Meine Nerven liegen blank -Niedersachsen Notbremse

Man diskutiert über die BundesEINHEITLICHE Notbremse und in Niedersachsen ist man schon länger viel strenger auf Kosten der Kinder und Eltern. Ich meine nun gehört zu haben, dass es wohl auch so bleiben soll. Wir wohnen in Niedersachsen und hier sind schon ab einem Inzidenzwert von 100 Schule und Kindergarten dicht... z.B. Hannover hat nun seit Weihnachten dicht. Niemand denkt an die Kinder die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben und nun (mal wieder) über 4 Monate völlig durchs Raster fallen (letztes Jahr auch schon).
Ich bin soo sauer...
ich gucke voller Neid auf andere Bundesländer.
Wie gerne würde ich mein Kind regelmäßig testen damit es mal wieder einen geregelten altersgerechte Alltag erleben kann aber hier in Niedersachsen wird das irgendwie völlig ignoriert.
Die Landesregierung feiert sich, weil Grundschüler Wechselunterricht haben -aber das war’s dann auch schon. Niemand denkt hier an Vorschulkinder, wir haben trotz Vorschulkind und Arbeit keinen Notbetreuungsplatz, weil die 50 % belegt sind (teilweise durch „Betreuungsbetrüger“ aber irgendwie kann ich das verstehen, weil man seinem Kind etwas Struktur wünscht).
Natürlich verstehe ich, dass ab einer gewissen Fallzahl was unternommen werden muss. Aber warum ist Niedersachsen so viel strenger und trägt es auf dem Rücken der Kinder und Eltern aus?
Die Lage wurde ja trotz geschlossener Schulen und Kitas nicht besser.
Ich habe mehrere Briefe an Herrn Weil und Herrn Tonne geschickt- keine Reaktion.
„geschlossenen“ ist hier der Dauerzustand. Warum werden nicht die Betriebe mal belangt?
Hauptsache die Alten sind geschützt und können mit ihrem Impfausweis wieder fröhlich durch die Welt tingeln (in Niedersachsen braucht man durchgeimpft keinen Test mehr, z.B. bei Kosmetik ). Gestern erzählt mir meine Nachbarin (69. Jahre und pflegende Angehörige), sie hätte Astra bekommen können aber wartet lieber noch bis sie vom Hausarzt Biontech bekommen kann. Ich fasse es nicht...
Sorry, aber ich bin einfach nur wütend. Ich bin zwar kein Verschwörungstheoretikern aber so langsam fühle ich mich echt veralbert.

22

ja, die ach so tolle Notbetreuung.. Mein Kind geht dahin, und ehrlich gesagt auch nicht nur, wenn er muss. Die Krippengruppe ist bei uns nicht voll ausgelastet und tatsächlich bringe ich ihn auch schonmal, wenn ich nicht arbeiten muss - an den Tagen renn ich jedoch meist von einem Arzttermin zum anderen, geh einkaufen, erledige Sachen, wo er nicht unbedingt mit kann.

Also sollte ich mich wohl glücklich schätzen. Ja. So glücklich. Es macht so Spaß, mein heulendes Kind morgens abzugeben, der sich in der Gruppe langweilt, weil neben ihm nur kleine Kinder und keins in seinem Alter da ist. Wenn überhaupt jemand da ist.
Und es ist so schön, jede Woche eine nette Nachricht zu bekommen, dass die Gruppen ja voll sind und mal geschaut werden muss, ob man noch Anspruch hat oder nicht.
Nicht nur der Druck durch die Pandemie, sondern zusätzlich Druck wegen der Arbeit, Druck wegen dem traurigen Kind, Druck durch das schlechte Gewissen, weil ich mein Kind in die Betreuung schicke, und zusätzlich noch jede Woche Druck und Planungsunsicherheit von der Kita. Aber rumjammern darf man ja nicht, denn "Dein Kind geht ja noch in die Kita". Super. Als hätte ich mir die systemrelevanz ausgesucht.

Heute wurden die Regeln geändert. Kein Anspruch mehr für den "systemrelevanten" Handel. Nur noch Medizin. Kein Anspruch mehr im Homeoffice, egal ob Betreuung nebenbei möglich ist oder nicht.
Werd ich Freitag arbeiten können? Werd ich nächsten Monat arbeiten können? Geht überhaupt was weiter? Ändert sich was? Sitzen wir in 2 Monaten immer noch genau so hier wie heute und wissen nicht, wie es weiter geht? Wie lange kann man denn noch durchhalten?

Die Perspektiven fehlen einfach so massiv, da seit Wochen kein Fortschritt zu sehen ist. Und trotzdem ändert sich nichts. Es wird überall etwas rumgebastelt statt mal konsequent zu sein.

Ich mag nicht mehr.

1

Guten Morgen! Du schreibst gerade das, was ich auch schon seit geraumer Zeit denke. Wir sind auch aus Hannover (Region) und haben unser 4jähriges Kita-Kind seit Dezember zuhause. Einen Anspruch auf Notbetreuung haben wir so zwar nicht. Aber unsere Kita ist nicht einmal zu 50% ausgelastet. Von 10 Kindern insgesamt gehen 3 zur Betreuung. Irgendwie hat man das Gefühl, dass es Kindergärten aktuell überhaupt nicht mehr gibt. Und wenn die Inzidenz als alleiniger Faktor gilt, wird hier in nächster Zeit weder ein Kindergarten noch irgendein Geschäft öffnen.

2

Ist es ähnlich. Wir hatten Glück und waren seit Mitte Februar (nach den Winterferien) bis Freitag unter 100 und hatten im Kiga Regelbetrieb und in der Grundschule Wechselunterricht.

Habe das Kind diese Woche schon zu Hause gelassen (Freitagsinzidenz ist hier entscheidend für die Folgewoche) da ich für die paar Tage kein Risiko eingehen wollte.

Ich habe die Tage gelesen, dass in Würzburg die Gesamtinzidenz bei knapp 200 liegt, bei Kindern aber doppelt so hoch ist aktuell.

Ich verstehe, dass man Alltag fürs Kind möchte, wünsch ich mir hier auch, aber andererseits möchte ich weder mich noch mein Kind einem hohen Risiko einsetzen. Gibt also 2 Seiten der Medaille.

Die Option mit den Tests fände ich persönlich gut. Dann könnte man evtl Schulen und Kitas länger geöffnet halten.

Die Kinder und Eltern sind nämlich tatsächlich die leidtragenden und vermutlich die letzten die geimpft werden können. Es sei denn man ist von berufswegen priorisiert.

4

Bei uns auch. Seit Montag Notbetrieb. In den Osterferien war auch schon mal eine Woche Notbetrieb. Unter 100 ist eingeschränkter Regelbetrieb.
Kann sich wöchentlich ändern. Wobei ich nicht davon ausgehe, das wir unter 100 am Freitag haben.

8

Natürlich eingeschränkten Regelbetrieb. Wobei sich hier eigentlich nicht wirklich was geändert hat, außer dass die Gruppen in ihren Räumen bleiben und nicht gemeinsam rausgehen. Aber Geschwister sind in unterschiedlichen Gruppen. Von daher ist eigentlich auch hinfällig.

Ich gehe auch davon aus, dass bei uns ab Montag dicht ist, es sei denn die Notbremse kommt und Bayern darf nicht darunter gehen. Wobei fraglich ist, wie schnell dies umgesetzt wird.

Für den Kindergarten finde ich ohne Tests 165 sehr hoch. Für die Schule mit Tests, Abstand und Maske finde ich 100 tatsächlich etwas übertrieben. Bin froh, dass das Schulkind wenigstens 3 Tage Unterricht aktuell. Ist doch besser als Distanzunterricht.

weitere Kommentare laden
3

Hey,
bei uns ist es genau umgekehrt. Inzidenzwert von fast 300 und alles bleibt geöffnet. Ich habe unsere Kinder jetzt aus Schule und Kiga genommen.
Warum bei euch bei so niedrigen Inzidenzwert nicht geöffnet wird, ist mit aber ein Rätsel.🤷🏼‍♀️
LG,Ani

6

Oh man, über 300 ist heftig... und trotzdem ruft der Teufel mittlerweile über meine Schulter: „ich bin soo neidisch“

7

Hast du dich schon mal an den Träger gewandt? Wenn ihr die Voraussetzungen für die notbetreuung erfüllt dann muss es doch eine Regelung geben dass bei zu vielen Kindern durchgewechselt wird. Oder was auch immer. Da würde ich mich auch nicht an irgendwelche Minister wenden sondern an Träger, Leitung, Gesamtelternbeirat, Kommune, ...

13

Danke für den Tip. Wir haben schon mehrmals mit dem Träger und der Leitung gesprochen. Die 50 Prozent sind an allen Tagen voll und die genehmigte Notbetreuung der anderen wird nicht gekürzt (auch nicht neu geprüft oder abgefragt). Ich darf da nicht drüber nachdenken, denn ich weiß, dass mindestens die Hälfte der Anträge geschummelt sind aber ich mag auch niemandem „ans Bein pinkeln“.
Damals bin ich nicht davon ausgegangenen, dass die Notbetreuung zum Dauerzustand wird, sonst hätte ich meinen Arbeitgeber auch überredet mir zu unterschreiben, dass ich „unabkömmlich“ bin.
Hinterher ist man oft schlauer...

21

Ich würde ans Bein pinkeln. Auch wenn es nicht viel hilft.
Hatte mich letztes Jahr deswegen mit dem Jugendamt in den Flicken.
Die Kita hat uns gleich dorthin verwiesen.
Zum Glück zählt diesmal nicht "systemrelevant", sondern beide müssen Arbeiten.
Nachbarin war in Elternzeit, Mann in Kurzarbeit und durften abgeben, da systemrelevant.
Oder mein "Lieblings-Papa". Entspricht jedem RTL 2 Drehbuch. Der Herr vergisst jedes 2x seine Maske, Hände waschen muß er auch nicht mit seinem Kind. Ihn juckt es ja nicht ob die Kita offen oder geschlossen ist.

Leiden tun alle Kinder. Ich finde es furchtbar.
Keine Luftreiniger, keine Konzepte für Waldkindergarten, Unterricht in anderen oder größeren Räumen, nichts. Kunstunterricht und Müllsammeln wenn dann doch mal Wechselunterricht stattfindet. Also ob es nichts wichtigeres gibt.

Freundschaften zerbrechen, Sprache, Sozialkompetenz etc fehlt. Eltern können keine anderen Kinder ersetzten. Dürft ihr mit anderen Familien Betreuungsgemeinschaften bilden? Ist bei uns in Bayern möglich

weitere Kommentare laden
10

Ich wohne in der Schweiz, ich wäre froh, bei uns gibt es immer wieder positive Betreuerinnen an der Kita. Ich wäre froh, wenn das Gesundheitsamt mal durchgreifen würde, anstatt sich tot zu stellen und überhaupt nichts zur Situation zu sagen. Solange sie gar nichts sagen, ist man selbst schuld, egal, was man tut und die Behörden schulden einem auch keine Entschädigung, wenn man das Kind aus der Kita nimmt und deswegen Arbeitsausfall hat. Also schicken wir sie notgedrungen weiterhin hin und hoffen das beste.

Beim aktuellen Impffortschritt wird es für mich Sommer 2022. Für den Fall, dass sich herausstellt, dass man diese Impfung jährlich auffrischen muss oder dass im Herbst ein "Booster" notwendig ist, weil das Virus mutiert ist, werden vermutlich auch wieder erst die Alten dran kommen. Derweil genehmigen sich die Politiker, in aller Regel auf nationaler Ebene 60+ und damit geimpft oder demnächst dran allerlei Ausnahmen für Geimpfte, sie müssen z.B. bei Reisen in Risikoländer nicht mehr in Quarantäne. Es verstösst aus meiner Sicht gegen das Gleichheitsgebot in der Verfassung, weil mir der Weg zu einer Impfung gar nicht offen steht. Zugegeben, Verfassungsrechtler werden das teilweise auch anders sehen, die werden argumentieren, dass alle die, die geimpft sind, gleich behandelt werden und alle die, die nicht geimpft, unter sich auch gleich und damit alles im Butter sei.

15

Mich stört auch nicht, dass die Notbremse gezogen wurde aber das man hier im Norden viel strenger ist als im Rest von Deutschland und sich auch keine Alternativen ausdenkt außer den Kindergarten und Schulen dauerhaft zu schließen und sonst eigentlich nichts.
Und dann, wie du sagst, impfprivilegien für geimpfte Personen durchsetzt. Für wen machen wir das denn eigentlich?!
Ich möchte mich gerne impfen lassen aber gehöre auch zur letzten Gruppe und warte -wie beim Kindergarten-wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Solidarität scheint wohl leider eine Einbahnstraße zu sein.

20

Ich finde den geimpften kann man keinen Vorwurf machen. Gönne es ihnen. Sie können nichts dafür, dass sie bevorzugt wurden und auch nicht dafür, dass andere noch nicht geimpft wurden.

Ich gehöre auch zur letzten Gruppe, aber halte es für sinnvoll wenn andere früher dran sind. Bin auch in Nds. und wir müssen vielleicht demnächst erstmalig von der Notbetreuung gebrauch machen.

Gerecht ist das alles nicht, aber das ist das erwartbare Ergebnis wenn gewürfelt wird. Niedersachsen macht es dabei im Vergleich mit manch anderem Bundesland noch einigermaßen logisch und nachvollziehbar.

weitere Kommentare laden
12

Lass dich mal drücken.
Mit geht es ähnlich. Ich denke, der neidische Blick über die Landesgrenze ist aber auch immer so eine Sache.

In dem Beitrag weiter unten schrieben ja einige, dass in Bayern unabhängig von der Inzidenz Wechselunterricht ist oder auch über 100 Präsenz in den 4. Klassen... Etc...

Das ist aber z.b. sehr schlecht erklärt. Knallhart ist es in Bayern so:

Über 100 -- Schulen geschlossen.

Mein Erstklässler war seit Dezember nicht mehr in der Schule 🙈🙈🙈.

Ja- Abschlussklassen und seit kurzem auch 4.Klässler dürfen gehen. Aber das sind ja die allermeisten eben nicht.

Also- du bist nicht allein. Grüße aus Bayern nach Niedersachsen

16

Danke! Es ist irgendwie traurig, aber es hilft mir zu wissen, dass wir mit dem Problem nicht alleine sind...

18

Hallo,

es geht nicht nur um die Alten.

Erstens sind die Intensivstationen am Limit, obwohl kaum noch jemand über 80 und auch nicht mehr so viele über 70 schwer erkranken.
Da liegen 50, 60-jährige und jüngere. Die 50-jährigen sind im Alter der Eltern älterer Schulkinder.

Außerdem kann es sein, dass Du oder Dein Mann nach einem Unfall keinen Platz mehr auf der Intensivstation bekommen, weil sie voll ist.
Das wäre ja wohl nicht so witzig...

Corona hat eine ca. 10%-tige Wahrscheinlichkeit von Langzeitfolgen bei leichten Verläufen.
Wie lange diese Langzeitfolgen gehen, weiß keiner. Man weiß, dass die (viel selteneren) Spätfolgen von Grippe oft auf Dauer bleiben.
Das heißt, wenn wir hier alles laufen lassen, bekommen wir u.U. eine ganze Menge Leute, die mit 20, 30, 40 berufsunfähig werden.
Das betrifft nicht nur diese armen Leute, sondern auch ganz massiv unser Sozialsystem.

Was Deine Nachbarin angeht, wer nicht will, der hat schon und bekommt eben schneller Corona, als Biontech, wenn er Pech hat.
Den Astra-Impfstoff bekommen dann andere.
Jeder Geimpfte ist ein Gewinn.

"Die Lage wurde ja trotz geschlossener Schulen und Kitas nicht besser."

Sie wäre aber sonst schlimmer wegen der Britischen Variante, die besonders unter Kindern und Jugendlichen verbreitet ist.
Wir haben hier eine Inzidenz von ca. 190 über alle Altersgruppen. Bei den 5-14-jährigen liegt sie bei 252.
Wir hatten die Schulen vor den Osterferien zwei Wochen im Wechselunterricht.

Ich kann verstehen, dass Du gefrustet bist, aber alles laufen lassen, ist auch nicht die Lösung.

Was uns fehlt, ist eine Impfkampagne, die ihren Namen verdient und nicht dieses zögerliche Getue, was wir zur Zeit haben. Wenn alle Ärzte die wollen, die Menge Impfstoff bekommen, den sie haben wollen sind in kürzester Zeit die Alten und Vorerkrankten durch. Die Ärzte haben dann Wartelisten mit Leuten jeden Alters, die die übrigen Impfdosen nehmen, die irgendwelche mäkeligen Leute nicht wollen. (Die stellen die Ärzte dann ganz nach hinten. Die gehen denen nämlich auch auf die Nerven. ;-))

LG

Heike

28

Toll erklärt! 💐

29

Sehe ich anders. Die Kh sind hier nicht voll und warum hat man nicht in die Kliniken investiert und das Gesundheitssystem ausgebaut?
Denkt einer an Kollateralschäden bei den Kindern?
Warum wird nur bei den Kindern auf Verzicht gesetzt?

weitere Kommentare laden
19

Ich schreibe jetzt mal aus Sicht einer Lehrerin und Mama eines Kleinkindes:

Ja, es ist eine furchtbare Situation für die Eltern. Ich kann jeden Punkt, den du ansprichst, absolut nachempfinden.

Bei uns ist Unterricht mit Testpflicht.
Wir fischen jedes Mal Kinder mit positiven Ergebnissen raus. Und ich kann dir sagen, da wird einem ganz anders. Die Kinder haben dann zu 90% auch Covid - symptomlos.
Ich habe zwei Schüler, die an Long Covid leiden. Die beiden haben eine sehr geringe Konzentrationsspanne. Das war vor ihrer Coronaerkrankung nicht so. Nach fünf bis zehn Minuten ist der Ofen aus und das verbalisieren sie auch: Sie können nicht mehr.
An dem Sportunterricht können beide nicht teilnehmen. Beide haben absolut keine Ausdauer mehr.
Ihre Erkrankung ist ein halbes Jahr her und sie hatten einen milden Verlauf.

Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist, dass wir auch Wochen im Distanzunterricht waren. Ich habe täglich Onlineunterricht gegeben, von 08:30 - 13:00 (natürlich mit Pausen und Lernzeiten), habe aber auch mitbekommen, dass das die wenigsten Kollegen gemacht haben. Was mich persönlich sehr ärgert, aber gut, es wird wohl einen Grund geben.
Trotzdem kann ich nicht verleugnen, dass der Onlineunterricht kein Vergleich ist zum Präsenzunterricht. Inhalte bleiben nicht hängen, man lernt selten voneinander, die Technik ist eine Katastrophe, vom Internet ganz zu schweigen... also alles keine guten Voraussetzungen für einen Lernerfolg. Man muss aber dazu auch sagen: Wir sind nicht ausgebildet für eine solche Art von Unterricht. Es gab/gibt weder Konzepte, noch Fortbildungen oder sonst irgendwas.

Nun als Mutter:
Wenn ich könnte, würde ich unser Kind zuhause lassen. Unser Kind geht in die Kita, hier ist die Kita normal offen und man soll "abwägen", ob es nötig ist, dass Kind zu bringen. Natürlich bringt jeder sein Kind, weil kein Arbeitsgeber sagt "bleib zuhause, pass auf dein Kind auf, wir können das verstehen". Da mein Mann und ich aber beide in systemrelevanten Berufen arbeiten, müssen wir arbeiten gehen und unser Kind betreuen lassen. Ganz ehrlich, wenn es gehen würde, würde ich sofort zuhause bleiben. Ich habe sogar überlegt, ob ich nicht nochmal Elternzeit nehmen soll.

Also, alles in allem kann ich es wahnsinnig gut verstehen. Wir als Eltern haben die A-Karte gezogen. Wir können nur hoffen, dass die Impfungen schnell voran schreiten und der Spuk bald ein Ende hat.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

31

Ich bin da ganz bei dir. Bin auch Mama und Lehrerin. Ich habe zwei Kolleginnen, beide unter 50, die höchstwahrscheinlich aufgrund von Long-covid ihren Dienst nicht mehr antreten können oder wenn dann nur mit sehr stark reduzierten Stunden. Angesteckt haben sie beide bei Schülern.
Ganz ehrlich, so gerne ich auch in der Klasse stehe, mir ist mein Gesundheit und die meiner Kinder wichtiger. Ich kenne einige Klassen, die sozusagen in Dauerquarantäne sitzen. Bei uns wird bei einem positiven Fall in der Klasse sofort die gesamte Klasse in Quarantäne geschickt. Bei einer Kollegin saß die Klasse seit Weihnachten dreimal in Quarantäne, immer unterbrochen durch ein paar Tage Schule. Ist damit etwas gewonnen? Bei uns gehen gerade reihenweise Kindergartengruppen bzw. Notgruppen in Quarantäne. Ist das dann besser?
Mit dem Testen ist in den Schulen gar nichts gewonnen. Klar, es werden die positiven Fälle rausgefischt und damit gehen wieder reihum Klassen in Quarantäne.
Ich frage mich auch, warum Lehrer nicht zu Onlineunterricht verpflichtet werden. Das ist wirklich kein Hexenwerk. Ich bin so froh, dass ich jeden Tage meine Schüler sehen kann und auch meine eigenen Kinder freuen sich auf ihre Videokonferenzen.