warum bin ich immer für alles verantwortlich??

Ihr Lieben, langsam weiß ich nicht weiter und schwanke zwischen "mit der Faust auf den Tisch hauen" und resignieren. Ich kann hier nicht alles aufschreiben, was zwischen meinen Freund un mir so tagtäglich abläuft aber hier mal ein paar Beispiele.

Am allermeisten ärgert es mich, dass ich für alles verantwortlich bin und alles regele und er sein Leben so weiter lebt wie er will und sich scheinbar nicht in seine neue Rolle als Vater (Baby ist 4 Monate) einfügen will.

Es geht damit los, dass er momentan kein Geld hat und wir also von meinem Geld leben. Ok, das hatte ich ihm angeboten, dass wir das übergangsweise so machen können und zum Glück verdiene ich auch mit einem 10 Stunden Job ganz gut (300 E in der Woche) und ich weiß, dass es ihn nervt von meiner Kohle zu leben. Trotzdem: er wusste früh genug, dass das Baby kommt und ich hatte ihn gebeten sich für die Zeit jetzt einen Plan zu machen oder etwas zu sparen oder so. "Keine Bange!", hat er zu Beginn der Schwangerschaft gesagt. "Wir werden genug Geld haben!". Tja nun leben wir von meinem Geld. Man gut, dass ich mich drum gekümmert habe. Außerdem hatte wir eine Vereinbarung: ich bezahle alles fürs Baby und er bezahlt die Flugkosten, die manchmal anfallen, weil er noch nicht fest hier wohnt, sondern im Ausland (Wir regeln gerade alles für das langfristige Visum.) Ich habe also auf Unterhalt verzichtet. Nun ist "rausgekommen", dass sein Onkel ihm die Flugkosten bezahlt. Also was jetzt: da hat er sich die ganze Zeit doch tierisch aus der Verantwortung gezogen und ich dachte wir hätten eine faire Abmachung.

Jetzt mit dem Baby ist es auch so. Das allermeiste mache ich. Er nimmt sie, wenn ich ihn drum bete. Die ganze Zeit bringe ich es abends ins Bett. Er geht gerne abends weg. Und sagt mir dann sowas wie: "ich geh heute abend weg. Um 7 Uhr." Ich: "aha. Aber eigentlich bist du heute mal dran sie ins Bett zu bringen." Das ist was er gar nicht leiden kann: wenn ich ihm sage, er sei mit was "dran". Aber wie soll ich es denn sonst sagen? Er: " und wann soll ich dann weggehen?" ich: "na vielleicht, nachdem sie schläft." Damit war er einverstanden. Stellt sich allerdings um halb sieben unter die Dusche und in der Zeit schläft sie bei mir auf dem Arm ein. Man gut, dass ich ihr den Schlafanzug und Schlafsack schon angezogen habe, denn irgendwie hatte ich das Gefühl um 18 Uhr, dass sie müde ist. Tja, also habe ich sie ins Bett gebracht, kann sie ja auch nicht wach halten, das ist ja quatsch. Er stand also gestiefelt und gespornt in der Tür und ich habe sie noch ein paar mal hin und her gewogen und dann hingelegt. Also wieder ich.

Er ist bis 6 Uhr heute morgen weggeblieben und das Baby hat kaum geschlafen (Zähnchen). Der Höhepunkt war als er ins Bett kam und das Baby gerade wach (ist auch aufgewacht weil er sich um 6 Uhr noch in der Küche ein Brot gemacht hat) und er sagte: "oh mann, bin ich müde. Ich will schlafen." Ja, ich auch. Aber wer fragt mich?? Also bin ich wieder jede Stunde aufgestanden um das Baby zu füttern oder rumzutragen. Mal wieder ich.

Einmal habe ich ihn gebeten das Baby anzuziehen, damit ich duschen kann. Was macht er: zieht die Sachen ÜBER den Schlafanzug. Meine Güte, manchmal habe ich das Gefühl ich habe 2 babys ;o).

Neulich habe ich versucht Regeln einzuführen. Es soll Abende geben an denen er abends weg kann und Abende wo ich weggehen kann (Obwohl ich ihm nicht ruhigen Gewissens das Baby für eine so lange Zeit anvertrauen will. Er sitzt bestimmt vorm Rechner und Baby schreit. Habe ich schon Panik vor. Und ich kenne hier gar nicht soviele Leute ind er Stadt, weil wir hier erst hingezogen sind...egal, es geht ums Prinzip...) Und einen Tag wo wir was zusammen machen. Er sagte nur ok, aber richtig nachgefragt, als er gestern wieder für sich entscheiden hatte auszugehen, ob das auch für mich ok wäre, hatte er nicht.

Im Haushalt macht er kaum was. Neulich kamen Freunde von ihm zu Besuch. Da wollten wir echt sauber machen. Er stand etwas rum wie Falschgeld und auch noch im Pyjama. Ich: "ok, wir haben eine Stunde. Wir müssen saugen, wischen, staubwischen und das Badezimmer. Was willst du machen? Das Badezimmer?"

Das habe ich so gemacht um ihn mit einzubeziehen, damit er sieht, was alles gemacht werden muss. Während ich also alles andere gemacht habe, war er damit beschäftigt die Knöpfe der Waschmaschine zu putzen. Ok, ich habe ihn gelassen, ist ja seine Baustelle. Aber unfair fand ich es schon, denn seine Freunde gucken sich bestimmt nicht die Knöpfe der Waschmaschine an. Als ich dann meinte: "oh, die sehen aber super aus! Komm, das reicht für deine Freunde." meinte er "ich mache nicht nur für die sauber, sondern auch generell." Auf der einen Seite fand ich das nett, dass er putzen wollte, aber war vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt. Aber gesagt habe ich dazu nix, nur dass ich es gut finde, dass er putzt.

An Heiligabend hatte er mir morgens gestanden, dass er kein Geschenk hat, aber ich sei ja auch nicht so wichtig. Er wolle nur in die Stadt gehen und etwas für meine Familie kaufen, wo wir abends eingeladen waren. nachdem er meine Enttäuschung gesehen hatte meinte er, ich könne mit und dann könne ich mir was aussuchen. Nein, sagte ich. Dann will ich kein Geschenk. Er sei alt genug und hatte Zeit genug mir was zu kaufen/besorgen/malen was auch immer. Darum kann ich mich nicht auch noch kümmern. Dann hat er halt nichts, ist auch nicht so schlimm. Im Geheimen wusste ich schon, dass er nix hat und hatte mich drauf eingestellt. Obwohl er Tage vorher zu meiner Schwester meinte, er hätte was. Zu einem Bruchteil hatte ich gehofft, er hat doch was, aber da hat er nur geflunkert. Nun wollte er mir also was kaufen. Auf dem Weg in die Stadt sagte ich ihm ich brauche wirklich nix, denn er hatte mir vor ein paar tagen eine Kette geschenkt. Wenn uns jemand fragen würde, könnten wir sagen, dass sei zu Weihnachten gewesen. Nein! Er will jetzt was kaufen. Er hat mir dann schöne Unterwäsche gekauft, mit der Hilfe meiner Schwester.

Versteht ihr was ich meine? Ich bringe das Geld nach Hause, ich kümmere mich ums Baby, ich kaufe Lebensmittel ein (obwohl er mir da tragen hilft), mache den Haushalt, koche und kümmere mich um ihn. Ich versuche eine gute Stimmung zu Hause aufrecht zu halten und noch eine gute Freundin zu sein.

Gerade schläft er noch, weil er ja lange weg war. Ich kümmere mich ums Baby, habe allein gefrühstückt und wollte euch nun mein Herz ausschütten. Denn heute nacht war ich kurz davor alles hinzuschmeissen. Dann lieber allein, statt sich auch noch um ihn zu kümmern. Und dann dage ich lieber nix, weil ich auch nicht so eine Furie sein will, die ihm nicht erlaubt wegzugehen oder so. Und nachher wird er sich wieder vor den rechner hängen. das weiß ich jetzt schon. Vermutlich gehe ich dann mit dem Baby in den Park...prima Leben ;o(.

Puh, doch viel geworden. Danke fürs Lesen. Was ratet ihr mir?
Liebste Grüße!!