ich weiß nicht mehr, was ich denken soll! vielleicht ist ja jemand unter euch, der ähnliches erlebt hat oder mittendrin steckt?!?
also: eigentlich bin ich allein erziehend. meine tochter ist 20 monate alt und das verhältnis zu ihrem papa ist ausgeglichen und gut.
in meinem leben gibt es seit 7 jahren einen mann (nicht der papa von felicitas), den ich abgöttisch liebe. diese liebe basiert auch auf gegenseitigkeit. er gesteht mir oft seine liebe, wünscht sich eine gemeinsame zukunft und familie mit mir.
allerdings macht uns seine schwere krankheit permanent einen strich durch die rechnung. stefan hat Multible Sklerose in verbindung mit starken Depressionen. oftmals geht es ihm psychisch sehr schlecht. dann zieht ersich total zurück von mir, meist über monate hinweg. ich kriege dann kein einziges lebenszeichen von ihm. und dann plötzlich, die sonne scheint, sein leben läuft wieder besser und dann liebt er mich wieder (ist ja ein sehr typisches krankheitsbild).
ich habe schon oft versucht, ihn "abzuhaken" und einen neuanfang zu beginnen (der vater meiner tochter war einer davon). ABER es geht nicht. ich schaffe es nicht. ich komme nicht von stefan weg. ich liebe diesen mann so sehr, als mann, als liebhaber, als besten freund... er ist meine große liebe und wird es wohl immer sein.
ich suche hier also nun eine frau, die ähnliche probleme und erfahrungen sammelt wie ich. wie geht ihr mit euren männern um? wie gestaltet ihr EUER GEMEINSAMES leben und auch das eigene. oder wie seid ihr weggekommen von einem solch schwer kranken menschen?
ist unsere zeit vorbei? hat unsere liebe keine chance?
die liebe meines lebens ist schwer krank-depressionen und MS
Macht er denn keine Therapie?
LG Jenny
MS kann man nicht therapieren in dem Sinne...man kann es mit Interferon verlängern, verzögern- aber sterben wird man mit Sicherheit daran- mit ca. 50 bis 60 Jahren...
aber die depression kann man therapieren. und damit sollte er schleunigst anfangen,denn mit ms hat er schon genug zu tun.
Liebe Tikileni,
ich mach ähnliches durch....lass uns doch über VK schreiben, wenn Du magst 
Ganz lieber Gruß
Petra
Ich bin keine Frau möchte aber etwas sagen.
Wer so überzeugt ist seinen Partner zu lieben, und mit ihm eine solch schweres Schicksal teilt, vor dem ziehe ich meinen Hut.
Und ich würde mich freuen wenn diesen Beitrag viele Menschen lesen und sich mal klar darüber werden wieviel Probleme man sich selbst macht um wenigstens eines zu haben.
Nein, ich beneide dich nicht, aber ich bewundere deine Stärke aufrichtig. Und kann verstehen, das du manchmal Trost brauchst. Ich weiß, dass die Liebe zu Dingen fähig ist die nicht jeder verstehen kann, und Kräfte freisetzt die man sich selbst nicht zutraut(e). Und wenn es das Schicksal will, haben wir uns dieser Aufgabe zu stellen, auch wenn wir wissen den Partner vielleicht nur für ein begrenzte Zeit an unserer Seite zu wissen.
Noch einmal meinen tiefen Respekt.
BlueH6
Leider kann ich dir auch keine Tipps geben im Umgang mit deinem Partner.
Habt ihr den schonmal Kontakt mit Amsel e.V. aufgenommen? Das ist eine Selbsthilfegruppe nur für MS kranke Menschen und deren Angehörigen. Aus meiner Arbeit in der Klink, kann ich nur positives berichten.
Siomi
ihr merkt vielleicht, dass ich nicht ganz so mit dem krankheitsbild umgehen kann.das liegt daran, dass stefan mich überhaupt nicht an sich ran lässt(niemanden). er spricht mit niemandem über seine krankheit. am liebsten möchte er alles tod schweigen. keiner (auch engste freunde oder familie) wissen nichts genaues. wir merken es meist nur an seiner laune oder bemerken veränderungen an seiner gangart. ergeht nur sehr sporadisch zum psychologen (einmal im viertel jahr) und nicht oft die medi`s.
die krankheit hat er schon seit vielen jahren (er wird 32), jedoch im vergleich zu anderen relativ harmlos (einschränkung des bewegungsapperates, permanentes zittern, alpträume, nächtliches schwitzen und eben die psychischen problem). bis jetzt konnte er sich von jedem schub wieder relativ gut erholen. er kann noch arbeiten und sich einigermaßen gut bewegen.
letztes jahr januar war ein schlüsselereignis für uns. er beendete unsere beziehung wieder einmal. diesmal wollte er sich aber das leben nehmen. er war psychisch ganz am boden und wollte aufgeben. ich habe dann seine familie alarmiert (die wußten alle nicht, wie es psychisch um ihn steht, da er sich mir als einizigstes anvertraut). das empfand er dermaßen als vertrauensbruch, so dass wir bis heute nicht mehr zusammen gefunden haben. ein positives hat mein alarm ereicht - seine familie ist jetzt wesentlich wachsamer.
wenn wir uns jetzt alle paar wochen mal sehen, dann merke ich, wie sehr er sich seit letzten januar verändert hat. er überhäuft sich mit arbeit, geht 7 tage die woche arbeiten (auch noch nebenbei schwarzarbeit). wenn er nicht arbeitet, trimmt er sich beim finess. auf der einen seite scheint das sein rettungsanker zu sein, um nicht nachdenken oder mit jemanden reden zu müssen. er denkt und ich glaube es sogar auch, dass wenn er fitter ist, der nächste schub später und schwächer kommt. auf der anderen seite isoliert er sich völlig. wenn wir im kontakt sind, dann spricht er von großer liebe, heiraten, kindern, hausbau und das ich die einzige frau bin, die er liebt. das hält für gewöhnlich ein paar wochen an, bis er sich wieder von mir trennt (weil er alles nicht unter einen hut bringen kann).
ehrlich?!ich kann ich nicht mehr. ich bin der mühen müde und habe angst, dass meine tochter das nun allmählig mitbekommt (sie ist 20 monate, aber nicht sein leibliches kind ). auf der anderen seite ist meine liebe zu diesem mann so immens, dass ich ihn nicht gehen lassen kann/will. ich kehre trotdem immer wieder zu ihm zurück.
wenn wir keinen kontakt haben, dann versuche ich unser leben als single mama zu gestalten und tue so, als gäbe es keinen mann für mich. wenn wir "zusammen" sind, dann nur so, dass es meine tochter nicht mitbekommt (sehen uns nur abends wenn sie schläft oder er ist mal wochenendes als "bekannter" da - dass will ich momentan so, will meine kleine maus vor diesen erfahrungen noch beschützen).
ich weiß, dass ich an mich und meine kleine denken muss, aber ich kann einfach nicht ohne diesen mann. irgendwo spinne ich immer noch diesen traum einer gemeinsamen familie.
Liebe tikileni,
ich kanns nachfühlen . Es kostet dich enorm viel Kraft. dies alles durchzuhalten. Dein Freund hat es nicht leicht und es ist für ihn echt nicht einfach dabei nicht aus der Spur zu laufen.... Ich weiss wovon ich rede... Mir geht es ab und an ähnlich. Lies einfach mal meine VK.
Kopf hoch, ich wünsche euch alle Kraft und Liebe dieser Welt.