Hallo Ihr Lieben!
In unsere Schule kommen nun alle Schüler wieder zurück und mich als Lehrerin würde interessieren, was ihr nun als wichtig empfinden würdet neben der rein inhaltlichen Aufarbeitung.
Ich werde auch meine Schüler (bin am Gymnasium) fragen, was sie in nächster Zeit brauchen, aber mich würde auch die Elternperspektive interessieren. Was würdet ihr dringend ansprechen wollen? Welche Fördermaßnahmen im sozialen Bereich würdet ihr euch wünschen?
Liebe Grüße
Was würdet ihr euch von der Schule wünschen?
Was versteht man denn unter Fördermaßnahmen im sozialen Bereich?
Ich erwarte, dass jetzt soviel Stoff wie möglich gemacht wird und zur Abwechslung mal kein Wandertag, Sportfest, Theater etc., sondern einfach Schulstoff.
ah ..... so unterschiedlich ist man. Du hast geschrieben bevor ich mit meinem längeren Text unter dir fertig war. ---
Ich denke, genau das ist das Problem: Schüler, Lehrer und die Eltern haben ganz unterschiedliche Sichtweisen und auch ganz unterschiedliche Ansprüche.
Für mich ist "psychische Schäden durch diese Zeit reparieren" viel wichtiger, als den ganzen SToff aufzuholen.
Stoff aufholen sollte über einen langen Zeitraum im nächsten Schuljahr langsam ohne Überlastung irgendwie parallell laufen, wo nötig. Und zwar nur da, wo nötig und es als Grundlage wichtig ist für die Folgekapitel.
Wenn es nächstes Jahr mit Mensch und Stoffwechsel, Photosythese usw. in Bio weitergeht ist doch echt egal, ob man dieses Jahr jetzt noch alle 7 Mägen der Kuh durchgenommen hat und die Zahnformel der Katze auswendig weiß. Ebenso wenig ist es schnieps-egal, ob man die Pflichtlektüre in Deutsch dieses Jahr nun durch hat oder nicht. Das kommt doch eh jedes Jahr wieder....
Ich finde, was "Stoff aufholen" angeht, sollte man deftig sinnvoll kürzen.
Meine Tochter hat z.B. jetzt in der 5. Klasse das Binärsystem in Mathe nicht durchgenommen. Mein Sohn vor 3 Jahren schon. Absolut sinnvoll gekürzt --- sorry... aber das braucht man im späteren Mathe nicht und warum sollte man die heutigen 5er damit auch noch belasten? kommt in 7 in EDV doch eh noch einmal .....
Ich finde, das "aufholen" sollte sinnvoll geschehen und nicht auf biegen und brechen "so viel wie möglich" und damit die Kinder noch weiter belasten.
Man könnte die kommenden Lehrpläne anpassen. Größer denken. ... das wäre mal was....
Der Lehrplan lässt sich aber nicht in wenigen Wochen ändern. Die Bücher werden auch nicht neu gedruckt. Es nimmt doch nächstes Jahr kein Lehrer Rücksicht darauf, ob jetzt dieses Jahr der Stoff in den Fremdsprachen, Mathe oder Deutsch geschafft wurde. Da baut halt viel aufeinander auf. Sollen das die Kinder wieder alleine lernen?
Mein 2. Klässler hat noch nicht einmal das ganze Einmaleins und noch keinen Füller (Bayern). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lehrerin der 3. Klasse da Rücksicht drauf nehmen kann. Die muss auch ihren Stoff schaffen.
Was willst du denn als Lehrerin machen? Ich bin Lehrerin am Gymnasium und ganz ehrlich, meine Schüler tun mir leid. Gerade in 10 haben die Schüler teilweise 3 Klausuren pro Woche. Ich versuche ihnen entgegen zu kommen, aber letztlich ist es ein furchtbares Gehetze ohne jegliche Freiräume. Da kann ich als Lehrerin aber nichts machen, die Klausuren müssen geschrieben werden, es gibt Gesetze die halt nun minimal abgeändert worden sind.
Stoff rauskürzen funktioniert auch nicht wirklich, da wird sich der Lehrer im nächsten Schuljahr bedanken. Schließlich wurde der Lehrplan ja nicht gewürfelt und baut auf einander aus und was du jetzt weglässt musst wer anders nachholen.
Ich habe mehrere Klassen, die ich aufgrund von Feiertagen und Klausuren, nur noch 1x(!!!) bis zu den Sommerferien sehe. Was soll ich da groß machen außer möglichst gut zu beschreiben, was in der Klausur vorkommt? 🤨 zwei Klassen werde ich sogar nach den Klausuren gar nicht mehr sehen und werde die Klausuren einfach so in der Schule abgeben müssen.
Aus Elternperspektive: Bitte gib unseren Kindern einfach die Normalität zurück. Das ist mit Masken und Abstand schwer bis unmöglich, aber meine Kids sind inzwischen einfach nur total genervt von diesem Hickhack und wollen einfach vernünftigen Unterricht, auf den man sich einstellen kann. Und ich als Elternteil möchte eine verlässliche Betreuung und einen schönen Abschluss des Schuljahres, in welchem noch was gelernt wird.
Mehr ist in der derzeitigen Schulsituation ja auch nicht so wirklich zu machen. Wirklich durchstarten wird erst nächstes Schuljajr wieder gehen, wenn sich alle Schüler wieder an die Schule vor Ort gewöhnt haben.
Unsere Klassenarbeiten wurden in diesem Schuljahr gestrichen. Es gibt zwar Ersatzleistungen, aber die wurden größtenteils bereits geleistet. Auch stofflich sind wir in der Homeschooling-Zeit relativ gut vorangekommen.
Ich habe einfach den Eindruck, dass die Coronazeit Spuren hinterlassen hat und ich nicht von jetzt auf gleich zum Zustand vor Corona zurückkehren kann. Und wir haben hier noch einige Wochen.
Da habt ihr es gut! Wir haben je nach Klassenstufe 2-4 Wochen und sind im Stoff super vorwärts gekommen. Trotzdem findet jetzt in den höheren Jahrgangsstufen quasi gar kein Unterricht, sondern nur Klausuren statt :(.
Super, dass bei euch Ersatzleistungen möglich sind! Ich habe in einer Unterstufenklasse ein Portfolio anfertigen lassen, aber sonst war in dem Bereich nichts möglich :/
Es ist schwierig zu beantworten. Grundschule/3 Klasse
Wir für unseren Teil haben noch 7 Wochen Zeit. Schon letztes Jahr fiel alles was Spaß macht (Sportfest,Wanderung in der letzten Woche,Zeugnissfrühstück,Schulfest usw) unterm Tisch. Bis zum letzten Tag wurde gelernt,gelernt,gelernt. Die Kinder waren müde ,sie waren einfach durch.
Homeschooling war für die Grundschüler sehr anstrengend. Glückliche Kinder sahen anders aus.
Der Stoff wurde quasi durchgeprügelt. Am vorletzten Tag,dann noch ein neues Thema in Mathe. Das muss definitiv noch behandelt werden. Ganz ehrlich? Kein Kind hat sich irgendwas gemerkt oder dabei gelernt.
Neues Schuljahr,neue Lehrer...
Anfang des Schuljahres wurde erstmal alles von der zweiten Klasse im Schnellverfahren durchgenommen bis zu den Herbstferien. Stoff eines ganzen Jahres in 2,5 Monaten. Und dann ging es direkt los mit Klasse drei und es braucht Noten,die Angst vor einer Schuleschießung war groß.
Die Lehrer hielten ständig Kondakt zu uns Eltern von Schuljahresbeginn an. Und schrieben einen offenen Brief an die Eltern in dem Stand.:"Ohne ihre Unterstützung schaffen wir Lehrer es nicht,wir sind auf sie als Eltern angewiesen, das sie den Kindern den Stoff vermitteln" .
Von den Lehrern wünsche ich mir deswegen nichts. Sie sind offen und ehrlich, geben ihr Bestes,versuchen jedes Kind mit zu nehmen. Einige bleiben diesmal auf der Strecke. Man merkt den Lehrern an,das es ihnen an die Nieren geht. Gleichzeitig versucht man eine Klassen Gemeinschaft wieder herzustellen. Durch den Onlineunterricht ist es diesmal nicht so extrem.
Ich wünsche mir eher was von der Politik. Soviel Zeit ist vergangen,man hätte soviel tun können. Es gab Lehrer in Rente die sich gemeldet haben und Förderunterricht geben wollten. Studenten sind bereit an Schulen zu kommen und es wird alles blockiert. Dabei können sie mit in Unterricht kommen,den Lehrer unterstützen. Langsamen Kindern helfen usw.
Es wird auf die Lernbrücke in den Sommerferien verwiesen. Schon letztes Jahr klappte das nicht,weil die Politik zu lange gebraucht hatte. Mitten in den Ferien hieß es. :"Die Lernbrücke startet",da war niemand mehr Willens genug,da schon anderweitig verplant.
Ich kann nicht für alle Schulen sprechen. Hier haben Kinder,Lehrer,Eltern hart gearbeitet um zu schauen das psychisch keiner wegbricht, alle erreichbar sind,niemand verloren geht.
Der Stoff soll gemacht werden aber nicht auf biegen und brechen. Ein paar schöne Tage sollten noch dazwischen sein,damit Kinder und Lehrer wieder eine Gemeinschaft werden.
Ich habe mein Kind eben gefragt,was sie erwartet. Sie freut sich darauf die anderen zu sehen und mit ihnen zu spielen.
Muss dazu sagen,sie hat keine festen Freunde,kommt aber mit jeden zurecht. Im Homeschooling war sie dann doch oft einsam.
Ich erwarte das Nebensache erstmal nicht zu wichtig genommen werden. Natürlich ist Musik,Religion usw. wichtig. Aber noch wichtiger finde ich es das man Mathe und Deutsch aufarbeiten,den auf fieses Wissen baut man die nächsten Jahre auf.
Mein letzter Absstz widerspricht sich etwas mit den anderen Absatz. Ich hoffe man weiß trotzdem was ich meine.
Ich hab zwar einen Grundschüler aber würde mir wünschen das einfach „normaler“ Unterricht stattfindet. Den hatte mein Erstklässler nämlich so gut wie gar nicht.
Das soziale Miteinander wird sich durch einen geregelten Alltag mit verlässlichen Kontakten von alleine fügen.
Die Gemeinde/Stadt sollte darüber hinaus Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche an der frischen Luft anbieten. Hier ist noch immer nicht einmal das Freibad geöffnet. Das Freizeitangebot muss ja nicht von der Schule kommen, dort hat man doch genug mit dem Nachholen des Lernstoffs zu tun.
Welche Fächer unterrichtest du denn? Fremdsprachen sind jetzt in der coronakrise natürlich besonders zu kurz gekommen. Keine Austausche Sprachreisen etc. Gibt es da die Möglichkeit über Partnerschulen brieffreundschaften, video call via teams mit einem Partner der Partnerschule etc.zu organisieren. Mathe, Deutsch, die absoluten basics, die man fürs kommende Schuljahr braucht. Nebenfächer wie Kunst Bild zur Corona Krise, Gefühle Gedanken bildlich darstellen.
Ich unterrichte Deutsch und Geschichte. Das ging verhältnismäßig gut über Big Blue Button oder Teams.
Ich denke, du hast mir einen guten Tipp gegeben. Ich werde versuchen, ein motivierendes Projekt auf die Beine zu stellen.
Meine Tochter geht in die 7. Klasse und sicher könnte man sagen, dass die Stoffvermittlung am Wichtigsten gerade ist....aber...wir hier haben seit Dezember sage und schreibe 8 Tage Wechselunterricht gehabt....die Klasse ist seit einem halben Jahr geteilt....Vereinssport fand bisher noch nicht wieder statt...wir hatten bis vor kurzem noch sehr strenge Kontaktbeschränkungen...ja Bildung ist wichtig, aber ich denke der soziale Aspekt ist deutlich wichtiger! Viele Kinder hier haben Eltern die Vollzeit arbeiten und waren die letzten Monate den Großteil des Tages allein, deswegen denke ich das soziales Miteinander mit Gleichaltrigen gerade in dieser sensiblen Phase der Pubertät wichtiger sein sollte.
Unsere Tochter ist in der 5. Klasse am Gymnasium.
Ich habe nicht das Gefühl, dass sie Stoff verpasst hat. Sie hatte im Distanzunterricht immer Unterricht über Teams nach Stundenplan mit Hausaufgaben und deren Abgabe. Da habe ich sogar das Gefühl, dass die Lehrer mehr schriftliche Aufgaben gesehen haben als im normalen Präsenzunterricht, wo die Schüler ihre Aufgaben nicht einreichen, sondern 2 oder 3 Schüler ihre Hausaufgabe vorlesen und das war es dann. Außerdem war der kontakt zu den Lehrern besser, weil man sie nicht zwischen Tür und Angel zwischen den stunden abpassen musste, sondern einfach über Teams anschreiben konnte.
Im sozialen Bereich hat sie viel verpasst. Sie ist ohne andere Grundschulklassenkameraden auf das Gymnasium gewechselt, kannte nur ein Kind in ihrer Klasse. Gerade als sie erste Kontakte geknüpft hat, Verabredungen und eine Einladung zum Geburtstag, kam der Lockdown Ende Oktober. Sie konnte den Kontakt nicht richtig aufrecht erhalten, Kontakte wurden eingeschränkt, jeder hat seine Stammfreunde und -familien für Verabredungen. Sie war neu und damit irgendwie raus. Das war nicht so tragisch, sie hat noch ihre besten Freundinnen aus der Grundschulzeit und die sieht sie sehr oft.
Vor 2 Wochen ging der Wechsel- und nun auch der regulären Unterricht in voller Klassenstärke wieder los. Sie steht nicht alleine da, aber ich weiß nicht, wie die kontakte über die Sommerferien laufen. Wir fahren 4 Wochen weg, andere sind ja auch im Urlaub.
Ich würde mir wünschen, dass die Lehrer etwas anleihern, um die Kontakte untereinander zu festigen. Auch über die Sommerferien hinweg. Vielleicht eine Brief- oder Postkartenaktion, wo jeder anderen Kindern aus der Klasse 1 oder 2 Mal schreiben muss. Vielleicht im Losverfahren, damit man nicht nur die engsten Freunde wählt, sondern auch mal andere Kinder dazwischen lassen muss.
Und es wäre schön, wenn das im neuen Schuljahr beibehalten wird. Bei Gruppenarbeiten wird oft nicht vom Lehrer eingeteilt, sondern die Schüler suchen sich ihre besten Freunde aus. Ist auch beim Sitzplan so. Ein Losverfahren oder die einfache Entscheidung des Lehrers würde mal einfach alles mischen.
Als Mama zwei Schulkindern wünsche ich mir für die Kinder etwas mehr gemeinsame Zeit.
Unser Erstklässler weiß bis heute nicht, wie die Kinder in seiner Klasse alle heißen.
Bei uns gibt es wieder Präsenzunterricht und er ist jubelnd losmarschiert, kam mittags nach Hause und war ganz von der Rolle, weil die Kinder vor Unterrichtsbeginn auf dem Schulhof spielen dürfen. Er kannte bisher nur rein ins Gebäude, Hände waschen, auf den Platz.
Homeschooling war ein Desaster. Tränen, geweine, Wutausbrüche.....
Kind 2 geht in die 5. Klasse, Folgen vom Lockdown und Homeschooling machen sich ziemlich bemerkbar. Totale Unsicherheit, vorher war es ein sehr selbstsicheres und selbstständiges Kind. Auch hier würde ich mir Dinge wünschen, wo das seelische Wohl der Kinder im Vordergrund steht. Vllt etwas gemeinsam erleben, unternehmen, Projektarbeit in Kleingruppen (dafür bieten sich die Nebenfächer doch gut an) oder ähnliches. Mehr Unterricht miteinander. Dann ist die Motivation wieder da und der Stoff bleibt besser hängen als beim stupiden Frontalunterrricht.
Ich persönlich bin FÜR Wandertage oder Ausflüge.
Ja, die Kinder können vllt keine Felder, Wiesen und Wälder mehr sehen, aber es mit der Klasse zu erleben ist in dieser Zeit was ganz anderes.
sehe ich genauso!
ich bin auch für ausflüge und miteinander!
mein kind sagte letztens ganz stolz "ich darf nächste woche wieder in die schule!!"
opa schmunzelte und meinte jetzt freuen sich die kinder schon wenn sie wieder rein DÜRFEN statt zu MÜSSEN
cih war mit meinen 2 letzte woche das erste mal seit über 1 jahr wieder lebensmittel einkaufen...die waren so begeisteret und aufgedreht als wären wir im tollsten spielzeug laden! hätten am liebsten alles gekauft (ncith nur süßes, sondern verschiedene nudeln etc)
wir wünschen uns normalität!