Repressalien wenn man nicht geimpft werden will

Ich bin gestern über einen Bericht gestolpert, dass eine Schauspielerin ihren Job verloren hat bei den öffentlichen Rechtlichen.
Da kam ich ins Grübeln wie ich damit umgehen soll dass ich mich nicht impfen lasse.
Bisher bin ich noch nicht gefragt worden, in meinem Umfeld ist das kein Thema, weder in der Familie noch auf der Arbeit.
Ich weiß nur dass meine Eltern sich impfen lassen wollten und gehe davon aus dass das auch passiert ist.
Mit Freunden hab ich das Thema auch noch gar nicht gehabt.
Eine Freundin erwähnte vor ein paar Tagen dass sie noch überlegt, ihr Hausarzt hat wohl gesagt, im Moment eh keine Chance, die soll sich nach den Sommerferien im August nochmal melden.
Bis dahin hat sie also noch Zeit.
Ich selbst bin sicher, dass ich mich nicht impfen lasse, mein Partner überlegt noch und will es nächstes Jahr entscheiden wenn der angepasste Impfstoff raus kommt.
Also je nachdem wie sich die Mutationen entwickeln.
Wir hatten beide im April 2020 Corona, also den Wildtyp.
Ich frage mich nur, was tun, wenn mein AG, der über legt nach den Ferien über den Betriebarzt zu impfen und ich mich nicht melde, was dann?
Also gibt es eine indirekte Impfpflicht , es sei denn man hat den Schneid und sagt, dann eben arbeitslos aber über meinen Körper zu bestimmen ist es mir wert....
Da weder auf der Arbeit noch im Privaten das Impfen bisher Thema war, bin ich doch etwas verunsichert.

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Die Schauspielerin hat nicht ihren Job bei "den öffentlich-rechtlichen" verloren. Die Produktionsfirma, die für den ORF produziert, nimmt ihre Rolle für die kommende Produktion aus dem Drehbuch.

Die Situation eines normalen Anstellungsverhältnis mit dem einer Schauspielerin kann man aus meiner Sicht auch nicht vergleichen. Die Produktion inkl aller Beteiligter und ggf der Verfügbarkeit der Drehorte (zur für den Film passenden Jahreszeit) ist halt auf ein bestimmtes Zeitfenster ausgerichtet. Den Ausfall eines Beteiligten, der vor der Kamera steht, kann man sich da vermutlich schlichtweg nicht erlauben, da er immense Folgekosten nach sich zöge. Jetzt kann man sagen "aber krank werden kann doch immer Mal einer". Die Produktionsfirma erachtet aber vermutlich das Risiko, dass im Herbst ungeimpfte Personen auch tatsächlich mit Covid 19 infiziert werden, für die groß, dass sie das Risiko nicht tragen will.

Im regulären Arbeitsverhältnis sieht das aus meiner Sicht ganz anders aus. Da entstehen natürlich durch Erkrankungen von Mitarbeitern auch Folgekosten, aber es wird in der Regel nicht alles "geschmissen", nur weil Mal einer krank ist

Was ich mir aber durchaus vorstellen kann ist, dass Arbeitgeber irgendwann sagen "(Das Recht auf Home-Office ist ausgelaufen, ich hätte Dich gerne wieder hier,) ich biete Dir eine Impfung an, aber darüber hinaus treffe ich hier im Betrieb keine Schutzmaßnahmen mehr für Dich".

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Danke fürs Erklären🙏

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Es kann niemand zur Impfung gezwungen werden, auch nicht vom AG. Das ist ja alles nur ein Angebot. Ich lasse mich davon auch nicht beeindrucken, dass es aktuell von vielen als „Pflicht“ angesehen wird. Diese Phase wird vorübergehen.
Und bei den ÖR verliert man auch den Job, wenn man die von oben vorgegebene Meinung nicht vertritt, egal zu welchem Thema.
Nicht verunsichern lassen. Jeder kann über seinen Körper selbst entscheiden.

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„Und bei den ÖR verliert man auch den Job, wenn man die von oben vorgegebene Meinung nicht vertritt, egal zu welchem Thema.“
Diese Information hast Du woher genau?Ich wundere mich etwas, da ich bei den Öffentlich-Rechtlichen arbeite und mich bislang weder jemand nach meiner privaten Meinung zu „egal welchem Thema“ gefragt hat, noch, ob ich geimpft bin.

Dann weißt Du also auch, dass die Serie vom entsprechenden Sender selbst produziert wird und nicht von einer externen Produktionsfirma, wie es meistens der Fall ist?
An einem Filmset herrschen strenge Regeln, die dafür sorgen sollen, dass alles nach Plan läuft und man nicht in Verzug kommt, denn jeder Drehtag ist sehr teuer und wenn jemand krank wird und dadurch Verzögerungen auftreten, geht das erst recht ins Geld…ich weiß ja nicht, wie gut Du en Detail über die Modalitäten informiert bist, scheinbar sehr gut.Wenn nicht:weiter unten gibt es einen Beitrag einer Userin, der alles noch mal sehr gut erklärt!Oh und die Schauspielerin ist auch nicht fest angestellt, sie ist freie Künstlerin und deren Verträge werden aus noch ganz anderen Gründen manchmal einfach nicht verlängert.Die Branche ist hart, in Amerika reicht es, fünf Kilo zuzulegen und Du bist Deine Rolle los🤷‍♀️

Bei der Rundfunkanstalt, die Dich oder die Person, die es betrifft, wegen irgendeiner „Meinung“ rausgeschmissen hat, würde ich ja mal den Personalrat einschalten!Gehe doch davon aus dass Du es selbst erlebt hast oder jemand den Du kennst?Sowas denkt man sich ja nicht aus.

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Bei manchen AG im. Gesundheitswesem ist die Impfung Einstellungsvorraussetzung.

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Wenn du dich nicht impfen lassen möchtest, dann ist das in Ordnung. Es ist deine freie Entscheidung.

Mit einer indirekten Impfpflicht hat man es schon seit Jahren bei Masern zu tun. Schüler müssen einen Impfnachweis erbringen. Ich denke, dass eine nicht vorliegende Masernimpfung per ärztlichem Attest bescheinigt werden muss, aber da kenne ich mich nicht so gut aus. Das gilt auch für Lehrer und Erzieher, die nach dem Masernschutzgesetz auch gegen Masern geimpft sein müssen.

Ich weiß auch von einer Pflegekraft aus dem ambulanten Dienst, dass im Arbeitsvertrag eine Klausel zur jährlichen Grippeschutzimpfung steht und man sich zum Impfen verpflichtet. Ob das jetzt arbeitsrechtlich so in Ordnung ist, kann ich nicht bewerten.

Wenn du wirklich hinter der Entscheidung stehst, dich nicht impfen lassen zu wollen, dann wirst du auch mit den Konsequenzen leben können. Ich rechne nicht damit, dass man nie mehr irgendeinen Job bekommt ohne Corona-Impfung ausüben kann, könnte mir aber schon vorstellen, dass es in manchen Bereichen erwartet wird. Gerade in der Pflege, in Berufen in und um Arztpraxen, Pflegeheimen und Krankenhäusern und im Bildungsbereich. Wie es mit dem zutritt zu Veranstaltungen ist, kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Als Geimpfter kann man Corona ja noch immer gut übertragen und eigentlich müsste da ein Negativ-Test zum Schutz der Allgemeinheit mehr zählen als eine Impfbescheinigung.

In deiner jetzigen Situation würde ich nichts weiter sagen und mich nicht zur Impfung beim AG anmelden. Du ist aktuell nicht verpflichtet einen Impfnachweis oder deinen Impfpass vorzulegen. Auf Rückfrage würde ich einfachen eine ganz schwammige Antwort geben. Sowas wie "Bin versorgt" oder "Bin schon durch mit dem ganzen Corona-Thema". Und dann das Gesprächsthema wechseln.

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Die Masernimpfung ist schon im Kindergarten Pflicht bei uns. Ich musste für die Anmeldung meiner Kinder die Impfpässe kopieren sowie eine Bescheinigung des Arztes vorlegen dass sie beide Impfungen haben. Wenn nicht hätte der Arzt mir bescheinigen müssen, dass gesundheitliche Gründe vorliegen, wegen derer sie nicht geimpft werden können.
Ob das jetzt nur bei der einen Kita so schlimm ist, oder bei uns in Bawü allgemein weiß ich nicht.

Das ist aber einer der Gründe, warum ich das Drama zwecks Corona-Impfung nicht verstehe. Bei der Masern wird es ja auch seit Jahren so gehandhabt

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Nur weil es bei den Masern seit Jahren so gehandhabt wird, macht es die Sache nicht richtiger.

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Die Schauspielerin hat den Job bei der Produktionsfirma verloren, nicht bei irgendeinem Fernsehsender.
Ich denke niemand hier kennt den Vertrag zwischen Produktionsfirma und Schauspielerin und kann sagen ob dort eine Impfpassage aufgeführt ist. Ausserdem ist aus den Pressemeldungen nicht herauszulesen, ob es sich um die Kündigung eines bestehenden Vertrages oder um die Weigerung der Schauspielerin handelt, einen neuen Vertrag mit Impfpassus zu unterschreiben.

Nach deutschem Arbeitsrecht kannst Du nicht für etwas gekündigt werden, was nicht in Deinem Arbeitsvertrag oder durch Gesetze vereinbart ist.

Allerdings darf Dein AG Dich wegen der Impfverweigerung anders behandeln, wenn er das sachlich begründen kann. Also z.B. von Nicht-Geimpften tägliche Schnelltests fordern, den Zugang zur Kantine beschränken u.ä.. Da müssten dann im Zweifelsfall Gerichte entscheiden, ob bestimmte Massnahmen ok sind.

Grüsse
BiDi

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Ich arbeite schon seit Jahren hauptsächlich im Homeoffice..
Das Büro der Firma wurde schon vor vier Jahren aufgegeben.
Also Kantine, persönlicher Kontakt, so was gibt es hier nicht.
Ich denke, mein AG fühlt sich verpflichtet uns ein Angebot zu machen und zwar nicht um den Betrieb zu sichern sondern einfach weil er denkt das gehört sich so.
Gesellschaftliche Verpflichtung eben.

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Somit besteht schonmal ein grosser Unterschied zu einer Serien-Schauspielerin, die mit 40 - 50 Leuten auf relativ engem Raum und ohne Maske zusammenarbeiten muss. Und deren Ausfall wegen Infektion und / oder Quarantäne nicht unerhebliche Kosten nach sich zieht.

Ich finde das Angebot Deines AGs übrigens sehr nett und fürsorglich. Gerade wenn alle eh im Homeoffice sitzen und somit auch während einer Quarantäne-Anordnung arbeiten könnten / müssten.

Grüsse
BiDi

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Das war aber Österreich oder?

Also zumindest war zum einen durch den Drehort die Rechtslage anders und zum Anderen war das Nicht-Weiterführen des Engagements offiziell anders begründet. (Wenn es das gleiche ist, wie das, was ich gestern gelesen habe.)

Aber ja, kann so das Hintertürchen gewesen sein. Die feine Art wäre es nicht. Und finde ich für einen ‚irgendwas‘-Beruf nicht in Ordnung.

Was ich schon bedenklich finde, ist, wenn man liest, dass Pflegekräfte sich nicht impfen lassen wollten und dann ein ganzes Pflegeheim angesteckt haben.
Da würde ich schon überlegen, ob man die Arbeitskräfte nicht in weniger sensitiven Bereichen einsetzen kann. Hatte ich mal in einem Interview gelesen (anderes Land, ich glaube Italien). Aussage war, dass diejenigen So eingesetzt wurden, dass sie keinen direkten Kontakt mehr haben (Verwaltung, Sachen auffüllen). Aber so was geht natürlich auch nur, wenn es nicht zu viele sind und man genügend Ausweichaufgaben hat.

Was arbeitest du denn?

Bei uns ist es zB auch so, dass Schwangere nicht für alles eingesetzt werden dürfen. Aber das ist dann ja ein überschaubarer Zeitraum, für den umdisponiert werden muss.

Grade beim Fernsehen ist es ja so, dass es oft nur kurz laufende Verträge gibt. Viele die nicht so wahnsinnig gefragt sind, sind ja zwischendurch immer wieder arbeitslos.

Aber ja, gerade bei so kurzen Verträgen kann man sich leicht wieder irgendjemandem entledigen. Und ob dann die Impfentscheidung oder was Anderes dahinter steckt, lässt sich dann schlecht beweisen. Und auf diese Weise lassen sich bestimmte Pflichten unterschwellig einführen. Siehe Religionszugehörigkeit in Krankenhäusern oder Kinderbetreuungseinrichtungen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es jetzt, wo das Thema heiß ist, eben bestimmte Regelungen gibt. Nicht-Geimpfte müssen sich entsprechend testen lassen. Ggf. auf dem Betriebsgelände Maske tragen, die anderen irgendwann nicht mehr. Keine Ahnung, besondere Vorsichtsmaßnahmen eben. Wenn wir aber so weit sind, dass nur noch wenige jeden Tag auf die Zahlen starren, dann interessiert das Vermögen nicht mehr.

Viele Grüße

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Rechtschreibkorrektur:
vermutlich statt Vermögen

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Was ich schon bedenklich finde, ist, wenn man liest, dass Pflegekräfte sich nicht impfen lassen wollten und dann ein ganzes Pflegeheim angesteckt haben.

Das sehe ich auch als eine Riesen-Rücksichtslosigkeit an. Meine Tochter arbeitet im Altenheim und für sie war die Impfung selbstverständlich, für ihre Kolleginnen auch. Allerdings hat die Pflegedienstleitung auch recht unmissverständlich gesagt, dass sich jede Bedienstete, die sich nicht impfen lässt, täglich vor Dienstantritt testen lassen muss.
Immerhin hat es das Heim geschafft, durch die gesamte Coronazeit ohne eine Fall zu kommen.
LG Moni

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Ich möchte mal behaupten, dass dich kein Chef wegen der fehlenden Impfung entlassen kann. Die Schauspielerin wurde ja auch nicht aus einem bestehenden Vertragsverhältnis entlassen sondern wegen fehlender impfung schlicht nicht mehr engagiert. Das ist ein Unterschied.

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Stichwort Fürsorgepflicht. Wenn beispielsweise im Patientenkontakt eine Impfung gefordert wird, und kein Ersatzarbeitsplatz angeboten werden kann, dann wird die Kündigung die letzte Konsequenz sein.
Und man darf nicht vergessen: am Ende wird eine kleine Gruppe davon betroffen sein. Das tut keinem Gastronomen oder Arbeitgeber weh. Auf diese Personen kann man problemlos verzichten.

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Hallo.

Ich sehe es nicht als Problem an. Du kannst aktuell das gleiche machen. Musst halt nur dauern zum Testen. Je nach inzidenz.

Ich denke, in den Urlaub Fliegen ist schwieriger und in bestimmten Berufsgruppen sicherlich auch.
Es gibt keine impfpflicht aber wenn man z.b immer mit kleinen kindern zu tun hat, kann ich mir vorstellen, das es schwierig ist. Kleine Kita Kinder wären dir schutzlos ausgeliefert.
In der hiesigen behinderteneinrichtung, arbeiten nur zweifachgeimpfte. Es handelt sich da um junge Menschen, die aufgrund ihrer oftmals weiteren vorerkrankungen ein großes Risiko tragen, schwer zu erkranken.
Wer sich nicht impfen lässt, ist falsch in dem beruf.

In vielen branchen haben geimpfte "Sonderrechte" z.b auf Dienstreisen fahren. Ungeimpften bleibt es verwehrt.

Aktuell ist die Situation so. Wie lange, weiß wohl niemand.