Kinderwunsch in Corona Zeiten

Hallo zusammen,

mich würde mal allgemein interessieren, wie ihr über das Thema Schwangerschaft und Geburt während Corona denkt.

Ich meine, keiner weiß wie lange der mist noch geht und viele können oder wollen ja auch nicht ewig warten. Jedoch schwirren mir einige Gedanken im Kopf herum und ich würde mal gerne andere Blickwinkel kennenlernen und wie ihr das handhabt.

Die Geburt z.b. zeitlich so "planen", dass sie nicht auf die Wintermonate fällt.

Was ist wenn die Geburt ohne Partner stattfinden muss weil er positiv getestet wurde.

Wenn das Krankenhaus überfüllt oder zu wenig Personal bei der Geburt ist

Mögliche Auswirkungen/Spätfolgen auf das Kind wenn man während der SS Corona bekommt.

Generell mit all dem Weltschmerz zur Zeit ein Kind aufzuziehen. Wo die Zukunft unserer Kinder ja nicht nur wegen Corona sondern auch bzgl Klimawandel, Politik usw. ungewiss ist.

Bin gespannt auf eure Gedanken dazu.

Lg
Sameon

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Da weder meine Kinder noch mein Mann oder ich so große Einschränkungen erlebt haben und wir den Kindern auch einfach vorleben, dass das Testen und Maske tragen nun nicht so schlimm ist, gehen wir alle locker damit um und freuen uns in Mai das Geschwisterchen begrüßen zu dürfen.

Wir leben so gut es geht mit der Natur und nicht gegen sie, auch damit wachsen meine Kinder ganz natürlich auf.

Wenn man natürlich seinen Kindern jetzt den ganzen Tag erzählt, wie blöd die Maßnahmen sind, wie schlecht die Politik sie behandelt etc. Kann man sich die negative Einstellung dazu auch erklären.

Schlimm finde ich, dass es Eltern gibt, die ihre kleinen Kinder mit zu "Spaziergängen" nehmen und sie als Schutzschild missbrauchen oder einfach allein im Auto zurück lassen, damit sie demonstrieren können.

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So sieht es mein Freund tatsächlich auch. Er ist grundsätzlich ein sehr positiver Mensch und sagt sich, man muss das Beste aus allem machen, andere kriegen es ja auch hin. Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt und Probleme auf der Welt gab es schon immer und wird es auch immer geben.

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Eben und ich habe die Hoffnung, dadurch, dass ich meine Kinder zu Nachhaltigkeit, Einklang mit Natur und Toleranz er ziehe (begleite und vorlebe), habe ich die Hoffnung, dass sie vielleicht etwas bewirken, wenn sie groß sind. Zumindest in ihrer kleinen Welt.

Mein Mann sagt immer "man muss ja den Idioten die Stirn bieten".

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Mein Kind ist entstanden, als noch niemand von Corona geredet oder daran gedacht hat. Geboren während des ersten Lockdowns.

Ich habe schon oft gesagt, dass ich dankbar bin, dass wir nicht in die Zukunft schauen konnten. In diese verrückte Welt hatte ich kein Kind in die Welt gesetzt.

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Eben, genau das ist der springende Punkt. Man kann schließlich und zum Glück nie in die Zukunft schauen. Aber jetzt sind wir mittendrin in dieser doofen Zeit und ich ringe mit dem Gedanken, ob es vertretbar ist, mit den wissentlichen "Gefahren" ein Kind zu bekommen. Andererseits tickt die doofe Uhr langsam... Zudem würde ich mir vermutlich nur ein Kind wünschen. Also wäre es die erste und letzte Schwangerschaft. Gerade die sollte doch so perfekt wie eben für eine Schwangerschaft möglich werden. Aber aktuell muss man ja auf diverse Kurse etc verzichten.

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Ich bin ganz ehrlich ... Die politische Entwicklung in D. der letzten zwei Jahre ist für mich tatsächlich ein guter Grund, keine Kinder (mehr) zu bekommen.
Es tut mir richtig weh, welche "Normalität" die Kinder und Jugendlichen jetzt erleben müssen. Soviel Kraft, um das alles zu kompensieren, kann man gar nicht aufbringen. Die kleinen Kinder sehen Menschen nur noch mit Masken - die Feinheiten der Kommunikation lassen sich so nur schwer lernen. Richtig sehen können sie diese ja nur noch von den engsten Mitmenschen. Betreuung ist auch so eine wankende Sache, Mal dürfen die Kinder gehen, dann wieder nicht. Für Jugendliche gibt es irgendwie gar nichts mehr oder nur unbeständig und mit tausend Auflagen: Sport, Musikschule, Disco und Kino? Pustekuchen. Alles so, das es gar keinen Spaß mehr macht. Viele Freizeitangebote sind dank der letzten Jahre unbezahlbar teuer, ausgedünnt und die wenigen, die über blieben, überlaufen. Es gibt keine Sicherheiten, keine Beständigkeit ... Nein, das sind keine guten Bedingungen, um weitere Kinder in die Welt zu setzen.

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Es fühlt sich alles so ungewiss an. Es ist nicht mehr so unbeschwert, wie ich zb meine eigene Kindheit empfunden habe. Andererseits gab es ja schon immer schwierige bzw. weitaus schwierigere Zeiten. zb während dem Krieg. Jedoch war man früher "egoistischerweise" auf den Nachwuchs angewiesen.

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Ich finde nicht, dass man das mit der Zeit des Krieges hier in Europa vergleichen kann. Damals gab es keine Möglichkeit der zuverlässigen Verhütung. Auch hat man damals das Kinderkriegen eher als Notwendigkeit gesehen. Jetzt ist es doch eher ein Luxus (hier zumindest). Eigentlich kann sich die Erde nicht noch mehr Menschen leisten. Da ich schon Kinder habe, lässt sich das wahrscheinlich auch leichter sagen. Ich bin froh, solch eine Entscheidung nicht mehr treffen zu müssen. Für meine Kinder tut es mir aber echt leid, welche Kindheit und Jugendzeit sie in den letzten 2 Jahren erleben mussten. Das ist gar nicht vergleichbar, mit dem, was ich erlebt hatte. Ich bin in der DDR aufgewachsen - selbst da fühlte ich mich freier und unbeschwerter als das was jetzt läuft... Und nun noch die Gefahr eines Kriegea auf europäischen Boden... Was das alles betrifft, sehe ich mich selbst als absoluten Egoisten, dass ich Kinder in diese Welt gesetzt habe. Aber das habe ich echt nicht geahnt und mir vorstellen können, dass es hier Mal so rasant bergab geht.

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Hallöchen,
unser Würmchen hat sich tatsächlich eingeschlichen, wir hatten das Thema schon etwas abgeschlossen (auf Grund von Misserfolgen)
Noch ist es nicht geboren, aber kurz davor...
Manchmal ist mir auch zum Weinen zu mute, wenn ich mir ansehen, wie alles den Bach runter geht und denke mir auch so - in was für eine Welt werfen wir das Kleine.
Aber dann freue ich mich auch wieder und sage mir, es wollte unbedingt zu uns und wird schon seinen Grund dafür haben 🥰...

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Zu früh abgeschickt...
Wir haben also absolut nichts geplant, bzgl. Corona, Geburt usw... Es hat sich einfach ergeben....

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Mein 2. Kind ist kurz nach dem 1. Lockdown geboren. Ausgefallene Kurse, Maske, Maske, Maske, geschlossene Kita für die Große und so weiter. Ich habe gesagt, wenn ich erneut die Wahl hätte, würde ich warten.
Ich bin 2 Mal im 1. ÜZ schwanger geworden und habe meine Kinder tatsächlich auch so geplant, dass sie in der schönen Jahreszeit zur Welt kamen.
Aber: so wie es kam, passte es eben auch. Dass ich so schnell schwanger wurde, keine Fehlgeburt etc. erleben musste ist ein großes Privileg. Auch, dass ich mit 31 eher jung war für den 2. Kinderwunsch hat uns natürlich entspannter als andere sein lassen.

Ohne diese ganzen Kenntnisse, das junge Alter etc. und mit „akutem“ Kinderwunsch ist es nicht mehr ganz so einfach zu sagen: wir warten bis nach Corona.
Wer weiß, wie lange das noch geht.

Ich hatte zumindest Glück, viele Dinge wie Geburtsvorbereitungskurs etc. schon vom ersten Kind hinter mir zu haben. Aber die ausgefallenen Kurse und privaten Mutti-Treffs fehlten mir einfach in der Elternzeit.

Nimm Deinen Kinderwunsch so wie er ist, das Leben wird Dir schon zeigen, wie der für Dich beste Weg ist. Den perfekten Zeitpunkt gibt es nie.

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Was den Zustand unserer Welt anbelangt: Wäre ich in diese Zeit hineingeboren worden, wüsste ich vermutlich in einem Alter, in dem man anfängt über "früher" nachzudenken, vieles nicht mehr. Und falls doch, wäre es vermutlich Normalität für mich.

Und schließlich: Lieber würde ich in einer schwierigen Welt leben, als gar nicht.

Zu guter Letzt: In diesem Land lebt man selbst in schwierigen Zeiten noch sehr sehr gut. Es gibt Kinder, die in Kriegsgebieten geboren werden.

Und jetzt aber wirklich zu guter Letzt: Es könnten unsere Kinder sein, die unsere Welt einmal verbessern werden.

Also ganz klar aus meiner Sicht: Neues Leben ist immer ein so wunderbares Wunder, das nie zur falschen Zeit kommen kann 🥰

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Das hast du echt schön gesagt.

Ich möchte auch gar nicht jammern oder behaupten, dass wir es in Deutschland schwer haben. Ich bin dankbar, in der "Spermalotterie" gewonnen zu haben (Zitat Sebastian Fitzek). Unser Land ist reich, hat ein gutes Gesundheitssystem und ist recht sicher. Es geht immer schlechter....

...aber es geht halt auch immer besser und meine Sorgen sind halt: können wir diesen Luxus, den wir bisher hatten, aufrecht erhalten oder wird mein Kind in einer Welt aufwachsen, in der das Gesundheitssystem zusammenbricht, Kriege drohen und Naturkatastrophen zur Normalität werden. Manche Dinge haben wir Menschen nicht in der Hand.

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Meine Tochter hat sich eingeschlichen, als wir im ersten Lockdown zuhause waren. Ihre Geburt war im 2. Lockdown, ebenfalls zuhause und heute ist sie mit 13,5 Monaten ihre ersten freien Strecken gelaufen - zuhause, denn wir sind gerade in Quarantäne.
Wenn man das so liest, könnte man meinen, meine Tochter hätte bisher nicht wirklich viel anderes gesehen, aber sie ist ein fröhliches kleines Mädchen und unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von ihrem Bruder, der noch deutlich vor Corona zur Welt kam.

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Wenn man sich die Geburtsstatistiken anschaut, dann denken die meisten Menschen nicht so wie du. Auch meine Hebamme meinte im März werden besonders viele Kinder geboren. Vielleicht sind auch nur immer wieder die Zeitpunkte verstrichen, wo man geglaubt hat es ist nun alles vorbei.
Ich bin im Juli schwanger geworden, da sah es so aus, dass durch die Impfung nun alles vorbei geht und es normal wird.
Nach Jahren mit überfüllten KiWu ist es dann aber auch irgendwie alles drum herum nicht so wichtig. Klar, gibt es vielleicht bessere Rahmenbedingungen, aber wann sollen die kommen? Somit bin ich einfach nur dankbar dennoch Mutter zu werden. Klar, ist schwanger im Coronawinter nicht ganz so.toll, immer mit Maske, die Frage impfen in der Schwangerschaft etc. Aber im Großen und Ganzem jetzt alles kein Drama und mein Home-Office hat mir das Arbeiten in der Schwangerschaft erleichtert vor allem da die Alternative ständige Dienstreisen gewesen wären, die alle ausgefallen sind und bei einer hatte ich die Entschuldigung Corona...
Mein Freund durfte ohne Einschränkungen mit zu den Untersuchungen, meine Kurse haben alle stattgefunden (allerdings mit 2G+) und Ende März wenn die Kleine kommen soll, wird dann wohl gelockert.

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Wir bekommen im April Kind nummer 3. Bei der Planung dachte ich, dass es eh dauert und Corona dann vielleicht "besser" ist. Ich wurde sofort schwanger und habe nun auch Bedenken wegen der Lage im Krankenhaus. Aber es wird schon irgendwie werden.
Meine Großen Kinder haben wenig Einschränkungen. Wir unternehmen einiges mit ihnen und beide gehen ihren Sportarten nach. Die Tests sind ihnen relativ egal und ich versuche auch vor ihnen nicht darüber zu jammern. Bisher klappt das ganz gut.
Ich glaube nochmal würde ich mich nicht so naiv an Kind 3 wagen, aber ich konnte ja nicht in die Zukunft schauen.
Wäre es aber mein Wunsch nach Kind 1 oder 2 gewesen, dann würde mich auch die aktuelle Lage nicht abschrecken.