Hallo zusammen,
ich hoffe ich bin hier richtig.
Letzte Woche teilte Ich meinem Chef mit schwanger zu sein, sehr früh (5.ssw). Allerdings arbeite ich im Bereich der körpernahen Dienstleistungen und habe auch mit gefährlichen Medikamenten zu tun.
Es wurde zur Kenntnis genommen & nichts weiteres unternommen.
Zwei Tage später fragte ich anonym bei einer Hygienefachkraft nach, wie es mit schwangeren Mitarbeitern aktuell gehandhabt wird. Sie wusste nicht wer schwanger ist und hat mich auch nicht danach gefragt. Es wurde nur gesagt, dass man wegen Corona gar nicht arbeite dürfte.
Den Tag darauf erfuhr ich, dass schon fast im stille-Post-Verfahren alle bis zur obersten Chef-Etage gerätselt haben wer schwanger sei und dann hat mein direkter Chef es gesagt.
Daraufhin hieß es: Homeoffice, keinen Kundenkontakt und nur 1-2 Tage am Arbeitsplatz (auch ohne Kunden und ohne Mitarbeiterkontakt).
Nach dem Wochenende wurde ich vom Chef gebeten am Patienten zu arbeiten, dies verneinte ich und berief mich auf die Aussagen der Personalabteilung. Den nächsten Tag fragte ich nochmal nach, wie das jetzt mit dem Homeoffice geplant werden soll und es hieß „es wird nochmal drüber entschieden, ob nicht vielleicht die Arbeiten am Empfang möglich ist“ - das heißt : man hat Kontakt zu allen Kunden und der Abstand von 1,5m ist nicht gewährleistet.
Fühle mich ein bisschen hilflos, weil ich den Eindruck habe man will mich unbedingt am Arbeitsplatz haben. Ich selbst und auch mein Partner fanden die Variante mit dem Homeoffice deutlich besser, weil man so einfach die Ansteckungsgefahr minimieren kann.
Was sagt ihr dazu ? Kann mir jemand einen Tipp geben?
Sorry für den langen Text und danke fürs lesen ! ☺️
Frage zu Teil-BV, welches Chef versucht zu umgehen
Wenn du der Meinung bist, dass du am Empfang mit Maske und Plexiglas nicht arbeiten kannst, sag es deinem Chef oder wende dich gleich an deine zuständige Aufsichtsbehörde.
Sollte die das natürlich in Ordnung finden, musst du weiter arbeiten oder kündigen.
Mir ist das Risiko einfach zu hoch und wenn mir vor allem vorher gesagt wurde, dass Honeoffice angebracht wäre, dann würde ich das schon gern wahrnehmen.
Nur wie mit der ganzen Geschichte in der Firma umgegangen wird, finde ich sehr komisch. So kenne ich das von anderen Arbeitgebern nicht.
Es geht dabei nicht um dein persönliches Empfinden, so doof das auch klingt.
Daher, wende dich an deine zuständige Aufsichtsbehörde, wenn dein Chef nicht mit sich reden lässt, schildere denen, wie du aktuell arbeitest (übrigens, dass die Menschen hinter dem Plexiglas stehen und ihre Masken ordentlich tragen, ist auch deine Aufgabe zu kontrollieren und drauf hinzuweisen) und warte ab.
Ggf. Kommt dann jemand und prüft deinen Arbeitsplatz und stellt fest, dass es so nicht geht oder eben doch.
Wenn alle sagen, dass du so arbeiten kannst und das nach Mutterschutzgesetz, dann bleibt dir keine Wahl außer kündigen.
Ja, kein schöner Umgang damit. Dein Chef hat Schweigepflicht. Ich habe im Sommer als Genesene kein BV bekommen, kam ja einer Impfung gleich. Ich arbeite - jetzt bald Mitterschutz - im sozialen Bereich mit wechselnden Kontakten und Klienten, die z. B. die AHA-Regeln nicht einhalten können. Grundsätzlich gilt, solange Dein Arbeitgeber die Gefährdungsbeurteilung nicht abgeschlossen hat, musst Du freigestellt werden. Weiß jetzt nicht, was die gefährlichen Medikamente sind, aber ggf. muss deswegen das BV erteilt werden. Lies Dir mal das Mutterschutzgesetz durch!
Und Du kannst mal nach der Gefährdungsbeurteilung googeln (sicher bundeslandabhängig) und für Dich die einzelnen, dort aufgeführten Situationen durchgehen! Ich hatte meine quasi zunächst selber ausgefüllt und dann meinem Chef gegeben.