Stress zwischen den Generationen

Hier ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen meiner Tochter, 25 ,und meinen Eltern gekommen, beide Mitte 70.
Meine Tochter ist seit letztem März in Kurzarbeit, ihr Partner ist seit November arbeiten, ihr kleiner Sohn, 2 Jahre alt, ist deshalb nicht in der Kita, soll aber nach den Sommerferien auf jeden Fall wieder eingewöhnt werden und meine Tochter trifft auch regelmäßig zwei andere Mütter damit die Kinder spielen können.
Als meine Mutter das mit bekam, ist sie ausgeflippt und hat gesagt, dass das unverantwortlich ist und sie ihren Urenkel nicht mehr sehen will.
Das ist ja auch in Ordnung, aber der Ton geht gar nicht.
Meine Tochter ist durch die Corona Maßnahmen echt getroffen wie viele andere ja auch, aber meine Mutter sieht nur sich.
Auch mich hat sie schon angegangen, da meine Tochter in den Kindergarten geht, daher will sie auch keinen Kontakt zu mir oder der Enkeltochter, wirft mir aber vor, dass ich doch das Kind aus der Kita nehmen soll, damit sie uns besuchen kann.
Hallo, ich arbeite im.sog Systemrelevanten Bereich und sorge mit dafür dass der Laden hier überhaupt noch läuft.
Ich solle mir doch einen anderen Job suchen, aber anscheinend sei mir meine Arbeit ja wichtiger als der Kontakt zu meinen Eltern, lieber kümmere ich mich ja um Fremde.
Meine Eltern wollen aber auch die Impfung nicht, da sie wohl Astra Zeneca bekommen würden, aber machen mir und meiner Tochter Vorwürfe.
Sie wollten dass ich Ostern komme, aber ohne mein Kind, ohne meinen Mann und bitte nur mit FFP2 Maske.
Mittlerweile bin ich soweit den Kontakt zumindest vorübergehend abzubrechen, denn ihre Ansichten regen mich einfach nur auf ....nur ich ich ich und alle anderen sind doch gut dran...nee, is klar.
Mir reicht es, wer hat noch solche bornierten Leute in der Familie,?

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Ich finde die Anspruchshaltung deiner Eltern ehrlich unmöglich.
Regelmäßig mit 2 anderen Kindern klingt für mich nach einem tollen Kompromiss zwischen Ansteckungsgefahr und Bedürfnissen des Kleinkindes.
Die Aussage, du mögest dir einen anderen Job suchen, ist schlicht gesagt unter aller Sau.

Ich wäre bei dem Ton schon sehr sauer und würde vermutlich platzen.

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Sorry, Fehlerteufel, der Partner meiner Tochter ist seit November arbeitslos, so sollte es heißen.

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Das ist aber eine schwierige Situation.

Meine Eltern isolieren sich stark, da mein Vater eine relevante Vorerkrankung hat. Ein Lungenflügel ist amputiert.

Alle paar Wochen kommen sie für ca. 20 Minuten zu Besuch auf den Spielplatz. Natürlich tragen alle FFP2 Maske und halten Abstand, allerdings ist allen klar, dass die Kinder das nicht können und mein Vater würde eher gar nicht kommen, als eines der Kinder "weg" zu schicken, wenn es zu ihm kommt.

Meine Eltern und Schwiegereltern finden es wichtig, dass die Kinder einen möglichst "normalen" Alltag haben. Inklusive Kita und Spielplatz. Darum verzichten die Erwachsenen einfach mehr.
Als ich noch Kind war, haben viele Leute gesagt, "lass ment erst die Kinder". Dieses Privileg hatten die Generationen vor uns auch. Wir versuchen das so weiter zu tragen.

Ich kann die Ängste deiner Eltern gut verstehen. Aber es kann sich ja jetzt nicht alles nur um sie drehen.

Du bist wirklich gerade nicht zu beneiden. Hoffentlich löst sich die Situation noch irgendwie.

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Hallo.

Es ist schwierig. Deine Eltern sind übergriffig und tun euch im Moment nicht gut.

Dich einzuladen ohne kind und mann, ist schon reichlich unverschämt.

Das du dir einen anderen job suchen sollst ist nur noch zum kopfschütteln.

Natürlich lassen sie sich auch nicht impfen.

Ich würde den Kontakt einschränken. Abbrechen nicht aber sie regen euch mit ihrer unverschämten Art aktuell zu sehr auf.

Alles Gute

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<<<Meine Eltern wollen aber auch die Impfung nicht, da sie wohl Astra Zeneca bekommen würden, aber machen mir und meiner Tochter Vorwürfe.<<<

Dann brauchen deine Eltern sich auch nicht beschweren. Wer sich nicht impfen lässt, ja der hat eben selber schuld. Deine Eltern brauchen sich nicht so aufführen. Es ist eurer Leben und da finde ich darf man sich nicht einmischen.

Alles Gute und LG
Hinzwife

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Ich bin wirklich für Toleranz in der Familie und fürs Reden, aber an Deiner Stelle gäbe es von mir noch einen Anruf "wenn ihr euch wieder eingekriegt habt und normal denken könnt, dürft ihr euch gerne melden, bis dahin will ich meine Ruhe - und tschüss".
Bin selber Oma und mit Risiken behaftet, aber so ein Zirkus ist mir fremd.
Gut, um Astra reiß ich mich nun auch nicht mehr, ich warte auch noch ab, bis ich was anderes kriege, aber ich habe auch keine Panik, krank zu werden. Vorsicht ja, verrückt machen nein.
Nimm Dir eine Auszeit, man muss sich nicht alles geben.
LG Moni

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Ich würde den Spieß umdrehen: Ab jetzt machst DU Dir Sorgen um sie und auch um Deine Familie. Besuch sie von Dir aus nur noch alleine, ohne Enkel, mit Maske. Sollen sie auch tragen. Zu Ihrem und Deinem Schutz. Dein Kind zu Hause soll auch nicht krank werden. Schnelltests gibt's auch noch.

Gib ihnen aber eine Perspektive auf Normalität, das ist wichtig. Lockerungen der Maßnahmen bei Impfung und irgendwann gehen ja auch die Zahlen runter.

Sie machen sich Sorgen, haben vielleicht einfach Angst. Die Nerven liegen bei vielen blank.

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Die Art und Weise, wie sie das geäußert haben, kann ich hier schwer beurteilen und das ist vielleicht hier auch der Knackpunkt.
Ansonsten würde ich da gar nicht so emotional reagieren. Sie möchten keinen Kontakt, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben. Akzeptieren und fertig.
Alle anderen Wünsche drumherum wie die Kinderbetreuung oder auch den Jobwechsel würde ich ganz klar als nicht akzeptable Forderungen sehen, um euch vielleicht ein Stück weit zu erpressen, damit ihr euch ihrem Sicherheitsgefühl anpasst.
Also quasi, das machen wir nicht, aber wenn ihr dann halt keinen Kontakt wollt, ist das leider so.
Ich selbst würde wahrscheinlich an Ostern kurz mit der Maske vorbeischauen. Die Eltern aber dann bitte auch mit Maske und vorab gut gelüftet. Kurz bleiben und zu meiner Familie.
Eine Uroma ist bei uns tatsächlich ebenfalls so. Ende 80, jeder darf nur mit Maske zu ihr, sie aber dnan auch. Sie geht nicht mehr vor die Türe, aber Impfung möchte sie auch keine. Die andere Uroma ist geimpft und freut sich riesig, ihre Urenkel wieder knuddeln zu dürfen.

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Also erst mal Du hast 2 Töchter von denen eine so alt ist wie Deine Enkelin?

Ich sehe Euch alle ehrlich total ichbezogen, niemand will freiwillig irgendeine Einschränkung annehmen.

Wenn man unbedingt meint ein 2 jähriges Kind bräuchte regelmäßig Kontakte mit anderen Kindern muss man eben von sich aus mit der Oma reden ob das ok für sie ist, oder halt den Kontakt einschränken. Dann trifft man sich halt mal 14 Tage mit niemandem, und besucht dafür dann die Oma.

"Meine Tochter ist durch die Corona Maßnahmen echt getroffen wie viele andere ja auch, aber meine Mutter sieht nur sich."
Und was genau hat das getroffen sein damit zu tun dass man auf andere und deren Gesundheit Rücksicht nimmt???

"Hallo, ich arbeite im.sog Systemrelevanten Bereich und sorge mit dafür dass der Laden hier überhaupt noch läuft. "

Sorry, aber den Spruch kann ich echt langsam nicht mehr hören. Das tun sehr viele, vom Müllwerker bis zum Paketboten, von der Frau im LEH bis zur Erzieherin, und alle haben eh schon schlechte Arbeitsbedingungen und leiden unter den Maßnahmen. Ich arbeite da auch aber deswegen bin ich doch weder besser noch schlechter als jemand der was anderes tut?! Immerhin hab ich deswegen einen sicheren Job, bekomme demnächst schon meine Impfung - Wochen bevor mein Mann zb daran denken kann ... Verstehe mich nicht falsch, ich habe Respekt vor allen die gerade unter den harten Bedingungen in der Pflege arbeiten, aber das ist in meinen Augen nichts was man anderen so vorhalten sollte.

Ich kann dieses Gehacke ehrlich nicht mehr hören, jeder heult rum und findet dass sein Verhalten das Maß aller Dinge ist und er die ärmste Sau ist, egal ob jetzt arbeitslos oder im systemrelevanten Bereich tätig, ob Kind in Betreuung oder zu Hause, und alle die was anders machen als man das für sich für gut befindet sind dumm, borniert, etc.

Von jemanden der im "sogenannten sozialen Bereich" arbeitet erwarte ich ehrlich dass er etwas mehr Verständnis dafür aufbringt dass Menschen einfach im Moment alle belastet sind und einige eben besser und souveräner damit umgehen als andere. Warum redet man nicht von SICH aus mit den Menschen die man besucht, bietet an einen Schnelltest zu machen etc. Warum "erfährt" die Oma erst irgendwie von den Spieltreffs, kann man das nicht vorher kommunizieren wie sie das halten will? Für viele Familien bei uns ist das gerade schon die "neue Realität", Samstag morgens einen Schnelltest in der Apotheke und dann ab zur Oma. Viele Menschen bekommen gerade durch die Medien viel Angst eingejagt, da wird viel Zwist gesäht, da hilft es wenn man sich eh schon für "aufgeklärt" hält einfach mal reden, und einfach mal menschlich sein und respektieren dass gerade alle nicht ganz rund laufen.