ich schreibe hier weil ich gerne schwarz schreiben möchte. Meine beste Freundin leidet seit über zehn Jahren an Bulimie. Sie war schon in Therapie und es ging ihr die letzte Zeit auch ganz gut.
Jetzt habe ich das böse Gefühl das alles von vorne anfängt. Sie hat in kurzer Zeit viel abgenommen, wenn wir zusammen sind isst sie entweder gar nichts, ganz winzige Mengen oder sie verschwindet nach dem Essen auf Toilette. Ich habe sie darauf angesprochen, sie weicht mir aber aus und meinte nur ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Das tue ich aber und ich habe Angst das sie sich total kaputt macht. Sie hat von den ganzen Jahren schon erhebliche Beschwerden von der Bulimie und jetzt gehts von vorne los! Was soll ich tun? Wie kann ich helfen?
beste Freundin hat Bulimie
hallo,
meine worte werden hart für dich klingen aber wirklich helfen glaube mir kannst du da nicht!
ich weiß wovon ich rede/schreib, denn ich hatte magersucht!!!
sie muß es erkennen, das ist der erste schritt!
solange sie es vor andren und damit vor sich selbst verleugnet die gefahr, solange nütz bestes reden nix.
ich kann dir höchstens ein beispiel von mir mit geben.
ich habe meinem besten kumpel damals gesagt, ich hätte keine probleme - alle incl. arzt würden nur übertreiben!!!
was machte mein kumpel schrieb mir eine hammerharte sms!
*wenn du das meinst, dann kannst du mir ja sagen welche blumen du auf deinem grab haben möchtest!*
ich sag dir ich war so erschrocken, daß ich dass handy fast fallen lies!
in der panik, daß ich da entlich erkannte, wie recht er hatte versuchte ich ihn zu erreichen, um mich auszusprechen aber erstmal vergebens!
...und dann erst konnte ich mich wirklich auf eine therapie in einer psychosomatischen klinik einlassen!
daraus habe ich gelernt manchmal muß man wohl erst tief fallen, um wieder aufzustehen!
...und manchmal ist es wohl auch besser nicht in eine klinik nur für essgestörte zu gehen!
bei mir war es jedenfalls so!
lg + viel glück
hasieklein
es ist so schlimm das mitanzusehen!
Was ich nicht verstehe sie hat es doch schon mal eingesehen! Sie war in Therapie, erzählte mir von ihren Folgeerkrankungen und wie sehr sie alles bereut und jetzt? Hat sie das alles vergessen? Ich verstehe es einfach nicht.
sie hat es nicht vergessen, sie verdrängt die gefahr!
ich kann mir vorstellen, wie du dich jetzt fühlst!
wie gesagt, du kannst höchstens so ne art schocktherapie anwenden!
sprech sie durch die hintertür auf das thema an!
schau dir mit ihr bilder von lebensbedrohlich erkrankten essgestörten an!
kannst sie ja auch mal trocken fragen, ob sie schon weiß welche blumen sie dann haben möchte!
ich weiß es klingt hart aber glaube mir bulimie ist nicht "umsonst" eine sucht!!!
vorallem aber schütze dich!!!!
Ich kann mir vorstellen, das es für dich schwer ist. Aber ich denke sie macht einfach zu. Ich hatte eine Arbeitskollegin und sie erzählte mir. Wie so eine Bulimie ist und das du damit den ganzes Leben zu kämpfen hast. Es ist eine Sucht-da mann ja was essen muß. Sie essen oder wie mann ja auch schön sagt fressen und dann gehen sie sich das ausko.... und somit habe sie genauso eine Mangelernährung als wie bei Magersucht.Sie können ja nichts bunkern. In dem Fall, kannst du nicht viel machen. Vielleicht solltest du mit der Familie reden, jemanden der Zutritt bei ihr hat. Oder versuch dich mal schlau zu machen. Bei Selbsthilfegruppen, die könnten dir Tipps geben. Wie du an sie ran kommen könntest. Wenn sie so zu macht. Wenigstens wäre das ein Versuch wert. Denn jeder Satz könnte falsch verstandenn werden von ihr und macht noch mehr zu. Meine Kollegin hatte eine Phase, wo es ihr gut ging. Mann hätte nicht mal denken können, das sie unter einer Esstörung leidet. Dann starb ihr Vater und sie war wieder richtig drin. Es muß ja ihr Verhalten was ausgelöst haben. Ein Satz, eine Situation oder ein trauma.
Versuch mit der Familie zu reden.
LG anne
Hallo
Meine Schwester hatte bzw. hat Magersucht.
Und ich kann mich im großen und ganzen nur meiner Vorrednerin anschließen!
Ich habe als Angehöriger mir helfen lassen nach vielen vielen Jahren Kampf und "Helfenwollen" mit allen Höhen und Tiefen und Verzweiflung.
Ich habe gelernt: Das ist eine Krankheit und Sucht, von der meine Schwester ihr ganzes Leben lang bedroht sein wird. Sie wird NIE WIEDER normal essen können. Sie kann es nur "kontrollieren". Die Manie kann jederzeit ausbrechen, wenn sie losläßt und sich wieder fallen läßt.
Sie ist jetzt halbwegs "gut unterwegs". Sie ißt und wiegt zu wenig aber nicht lebensbedrohend zu wenig. Sie irgendwann von SELBST begonnen Therapien zu machen und macht sie sporadisch wenn sie glaub in ein Loch zu fallen immer noch. Ganz spontan und akut dann eben.
Sie hat heute noch ein sehr gestörtes Verhalten in Bezug auf essen (sie muß "kontrollieren" was und wann sie ist, sie sagt lieber Einladungen ab als mal außerplanmäßig und sei es nur ein Happen zu sich zu nehmen). Aber sie ißt. Ich habe akzeptiert, daß solange sie ißt, sie nicht sterben wird. Klingt hart aber ist so.
Fazit der langen Rede. NUR SIE ALLEIN kann das in den Griff bekommen. Sie allein muß Entscheidungen treffen und Wege gehen. Meine Schwester hat mich nie "gehört" wenn ich ihr helfen wollte. Ich war (über 10 Jahre lang) nur lästig für sie (leider). Irgendwann als sie bei 1,80 m nurmehr 45 kg hatte hat sie der Azrt zwangsernähren lassen und sie war ein halbes Jahr in einer Klinik. Da hat sie selbst dann irgendwann "geschlaten" daß sie sterben wird und zwar bald wenn sie nichts tut.
DU kannst ihr nicht helfen. So traurig das ist. Man steht daneben und kann nur zusehen oder sich den Mund fusselig reden und viele viele Tränen vergißen und fast verzweifeln.
Leider kann ich dir da nichts positiveres berichten.
Langsam langsam, einen Schritt nach dem anderen. Du vermutest nur, und hast Angst das alles von vorne los geht wie einmal war.
Besinne dich doch erst einmal auf dich und frage dich warum du so heftig reagierst. Ist es die Angst alles noch mal zu erleben, oder ist es die Wut das sie zu schwach ist etwas zu ändern?
Nun fällt es mir nicht einfach zu sagen ich habe das bereits miterlebt. Wie bin ich damit umgegangen? Als ich es erfuhr war ich verstört, etwas geschockt... aber letztlich habe ich es genommen wie es war oder noch ist, aber was anderes kannst du sowieso nicht tun. Es ist eine Krankheit, psyschich bedingt.
Wa ist die bessere Hilfe? Sie kotzen zu lassen und sie danach aufzufangen oder anzuprangen. Was habe ich gemacht? Nichts, ich habe es genommen wie es ist. Sie spricht es an und gibt mir das Gefühl ihr Vertrauen zu besizen. Klar ich wünsche mir das es besser wird, vielleicht sogar besiegt wird, aber ich weiß das es besser
wurde und besser wird. Ich bin froh das es so ist wie es ist.
Aber es ist letztlich wie in Jedermanns Psyche verankert, nur wer einen starken Willen besitzt ist in der Lage sich zu verändern. Und es spielt keine Rolle ob es der Kampf gegen das Rauchen ist, oder zu lernen für eine Mathearbeit. Und der Kampf gegen eine Suchtkrankheit ist bestimmt eine der größten Herausforderungen.
Liebe sie für das warum sie deine Freundin ist, und hasse sie nicht für das was du nicht gut findest. Dann glaube ich hast du eine Chance mit ihr zu reden und sie mit dir.
BlueH6