Guten Nachmittag!
Seit 2 Tagen läuft ja in NRW die neue Teststrategie an den Grund- und Förderschulen:
Nach positivem Pool führen also junge Kinder, die vorwiegend Lollitests kennen die Selbsttests in der Nase durch, 1x Niesen der / des positiven Kindes und der nächste Pooltest wird wieder positiv etc.
Heute morgen hat nun unsere Schulministerin im Radio Stellung genommen. Die Rationierung der PCR-Tests sei nötig, um die vulnerablen Gruppen der Bevölkerung zu schützen.
Ab dieser Aussage beschäftigt mich der Gedanke, dass die vulnerablen (= verletzlichen) Gruppen doch nun vorrangig in diesen Schulen und Kitas zu finden sind. Für den allergrößten Teil der Erwachsenen und älteren Schüler:innen gibt es Impfangebote mit immer mehr Varianten.
Müsste der Anspruch nicht auch sein, diejenigen zu schützen, die in Zukunft leistungsfähig sein sollen, wenn Wirtschaft und Gesellschaft erhalten bleiben wollen?
(Natürlich sollte das nicht das einzige Argument sein!)
Natürlich ist wichtig, Menschen im Gesundheitswesen Sicherheit zu geben. Sehr wichtig sogar!
Aber sich auf den Begriff "vulnerabel" zu berufen und damit eben nicht diejenigen zu meinen, die dem Virus ohne Impfschutz ausgesetzt werden - teilweise aus Pflichtgründen, klingt in meinen Ohren falsch.
Wir geben seit Beginn an unser Bestes, haben alles mitgetragen, sind geimpft und geboostert etc, kümmern uns um Kinder, arbeiten und und und.
Es ist mir unverständlich, wieso jetzt wieder ein Schritt getan wird, die ursprünglich erst verschärfte Teststrategie zu widerrufen.
Ratlos danny0903
Teststrategie PCR in NRW und Definition "vulnerabel"
Vulnerabel sind eben jene, die durch Alter oder Vorerkrankungen verletzlich sind. Ersteres trifft auf Kinder nicht zu, letzteres kann auf Kinder zutreffen, sodass ggf Individuallösungen gefunden werden müssen. Bei vielen alten wirkt die Impfung nicht so gut, ebenso wie bei vielen Leuten mit Autoimmunerkrankung, da dabei meist die Medikamente die Wirkung der Impfung erheblich reduzieren.
Wer vulnerabel ist, ist leider oft nicht offensichtlich aber als Gruppe gehören da Kinder eher nicht dazu
Wieso Schulkinder ohne Impfschutz? In der Schule ist man in NRW doch 5 Jahre oder aelter? Da ist seit 25.11.2021 die EMA Zulassung da.
Abgesehen von Vorerkrankten Kindern hat man die erstem Termine bei uns kurz vor Weihnachten bekommen, selbst wer Glück hatte einen der raren ersten zu ergattern hat erst in ein paar Tagen den vollen Impfschutz.
An den Förderschulen wird die Pooltestung mit Einzelproben weiterhin durchgeführt.
Verstehen kann ich was Ganze auch nicht. Die Belastung in den Schulen ist schon so hoch, es fehlt jetzt schon an Lernzeit und Inhalten. Durch die Schnelltests geht noch mehr Lernzeit verloren.
Es zeigt mal wieder, wie wenig Lobby Kinder und Bildung haben.
Hauptsache alle Sportveranstaltungen können wieder mit vielen Zuschauern durchgeführt werden
Ich finde es ein Unding und ärgere mich sehr über das neue Verfahren. Dass nach 2 Jahren Pandemie die Testkapazitäten so schlecht sind... Ich fühle mich auch so machtlos, was kann man nur tun, außer bei der nächsten Wahl Fr. Gebauer abzuwählen, das hilft ja nun nicht in dieser Situation.
Ich bin aber sehr froh, dass meine Tochter nun vollständig geimpft ist, zum Glück gibt es jetzt wenigstens die Möglichkeit einer Impfung...
So wie ich Frau Gebauer verstanden habe, hatte sie nicht zu entscheiden, ob Kinder zu den vulnerablen Gruppen gehören. Davon mal unabhängig war es auch im Dezember teils schon ein Graus mit den Testauswertungen, weil die Labore stark belastet waren.
Ich bin auch kein Fan von den Pooltests mehr. Montag hatten wir einen positiven Pool, heute morgen waren alle Schnelltests negativ und als Highlight der Poolltest von heute morgen auch. Warum der am Montag positiv war? Keine Ahnung.
Die Kids sind auch gar nicht so unerfahren mit den Tests. Aus den Kitas gab es zuerst nur die Tests mit Nasenabstrich. Bei uns in der Kita hat man den Kids es sogar gezeigt wie das geht. Zudem bieten nicht alle Testzentren Lollitests an. Man kann den Kids ruhig mal was zutrauen. Die haben den Dreh schnell raus. Andere Bundesländer machen es auch so.
Danke für die Gedankenanstöße!
Sicher, es gibt auch bei uns Impfangebote, wir hatten da in unserer Stadt richtig Glück.
Allerdings gibt es bei uns halt noch ein Familienmitglied, das altersmäßig noch nicht für eine Impfung infrage kommt. Hier gibt es keinen Schutz, nur Tests aus dem Kindergarten.
Richtige Erfahrungen mit den Selbsttests konnte das Kind in Klasse 2 in der Selbstdurchführung nur mit Lollitests machen, zuvor gab es im Kindergarten keine und das letzte Schuljahr war stark geprägt von Homeschooling und danach die Testung mit dem Lolli.
Aber Kinder lernen ja schnell.
Mir stieß halt nur der Ausdruck vulnerabel auf, weil dieses Adjektiv rein von der Wortdedeutung durchaus auf andere Altersgruppen angewandt werden kann - nur weil man Kinder mit einschließt, fallen ja diejenigen, bei denen Impfungen weniger durchschlagen oder die Vorerkrankungen haben, nicht zwangsläufig heraus.
Nun wird die nächste Zeit halt wieder spannend, insbesondere mit Blick auf die Wahl im Mai.
Bin neugierig, wie die aktuellen Entscheidenden dann auftreten.
Einen schönen Abend!
danny0903
Zum Begriff vulnerabel maße ich mir kein Urteil an.
Aber die aktuelle Teststrategie in NRW ist ein Skandal!
Geimpfte und geboosterte Erwachsene müssen sich quasi nirgendwo mehr testen, aber Schüler werden regelmäßig routinemäßig getestet, Impfung hin oder her. Und wenn sie dann positiv sind, gehen sie für 10 Tage in Quarantäne, sogar völlig symptomfrei.
Und positiv wird man schnell, schließlich müssen die Kinder des positiven Pools am nächsten Tag zur Schule, z.T. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und werden dann alle gemeinsam getestet, wohlwissend, dass eins der Kinder positiv ist.
Allerdings wird ja mit Schnelltests nachgetestet. Das ist gut, da müssen dann nicht ganz so viele Kinder in Quarantäne, denn der Schnelltest schlägt ja u.U. gar nicht an.(Ironie off).
Ich denke (entschuldigt die Ausdrucksweise): verarschen kann ich mich selbst.
- Entweder dieses Virus ist gefährlich, verursacht Pims, LongCovid oder andere Dinge, die wir noch nicht kennen. Dann soll man die Kinder gefälligst davor schützen. Und zwar genauso, wie die Kinder im ersten Lockdown die Senioren geschützt haben.
- Oder es ist total ungefährlich für Kinder und Geboosterte, dann sollen die es ruhig alle kriegen. Dann muss man aber nicht so lange suchen, bis man ein positives Kind erwischt und dieses dann 10 Tage lang in Quarantäne schicken.
Ich denke gerade oft daran, dass es hier im ersten Lockdown sogar eine Radiowerbung gab, dass Kinder Zuhause bleiben und "Oma und Opa schützen" sollten. Fand ich damals schon unmöglich - da wurde massiv psychischer Druck auf Kinder ausgeübt. Und jetzt? Wo ist der psychische Druck auf alle anderen, die Kinder zu schützen, die sich ihren Job nicht ausgesucht haben und leider nicht ins Home-Office wechseln können?