Homeoffice, Beschäftigungsverbot... oder mach ich mir zu viel Sorgen?

Ich bin aktuell in der sechsten Woche schwanger und arbeite im Reisebüro in der Kundenberatung mit direktem Kundenkontakt. Nun habe ich mich über Mutterschutz am Arbeitsplatz informiert und folgende Informationen gefunden:

"Eine unverantwortbare Gefährdung im Sinne des Mutterschutzgesetz - bei deren Vorliegen geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind - kann daher in der Regel angenommen werden, wenn die schwangere Frau während der beruflichen Tätigkeit:
-Umgang mit nachweislich Infizierten oder begründeten Verdachtsfällen hat.
-Kontakt zu ständig wechselnden Personen oder regelmäßigen Kontakt zu einer größeren An-zahl von Personen hat. Dies gilt sowohl für betriebsinterne Kontakte (z. B. Kollegen) als auch für externe Kontakte (z. B. Kunden).
-regelmäßigen Personenkontakt hat, bei dem aufgrund der Art der Tätigkeit ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Die vorgenannten Arbeitsbedingungen können insbesondere in folgenden Berufsfeldern relevant werden:
-Gesundheitswesen (z. B. Krankenhaus)
-Pflegebereich (z. B. Altenheim)
-Schulen, Kitas und ähnliche Kinderbetreuungseinrichtungen
-Behörden mit Publikumsverkehr
-Einzelhandel, Apotheken und Supermärkte (insb. an der Kasse)
-Personentransport
-Gastronomie
-Friseur sowie Kosmetik- und Wellnessbereich"

Wir haben ein Großraumbüro, für alle vier Mitarbeiter, einen gemeinsamen Pausenbereich (nicht räumlich sondern nur durch eine ca 2 m hohe Schrankwand vom Verkaufsbereich getrennt) und ein gemeinsames WC, das auch selten von Kunden genutzt wird. Da wir alle Beratungsgespräche führen, wird durchgehend von allen gesprochen. Da wir zudem die Kunden am Schreibtisch beraten, gemeinsam in Broschüren und über Buchungsunterlagen schauen, ist der Abstand von 1,5m nicht einzuhalten. Unsere Kunden wechseln mehrfach am Tag, die meisten Gespräche dauern eine halbe Stunden oder länger.

Im Falle eines Home Office wäre mir diese persönliche Beratung nicht mehr möglich, nur noch am Telefon und per Mail. Habe ich da trotzdem einen Anspruch drauf, dass mein Chef mir dies ermöglicht? Oder steht vielleicht ein Beschäftigungsverbot im Raum? Mein Chef weiß noch nix und wenn ich es anspreche wär ich gern gewappnet, da er Corona inzwischen nicht mehr so ernst nimmt und die meiste Zeit keine Maske mehr trägt etc und am Liebsten alle Regeln abschaffen würde....

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Zunächst einmal würde ich ein Büro zu viert nicht als Großraumbüro bezeichnen, dort sitzen weitaus mehr Leute.

Habt ihr momentan echt den ganzen Tag alle zusammen gleichzeitig Kunden?
Ist Urlaub buchen so gefragt?
Wenn ja, bei Euch gilt doch mit Sicherheit wie überall 3G oder 2G?

Unter Euch Kollegen ja auf jeden Fall 3G.
Zudem ist in Räumen Maskenpflicht?

Normaler Weise ist überall wo man hinkommt, eine Scheibe zwischen Kundenberater und Kunde, so kenne ich es zumindest.

Unter den Voraussetzungen wäre ich da entspannt.

Die Broschüre kannst du den Kunden auch hinlegen, etwas dazu erklären, ohne dass man die Köpfe zusammensteckt.

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Ja, wir haben aktuell fast durchgehend Kunden, wegen Frühbucher etc sind bei uns Januar-April die stärksten Monate. Es gilt bei uns 3G, aber meine Kollegen nehmen Maskenpflich eben nicht mehr ernst. Wenn mal kein Kunde da ist, trägt die keiner mehr, Mittags im Pausenbereich schon mal gar nicht. Klar, mit 4 Personen sind wir nicht unbedingt Großraum, aber die Kollegin mit der weitesten Distanz ist 3m von mir weg. An meinem Platz steht der Drucker, es kommt also auch ständig wer rüber. Trennscheiben etc existieren auch nicht. Am Anfang der ganzen Corona Kacke hatten wir wegen Lockdown und Kurzarbeit 90% hier immer nur eine Person und ohne Kundenverkehr und danach waren die Zahlen lange so niedrig, dass solche Dinge nicht nötig waren... Aber so langsam macht mir das doch alles etwas Sorgen...

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Im Pausenbereich verbringt man seine Pausen, man isst und trinkt also, oder?
Da würde ich auch keine Maske tragen.

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Ich sehe unter diesen Voraussetzungen keinen Grund für ein BV. Auch wenn ihr derzeit viele Kunden habt, denke ich dass es zb in Supermarkt etc viel mehr ist.
Wichtig ist doch, dass du dich schützt dass heißty deinen Mundschutz trägst ( eine ffp2 Maske ist ein guter Schutz) und du dir regelmäßig die Hände desinfizierst etc. Auch in einer Beratung kannst du ja Abstand halten und darauf achten dass dein dir gegenüber eine Maske trägt.

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Ins BV will ich auch nicht. Mich stört eher die Situation, wie die Kollegen damit umgehen. Ich führ halt im Moment regelmäßig diskussionen a la "bei ihrem chef muss ich keine maske tragen, der trägt auch keine". zumal mein chef nen zweitjob am flughafen in der ersten reihe macht und da 100te leute am tag eincheckt und dann hier hin kommt und alles ohne maske macht etc... deshalb wär mein wunsch eigentlich home office...

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Boa das ist mies... Ich würde direkt meine ss verkünden und darauf bestehen dass entweder die Vorschriften eingehalten werden oder er dich ins Homeoffice setzen soll

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Ich glaube du müsstest ein Beschäftigungsverbot erhalten. Ich durfte nicht mehr im Kundenkontakt arbeiten und auch keine Maske tragen. Bei uns wurden alle Schangeren Kolleginen ins Homeoffice gesendet.

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Homeoffice wäre auch eigentlich meine erste Wahl.... weiß halt nur nicht, ob die sich drauf einlassen, weil persönliche Beratung dann halt eben weg fällt, alles andere kann ich ja weiter machen,...

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In welchen Bundesland wohnst du den?

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in NRW

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Ich arbeite in BW dort sind die Aufsichtsbehörden super streng. Weiß nicht wie es in nrw läuft. Müsste eigentlich gleich streng ablaufe.

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Die richtige Reihenfolge wäre:

Bekannt geben
Gefährdungsbeurteilung mit dem AG durchgehen
Home Office besprechen
Wenn nicht möglich BV.