Ich frage mich ,wie das gehen soll. Ich sitze da,habe es geschafft bis zum Vorstellungsgespräch und dann die gefürchtet Frage:"Was machen Sie,mit Ihren Kind,wenn die Schulen wieder schließen?
Ich bin alleine mit ihr.
Leider ist die Frage berechtigt. Mal eine frische 10 jährige 2 Stunden alleine lassen geht noch ,aber 8-10 Stunden?
Und so stapeln sich hier die Absagen und es ist zum heulen.
Letztes Jahr wurde ich übrigens aus genau diesen Grund gekündigt. Irgendwann konnte man die Schulschließung nicht mehr überbrücken und Notbertreung war da noch streng geregelt und wir bekam kein Platz.
Ich solle doch die Zeit genießen ,bekomme ich zu hören. Ich kann es aber nicht genießen.
Corona und neuen Job finden
Wenn die Frage wirklich berechtigt ist, dann würde ich Folgendes sagen:
Die Betreuung meiner Tochter ist dann gesichert!
Nicht mehr, nicht weniger. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass, im Falle weiterer Schulschließungen, die Vorgaben der Notbetreuung wieder so streng wie am Anfang letztes Jahr sein werden.
Dann würde das Vertrauensverhältnis zw. Arbeitgeber und Arbeitnehmer aber massiv gestört, wenn der Arbeitnehmer erst sagt, dass die Betreuung gesichert ist und bei der ersten Schulschließung der Arbeitnehmer ein Betreuungsproblem hat. Ich arbeite in einer Personalabteilung und das Betreuungsproblem wird immer größer für Arbeitgeber. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen die Arbeit mit übernehmen und deren Unzufriedenheit wächst täglich. Ich bin selbst Mutter und wir sind eigentlich ein familienfreundliches Unternehmen, wo tatsächlich Eltern an erster Stelle stehen. Aber wir können es in der jetzigen Situation gar nicht mehr leisten Mütter mit kleineren Kindern einzustellen, die keine weitere Betreuung haben. Von daher vertrauen wir auch nicht auf die Aussage, dass die Betreuung geregelt ist. Es klingt hart, aber es geht nicht anders.
Wie soll ich das als Mutter bitte beweisen, dass ich eine Betreuung habe, wenn mein Wort nicht reicht? Zettel von der omi mitbringen, die dafür unterschreibt oder wie? Das kann in zwei Monaten schon nicht mehr der Fall sein, dass die Oma zur Verfügung steht...
Ich denke das wird in den nächsten Jahren noch massiver 😔 ich kann aber die AG gut verstehen, ich würde auch keine jungen Frauen einstellen, so traurig das auch ist.
Ich kenne einige die ihren Job gekündigt haben weil sie den Spagat nicht geschafft haben, ich fürchte das wird erst besser wenn deine Tochter älter ist.
Ich fände es auch dem AG gegenüber unfair, ich habe mich früher schon immer geärgert wenn Kolleginnen schwanger wurden, kaum das sie einen unbefristeten Vertrag hatten, dann gingen sie oft ins BV, danach 3 Jahre Elternzeit und kurz vor Ende der Elternzeit das nächste Kind. Es sei ihnen ja gegönnt, nur leider stellt der AG dafür niemanden neues ein, da der Job ja auf dem Papier schon vergeben ist 😔 und die Kollegen mussten zusehen wie es läuft.
Ich hatte im 2. Kigajahr das Glück von 31 Streiktagen, die meist erst einen Tag vorher bekannt gegeben wurden 😬. In dem Jahr haben mich meine Kollegen gehasst, natürlich hat mein Mann auch Tage übernommen nur bei ihm war es schwierig da er immer nur befristete Verträge hatte und dadurch am Ende auch den Job verloren hat.
Ich denke du musst wohl noch 1-2 Jahre überbrücken, dann wird es auch wieder besser, da dein Kind dann alt genug ist. Ich denke im Moment ist es für beide Seiten absolut beschissen...
Der AG kann durchaus dafür jemand neues einstellen - machen sogar sehr viele 😉
Das sind dann die sogenannten Vertretungen.
Die Aussage, der AG stellt niemanden ein, wenn Frau in BV geht, weil stelle schon besetzt ist nicht richtig, da du nicht für jeden AG sprechen kannst
Im Moment hat es mein AG so gelöst daß alle Mütter mit Kindern seid letztem Jahr März in Kurzarbeit Null sind, da haben sie genug Zeit sich zu kümmern 😎. Alle anderen arbeiten ein bisschen. Ab spätestens Dezember wird es dann Entlassungen geben wenn sich an der Situation nichts ändert und bis jetzt hieß es vom Betriebsrat das erstmal die gekündigt werden die noch nicht so lange im Unternehmen arbeiten, das betrifft dann zuerst die jungen Frauen.
Zuerst: erwähnst du dein Kind in den Bewerbungen? Dann würde ich das lassen.
Wenn die Frage doch kommt, dann versuch dir was ausweichendes zu überlegen.
"Ja, der erste Lockdown war schwer zu stämmen, aber inzwischen hab ich ein gutes Netzwerk und die Notbetreuung gibt es auch noch."
Fertig.
Das man von potenziellen AG nicht in den Arm genommen wird mit den Worten: "kein Problem, kümmer dich ums Kind, komm wieder wenn es passt" ist ja klar.
Wenn die Situation dann tatsächlich eintrifft, würde ich a) wirklich gucken, ob das Kind zeitweise woanders hinkommt; b) Freistellungen ohne Kosten für den AG nutzen und c) mich redlich bemüht zeigen, die Arbeit nachzuholen (ich weiß ja nicht was du arbeitest, meinen Job muss ich nicht von 9-17 Uhr machen...)
Aber ja, das ist echt ne ätzende Zeit. Aber ich bin da optimistisch.. ab Mai wird es aufwärts gehen
Was ist denn ab Mai?
Nichts
Ich denke einfach, dass wir dann das Gröbste geschafft haben. Das es dann wieder wie letzes Jahr ist, es uns aber im Herbst nicht neu überrennt.
Aber das meine ganz persönliche Meinung und sollte nur verdeutlichen, dass es nicht schadet sich potenziellen AGs selbstbewusst zu zeigen.
Hast du es schon im öffentlichen Dienst versucht? Da gibt es oft Gleichstellungsbeauftragte, die sich darum kümmern, dass man aufgrund dessen nicht benachteiligt wird.
Ich habe jetzt tatsächlich auch einen Job gefunden - mit 3 und 1 jährigem zuhause. Auf die Frage, wie ich es mit den Kindern mache, habe ich einfach gesagt, dass ich Oma und Opa in der Nähe habe und die einspringen können. Dass Kleinkinder häufige Kindkrank-Tage bedeuten, ist ja wohl jedem klar.
Bist du denn sicher, dass dein Kind das Ausschlusskriterium ist? Vielleicht sind auch andere Bewerber einfach besser und du hast einfach noch nicht die passende Stelle gefunden?
Die Gleichstellungsbeautragen sorgen bei uns bei einigen Einrichtungen erst recht dafür dass man als Mutter keinen Job findet, zumindest keinen in Teilzeit.
Hier haben die Betreuungen alle nur bis 16 Uhr offen, ich habe schon vor Corona einen tollen Job nicht bekommen weil der "Gleichstellungsbeauftragte" der Meinung war es könne nicht sein dass Mütter nur vormittags arbeiten sondern zu gleichen Teilen eben auch von 13-17 Uhr arbeiten müssten.
Ist das traurig, dann haben sie ja ihre Rolle total verfehlt.
Bei mir handelt es sich um die Uni - und ich habe schon an 3 verschiedenen auch als Gleichstellungsbeauftragte gearbeitet und ganz andere Erfahrung gesammelt als du
Ich sehe diese Frage in der gleichen Kategorie wie die Frage nach einem Kinderwunsch. Meine Aussage wäre dass es geregelt ist und Notfalllösungen gibt. Mehr braucht der Arbeitgeber hier nicht zu wissen. Und wenn er weiter fragt lächeln und sagen dass es da mehrere Möglichkeiten gibt und du schauen musst wie es passt. Wie hast du es bis zum Frühjahr 2020 gemacht? Da gab es ja sicher auch irgendwelche Ausfälle sei es Ferien, Kind krank oder auch Streik oder Ähnliches in der Betreuung?
Was hast du an Freundinnen oder deine Tochter mit denen du da gewisse Absprachen treffen kannst. Hier ist oft der Freund vom Großen wenn spontan was ausfällt weil mein Mann und ich schon immer spontan auch einen Tag homeoffice machen können. Dessen Mutter arbeitet im Einzelhandel und ist nicht flexibel dafür nimmt sie unseren Sohn in den Ferien auch mal 3 Tage so dass ich arbeiten kann. Und ist froh wenn sie ihren Sohn vorbeibringen kann wenn mal wieder die 1. Stunde ausfällt oder der Nachmittagsunterricht.
Klar schwierig wird es immer wenn das eigene Kind krank ist.
Evt. gibt es auch eine Studentin oder so die mal bei euch sein kann und deine Tochter betreut. Ich habe das während des Studiums bei meiner Nachbarsfamilie gemacht. Die Kinder waren noch im Kindergartenalter aber wenn es gepasst hat und der Infekt am abklingen war, war ich oft bei ihnen und habe so fern es ging für die Uni gelernt und was nicht ging eben nicht. Der kleine war vor eine Op mal zwei Wochen daheim damit er nicht noch nen Infekt bekommt da habe ich auch einen Teil übernommen. Gegen Bezahlung aber auch gegen Familienanschluss war glaube ich für uns alle eine win-win Situation.
Ich verstehe Deine Not total. Mit Genuß hat das wohl nix zu tun, wenn man nicht weiß, wovon man bald leben soll.
Ich würde an Deiner Stelle wohl auch das Kind im Lebenslauf verschweigen und bei Fragen einfach behaupten, dass die Betreuung gesichert ist. Was bleibt Dir anderes übrig? Wenn Du erst eine Zusage hast, kannst Du darüber nachdenken, wie man das managt. Das klingt zwar blöd, aber Du machst Dich sonst umsonst verrückt und bekommst trotzd keine Stelle.
Ich habe ein vierjähriges Kind und im letzten Jahr wurde mein befristeter Vertrag wegen unsicherer Kinderbetreuung und damit verbundener mangelnder Flexibilität nicht verlängert. Ich habe mir die Finger auch wund an Bewerbungen geschrieben und viele Absagen kassiert, z.T. haben die Arbeitgeber das sogar offen gesagt, dass sie wegen fehlender Flexibilität Abstand von der Einstellung nehmen. Es war wirklich grauenvoll. Jetzt arbeite ich seit zwei Monaten in einem Impfzentrum, auf meinen Teilzeitwunsch ist man nicht eingegangen und wir haben fixe Arbeitszeiten, die Arbeitszeiten passen nicht zur Kitaöffnung und mein Partner (Vater des Kindes) weigert sich, Homeoffice zu machen oder nach flexiblen Arbeitszeiten zu fragen. Unser Kind geht seit Februar nicht mehr in die Kita sondern wird von unseren Eltern betreut, die nicht vor Ort wohnen. Das ist auch eine bescheidene Situation für mein Kind und mich. Weder Gleichstellung noch Personalrat meiner Dienststelle interessieren sich dafür, mit deren Hilfe brauche ich aus keiner Richtung zu rechnen.
Hallo!
Die Frage nach der Kinderbetreuung ist ebenso unzulässig wie die nach dem Kinderwunsch oder der Mitgliedschaft in der Gewerkschaft.
Bei früheren Vorstellungsgesprächen bin ich das häufiger gefragt worden, aktuell - trotz Corona - nicht mehr.
Ansonsten einfach sagen: Ist geregelt. Aktuell wird die Notbetreuung in den meisten Bundesländern ja sehr großzügig gehandhabt.
Viel Erfolg!
Jule
Die Frage wird einem aber tatsächlich in jedem Vorstellungsgespräch gestellt- obwohl die einfach nervig und dämlich ist..
Versteh mich nicht falsch, aber ich finde eine 10Jährige wird doch im Fall der Fälle auch alleine klar kommen. Ein paar Stunden Homeschooling und den Rest eben Fernseh gucken, zum Nachbarn rüber oder ne Freundin besuchen.... ich weiss, das ist nicht die optimalste Lösung, aber besser als ewig arbeitslos zu sein. In 1,5-2 Jahren ist sie 12 und da kann man ja auch nicht mehr ständig Zuhause bleiben, wenn sie krank ist oder so. Dann nutze die Zeit und bereite sie darauf vor im Notfall ein paar Stunden alleine zurecht zu kommen zB indem du ihr einfache Gerichte beibringst, ihr alle Notfallnummern aufschreibst, ihr sagst dass sie niemandem die Tür öffnen soll etc
Ich weiss, die Situation ist mehr als bescheiden, aber ich bin auch alleinerziehend und konnte meinen Sohn (7) schon 4Stunden Zuhause lassen, damit ich wenigstens etwas arbeiten konnte. Die laufenden Kosten bezahlt mir halt keiner und ich brauche meinen Job. Manchmal konnte ich ihn sogar mitnehmen, aber eben nicht immer.
Er schaut dann halt TV, malt, spielt und kann mich jederzeit anrufen.
Deine Tochter muss ja nicht mit dir morgens aufstehen, sondern kann ausschlafen. Dann sind schon mal so 1-2Stunden weg. Dann Frühstück essen, sich waschen, anziehen, wieder eine Stunde weg. Dann Homeschooling, wieder ein paar Stunden weg und den Rest dann TV, spielen, Musik hören, zu einer Freundin und dann ist der Tag auch rum.
Wie gesagt, ich weiss dass das nicht optimal ist, aber es ist möglich und eine 10Jährige ist kein Kleinkind mehr. Die weiss dass sie nicht mit dem Herd spielen darf und wie man sich eine Stulle macht.