Jobangebot, andere Stadt und Freund

Huhu,

ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben.

Mein Freund wohnt in einer anderen Stadt als ich. Entfernung ist ziemlich groß. Wir wollen über kurz oder lang zusammen ziehen, heißt, ich ziehe zu ihm.

Nun bin ich schon mal am Schauen, wegen einem Arbeitsplatz in seiner Heimatstadt. Einfach so ein wenig Marktbeobachtung. Und wie es der Zufall so will, habe ich ein Jobangebot bekommen. Aber.....

Ich möchte noch nicht sofort umziehen. Wir kennen uns erst seit 1 Jahr und ich finde das noch zu früh. Heißt also, ich würde die ersten Monate fahren müssen am Wochenende und unter der Woche doch schon bei ihm wohnen.

Ich finde das Jobangebot wirklich sehr interessant, aber wegen dem Ganzen drum herum habe ich ein ganz schlechtes Gefühl dabei. Die ganze Fahrerei ist mir zu aufwändig. Jedes Wochenende min. 10 Stunden Auto fahren. Es wären im Monat gut 5400 km, die ich zu fahren hätte. Macht ca. 600 Euro nur für Fahrtkosten. Mit der Bahn fahren geht nicht, weil ich vor Ort mein Auto brauchen würde, um zur Arbeit zu kommen. Ich stelle mir das einfach nur total stressig vor, so dass mein Leben dann nur noch von arbeiten und fahren bestimmt wird und keine Freizeit über bleibt. Lange Strecken fahren fällt mir zudem ziemlich schwer, weil ich dauernd Probleme mit steifem Nacken und Rückenschmerzen habe. Die Schmerzen nach so langen Fahrtzeiten lassen mich dann tagelang kaum schlafen.
Ich hatte jahrelang ganz extremen Streß bei der Arbeit und bin heilfroh, dass mich meine (unfreiwillige) Arbeitslosigkeit wieder ruhiger gemacht hat. Endlich kann auch ich mal wieder nachts durchschlafen. Ich möchte mir nicht wieder so extremen Streß aufladen.

Nun habe ich noch gute 2 Wochen, bis ich mich entschieden haben muss, ob ich den Job annehmen will oder nicht.

Ich würde lieber hier in meiner Stadt bleiben und mir die zusätzlichen Belastungen ersparen, bis wir so weit sind, dass ein Zusammenleben in Frage kommt und mir dann einen Job vor Ort suchen. Bis dahin also hier arbeiten. Zwar würde das finanzielle Abstriche bedeuten, aber unterm Strich würde mehr über bleiben, weil die Fahrtkosten wegfallen. Denn meine Besuche bei ihm könnten dann per Bahn erfolgen. Das wäre dank Bahncard erheblich günstiger und vor allem sehr viel entspannter für mich.

Ich habe mit meinem Freund über all meine Bedenken gesprochen. Aber er versteht es nicht bzw. will es auch garnicht verstehen. Er versucht jede meiner Bedenken klein zu reden und geht überhaupt nicht weiter darauf ein. Er hat ja auch gut reden. Ihm bleiben der Streß und die finanzielle Belastung ja auch erspart. Dabei weiß er, dass ich dauernd Probleme mit dem Nacken und Rücken habe. Er war sogar total entsetzt, dass ich mich neulich von einer Sekunde zur anderen nicht mehr bewegen konnte. Und er kennt mich auch noch als totales Nervenbündel und ihm ist aufgefallen, wieviel ruhiger und ausgeglichener ich inzwischen bin.
Er sagt dann immer, das regelt sich schon alles, wenn ich erstmal da bin. Aber ganz ehrlich, ich möchte nicht einen Job anfangen und schon nach 4 Wochen feststellen, dass ich mich doch falsch entschieden habe, weil mir die damit verbundenen (körperlichen) Belastungen einfach zu groß sind.

Klar kann ich auch verstehen, dass er mich bei sich haben möchte. Aber wie schon erwähnt, möchte ich mir noch Zeit lassen mit dem Zusammenziehen. Und ich muss mich auch erst an den Gedanken gewöhnen, meine Heimatstadt sowie Freunde und Familie zurück zu lassen. Das weiß er auch alles.

Was soll ich denn nun tun? Mein Freund sagt, ich soll da nicht dauernd drüber nachdenken, denn ich hätte ja noch reichlich Zeit. Aber das sehe ich anders.

Wie bekomme ich es hin, dass er meine Bedenken und Gedanken wenigstens nachvollziehen kann?

Würdet ihr die Stelle annehmen, auch wenn euch das "Bauchgefühl" sagt, es ist nicht die richtige Entscheidung?

Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich auch hier einen Job in Aussicht habe. Nicht, dass es heißt, ich suche nur Ausreden, weil ich zu faul zum Arbeiten bin.

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Hallo "aaaahhhhh",

im Endeffekt hast Du Dir die Antwort doch schon selber gegeben:

"Ich würde lieber hier in meiner Stadt bleiben und mir die zusätzlichen Belastungen ersparen, bis wir so weit sind, dass ein Zusammenleben in Frage kommt und mir dann einen Job vor Ort suchen. Bis dahin also hier arbeiten."

Warum machst Du das nicht? Er wird Deine Bedenken und Gedanken nachzuvollziehen versuchen, wenn Du es ernst meinst.

Liebe Grüsse und alles Gute,
freya #klee


2

hmmm schwere Entscheidung, die nur Du treffen kannst..

Allerdings nach einem Jahr sollte man schon wissen, was man will...

ich bin lediglich drei Monate von Süddeutschland nach NRW gependelt, jedes Wochenende, da mein Mann oft auch bis Freitagabend arbeitete... mir ging das Pendeln auf den Keks, mir ging auf den Keks, dass wir uns nur die Wochenenden sahen...

Ok wir kannten uns bereits ein paar Jahre via Internet, sahen uns aber das erste Mal nach sieben Jahren und der Blitz schlug ein... was will man machen??

Also pendelte ich, bis ich einen neuen Job bei ihm hatte... allerdings auch mit der Einstellung, wenn die Beziehung nicht klappt, nehm ich mir eine eigene Whg..

Mittlerweile sind wir vier Jahre verheiratet, haben einen viereinhalbjährigen Sohn, bekommen nächstes Jahr nochmal Nachwuchs und ich bereue nix.. ;-)

Du kannst nur Dich fragen, was am Besten ist, es wird immer Fürsprecher und Widersprecher geben.. da jeder eine andere Einstellung und auch eine andere Empfindung hat!!

Fernbeziehungen platzen oft nach Zusammenziehen, jedoch kann es auch gut klappen..

Alles Liebe Dir!!! ich würd umziehen..

lach..

LG und schöne Weihnachten


Mone

3

Mir erschließt sich gerade nicht, warum du an den WE nach Hause fahren müsstest? Deine Wohnung steht auch ohne dich...vllt hast du ja jemanden, der dort ab und an nach dem Rechten sehen kann?

BTW: wenn du ein schlechtes Bauchgefühl dabei hast, lass es besser. Ich habe auf meins in einer ähnlichen Situation nicht gehört und bin derbe auf die Schnauze gefallen.

5

Hallo,

meine Mutter ist bereits 75 Jahre alt und man merkt irgendwie doch, dass sie langsam älter wird.
Ich möchte da schon regelmäßig nach dem Rechten sehen.

Meine Wohnung ist nicht das Problem. Hab da durchaus jemanden, der sich darum kümmern würde.

LG
Sassi

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Wenn dir der Job großen Spaß machen würde, er gut bezahlt und halbwegs sicher ist, würde ich annehmen und mir dort eine kleine Wohnung suchen. Ziehst du diese Alternative gar nicht in Betracht?

Dann könnt ihr euch sehen, so oft ihr wollt, aber auch für euch sein. Wenn es dann gut klappt, könnt ihr ja immer noch zusammenziehen.

Ich würde mich immer für den Job entscheiden, der mir gut tut und der mich voranbringt. Männer bleiben leider in den meisten Fällen nämlich nicht für immer.....

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job in der stadt annehmen und eine eigene wohnung! oder job annehmen und zu ihn ziehen, ihr werdet ja gemeinsame kasse machen, oder wollt ihr noch deine und meine spielen?

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also nach einem Jahr muesste doch alles recht klar sein; oder? Wenn nicht, wuerd ich die gesamte Beziehung nochmal ueberdenken. Den Job wuerd ich voellig unabhaengig davon annehmen oder nicht. Wenn er so toll ist (der job) dann mach es doch und nimm ne eigene Wohnung und nen neuen Freund bei dem Du Dir sicher bist,d ass er der richtige ist. chiki

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Ich halte meinen Freund nicht für den Falschen.

Nur führen wir eine Fernbeziehung und im Grunde kenne nur ich seinen Alltag, weil er unter der Woche noch nie bei mir gewesen ist.
Und ich finde, da sollte man sich schon besser kennen.

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