Kleinkind und evtl. Long Covid

Hallo ihr Lieben,
mein Sohn (2,5 Jahre alt), hatte Ende Februar Corona. Er hatte zwei Tage lang hohes Fieber, danach ging es ihm eigentlich ganz gut, "nur" noch ein bisschen Husten und Schnupfen. Nun ist es aber so, dass der Husten und auch der Schnupfen nicht mehr verschwinden. Er ist auch zunehmend schlapp und isst schlecht. Wir sind jetzt schon vom normalen Inhalationsspray weg und beim Kortisonspray gelandet. Letzte Woche hieß es dann beim Kinderarzt, er soll das Kortison drei Monate lang nehmen und wenn es dann immer noch nicht besser ist, bekommt er eine Überweisung in die Long Covid Ambulanz. Aber das kann es doch nicht sein? Ich kann ihm doch nicht einfach drei Monate lang Kortison geben und abwarten? Nach zwei Wochen Kortison hat sich ja auch noch nichts getan.
Nachdem er heute Abend auch noch Fieber hatte, werde ich morgen mal wieder beim Kinderarzt aufschlagen und nochmal nachhaken. Dann dachte ich noch an HNO Arzt und evtl. Heilpraktikerin.
Gibt es hier Erfahrungen zu diesen Langzeitfolgen bei Kleinkindern? Irgendwelche Tipps?
Danke schon einmal fürs Lesen!

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Die Frage ist, ob es wirklich von COVID ist oder ein Infekt nach dem anderen. Meine jungs (2,5 und 4) hatten auch Ende Januar Corona und haben es recht gut weg gesteckt. Seit in der kita aber alle möglichen Beschränkungen fallen, haben die wirklich ungelogen alle 10-14 Tage einen neuen Infekt, Magen Darm, Schnupfen, husten usw. Es ist leider etwas diese ganz blöde Zeit, wo Kleinkinder dauernd krank sind, das war bei dem großen vor Corona schon so - zwischen November und April quasi Dauer Infekt! Bevor ich da Dauer Kortison gebe würde ich mir 2. Meinung holen! Und zum Essen: 2,5 Jahre.... Dauer meckerei, fast nix essen, alles blöd... kenne ich von beiden! Ist genau das Alter...

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Ein Erfahrungsbericht von mir: Ich hatte ebenfalls relativ mild Corona - drei Tage Halsschmerzen und schlapp, darüber hinaus auch ein paar Tage Probleme mit schmecken und riechen. Aber: Nach der "akuten" Erkrankung kam der schlimmste Schnupfen meines Lebens. Meine Nase war über mehrere Wochen wirklich komplett zu, ohne ganz viel Nasenspray waren die Tage nicht zu überstehen. Es wurde nur sehr allmählich besser, das hat mehrere Wochen gedauert. Bei mir in der Familie gab es auch ähnliche Fälle, d.h. milde Corona-Erkrankung und dann noch ca. 2 Monate schlimme Probleme mit der Nase. Aber bei allen war es dann irgendwann wieder ok.
Was ich damit sagen will ist, dass die immer noch vorhandenen Symptome durchaus im Rahmen des möglichen liegen und Du Dir vielleicht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu viele Gedanken über Long Covid o.ä. machen musst (ich weiß, dass ist wohl leichter gesagt als getan...) Evtl. kommt auch, wie schon geschrieben wurde, noch der eine oder andere neue Infekt hinzu. Einer Dauer-Kortison-Therapie halte ich aber auch für recht fragwürdig, da würde ich wohl eher noch mal eine zweite Meinung (z.B. vom HNO) einholen.
Gute Besserung für Deinen Sohn und alles Gute!

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Ich hab auch keine persönlichen Erfahrungen damit. Ich arbeite aber in einer Kita und kann dir sagen, dass das auch ohne Corona (auch schon lange vorher) öfter mal bei Kindern vorkommt. Ein blöder Infekt, der sich ewig (Monatelang) hin zieht oder einer sofort nach dem anderen. Wir hatten öfter schon Kinder, die im Herbst krank wurden und sich dann erst im Sommer im darauffolgenden Jahr wieder ganz erholt haben und erst da wieder ganz gesund und fit waren.
Also monatelanger Schnupfen/Husten ist in dem Alter tatsächlich nicht so ungewöhnlich. Tatsächlich betrifft das auch immer wieder mal sogar Erwachsene vom Personal bei uns. Als ich das erste Jahr in der Krippe arbeitete, wurde ich im Oktober krank und war zwischendurch tatsächlich dauerkrank bis im August im nächsten Jahr. Und dann auch nur bis zum nächsten Herbst. Es war zwischendurch zwar immer wieder mal besser und mal schlechter, aber gesund war ich nie. Trotz verschiedenster Medikamente. Allergien wurden ausgeschlossen. Solange man nicht 100% gesund ist, holt man sich ja auch gerne jeden neuen Infekt sofort wieder.

Und gerade jetzt mit Corona wurde durch die Maßnahmen das Immunsystem auch nicht so gut trainiert.
Jetzt wo vieles wegfällt steckt man sich wieder viel leichter mit Allem an. Vorallem kleine Kinder, die ja jetzt (fast) ihr ganzes Leben lang mit Pandemie und Maßnahmen verbracht haben.

In der Arbeit hatten wir schon von Beginn an die Befürchtung, dass nach dem Wegfall der Maßnahmen sicher wieder viele Kinder dauerkrank sein werden und wahrscheinlich noch schlimmer als vorher... Jetzt bei dem Wetter vermutlich erst recht.

Bei euch sind es ja erst 2 Monate. Klar ist das nicht schön. Aber ich würde mir da gerade in dem Alter tatsächlich noch gar keine Sorgen machen und gar nicht an sowas wie Long Covid denken.

Kortison wird bei verschiedenen Krankheiten ja auch als Dauermedikament gegeben. Also würde ich es einfach mal die 3 Monate geben und ihm so viel Erholung wie möglich geben. Tatsächlich hilft da öfter auch einfach wirklich mal 3/4 Wochen Erholung zuhause ohne Kita und große Aktivitäten, sofern es eure Situation zulässt.

LG und gute Besserung

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Guten Morgen,
Viel kannst du zu einem Pneumologen gehe, um dir eine Zweitmeinung zu holen.
Oder du schaust, ob es bei euch in der Nähe eine Kinder-Long Covid-Sprechstunde gibt. ( hier an der Uniklinik z. Bsp.)
Die nachhaltig belastete Lunge solltest du auf jedem Fall weiter überprüfen lassen.

Natürlich können es weitere Infekte sein, aber ich wäre vorsichtig, um nicht langfristig Probleme zu behandeln.

Liebe Grüße und alles Gute
Love

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Hello du,

es tut mir so Leid, gerade bei den Kleinen fühlt man immer so mit.
Bei 3 Monaten täglich Kortison ohne richtiger Diagnose wäre mir auch unwohl. Mein nächster Schritt wäre ein Lungenfunktionstest beim Lungenfacharzt.
An was ich auch sofort denken musste: besteht die Möglichkeit auf Pollenallergien?
Mein Mann ist starker Allergiker und gerade dieses Jahr, mit dem warmen Februar und dem trockenen März (bei uns zumindest) braucht er seit Anfang März sein Spray. Bei ihm schlägt sich die Allergie immer auf die Bronchien/ Lunge.

Der Kleine (3,5) hatte dieses Jahr auch die ersten starken Allergiesymptome (Jucken in Augen und Mund, Nase zu, Hals belegt und Husten, immer wieder mal erhöhte Temperatur)...Also bis auf das Jucken hätten das auch ganz normale Erkältungssymptome sein können, aber nachdem sich durch Haare waschen, feuchter Raumluft und mit frischer Bettwäsche alles mehr oder weniger sofort gebessert hat, lag Allergie sehr nahe. Unser Kinderarzt hat uns -aufgrund der Symptome und der familiären Gegebenheiten - sofort zum Allergietest überwiesen und da wurde das auch bestätigt.

Also vielleicht wäre auch in die Richtung zu überlegen.

Alles Gute

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Unser Kind hatte das in dem Alter auch ganz ohne long covid, wir mussten 3 Winter lang vom ersten Infekt an bis ins Frühjahr flutide inhalieren. Und selbstverständlich kann man so lange Cortison inhalieren, es ist ja eine lokale Anwendung und bevor die Lunge durch die dauernden Entzündungen nachhaltig geschädigt wird ... da gibt es in jeder Kindergarten Gruppe zwei bis drei betroffenen Kinder wenn man sich mal umhört nur hängt man das als Mutter nicht an die grosse Glocke weil viele eben so reagieren wie du.
Ich würde zu einem kinderpneumologen gehen und das abklären lassen.