Frühschwangerschaft: Verbot Präsenzunterricht und jeder tratscht

Hallo ihr Lieben!

Ich muss mir mal ein wenig Luft machen...ich bin in der 9. SSW und habe vor ca. einer Woche meiner Chefin Bescheid gesagt. Sehr früh ich weiß. Grund: Ich bin Lehrerin, fahre jeden Tag ziemlich weit und habe einfach gemerkt, dass es für mich mit der Maske und den täglichen Belastungen grade einfach etwas zu viel ist. Ihr kennt das sicher, bleiernde Müdigkeit, starke Emotionsschwankungen usw. Mir ging es nicht gut, also wollte ich das Gespräch.

Meine Chefin war zunächst nicht sehr begeistert, weil sie meinte, die muss mich aus dem Präsenzunterricht nehmen. Ich solle von zuhause aus arbeiten. Das ist an und für sich nicht weiter tragisch, wir kennen das ja aus der Coronazeit. Aber: Sie hat mir versprochen nur zwei weitere KollegInnen einzuweihen, die zur Schulleitung gehören. Ansonsten habe ich sie gebeten den Grund für meine Abwesenheit nicht zu thematisieren, da es ja noch sehr früh in der SS ist!

Heute schreibt mich privat meine Kollegin an, die selbst gerade schwanger und im Homeoffice ist, und gratuliert mir zur SS? Ich frage mich, was das soll. Fühle mich ein wenig hintergangen. Noch dazu ist die Angst, dass vor der 12. SSW noch etwas passiert, bei mir natürlich präsent und nun habe ich das Gefühl, dass meine Situation herumgetratscht wird. Natürlich fällt es auf, wenn auf einmal jemand fehlt und ja klar, junge Frau, frisch verheiratet - da brodelt die Gerüchteküche.

Trotzdem bin ich gerade enttäuscht und auch genervt, frage mich ob ich noch hätte den Mund halten sollen. Aber auf der anderen Seite wäre es ohne diesen Coronowahnsinn ja auch nicht dazu gekommen. Ich hätte mit der Schulleitung sprechen und Sonderaufgaben abgeben können, ohne dass jemand davon Wind bekommt - quasi als Entlastung. Aber nun wird man von einem Tag auf den anderen aus dem System genommen. Klar, dass sich jeder fragt, was da los ist.

Aber stattdessen jeden Tag mit Maske 6h nahezu am Stück rumhetzen, gegen die Maske und SchülerInnen anreden, Aufsichten führen, Sonderaufgaben. Das schaffe ich aktuell einfach nicht. Noch dazu die Frage, was bei einer Infektion passiert.

Wie ist das bei euch geregelt? Jemand in einer ähnlichen Situation? Würdet ihr es auf sich beruhen lassen oder die Person, die tratscht zur Rede stellen?

Liebe Grüße
Caterpillah

1

sorry, - aber da lebst du mit schrägen Ansprüchen.
Entweder es wissen einige die jetzt in der Planung involviert sind und das ist einer grösseren Schule ja nicht nur ein Lehrer und somit wissen es alle, -- oder keiner. --- und es ist auch nicht schlimm.... Man muss ja sein Leben jetzt nicht drauf ausrichten, dass es schief geht, sondern hofft, dass es gut geht oder?

Wenn die Schwangerschaft daneben geht, musst Du dich sowieso damit auseinandersetzen -- ist doch aber total klar, dass ein Rektor anders plant und umstellt, wenn ein Lehrer "nur" krank ist oder wenn klar ist, der ist jetzt komplett weg von der Platte ist, da schwanger... -- da braucht keiner tratschen, - das merkt man doch schon an der neuen Planung?

Da werden Stundenpläne komplett für das restliche Schuljahr umgestellt und es wird abgefragt, wer Deine Klassen übernimmt... -- ist doch klar, dass das jetzt mehrere Lehrer wissen und somit auch miteinander reden. -- da tratscht keiner, das ist doch ganz normaler Ablauf in der Stundenplanumstellung.

Das weisst Du doch selber: das Halbjahr ist rum und somit muss der Rektor Lehrer für das ganze restliche Schuljahr finden und verteilen und das passiert nicht, ohne Gespräche.
(zumindest ist das bei uns so, da wir aufgrund Lehrermangel keine Dauer-Vertretung kriegen)

8

Es wissen nur diejenigen, die in der Planung involviert sind, das stimmt. Und ich habe auch mit den Kollegen gesprochen, die mich vertreten, kenne die auch sehr gut und vertraue ihnen. Ich finde nur eine Woche nachdem die Schulleitung es weiß und dann Gespräche führt (in denen sie zunächst auch um Diskretion bittet) schon von einer Kollegin angesprochen zu werden, die selbst ja gar nicht vor Ort ist irgendwie blöd. Es hat mich einfach Grade kalt erwischt weil ich mit dieser Kollegin ganz wenig zu tun habe und ich zumindest jetzt in den Ferien damit nicht gerechnet habe.

9

Du hast es deiner Chefin erzählt + zwei weiteren Leitungskräften + deinen Vertretungen.

Wundert dich es dann wirklich, dass nicht alle den Mund halten und irgendeiner plappert?

Erfahrungsgemäß hat es mindestens die Hälfte, unter dem Siegel der Verschwiegenheit, weitererzählt und die wiederum....und so weiter und so weiter....

weiteren Kommentar laden
2

Bei uns kann jeder 1+1 zusammenrechnen, da muss also nicht mal ein Kollege getratscht haben, sondern manche haben von sich selber aus gratuliert...
Möchte man so persönlich evtl auch nicht, aber sie meinen es doch absolut nicht böse?!

7

Klar, die Kollegin kann dafür auch nichts. Ich fand es einfach seltsam, wir haben gerade Ferien und ich habe es erst vor einer Woche der Schulleitung gesagt. Daher fand ich das nicht so prickelnd..

3

Ja ist unschön gelaufen aber das war doch zu erwarten. Wenn es dir nicht gut ging, wärst du besser zum Arzt gegangen ( Krankschreibung oder BV).

Aber wenn es dir eigentlich gut geht, verstehe ich halt nicht, warum man es dann überhaupt thematisiert. Wie gesagt, wem es nicht gut geht muss reagieren. Aber Müdigkeit etc gehört nun mal dazu…

6

Mir geht es eher darum, dass es erst hieß es wird nichts gesagt und jetzt macht es die Runde. Aktuell sind Ferien, also sieht sich eigentlich niemand und bisher war ich nur eine Woche krank geschrieben.

4

Ich verstehe nie, warum jeder annimmt, dass eine Schwangerschaft nicht zu erraten ist. Jede Mutter kennt doch die Richtlinien in ihrem Beruf und kann auch recht schnell abschätzen, wenn Kolleginnen schwanger sind.
Als Lehrerin hast du einen sicheren Job, der selbst im Falle einer Fehlgeburt und erneutem Kinderwunsch, sicher bleibt.

Die Schwangerschaft rechtzeitig der Schulleitung mitzuteilen, ist nur von Vorteil für dich, denn nur so greifen die Schutzmaßnahmen. Auch im Falle von Infektionskrankheiten, die für dich und das Baby riskant wären.

Was habe ich mich schon über Kolleginnen geärgert, die zwei oder drei Wochen nach einem neuen Stundenplan und einer neu übernommenen Klassenleitung plötzlich in der 13. Ssw waren. Die Klassenleitungen organisiert werden mussten und die Stundenpläne wieder hinfällig waren.


Meine Schwangerschaften habe ich übrigens nach dem 1. Ultraschall mit Herzschlag der Schulleitung gemeldet. Viele andere haben es auch so gemacht.

5

Ja das stimmt...es ist schon besser es zu sagen. Es wundert mich einfach, weil wir gerade Ferien haben und es eben noch nicht "aufgefallen" ist, dass ich nicht da bin. Und dann an eine Kollegin, die auch nicht mehr da ist.

11

Ich sage dir mal, wie das bei uns läuft. Die SL wird informiert und muss gemeinsam mit der Stellvertretung die Pläne von jetzt auf gleich ändern. Das fällt natürlich auf und es gibt daher eine Mail an die Kollegen mit dem Hinweis, dass XY langfristig ausfällt. Bei jüngeren Frauen ist doch da sofort klar, was der Grund dafür ist. Es muss also gar nicht heißen, dass jemand geplappert hat.

Bei uns an der Schule ist auch gerade wieder so ein Fall, und ich muss ehrlich sagen : Es ist ein Unding, dass nach 2 Jahren Corona schwangere Kolleginnen immer noch sofort aus dem Präsenzunterricht genommen werden. Als Lehrer weiß man das ja, und wenn man nicht will, dass das ganze Kollegium direkt Bescheid weiß, behält man das eben mal noch eine Weile für sich und geht arbeiten. Ich kann doch nicht allen Ernstes nicht mehr in Präsenz arbeiten wollen weil mir alles zu viel wird, aber mich dann beschweren wenn die KollegInnen Bescheid wissen? Sorry, aber ich habe kein Verständnis für deine Lage.
Ich wollte meine Schwangerschaften auch erstmal für mich behalten und habe jedes Mal erst um die 15 Woche die SL informiert. Ich habe (wie es sich gehört ) bis zum Mutterschutz gearbeitet und es wussten ganz viele Kollegen auch ganz lange nicht, dass ich schwanger war. Hat sich erst nach und nach rumgesprochen.