind noch hinschicken?

2. Es gab zwei Coronafälle bei der Tagesmutter: Einmal im November, da hatte die Tagesmutter es selber, einmal kurz vor Weihnachten, da hatte es ein Kind aus der Gruppe. Das waren 4 sehr lange Wochen in Quarantäne. Wir haben zwar eine große Wohnung, aber nur einen kleinen Balkon. 4 Wochen mit Kleinkind zuhause, man darf nicht raus um mal was anderes zu sehen, muss sich alles liefern lassen, ganz ehrlich, dass möchte ich nicht nochmal erleben. Klar, jetzt wäre die Wahrscheinlichkeit, dass es nochmal einen Fall bei der Tagesmutter gibt sehr gering, da kaum Kinder da sind. Aber was ist, wenn doch welche kommen? Das Kind, das corona hatte, war symptomlos. Die Eltern hatten es und haben das Kind mittesten lassen.
Ich will damit nicht sagen, dass es uns nicht auch im Februar oder März wieder ereilen könnte, aber hier in der Stadt sind die Zahlen extrem hoch. Da habe ich einfach ein schlechtes Gewissen, ihn zu schicken.
Wir werden ihn jetzt dennoch 3 Tage schicken und den Rest mit Urlaub auffangen.

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Ich verstehe schon alles, aber meinst du wirklich, dass es allen anderen gerade anders geht?
Keiner möchte den Mist haben, aber was ist die Alternative? Nicht mehr arbeiten gehen, weil man sich dort auch jederzeit anstecken könnte??

In deinem Ausgangsbeitrag stand auch nichts von Corona fällen, sondern davon, dass du es blöd fändest, dass er alleine dort wäre... da musst du dich auch entscheiden, worum es gerade geht.

Wäre ja auch ziemlich beschissen, wenn Ärzte und Pflegepersonal nun auch alle zuhause bleiben würden, weil sich ihre Kinder anstecken könnten oder sie auf Arbeit.. auch im Lebensmittelhandel wäre es eng...

Versteh mich nicht falsch, ich verstehe grad jeden der genervt ist. Die Situation ist ätzend, aber ich kenne tatsächlich einige die sich genau wie du aufregen, aber ihre Kontakte nicht reduzieren wollen und die zusätzlichen Tage als Urlaubsverlängerung betrachten. Es ist eben nicht für jeden gedacht, sondern nur für die Fälle, das einem wirklich keine andere Wahl bleibt. Du hast noch eine Wahl. Da du diese ausschließt und nicht wollt, ist es nur richtig, dass der eigene Urlaub genommen werden muss.

Es sollte tatsächlich die Notwendigkeit dieser Tage geprüft werden. Der ganze Spaß kostet uns allen echt viel Geld und jemand wird die Kassen wieder füllen müssen. Ich hab auch keine Lust unnötig Geld aufbringen zu müssen, weil einige sich diesen Luxus gönnen wollten ohne wirkliche Not...

Das geht nicht gegen dich persönlich. Aber ich beobachte viel solches Verhalten und da frage ich mich schon, ob man sich über die Konsequenzen des ganzen bewusst ist.
Hier wird aufbaue Maßnahmen geschimpft und gepöbelt (verständlich bei den vielen Existenzen die bedroht sind) aber auf der anderen Seite nehmen einige mit, was nur geht ohne es wirklich zu brauchen und das finde ich nicht ok.
Du kannst schon froh sein, dass du von zuhause arbeiten kannst! Das können viele nicht und haben Partner oder Kinder die zur Risikogruppe gehören und gefährdet sind. Denen sagt auch keiner komm bleib mal zuhause.

Entweder du bist froh, dass keine Kinder bei der Tagesmutter sind und sie selber schon Corona hatte, also die Wahrscheinlichkeit gering ist für eine Ansteckung oder du findest es schade, dass dein Kind kein Spielgefährten hat. Beides beißt sich und wirkt auf mich unglaubwürdig...
da haben einige wohl was anderes von den 20 Tagen erhofft und erwartet.

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Da du eine Betreuung hast, sehe ich kein Problem. Es ist eine Bitte die Kinder zu Hause zu lassen, kein Muss. Und wenn es nicht geht, dann muss er halt in die Betreuung. Andere wären froh, wenn sie eine hätten.