Impfung trotz Thrombose? Erfahrungen gesucht!

Hallo,

Ich hatte vor drei Jahren eine tiefe Beinvenen Thrombose, habe eine erhöhte Thromboseneigung und leide an Krampfadern.

Mein Hausarzt hat mir von der Impfung abgeraten, ihm ist das Risiko einer erneuten Thrombose zu hoch.
Er empfiehlt mir, auf den Totimpfstoff zu warten.
Nach Rücksprache mit dem Facharzt wollte mir mein Hausarzt ein Attest ausstellen.

Der Facharzt allerdings empfiehlt mir unbedingt eine Impfung, er sieht keine Gefahr für eine erneute Thrombose.
Somit stellt mir der Hausarzt auch kein Attest aus.

Ich überlege seit Tagen hin und her, mein Bauchgefühl sagt eigentlich nein denn ich habe wirklich Angst vor einer neuen Thrombose.

Gibt es hier jemanden mit Thrombose der sich impfen lassen hat?
Hattet ihr Probleme nachher oder schlimme Nebenwirkungen?

Liebe Grüße

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Mein Opa hatte im März 2020 Corona, lag lange im Koma und hatte durch Corona Lungenembolie und mehrere Thrombosen entwickelt. Er hat sich sofort im Februar 2021 impfen lassen, inzwischen ist er schon 3x geimpft. Ich hatte ebenfalls mal vor 10 Jahren eine Beinthrombose und bin geimpft. Die Begründung des Hausarztes finde ich merkwürdig - gerade bei Thromboserisiko würde ich mich so schnell wie möglich impfen lassen. Das Risiko für eine Thrombose durch Corona ist um ein vielfaches höher.

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Hallo :-)

Ich hatte vor 4 Jahren eine Thrombose im Gehirn.
Als es Anfang des Jahres dann um das Thema Corona-Impfung ging, wollte ich von Anfang an eine Impfung haben und habe mich schon früh auf Wartelisten setzen lassen.
Als mein Hausarzt dann endlich auch impfen durfte, hat er mich allerdings abgelehnt, da er damals nur AstraZeneca bestellen konnte. Dies wolle er mir wegen der Fälle von Hirnvenenthrombosen keinesfalls geben.
Hab ich auch eingesehen. Im Mai bekam ich dann einen Impftermin im Impfzentrum mit Biontech. Der Impfarzt hat die Impfung mit zurückliegener Thrombose befürwortet und problemlos durchgeführt.
Bis auf leichte Schmerzen im Arm und Müdigkeit am nächsten Tag ging es mir nach beiden Impfungen gut.

Wie du dich auch entscheidest, alles Gute für dich!!

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Meine Frau hatte eine beidseitige Lungenembolie nach tiefer Beinvenenthrombose vor einigen Jahren und sie lässt sich NICHT impfen!

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Ich hatte 2017 eine Nierenthrombose, die zu einer Lungenembolie geführt hat. Körperlich ist alles überwunden und ich bin fit.

Dennoch konnte ich u. a. durch diese Vorbelastungen einer priorisierten Gruppe gezugeordnet werden.

Was mir zu meinem Ja zur Impfung am meisten geholfen hat, war Aufklärung und Informationen von Fachpersonen, denen ich vertraue, die mir meine Fragen so gut sie konnten beantwortet haben.

Bei dir ist das jetzt ein wenig wie ein Dilemma, was Hausarzt und Facharzt angeht. Kommt dein Bauchgefühl daher?
Du könntest mit deinem Hausarzt darüber sprechen, ob es die Möglichkeit gibt, durch Untersuchungen nach der Impfung möglichst frühe Kenntnisse zu haben, sollten sich Thrombosen neu bilden.

Ich hatte bei beiden Impfungen keinerlei der üblichen Nebenwirkungen, dafür aber eine andere: monatelang hat mein Zyklus verrückt gespielt. Da bin ich aber wirklich die einzige von allen Frauen, die ich kenne.

Hatte davor immer einen recht langen, regelmäßigen Zyklus mit ca. 3 bis 4 Tagen Blutungen. Organisch ist alles okay.
Zwei Wochen nach der 2. Impfung, bekam ich völlig überraschend meine Periode, die auch ungewöhnlich stark war. Sie hielt auch länger an. Drei Wochen später genau das gleiche. Der Höhepunkt war im Monat Juli, in dem ich dreimal meine Periode hat (die dritte begann aber am letzten Tag). Habe das gynäkologisch abkklären lassen, organisch weiter alles in Ordnung.
Seit Oktober pendelt es sich ein, wobei mein Zyklus jetzt dem des Durchschnittes entspricht. Meine Freundin scherzte, dass sie ja jetzt aufhören kann, neidisch zu sein, weil ich nie durch meine Tage eingeschränkt war und dann auch noch so selten.

Ich bin ehrlich, auf diese Nebenwirkung, die sich laut Ärzten auf die Impfung zurückführen lassen könnte und auch gemeldet wurde, hätte ich gut und gerne verzichten können. Bin froh, dass sich das jetzt wieder normalisiert hat.
Als schlimm würde ich es dennoch nicht bezeichnen.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Hattest du auch die typischen Regelschmerzen bei all diesen Zyklen? Falls du sonst auch welche hast.. denn wenn ich das lese wird mir gleich anders. Ich habe jedesmal zu Beginn meiner Regel extrem starke Krämpfe bis hin zur Übelkeit, ohne Tabletten ginge da gar nichts. Wenn ich mir vorstelle das jetzt ein halbes Jahr lang bis zu 3 x pro Monat zu haben😱

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Ich traue mich schon fast gar nicht, dir ehrlich zu antworten #gruebel

Nochmal zur Betonung, ich kenne niemanden, den es so wie mir ergangen ist. Selbst virtuell nicht. Verschiebungen, Ausbleiben, sowas ja, aber bei mir scheint wohl irgendetwas ein Sonderfall ausgelöst zu haben.

Kurz, naja, wird eher lang, und schmerzhaft: Ja.
Vorher hatte ich so gut wie nie Beschwerden in Form von Schmerzen oder Krämpfen. Ich habe es gespürt, genauso wie das Ziehen beim Eisprung, aber mich nie beeinträchtigt gefühlt.
Vorher haben mir Stoffeinlagen, die eigentlich als Slipeinlage, aber nicht als Binde verkauft wurden, locker ausgereicht. Sie sind aber natürlich dennoch dicker und weniger durchlässiger als herkömmliche einmal-Slipeinlagen.
Vorher habe ich es noch nie erlebt, dass diese keinen ausreichenden Schutz bieten. Ich bin quasi ausgelaufen.
Das alles hat auch dazu geführt, dass ich mich generell unwohl gefühlt habe, verkrampft habe, wenn ich gespürt habe, dass jetzt ein Blutschwung ausgestoßen wird. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll.

Hätte ich nicht wegen einer anderen Sache ein sehr natürliches Bedarfsmedikament, welches auch schmerzlindernd und krampflösend wirkt, schon seit Jahren verordnet bekommen, hätte ich in den ersten zwei Monaten definitiv häufig auf Schmerztabletten ausweichen müssen. Übelkeit hatte ich nie. Halt wenig Hunger durch das Druckgefühl im Unterbauch.

Bitte beachte bei dieser drastischen Schilderung aber auch, dass ich >15 Jahre null Probleme mit meinem Zyklus hatte. Dadurch wirkte gerade diese Veränderung auf mich wahrscheinlich auch so krass. Du hast ja extra darauf hingewiesen, "falls sonst auch Beschwerden".
Ich musste meine Monatshygiene komplett neu ausstatten, dann sogar nochmal nachkaufen, weil ich mit sechs Binden mit dem Waschen nicht nach kam. Für nachts sogar extra Nachtbinden angeschafft, die ich heute immer noch brauche. Aber mit den richtigen Menstruationsbinden hat der Schutz immer gehalten.

Ich würde sagen, dass sich das auf maximal 2,5 Monate erstreckt hat und dann wurde es besser. Also die Blutungen nicht mehr so lange (von 9 Tage immer weiter reduziert, jetzt bin ich wieder bei 4 bis 5, vorher: auch vier Tage, wobei deutlich schwächer) und nicht mehr so oft. Der Juli/August war halt echt anstrengend, weil das auch an die Psyche geht bei mir, wenn man das gar nicht kennt oder erwartet. Es ist auch für meinen Körper anstrengend, diesen Prozess mitzumachen.

Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, dass ich ganz andere Grundvoraussetzungen hatte. Ich habe über meine Freundinnen nie gedacht, sie stellen sich an bei Menstruationsbeschwerden, aber jetzt weiß ich erst, was sie überhaupt gemeint haben.

Ich wurde auch ärztlich sehr gut begleitet, einige Untersuchungen von Blut, diverse Ultraschalls bis hin zu EKG. Da war gar nichts auffällig. Am Anfang geriet ich in eine Art von Panik, weil ich dachte, das kann ja nur eine Fehlgeburt bedeuten (obwohl das total unmöglich war) oder Krebs oder oder oder. So bin ich sonst nicht. Hat sich zum Glück schnell gelegt. Die überstimmende ärztliche Meinung, dass es sich wieder einpendeln wird, hat sich ja auch bewahrheitet. Noch nicht komplett, aber es geht in die "vorher-Richtung".

Ich bin da anscheinend eine seltene, seltene Ausnahme. Internistin, Frauenarzt, Hausärztin, alles jeweils große Praxen, und trotzdem bin ich Einzelfall.
Bitte lass dir von diesem einzelnen Erfahrungsbericht mit besonderen Background keine Angst machen!

Weiß auch nicht, ob das richtig ist, dir das so ehrlich geschrieben zu haben. Auf der anderen Seite denke ich, ich wäre froh, wenn ich gewusst hätte, was unter "Zyklusveränderungen" auch fallen kann. Es hätte nichts an meiner Entscheidung zum Impfen geändert, aber ich hätte es besser einordnen können.

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Meine Mutter hatte erst wenige Monate vor ihrer Impfung mit BionTech, eine tiefliegende Beinvenenthrombose, die chirurgisch behandelt werden musste. Sie hatte keinerlei Probleme nach der Impfung. Ich war aber auch etwas skeptisch und hatte ein wenig Sorge um sie. Auch nach der zweiten Impfung war alles in Ordnung und sie hatte keinerlei Beschwerden. Ich denke, dass BionTech der beste Weg ist. Ich bin auch mit BionTech geimpft, nachdem die StiKo die Empfehlung für Stillende und Schwangere ausgesprochen hat.
Ich würde dir raten, wenn du dich impfen lässt, dich einfach sehr regelmäßig ärztlich kontrollieren zu lassen.

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Ich hatte eine Thrombose im Arm, nachdem mir ein Port gesetzt wurde und nehme Gerinnungshemmer.
Und ich wurde 2 Mal mit BionTech geimpft, werde bald das dritte Mal geimpft. Bis auf etwas Schmerzen im Impfarm hatte ich nichts.

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Ich danke euch allen für eure Antworten, Meinungen und Erfahrungen.

Es beruhigt mich tatsächlich etwas, das ihr alle bezüglich der Thrombose und der Impfung keine Probleme hattet.
Ich werde noch mal in mich gehen, meine Ängste hinterfragen und mich mit dem Thema Impfung beschäftigen.

Liebe Grüße und euch alles Gute! #herzlich

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Hallo,
Die immunvermittelten Thrombosen durch Vektorimpfstoffe (Astra Zeneca und Johnson) haben rein gar nichts mit den „normalen“ Venenthrombosen oder Krampfader zu tun. Dabei gibt es keinen Zusammenhang und kein erhöhtes Risiko.
Bei den mRNA-Impfstoffen gibt es diesbezüglich eh keine Risikoerhöhung.
Hingegen macht die Infektion für vermutlich einige Zeit (man geht von Wochen aus) eine massive risikoerhöhung für Thrombosen, da die Gerinnung häufig für Wochen durcheinander gebracht wird
und es zu gefässwandschäden kommt.
Eine Vorgeschichte mit Thrombosen ist ein Argument FÜR eine Impfung mit mRNA-Impfstoff, da ist dein Hausarzt übervorsichtig und zudem nicht gut informiert.
Viele liebe Grüße,
Charlotte

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Der Facharzt, der meine Thrombose damals behandelt hat, hat es auch genau so erklärt.

Liebe Grüße

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ich empfehle immer Bauch über Kopf - das findest du auch bei systemischen Aufstellungen - #winke

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Ich bin hin und her gerissen und weiß einfach nicht, wie es richtig ist.
Bauch sagt was anderes als Kopf, aber ich tendiere eher dazu auf mein Bauchgefühl zu hören.

Liebe Grüße

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Wie oft willst du diesen Ratschlag eigentlich noch bei medizinischen Themen geben? #kratz

Das Thema gehört mit einem Arzt besprochen und nicht von Laien mit Herz über Kopf ausgependelt, sorry #zitter

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