Geliebte vs. Mauerblümchen

In letzter Zeit waren hier ja einige Threads, in denen die "Geliebten" gesteinigt wurden.

Weiter unten fragt Jules, ob eine Posterin überhaupt in der Zeit, wo sie Geliebte war, in den Spiegel schauen konnte.

Sagt mal, sind immer die Geliebten schuld? Die Geliebten tragen doch nicht alleinige Verantwortung für die Ehe des Fremdgängers! Der Mann ist doch erwachsen, hat geheiratet und Treue geschworen, dafür unterschrieben und wenn er sich eine andere sucht, ist er es, der damit seine Ehe an die Wand fährt!

Die Geliebte ist meist die Gearschte, die für ihre Gefühle nichts kann (der Mann unter Umständen auch nicht).

Wenn die Geliebte Single ist, kann sie tun und lassen was sie will!

Dann ist nur noch dem Mann vorzuwerfen, dass er seine Ehe nicht beendet hat, bevor er mit einer anderen Frau etwas angefangen hat!



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Ich sehe das ähnlich.

Es ist schwachsinnig, die Geliebten zu verurteilen.

Zum Fremdgehen gehören Zwei, ergo auch der verheiratete Partner.

Wer glücklich in seiner Ehe ist ist, geht nicht fremd.

LG, katzz

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Hallo Katz,

natürlich gehören da zwei dazu. Und gerade deswegen "verurteile" ich persönlich sowohl Geliebte als auch den verheirateten Partner.

Oder denkst Du, hier gibt es lediglich "entweder/oder"?


LG
freya

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Hey du,

ich kann dir nur zustimmen! ich habe beide seiten mirerlebt, war erst die betrogene und danach auch einmal die geliebte, was sich aber unabhängig von der anderen geschichte ereignete, also nicht aus rache oder so!
ich bin voll und ganz deiner meinung! man kann niemals nur einen oder eine verantwortlich machen, es klingt in der theorie alles immer soooo einfach, aber meistens posten auch nur die leute hier so negativ und abwertend über die geliebten, die selber noch nie in der lage waren.
ich war früher auch der meinung, dass mir so etwas niemals passieren könnte, weder betrogen zu werden, noch geliebte zu sein!
ach, was ist man naiv, wenn man jung ist....
eines steht aber mal fest! werder der betügende noch die geliebte haben diese affäre, weil sie schlechte menschen sind. ich bin mir sicher, dass jede/r, wenn er könnte, es anders machen würde.
aber gefühle sind eben stark, und manachmal halt auch stärker als der verstand...
lg

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Alsoist Dummheit ein Indiktor für keine Schuld...dann sind alle Glatzen und Ausländer schuldunfähig....seltsame Logik.....

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hmmm... jetzt vertehe ich dein argument nicht so ganz, wann habe ich denn den begriff "dummheit" verwendet? oder interpretierst du mein posting nur so?
kann dir leider nicht ganz folgen...
im übrigen finde ich es schon schwach, dass du eine "geliebte" (die ja "liebt), mit gewalttätigen menschen vergleichst...
wie gesagt - ich kann dir nur schwer folgen.
schönen tag noch

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Hallo,

da Du mich namentlich erwähnst, äußere ich mich mal - obwohl meine Meinung zum Thema ja hinlänglich bekannt ist.

ICH verurteile Geliebte und Ehebrecher beiderseits.

Oft schreibt hier aber eine Userin in der Rolle der Geliebten, so dass ich meist explizit meine Meinung zu dieser "Rolle" äußere - aber im Grundsatz mache ich keinen Unterschied.

Meiner Meinung nach haben solche Menschen charakterliche Defizite und sind emotionale Krüppel, wenn sie so sehr, ohne Rücksicht auf Verluste, sich selbst am nächsten stehen.

Auch bin ich mitnichten der Meinung, dass ein weiblicher Single machen kann, was er will - nein, auch als Single habe ich moralische Verpflichtungen und zu denen gehört sicher nicht, in eine Ehe einzudringen ... egal, ob die Ehe in Ordnung ist oder nicht.

"Ich kann doch nichts für meine Gefühle", "Wo die Liebe hinfällt" und "Dazu gehören immer noch zwei" versucht etwas zu entschuldigen, was m.E. nicht zu entschuldigen ist ... ICH kann komischerweise meine Gefühle soweit kontrollieren, dass ich die Finger von jemanden lasse, wenn ich erfahre, dass er vergeben ist.
Ich lasse es dann einfach nicht zu tieferen Gefühlen kommen ... und es kann NICHT an mir sein, der Katalysator für das Beenden einer Ehe, die vielleicht kriselt, zu sein ... oder ein Elternteil aus einer Familie zu reißen.

Die wenigsten Geliebten geben sich mit der Rolle des "Gelegenheits-Fick" zu Frieden (was sie im Endeffekt sind, denn die wenigsten Ehemänner trennen sich für die Geliebte), sondern versuchen, sich gezielt den vergebenen Mann zu angeln - und das finde ich zutiefst verwerflich ... und arm.

Können sich diese Frauen keinen "eigenen" Mann suchen - oder könnte es sein, dass Männer, solche Frauen gerne als Geliebte halten, aber eine andere Art von Frauen heiraten und eine Familie gründen ... ich weiß es nicht.

Ich weiß nur, dass es meinem Leben Grundsätze von Anstand, Moral und vor allem Loyalität gibt - Grundsätze, die Geliebten und Ehebrechern abgeht.
Und ich kann mich jeden Morgen im Spiegel anschauen - dass das solche Menschen wirklich können, wage ich zu bezweifeln ... es sei denn, sie sind sehr abgebrüht.
Aber vielleicht muss man das sein, um Fremdzugehen oder sich für einen Fremdgeher herzugeben ... ?!

Gruß,
Julia

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Nun als ich mich mal auf einen verheirateten Mann einließ, war ich nicht abgebrüht. Ich war einsam und hungerte nach Bestätigung. Es war kurz nach der Trennung von meinem Exmann. Ich war viel im Studio und trainierte viel. Gleichzeitig war ich in der Kinderbetreuung und an der Rezeption beschäftigt.
Er und seine Frau trainierten dort auch. Ich hatte nicht einen Gedanken an ihn verschwendet... aber irgendwann konnte ich auch nicht mehr übersehen, dass er mich anbaggerte.
Ich machte das ganze 1 Monat mit und nahm nochmal 4 Kilo vor lauter schlechtem Gewissen ab. Er schrieb mir zwar weiter SMS ...aber die hab ich neutral beantwortet.

Denn du hast Recht, ich hatte ein zu schlechtes Gewissen und ich konnte mich nicht mehr im Spiegel anschauen...

Ne, es war ein Fehler, ein Irrtum und ich bin froh, dass ich mich nicht zu sehr verrannt habe....

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Hallo!

Ich sehe das genauso! Man mischt sich nicht in Beziehungen, egal wie die grad laufen. Ich kann auch nicht verstehen, wie man sich dafür hergeben kann, ein "Gelegenheitsfick" zu sein.
Wie man zumindest die Teilschuld auf sich nehmen kann, dass vielleicht eine Beziehung zerbricht, dass ein Mensch sehr tief verletzt wird und dass evt. noch Kinder ihren Vater/Mutter verlieren, zumindest in dem Rahmen, dass sie nicht mehr täglich um sie sind.
Man muß schon entweder sehr naiv, blauäugig und verträumt oder sehr abgebrüht sein.
Für mich wäre es moralisch absolut nicht tragbar, ich hätte immer die arme Ehefrau im Kopf.
Aber die Männer erzählen ja wohl immer, wie schlecht es ihnen in ihrer Ehe geht, so auf die Mitleidstour und die armen Geliebten fallen reihenweise darauf rein. Absolut unverständlich, wie kann man sowas glauben? Wenn es ihm so schlecht gehen würde, warum trennt er sich dann nicht?
Ebenso denke ich nicht, dass es nur kriselnde Beziehungen betrifft. Ich denke, dass es kriselt, beginnt meist erst in dem Moment, wo jemand neue Perspektiven sieht und anfängt "Flausen in den Kopf zu bekommen". Wo einer merkt, es gibt ja auch noch anderes und das kann genauso spannend sein oder vielleicht ist es gar besser? So oft hinterfragt man sein Leben/Alltag nicht, nicht wenn man zufrieden ist und kein Anlass da ist.
Und ja, ich denke, wenn da eine Frau ist, die einen Mann hinterherläuft und anmacht, die ihm vielleicht auch noch ganz gut gefällt, die ihm sozusagen eine Alternative zu seinem Alltag bietet (Frauen geht es da genauso, wie man hier oft an den Beiträgen sieht, "habe mich in anderen verliebt,..."), dann fängt die Krise an.
Wenn es anfängt mit heimlichen SMS, heimlichen Treffen, eine schlechtes Gewissen und schwupps verhält man sich anders und ist im Konflikt und schon ist eine vorher intakte Beziehung im Konflikt.
Nein, jemand der sich in fremde Beziehungen einmischt, so jemand möchte ich nicht als Freund, weil es einfach nur arm ist und ich mir nie sicher sein kann, ob diese Person, deren Moral so gering scheint, nicht auch mal meinen Mann anmacht.

LG Yvonne

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Die Überschrift ist schon völlig daneben.

"Geliebte vs. Mauerblümchen"
Dein Beitrag hat mit deiner Überschrift nichts zu tun.
Die Ehefrau ist nicht automatisch ein Mauerblümchen, die Geliebte nicht automatisch die rassige Frau.

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genau, denn meist ist es umgekehrt..

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Nachtrag:

Und wenn die Bunte im "Fall Christian Wulff" vor Weihnachten titelt:

"Hier siegt eine Geliebte" ...

(weil sie nun schwanger ist und er sich wohl nach der Landtagswahl nicht mehr von ihr trennen wird, wie er es laut Munkeleien in politischen Kreisen vorhatte)

... dann ist das nicht nur für die (Noch)-Ehefrau ein Schlag ins Gesicht, sondern sagt auch eine ganze Menge über die (moralische) Verwahrlosung unserer Gesellschaft und dem Verfall wichtiger Werte, wie z.B. Anstand, aus!

Ist es das, was wir der nächsten Generation vorleben sollten?

Gruß,
Julia

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Ich denke, es sind meist sowohl der/die Geliebte daran Schuld als auch der verheiratete Teil der Affaire!
Manchmal ist es aber so, dass eine Geliebte/ ein Geliebter erst einige Zeit später bemerkt, dass ihr "Neuer" bereits vergeben ist und sie in eine Affaire gerutscht sind. Manchmal verliebt man sich auch völlig unbeabsichtigt, fast schon unbemerkt. Manchmal hat man lange Zeit mit einem Menschen zu tun, findet ihn nett usw. und bemerkt irgendwann, dass da Gefühle sind, die nicht sein dürften. Beruht das dann auf Gegenseitigkeit und einer erklärt sich, dann kann es schon mal sein, dass man wider besseren Wissens zur Geliebten bzw. zum Geliebten wird - und sehr leidet. :-(

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Moralisch mag es nicht ganz okay sein, sich mit gebundenen Menschen einzulassen, das stimmt schon - ABER prinzipiell hat der/die Dritte im Bunde ja keinen Vertrag mit der/dem Betrogenen. Das ist eine Sache, die das Paar unter sich ausgehandelt hat und zu verantworten hat meiner Meinung nach...Keine Ahnung, ob ich mir das nur "passend mache", aber ich kenne die Situation aus beiden Blickrichtungen. In eine intakte Beziehung kann niemand so einfach eindringen aus reiner Bösartigkeit...folglich liegen die Ursachen eher da als in der männermordenden Geliebten.


Gruß,

MM