Hallo Ihr Lieben,
ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mein Mann und ich sind seit 12 Jahren zusammen und seit 8 Jahren verheiratet. Seit September 2006 haben wir eine supersüsse Tochter und waren eigentlich eine glückliche Familie. Klar, gab es immer mal Höhen udn Tiefen und auch Tage, wo wir uns gestritten haben. So, wie in jeder Partnerschaft auch.
Seit Mai 2007 wissen wir, dass mein Mann MS hat. Er ist erst 31 Jahre alt und kommt gar nicht damit zurecht. Und ich auch nicht.. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Er kann seit einigen Monaten nicht mehr arbeiten und ich bin diejenige, die nun wieder arbeiten muss. In der Zeit betreuen entweder er oder meine Mutter die Kleine.
Mein eigentliches Problem ist jedoch, dass mein Mann sehr agressiv geworden ist. Vor allen Dingen mir gegenüber. Er macht mich mit Worten fertig, mäkelt ständig an allem herum und wenn ich nur etwas falsch mache (was in seinen Augen falsch ist), dann rastet er aus. Er schreit dann rum, beschimpft mich und gestern hat er sogar gesagt, dass er mir noch eine viel schlimmere Krankheit wünscht, damit ich nachempfinden kann, wie es ihm geht.
Da ich von Natur niemand bin, der sich etwas gefallen lässt, folgt ein Wort dem anderen und schon haben wir wieder einen Streit. In der letzten Zeit streiten wir nur noch. Es geht zwei Tage gut und fünf sind schlecht. Da ich Angst habe, dass er durch den negativen Stress wieder einen Schub bekommt, bin ich dann auch diejenige, die sich IMMER entschuldigt.. Ich habe das Gefühl, dass er dadurch komplett seine Achtung vor mir verloren hat.
Heute sagte er mir, dass nicht seine Krankheit ihm zu schaffen macht, sondern ich es bin, die er nciht mehr erträgt. Mich macht das alles sehr traurig. Sogar von Trennung hat er in der letzten Zeit oft gesprochen. Mit den Worten: "Wenn ich mich nicht ändere, dann ist er bald weg.."
Er war früher nicht so. Nicht so agressiv und nicht so gemein und von Trennung haben wir noch nie gesprochen.
Hat jemand Erfahrungen mit der Krankheit MS? Weiss jemand, wie ich, als Partner, damit umgehen soll? Ich bin am Ende mit allem und manchmal denke ich sogar auch darüber nach, mich zu trennen. Denn momentan weine ich mehr mit ihm, als dass es schöne Momente gibt.
Danke fürs Zuhören.
Dilara
Mein Mann hat MS und unsere Ehe geht den Bach hinab..
Liebe Dilara,
ich selber habe keine MS aber eine weitläufige Bekannte und eine ältere Dame kenne ich mit dieser Diagnose.
Das ist sicherlich ganz furchtbar für ihn, aber auch für dich.
Gibt es denn keine Selbsthilfegruppe für Betroffene/Angehöre wo du dich austauschen könntest ?
Bekommt dein Mann Medikamente ? Vielleicht liegt es auch dadran. Frag doch mal (allein) seinen behandelden Arzt. Vielleicht kann er dir weiterhelfen.
Welcher beruflichen Tätigkeit ging dein Mann denn nach ?
Viel Kraft...ich drück dich,
Aquamarin
Wie Du Dir sicher denken kannst, reagieren unterschiedliche Menschen auf tiefe Lebensveraenderungen anders. Ob die Krankheit als solche eine Charakterveraenderung hervorruft, weiss ich nicht. Eine Kousine aber hat seit ueber 30 Jahren MS, bei schleichender Verschlechterung. Sie hat sich charakterlich nicht veraendert, sondern ihren Optimismus und ihre Lebenskraft erhalten.
Abgesehen davon, dass ich Dir viel Kraft wuensche, kann ich Dir nur folgenden Rat geben: habe kein falsches Mitleid! Und fuehle Dich nicht fuer seine Krankheit verantwortlich oder gar schuldig! Offensichtlich versinkt er gerade in Selbstmitleid, was moeglicherweise verstaendlich sein mag, aber weder ihm noch Dir weiter hilft. Vielleicht hilft ein offenes, erbarmungsloses Gespraech, wie Ihr Euch die Zukunft mit dieser neuen Tatsache vorstellt.
Viel Glueck
Hallo.
Ich habe MS seitdem ich 15 bin, ich bin jetzt fast 23.
Ich habe anfangs auch meinem Umfeld sehr weh getan. Ich rechnete, nachdem ich mich über diese Krankheit informiert hatte, mit dem schlimmsten, doch dein Männel soll froh sein das er dich und seine Kleine hat.
Das ist ein Grund zum kämpfen und nicht sich gehen lassen. Er wird Angst haben, Angst davor, das er irgendwann nicht mehr für euch da sein kann. Weder ein guter Partner ist, noch ein guter Vater.
Aber er soll damit aufhören, das machts nur noch schlimmer, glaubt mir.
Seit froh das ihr euch habt. Das ihr euch Halt geben könnt und weiteres.
Sag ihm mal liebe Grüße von mir, wenn eine 15 jährige lernen kann, mit Multipler Sklerose umzugehen dann schafft er das erst Recht. Nebenbei würde ich ihm noch, zwecks Krankheitsbewältigung einen Psychologen empfehlen, falls es noch schlimmer wird.
Nimmt er denn schon Medikamente? Spritzen?
lg Winnie die sich wünscht das ihr zusammen haltet.
Noch was vergessen: ich war auch sehr aggresiv, doch bei mir kam das durch die Spritzen (rebiff erst 22 dann 44 mgg). Ich will hier niemandem zu was raten, aber nachdem ich sie nach 2 Jahren absetzte ging es mir weitaus besser auch was die Schübe betraf.
lg
Hallo,
ich hab die Dinger nicht mal 1 Jahr bekommen, die waren einfach nur furchtbar, immer dieses Fieber und Gelenkschmerzen pfuiiiiiii, mein Neurolge hat so oft versucht mich zu überreden die wieder zu nehmen, aber zum Glück bin ich bei meiner Entscheidung geblieben
LG
Hallo Dilara,
ich musste 2001 auch Erfahren, dass ich MS hatte und ich hab mich genauso wie dein Mann,gegenüber meinen Mann verhalten.
Nicht nur gegenüber meinen mann war ich agressiv, ich war agressiv zu all in meinen Umfeld.
Willst du den Grund dafür wissen ???
Kann ich dir sagen, ich hab in deren augen nur noch Mitlied gesehen, aufeinmal wollten sich alle um mich kümmern alle haben das gemacht was ich wollte, wenn ich was sagte, dann war das richtig und die waren falsch, wenn ich jemand angeschriehen hab, dann haben die sich entschuldigt obwohl ich angefangen hab und cih sollte mich entschuldigen und nicht die.
Das hat mich fertig gemacht, ich wollte nicht das man anders mit mir umgeht, ich wollte nicht das man mich anders behandelt, ich bin krank Ok das wusste ich selbst auch, aber wieso zum Himmel mussten die mich immer dran errinnern, indem sie sie sich so gegenüber mich verhalten haben.
Ich bekam einen Schub nach den anderen und das nur weil es mir seelisch besch... ging.
Dann war ich 2003 ins Urlaub gefahren, ganz alleine ich wollte einfach nur abschalten.
Bevor ich wieder kam, hab ich mich meinen Neurologen gesprochen und ich hab ihn alles erzählt was mich stört, er hat die ganze famillie versammelt und hat den erklärt das es falsch ist wie die sich verhalten und die sollten "NORMAL" mit mir umgehen.
Ich weis die haben es nur lieb gemeint und die hatten einfach nur Angst um mich, aber es war die falsche Art glaub mir.
Nun haben wir das Jahr 2008 und ich hatte bis jetzt ( gott sei Dank) kein einzigen Schub mehr und ich bin viel ruhiger geworden und cih vergesse sehr oft das ich MS habe. Ich nehme keine Spritzen mehr und meinen Neurologen hab ich seit ca. 2 Jahren nicht mehr gesehen Ich möchte einfach nur vergessen das ich krank bin und ich glaube das selbe möchte dein Mann auch.
Verhalte dich normal wie du es früher auch gemacht hast, sag deinen Umfeld, dass sie auch normal mit ihm umgehen sollen, Kranke Menschen möchten kein Mitleid eher im gegenteil, sie möchten menschen umsich haben, die sie helfen, ihre Krankheit zu vergessen.
Wünsche dir vielKraft und deinen Mann gute Besserung
LG
hallo.
ich habe eine freundin, die ms hat! und die legt nicht mal ansatzweise so einen mist an den tag wie dein mann!
besagte freundin ist mitte 30 und ms ist vor 10 jahren diagnostiziert worden! sie versorgt einen 3jährigen sohn, ein baby von knapp 6 wochen und einen der dickköpfigsten männer, die ich je kennengelernt habe. alle paar wochen ist die 17jährige tochter ihres mannes noch zu gast und ganz nebenbei bewältigt sie ihre ms-schübe! und das ohne jegliche agression und/oder gejammer!
in meinen augen sucht dein mann nur einen vorwand, dir gegenüber grob zu werden. ms ist keine krankheit, mit der man(n) nicht oder nur noch kurz leben kann. sie ist sicherlich nicht einfach, aber keine rechtfertigung, sich dermaßen gehen zu lassen!
er wird ja sicherlich in behandlung sein. vielleicht solltest du mal mit zum arztgespräch gehen. rein informativ.
ich wünsch dir viel glück und deinem mann ein bisschen mehr verstand und weniger selbstmitleid!
lg a.
Meine beste Freundin hat auch MS und geht ebenso souverän damit um.
MS bedeutet nicht das Ende der Welt und die Therapien heute sind soweit ausgereift, dass man mit dieser Krankheit ein normales Leben führen kann.
das ist wahr! aber dafür muss man(n) sich erstmal damit auseinander setzen. und wir dürfen auch nicht vergessen, das man(n) nur mal "nur" man(n) ist. viele der gattung mann sterben doch schon fast, wenn sie mal einen schnupfen haben. meiner nimmt sich davon nicht aus *lach*
lg a.
Ich habe MS, bin aber seit nunmehr sieben Jahren Schubfrei.
Dank meines Vaters, er ist Heilpraktiker und hat eine "eigene" Therapie für mich entwickelt. Das hat allerdings auch ein Jahr gedauert.
Das war ein hammerhartes Jahr inkl. Halbseitenlähmung und Rollstuhl und ich verstehe Deinen Freund.
Man leidet grauenvoll und es kann einem an sich ja niemand helfen.
Dennoch sollte er sich nicht so gehenlassen und Du könntest ihm sicher helfen, indem Du ihn ganz "normal" behandelst.
Falsche Rücksichtnahme ist da kontraproduktiv und macht aggressiv, ich kenne das.
Meine Symptome haben sich nun alle zurückgebildet und ich bin (von der natürlich noch bestehenden Diagnose abgesehen) wieder vollkommen gesund.
Falls ihr Euch für meine damalige Medikamention interessiert, schreib' mich an.
Alles Gute, durchhalten, katzz
mein mann hat eine schlimme krankheit leukämie. über diese sachen streiten wir nichtsondern über alltägliche sachen.,
manchmal wünsche ich mir er würde mal ausrasten und seine gefühle zeigen aber dieses ständige gefühle unterdrücken ...geht gar nicht
Liebe Dilara,
ich kann gut nachempfinden wie es Dir und auch Deinem Mann geht. Mein LG hat eine schlimme Augenkrankheit von geburt an, ist bereits seit über 10 Jahren auf einem Auge blind, das andere ist auch schon genug geschädigt, also zumindest einstellen auf eine vollständige Blindheit- wann auch immer das sein wird, das weiss niemand- müssen wir uns.
Vor 4 JAhren war ein ganz schlimmes Jahr mit unzähligen KH-Aufenthalten, da war er sehr depressiv und angeschlagen. Ganz akzeptieren kann/konnte er es wohl nbie, hat es lange Jahre verdrängt und vor 4 Jahren kam es so dicke... das hat ihm wieder ins Bewusstsein gerufen wie schlimm es eigentlich ist.
Jeder geht anders damit um, das ist klar. Ich denke ein Patentrezept gibt es nicht., Aber hör auf mit dem dauernden Entschuldigen, das bringt nix. Behandel ihn nicht wie einen Kranken und verlnage von ihm was er zu leisten im Stande ist. Auch sollte er sich - statt seinem Beruf den er nicht mehr machen kann- eine andere Aufgabe suchen, denn so fühlt er sich sicher total nutzlos und überflüssig und als Last für alle anderen. Klar macht das aggressiv, vielleicht kann er sich bei anderen Zusammenreissen, aber bei Dir nicht mehr. Und soo lange ist die Diagnose nicht her, daran hat man unter Umständen lange zu knabbern.
Noch ein Tip: Informiert euch so gut es geht über die Krankheit, da sist wichtig, damit man sich den Ärzten nicht so ausgeliefert fühlt, auch Du solltest mitreden können, dann verstehst Du ihn auch besser.
Ich habe es so gemacht, habe nächtelang vorm PC gesessen und Infos gesammelt, war bei jeder Untersuchung dabei und kann behaupten, das ich in Sachen Augen echt super viel weiss. Das heisst ich kann mit meinem LG austauschen über alles diesbezüglich und auch bei den Ärzten mitreden. Dann fühlt er sich auch nicht so alleine damit.
Ich weiss das es schwer ist, und manchmal muss man auch wenns einem schwer fällt mal zu einem Tritt in den allerwertesten ausholen. Habe ich auch schon machen müssen, weil er sich total fallen liess.
Wenn Du noch Fragen hast oder Dich austauschen willst melde Dich über VK.
Wünsch euch alles Gute
Kerstin
Dein Partner braucht - um mit seiner Krankheit umgehen zu lernen - entweder einen Psychotherapeuten oder die Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe.
Auch wenn Dein Partner krank ist - so musst Du Dich nicht behandeln lassen.
Gruß und alles Gute
Manavgat