Thema Schule

Hallo
Ich fühle mich ja schon schlecht das zu schreiben, denn hier geht es ja fast ausschließlich um das Gegenteil.
Wir machen uns Gedanken hinsichtlich der Zeit, in der Schule wieder normal läuft. Schule fand unsere Tochter schon immer eher langweilig. Auch nachdem wir Maßnahmen wie Klasse überspringen und der Wechsel auf eine spezielle Schule ergriffen haben. Allerdings fühlt sie sich dort sehr wohl und ging wirklich gerne hin. Im Ausgleich mit den privaten Aktivitäten, war es für sie gut so wie es war. Dann kam Corona.
Die Schule macht strikt nach Stundenplan Unterricht und fordert jetzt nochmal mehr als sonst schon. Ansporn ist dabei wohl auch den Stoff sicher durchzubekommen und Noten finden zu können....
Die aktuelle etwas größere Arbeitslast in Verbindung mit mehr Freizeit (für das was sie sonst auslastet, Hobbys, Arbeitsgruppen für/mit denen jetzt teils auch umfangreicheres als sonst gemacht werden kann,..) gefällt ihr mehr als gut. Wieder soziale Kontakte und die Möglichkeit in Person Hobbys,AGs,.. nachgehen können wünscht sie sich, aber die Schule? Da sollte es bitte immer die Option Fernunterricht geben. Sie sagt sie ist wirklich traurig und sagt sie hat manchmal Bauchschmerzen wenn sie daran denkt, wie viele Stunden ihr die Schule (hochgerechnet mit Weg, Pausen) nehmen wird, wenn sie wieder hin „muss“.
Hier sind die Schule jetzt noch bzw. wieder zu. Wir schwanken zwischen schön dass es ihr in dieser schwierigen Zeit gut geht, Mitgefühl dass es keine Alternative zu Vollzeit in Person in einer Schule gibt und wie wird das wenn wieder regulärer Unterricht ist?
In unserem Umfeld ist sie tatsächlich nicht ganz alleine damit. Da ist es aber auch völlig ok, wenn ein Kind so fühlt. Wenn ich Kollegen die Kinder haben höre, darf das gar nicht sein.
Ergeht es hier vielleicht noch anderen ähnlich?

LG

1

Das liest man hier in den Kommentaren öfters mal.
Der Hintergrund ist bei meiner Tochter anders, der Wunsch nach lernen wie gerade der selbe.

Sie ist noch in der Grundschule. Damit die vorrankommen wurde der Stoff arg komprimiert, Hausaufgaben sind komplett weggefallen. Es ist dadurch viel Info in wenigen Tagen bei gleicher Arbeitszeit statt das ganze auf Wochen zu strecken und unendlich zu wiederholen. Onlineunterricht gibt es nicht, kein Lehrer in Sicht. Für meine genau das richtige. Statt in der Schule 6 Stunden fast nichts zu machen und Zuhause nacharbeiten zu müssen, arbeitet sie schnell und selbstständig ihre Aufgaben ab. Normal kommt sie schon groggy und mit nem riesen Stresspegel aus der Schule, Selbstständig passiert da gar nix, ein Ausraster jagt den nächsten. Zwei Tage Distanzunterricht, das Wissen dass es erstmal so bleibt und ich hab ein entspanntes Musterkind.

Diese Woche war Schule, durch die Bundesnotbremse ist am kommender wieder alles dicht... und ich bin erleichtert. Kein schief hängender Haussegen. Kein Nacharbeiten bis in den Abend hinein, keine Lehrer die mir im Nacken hängen.

Viele wenn nicht die meisten Leiden unter der fehlenden Schule, manchen macht es nichts aus. Das es auch Kinder (und Familien) gibt denen es mit dem abarbeiten Zuhause besser geht wird traurigerweise nirgends erwähnt.

3

Japp... Das finde ich auch schade, dass immer nur von den Kinder und Familien gesprochen wird, die darunter leiden.

Von den anderen redet niemand!

Und davon wird es auch mehr als genug geben!!

7

Das tut mir Leid! Habt ihr mal über einen Schulwechsel nachgedacht? Wenn sie jetzt innerhalb von wenigen Tagen das Material bekommen, was sich sonst über Wochen zieht, klingt das ja mehr als frustrierend.

weiteren Kommentar laden
2

Japp hier... Meine...

Die blüht auf, fühlt sich Pudel wohl, und will am liebsten garnicht mehr hin.

Was nicht heißt, dass sie hier nichts macht. Im Gegenteil.

Sie arbeitet besser, fleißiger und zuverlässiger als zu normalen Schul Zeiten.

Muss sagen, wir haben auch von der Grundschule an Probleme mit schulverweigering.. Sie kommt mit den Kindern nicht klar, weil ihr ist alles zu laut und zu viel ist.... Zuhause kann sie viel besser arbeiten.

Leider werden wir nicht bis zum Abi Homeschooling haben... Sie ist nun in Klasse 7.

Klar,sie vermisst ihre Hobbys... Reiten,flöte...zum Ballett darf sie...

Aber Schule???

Nicht jedes Kind leidet unter der Situation!

4

Für meine Tochter geht die Schulkarriere nun, mit dem Begin der Abi-Prüfungen zu Ende. Ich blicke mit gemischten Gefühlen auf die vergangenen Jahre zurück. Grundsätzlich ist sie gerne zur Schule gegangen, obwohl die 7-9 Klasse die härtesten Jahre waren. Neid, Hass, Mobbing - pubertäres Getue und was so alles dazu gehörte, machten diese Jahre nicht leicht. Da mussste man dann schon motivieren

Auch wenn nicht jedes Kind unter der Situation leidet - Homeschooling ist und kann keine Lösung sein. Im Grunde ist jede Schule eine Schule für Leben und Schule bedeutet nunmal Präsenz - alles andere funktioniert nicht.

5

Was genau meinst du mit „Homeschooling“? Das was hier läuft, ist ja Unterricht geleitet durch ausgebildetes pädagogisches Personal. Unterrichts abseits von allem durch Mami sehe ich auch kritisch. Aber allgemein „ist und kann keine Lösung sein“? Sicherlich nicht.
Es gibt viele Länder, in denen es bereits weitere Möglichkeiten gibt. Das Schulsystem ist hier allgemein vergleichsweise starr. Für das Leben würden viele mehr profitieren, wenn das nicht so wäre.

weitere Kommentare laden
18

Hallo,

meiner Tochter geht es ähnlich. Sie ist jetzt in der 4. Klasse und die komplette Grundschulzeit maßlos unterfordert. Anfang der 3. Klasse war es sogar so schlimm, dass sie Boreout Symptome gezeigt hat. Sie hatte regelmäßig Bauchschmerzen, war total verstimmt etc. Das wurde besser, als die Lehrerin das Tempo angezogen hat. Klasse überspringen ist in unserem Bundesland erst nach der 3. Klasse möglich. Sprich von der 3. in die 5. Bei aller Intelligenz wäre sie nicht tauglich für die weiterführende Schule gewesen. Wir haben lange überlegt, was wir machen und dann kam der 1. Lockdown. Für mein Kind ein Segen. Sie konnte, ohne auf andere Rücksicht zu nehmen, in ihrem Tempo arbeiten. Sie konnte so arbeiten wie sie wollte, sich neues Wissen aneignen. Jetzt ist sie wieder seit Anfang Dezember zuhause und mit dem Stoff der 4. Klasse durch. Sie hat von ihrer Lehrerin Sondermaterial in Form von Büchern bekommen, die auf das Gymnasium vorbereiten. Sie muss den normalen Wochenplan nicht mehr erledigen, sondern darf die Bücher durcharbeiten. Ein Traum für meine Tochter. Freie Arbeits- und Zeiteinteilung und selbständiges Lernen. Gestern kam dann die Nachricht, dass durch die Bundesnotbremse die 4. Klassen nun als Abschlussklassen zählen und sie ab Montag wieder in die Schule muss. Während alle sich freuten, liefen hier die Tränen. Ich habe jetzt mit der Lehrerin gesprochen und befreie sie tageweise vom Präsenzunterricht. Auf der einen Seite will sie gehen, wegen den Klassenkameraden, auf der anderen graut es ihr vor der Langeweile. Ich muss aber auch sagen, dass sie keinen Mangel an sozialen Kontakten hatte. Sie durfte täglich ihre besten Freundinnen sehen.
Meine Söhne sind 10. und 12. Klasse Gymnasium. Auch sie lernen Zuhause besser und erfolgreicher als in der Schule. Der Große ist zur Abiturvorbereitung schon seit ein paar Wochen wieder in der Schule. Auch er nutzt aus, dass die Präsenzpflicht ausgesetzt ist und geht nur jeden 2. Tag oder 2x wöchentlich.

LG
Lotta

19

"schön" zu odsen, dass man nicht allein nur so ein Kind zuhause hat 🙈

20

Ich hatte mich gestern Abend noch mit dem Thema beschäftigt und bin auf eine wissenschaftliche Arbeit gestoßen, in der man sich schon 2009 mit der Frage beschäftigte, ob das selbstlernen oder der Heimunterricht für einige Schülergruppen, gemeint waren hochbegabte, nicht besser wäre, weil sie so ihre Begabung voll entfalten könnten, im Hinblick auf die Förderung zukünftiger Eliten.

Ja, das ginge, allerdings würden die sozialen Kollateralschäden überwiegen. Dabei geht es nicht darum, das solche Kinder keine Freunde haben, in Vereinen sind oder ähnlich. Man sah diesen Freundeskreis jedoch in der gleichen sozialen Schicht, während in der Schule die sozialen Schichten gemischt sind.

Bei dem Dienst für Jugendliche in Frankreich (SNU) geht es auch genau darum, nämlich die sozialen Schichten durch diesen 4 wöchigen Dienst zu mischen, nämlich das Akademikerkind mit denen aus den sozialen Brennpunkten oder Unterschichten zusammenbringen, um einer Spaltung der Gesellschaft vorzubeugen.

So etwas wird nie vollkommen gelingen, denn es wird immer Kinder geben, die in Privatschulen und Internaten unter "Ihresgleichen" aufwachsen. Auch wenn ich voll hinter dem Präsenzunterricht stehe, heißt das nicht, das ich auch hinter der "Schulpflicht", so, wie sie in Deutschland praktiziert wird, stehe. Es sollte durchaus Möglichkeiten geben, Kinder auch von zuhause lernen zu lassen, die dann nur sporadisch an Lernstandserhebungen teilnehmen, ich glaube in Österreich geht das.

Hier steht Deutschland am Anfang eines langen Weges, den andere schon weit zurückgelegt haben...

21

Hallo

Meine große liebt homeoffice. (16) sie erledigt selbstständig und zuverlässig ihre aufgaben. Oft im online Unterricht mit einer lehrerin. Sie bekommt dafür nur 1en und 2en

Schule hat sie schon immer gehasst. Ihr Stresslevel war oft hoch. "Kein bock" hörte ich oft.
Die klasse laut, manche Lehrer können sich nicht durch setzen, manche sind nicht im stande den Lehrstoff richtig zu vermitteln.
Wir alle kennen das. Manche sind schlicht unfähig und andere widerrum toll.

Man kann froh sein wenn sie die schullaufbahn halbwegs gut hinbekommen.
Leider machen wir das Theater mit kind 2 bald nochmal durch. 😅