Hallo,
Also ich arbeite an einer Schule in Hessen, als Sozialpädagogin. Wir haben keinen BAD, der die Gefährdungsbeurteilung macht und evtl. Freistellt (wie es in anderen Bundesländern wohl gibt).
Meine Schulleitung ist total ignorant und sagt, ich solle alles wie bisher machen, sprich täglich mit ca. 120 wechselnden Schülern im Klassenraum sein. Der Arzt kann mir nur ein BV ausstellen, sagt sie, wenn er ein hohes Risiko sieht für mich als schwangere.
Meine Ärztin sieht das so, aber sagt die schule ist in Verantwortung! Ich habe das Gefühl ich muss ein Kampf zwischen den Behörden ausüben. Dieser Psychischer Stress belastet mich sehr.
Ich vermute die Schulleitung hat kein bock auf Aufwand, um meinen Arbeitsplatz risikoarm umzugestalten. Sie drohte mir latent, daß ich abgesondert werde, und dann im Keller Akten sortieren muss. Finde das ziemlich diskriminierend!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Kann sie das überhaupt so machen mit mir? Oder Tipps wer da helfen kann.
Vielen dank für eure Hilfe!
*beantworten
Schwanger im Schuldienst /Corona Pandemie
Hallo,
Wer ist denn dein Arbeitgeber? In BW ist das nicht die Schule, sondern die Stadt / Gemeinde. Wenn das bei euch auch so ist würde ich mich zunächst an diesen wenden.
Liebe Grüße
Isabel
Guten Morgen erstmal,
ich kenne zwar die Antwort auf deine Frage nicht, finde es aber unmöglich, wie das bei dir an der Schule abläuft! Andere Arbeitgeber schaffen es auch, Schwangere im Erziehungsdienst ins Berufsverbot zu schicken.
Andererseits ist es auch ok, im Archiv oder eben im Keller Akten zu sortieren. Nur, wieviel Arbeit fällt da überhaupt an? Sollte das Archiv nicht sowieso längst sortiert sein? Gibt es da überhaupt was zu tun? Oder geht es nur ums Zeit absitzen? Das fände ich dann blöd. Wenn es etwas zu tun gibt, dann fände ich es weder diskriminierend noch schikanös. Denn es gibt keine minderwertigen Arbeiten.
Sorry, es heißt Beschäftigungsverbot.
Bei einem Berufsverbot darfst du nicht mehr in dem Job arbeiten.
Oh Mann! Ja! Du hast absolut recht!!! Wie peinlich… Manchmal leide ich echt unter Wortfindungsstörungen, das ist wirklich so. 😂😂😂
Hey, in welchem Bundesland arbeitest du? In Niedersachsen gibt es gerade seit einer Woche eine neues Beiblatt für die Gefährdungsbeurteilung, das du dringend beachten solltest.
Egal wo du arbeitest, wende dich an euere Gleichstellungsbeauftragte, die ist die Ansprechpartnerin! Ich hatte eine sehr ähnliche Situation und bin jetzt seit einer Woche wegen vorzeitiger Wehen bei 25+6 krankgeschrieben bis Weihnachten. Danach müsste ich nicht mehr lange. Mal sehen, was wir mit der Zeit machen!
Schreib mich gerne privat an!
Hallo Hexe, danke für deine Antwort. ich arbeite in Hessen. Gibt es einen link zu diesem neuen Beiblatt? Ich weiß zwar nicht ob das was nutzen kann, da die dann sagt "ist ja nicht Hessen" 🤪
Es wird zu 1000% kommen, dass es ja das falsche Bundesland ist...
Trotzdem gerne der Link: https://www.arbeitsschutz-schulen-nds.de/?id=801
Kopiervorlage 6 und die Anlage dazu sind die relevanten. Die Anlage ist jetzt neu seit etwa einer Woche.
Was sind denn deine Aufgaben als Sozialpädagogin?
Arbeitest du in der Schulsozialarbeit?
Arbeitest du in der Klasse als Kraft in einem multiprofessionellem Team?
Bist du sehr nah am Kind oder kannst du auch größere Abstände theoretisch einhalten?
Um welche Altersgruppe von Schülern geht es?
Alles das sind Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt bei einer Gefährdungsbeurteilung.
Ich nochmal:
Gerade für Hessen gegoogelt, Ging recht schnell: die SL muss die im Netz zu findende 3 seitige Gefährdungsbeurteilung ausfüllen, dass kann der BAD nicht, da dieser ja nicht mit der Situation an der Schule vertraut ist. Sollt sich die SL weigern, wende dich an den Personalrat.
Hallo, ja die GB hat sie Schulleitung in meiner Anwesenheit gemacht, und einfach überall nein angekreuzt, es gibt keine Gefährdung für mich als schwangere. Das ist schlicht weg falsch. Ja, ich arbeite in den Klassen direkt mit den Kids. Gerade in den 5.Jahrgängen, d. H Kinder ab ca. 10/ 11 Jahren.
Wenn die Gefährdungsbeurteilung falsch ist, dann melde dich beim Personalrat und/oder dem Gewerbeaufsichtsamt!!!
Wenn ihr keinen BAD habt, muss ja trotzdem irgendwer für den Arbeitsschutz zuständig sein,wende dich an die. Ganz klar deren Angelegenheit!
Entweder BV oder halt dann Akten sortieren.
Das ist auch sicherlich keine Schikane, sondern Gang und Gäbe. Sind halt leider meist nur Hilfsarbeiten, aber da steckt doch üblicherweise keine böse Absicht dahinter.
Lg und alles Gute
Hallo, wahrscheinlich die Aufsichtsbehörde für Arbeitsschutz Regierungspräsidium Hessen. Aber dann muss ich wirklich eine Anzeige machen. Und ich möchte nicht mit der Leitung Krieg führen, weil ich auch wieder dort arbeiten muss nach der Elternzeit. Weißt du was ich meine? Also gegen eine sinnvolle Arbeit, habe ich nix... Aber sie hat mir wirklich gedroht... So mäßig, wenn du kein ärztliches Attest mir gibt's, dann... Kannst du im Keller Akten sortieren, sprich die Zeit absitzen. Und das ist Diskriminierung von Schwangeren am Arbeitsplatz finde ich.. Einen Mann kann das ja nicht passieren. Was wäre wenn eine schwangere managerin, dann die ganze Zeit kopieren und Kaffee kochen müsste?
Klar! Verstehe natürlich absolut, dass du es dir nicht mit deinem AG verscherzen magst, da du ja das Arbeitsverhältnis fortsetzen willst. Von einer Anzeige würde ich daher auch absehen.
Es muss doch einen Arbeitsschutzbeauftragten bei euch an der Schule geben - also direkt bei euch im Haus. An den würde ich mich mit der Bitte um eine Gefährdungsbeurteilung wenden.
Bzgl. der von dir genannten Diskriminierung, denke ich, dass der Vergleich iwie ein bisschen hinkt.
Es geht ja, um ein Beschäftigungverbot wegen Corona. Heisst also, du als Lehrkraft sollst aus dem Unterricht raus genommen werden, um Kontakte und somit das Infektionsrisiko für dich zu reduzieren. Wenn nun ein männlicher Lehrer als Risikopatient (why ever) geführt würde, dann würde ihm doch das Gleiche blühen. Auch er müsste raus aus der Klasse und ersatzweise kontaktarm beschäftigt werden. Die schwangere Managerin wäre wohl im Home Office und auch nicht vor Ort in den Aufsichtsratssitzungen o. ä.
Was siehst du selber denn als Alternative für dich? Also was könntest du tun, wenn der Dienst in der Klasse verboten ist und dir das "Aktensortieren" als Strafe erscheint.
(bin kein Lehrer, daher weiss ich jetzt nicht was es da noch für Möglichkeiten gibt 😅)
Lg chicky
Hi. Im Schuldienst bekommst du momentan nirgendwo ein BV, höchstens ein Teil-BV. Das bedeutet, du musst arbeiten (Akten sortieren), denn du bist ja arbeitsfähig.
Etwas anderes ist die Gefährdungsbeurteilung. Die MUSS gemacht werden. Du hast doch als Schulsozialarbeiterin sicherlich eine Vorgesetzte? Wahrscheinlich jemand vom Jugendamt. Diese Person füllt mit dir dann den Gefährdungsbogen aus. Sollte sich dein Job als nicht sicher rausstellen, was er nicht ist, musst du andere Aufgaben übernehmen, bei denen du keinen Kontakt zu Schüler:Innen, Eltern oder Lehrkräfte hast.
Ein BV, bei dem du gar nicht mehr arbeitest, wird dir im schulischen Kontext niemand ausstellen (man muss ja Geld sparen). Der einzige Weg wäre tatsächlich über die Ärztin, die sich damit strafbar machen würde, denn sie unterschreibt, dass das Leben von Mutter und/oder Kind in Gefahr ist, wenn du arbeitest. Wenn das aber nicht der Fall ist, kann deine Ärztin verklagt werden und sie müsste deine Lohn zahlen - darum machen die meisten das nicht mehr.
Hallo, danke für die Antwort! Ich bin im hessischen schuldienst. Meine Vorgesetze ist tatsächlich die Schulleitung. AG dann das Land Hessen. Das ist wirklich interessant, weil wenn du im forum hier bei dem Thema schwangere Lehrerin /Corona liest, schreiben die meisten, die bekommen alle ein Beschäftigungs Verbot. Ich weiß auch das in 2 Bundesländern, schwangere Lehrerinnen automatisch nicht mehr in Präsenz unterrichten dürfen. Hat sich was in dieser Zeit geändert? Die corona Lage war glaub noch nie so schlimm wie aktuell. Sehr interessant, dass die Ärzte verklagt werden können. Es reiche ja nur die bloße Möglichkeit eines Schadeneintritts für Mütter und Kind, für ein ärztliches BV (laut Leitfaden für Ärzte zum BV vom Regierungspräsidium). Weißt du ob, die dann von der Krankenkasse verklagt werden können? Weil die bezahlt ja dann das geld dem AG zurück? Hast du selbst damit erfahrungen gemacht?
Ich bin in der GEW aktiv und dort beschäftige ich mich viel mit Mutterschutz/Corona. Wir tauschen uns auch immer mit Kolleg:innen aus anderen Bundesländern aus und daher kann ich dir sagen, dass es in den meisten Bundesländern so ist, dass man aufgrund von Corona nur das Teil-BV bekommt, also arbeiten muss, aber nicht vor Ort. In manchen Bundesländern erhält man gar kein BV, da muss man regulär zur Schule. Sollte aber in der Schule ein positiver Coronafall auftreten, muss die schwangere Kollegin für zwei Wochen zuhause bleiben und dort in Distanz unterrichten.
Schau mal, hier kannst du die Bestimmungen nachlesen:
https://www.gew-hessen.de/aktuell/themen/corona-und-bildungssystem-corona-faq/corona-faq-schule
Deine Ärztin kann ich nicht verstehen. Mein FA hat mir an 6+0 ein komplettes BV ausgesprochen. Gerade damit die Schule nicht dazwischen grätscht. Da würde ich hartnäckig bleiben. Die vielen (ungeimpften) Kinder sind nun mal ein hohes Risiko!