Hallo!
Ich lebe eigentlich in einer total harmonischen Beziehung, also wir sind glücklich usw. Ab und an mal bissl Stress, aber wo gibt es das nicht?
Nun meine Frage bzw. meine Situation:
Ich habe das Gefühl, dass mein Freund zuviel trinkt...ich will fast sagen schon abhängig ist auf gewisse Art und Weise.
Als ich ihn kennenlernte, hatte er keinen Führerschein. Um ihn wiederzubekommen, musste er eben aufhören mit übermäßigem Trinken, weil die Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrolliert wurden (er hatte den Führerschein verloren, weil er mit Alkohol am Steuer erwischt wurde). Muss dazu sagen, dass ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen konnte, dass er viel trinken könnte. Auf jeden Fall hatte er dann ca. 1 Jahr später den Führerschein wieder.
Und von da an fing es irgendwie an. Anfangs ging es noch, aber mittlerweile trinkt er bei jeder Gelegenheit Bier (nur Bier, kein Schnaps!) Er ist meist auf Montage...da trinkt er abends seine paar Bier, dann wenn er nach Hause kommt, macht er sich als erstes ein Bier auf. Am We trinkt er abends sowieso immer, meist dass er dann irgendwann betrunken ist. Ich muss deshalb meist nach Hause fahren, wenn wir irgendwohin gehen. Wenn er Stress mit seiner Ex hat wegen der Tochter (und das ist so gut wie jedes 2. We) dann trinkt er noch mehr als überhaupt schon. Naja, auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass das nicht mehr normal ist. Muss aber dazu sagen, dass er nicht gewalttätig ist und auch sonst ganz lieb ist. Deshalb denke ich, dass er oft aus Frust trinkt....auf Arbeit Stress, mit seiner Mutter Stress, mit Ex und Kind Stress und halt ab und zu auch mit mir (muss ich ja zugeben )
Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun? Ich habe ihn schonmal darauf angesprochen, dass sich seine Probleme auch nicht mit Bier lösen lassen, aber das wollte er nicht hören. Zwischenzeitlich hatte er es widerum auch mal eingesehen und sich vielleicht 1 Tag zusammen gerissen, aber dann gings wieder los...keine Ahnung, was mit ihm los ist.
Ein Kumpel hat mir mal erzählt, dass er früher auch schon so war. Seine Ex hat ihn irgendwie nur fertig gemacht (seine Kohle ausgegeben, mit Absicht die Pille vergessen, dass sie schwanger wurde, fremdgegangen usw.). Dann wurde er arbeitslos, Führerschein weg, sie hat sich von ihm getrennt wegen angeblich nem anderen und er stand da und hatte nichts mehr...und da fing das wohl schonmal an. Nur als er keinen Führeschein hatte, musste er doch auch nicht unbedingt trinken??? Mh...naja...vielleicht gibt es ja hier jemandem, der mir nen guten Rat gibt, denn verlassen will ich ihn nicht, weil er ja so ganz lieb ist und ich weiß, dass er mich auch liebt....
Danke schonmal fürs Lesen!
Trinkt er zuviel oder seh ich das so eng?
>>>> Trinkt er zuviel oder seh ich das so eng?#
Er trinkt eindeutig zu viel!
Sorry, es wird hart aber:
er trinkt eindeutig zuviel...
eine Abhängigkeit besteht schon, wenn man es ohne sein Feierabendbierchen nicht ertragen mag.
Selbst wenn jemand "nur" jeden Samstag seine Biere trinkt, besteht schon eine Abhängigkeit. Für viele unglaublich, aber wahr..
Es gibt unterschiedliche Abhängige, der eine muss jeden Abend sein Bierchen haben, der andere nur alle drei Monate ein "Sauf-Wochenende (Quartalssäufer) etc..
Auch wenn er es für den Führerschein schaffte, den Alk mal wegzulassen für eine lange Zeit, so schafft er es scheinbar ja nach Rückerlangen der Pappe nicht..
Du kannst Dir bei Anlaufstellen für Co-Abhängige oder bei den Selbsthilfegruppen der Abhängigkeitsangehörigen Hilfe und Tips holen.
Gruss
Mone
Ich finde er trinkt zuviel.
Kenne das aus meinem Bekanntekreis. Es wird nicht soviel getrunken, dass man morgens zittert, dann wäre man ja Alki. Aber ein Gewohnheitstrinker ist auch nicht besser und das wird eure Beziehung über kurz oder lang auch belasten.
Sprich mit ihm und sag ihm, dass du ihn sehr magst und er doch mal diz zuliebe ne zeitlang nichts trinken soll. Vielleicht probiert er es dann doch mal.
Viel Erfolg
Hallo,
mal ganz ehrlich. Dein Freund macht sich viel vor und im Grunde weiß er auch das es zuviel ist. ER will und kann es nicht einsehen. Weil es nicht KLICK gemacht hat. Zwar kann der Auslöser seine Exfreundin gewesen sein. Ob Frust oder weil er damit was er angebl. mit ihr getan hat nicht fertig geworden ist.
Dein Freund hat ein Trinkproblem. Und das geht schon länger als seit er sein Führerschein hat. Wenn er zu Kontrollen mußte, wegen den Leberwerten. Das würde mir zu gedenken geben. Dein Freund ist entweder schon abhängig oder nah dran. Nur weil er sich ein Tag zusammen reißt heißt es nicht...das er kein Problem hat. Er machte das...damit du Ruhe gibst. Wenn er nach Hause kommt und als erstes sich eine Flasche Bier greift. Dann ist das sehr bedenklich. Und nur weil er kein Schnaps trinkt, heißt es auch nicht das er ein Problem hat.
Ich bin in so eine Familie aufgewachsen und ich hätte oft mir gewünscht es liefe mal anders ab. Aber ich brauchte deswegen eine Therapie. Denn nicht nur die Alkoholiker brauchen Therapien. Nein auch die Angehörige. Ich war Co-abhängig. Weil ich nicht mal mit 16 Jahre für ihn Stoff besorgt habe. Ich weiß wovon ich rede.
Von alleine wird er es nicht schaffen. Denn in ihm scheint so Frust zu stecken, das er das mal verarbeiten muß. Ob in der Therapie oder auch nur die AA´s könnten ihn helfen. Das kann ich jetzt hier nicht beurteilen. Und du könntest zu einer Suchtberaterstellen gehen für Alkohliker. Und dich mal beraten lassen. Wie du an ihm ran kommst. Aber der erste Schritt wäre auch. Kein Alkohol zu kaufen! Keins für ihn holen! Und egal wie lieb er ist...das ist Tatik. Und dir die Sterne von Himmel holst. Auch Tatik!
ER muß eingesehen, das er ein Problem hat. Das ist der erste Schritt zur Heilung. Wenn es auf eine SEite nicht geht. Dann zieh aus. So das er kapiert. Das es nicht weiter gehen kann. Und vor allem dich zu schützen. Das ist vielleicht noch der kleinste Übel, daraus kann aber auch ein großer werden.
LG Anne
Vielen Dank für eure Antworten!
Also ich muss noch dazu sagen, dass ich ihm keinen Alkohol kaufe. Ich gebe ihm auch kein Geld dafür. Wenn er unbedingt trinken will, dann muss er das selbst finanzieren...
Er hat mir letztes We erst erzählt (nach 3 Jahren Beziehung!), dass er damals schonmal bei einer Therapie war wegen seiner Ex usw., weil er halt damit nicht klargekommen ist. Und auch wegen dem vielen Alkohol trinken. Aber anscheinend hat das nicht viel gebracht, sonst würde es ja jetzt nicht wieder so sein.
Ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich das wohl auf Dauer nicht mitmachen werde, weil es auch nervt. Will halt auch nicht jedesmal nen Freund im Bett liegen haben, der ständig nach Bier stinkt...
Aber von einer nochmaligen Therapie will er nix hören. Er hat wie ihr schon sagt, noch nicht wirklich begriffen, das das was er macht schon Sucht ist...
Ich bin ja wenigstens froh, dass er nicht mehr fährt wenn er Alkohol getrunken hat bzw. wenn er weiß, dass er fahren muss, dann trinkt er auch nix. Vorallem wenn seine Tochter mit ihm mit fährt. Aber solange ich wohl immer fahre, wenn wir irgendwo sind, wird sich das Trinkverhalten wohl auch nicht ändern.
Weiß halt auch nicht...man kann ihn ja auch nicht zwingen. Wenn er selbst nicht einsieht, dass er ein Problem hat, dann hilft doch auch eine Therapie nix, oder? Solche Fälle sollte mal doch mit Vorsicht behandeln...
Mh...wahrscheinlich hilft aber nur professionelle Hilfe...wo kann man denn da hingehen? Will nicht unbedingt gleich zu den AA rennen...
nochmal!
schau mal hier... da findest einiges:
http://www.google.de/search?hl=de&q=Co-Abh%C3%A4ngigkeit%2C+selbsthilfe&btnG=Google-Suche&meta=
Gruss
Mone
Ach Mädchen.....(Entschuldige, aber ich bin 54 und darf das vielleicht sagen) ich war genauso alt wie Du, als ich erkennen mußte, dass mein damaliger Mann schlicht und einfach säuft. Ohne Beschönigung ! Dein Freund ist bereits Gewohnheitstrinker und zwar ein echter. Er sieht es auch nicht selber ein, und - ganz wichtig - er findet IMMER Gründe zum Saufen, das ist ganz ganz typisch ! Es gibt Millionen, denen das gleiche passiert und die saufen NICHT ! Muss ich Dir leider sagen. Ich habe mich von meinem Mann damals getrennt, denn leider blieb der nicht gutmütig, er arbeitete dann nichts mehr, soff nur noch und schlug dann zu. Dann wars rum, immerhin hatte ich 2 Kinder. Und ein dauerbesoffner Mann, lecker ist das nicht, weißt Du selber, wenn Du ehrlich bist.
Und noch was - DU kannst garnichts für ihn tun, wenn ER nicht einsieht, dass er was tun muss. Diese Illusion muss ich Dir nehmen, aber komplett.
Ich arbeite in einem reinen Männerbetrieb und das seit zig Jahren und ich habe Dutzende Säufer kennengelernt. Die, die es schafften wegzukommen, waren vollkommen am Boden und wollten es selber.
Die anderen.......letztes Jahr haben wir einen Kollegen begraben, mit 50. Ein anderer hat sich schon vor Jahren erhängt, ein anderer lebt auf der Straße....usw usw Ich bin sehr drastisch, ich weiß, aber Verniedlichungen und Beschwichtigungen helfen Dir nicht.
Rüttel ihn auf, sag ihm, dass Du keinen Säufer als Partner willst, klipp und klar und sehr ernst . Vielleicht hast Du Glück und er tut was - ich würde es Dir wünschen. Ehrlich !
Alles Gute
LG Moni
Ich sagt immer so einfach: Lass ihn, ihm kann man eh nicht helfen...aber so einfach ist es nunmal nicht! Ich liebe ihn und ich weiß auch warum. Natürlich könnt ihr ihn so nicht beurteilen, weil ihr ihn nicht kennt, aber einfach so knallhart zu sagen, dass es alles nichts bringt...
Ich weiß selbst, dass Alkohol sehr gefährlich ist und das diese Droge viele Menschen drastisch verändern kann. Aber soll ich ihn deshalb gleich hängen lassen? Ich weiß, was er in seiner Vergangenheit durchgemacht hat und ich weiß, dass ich diejenige war, die ihm damals schonmal auf die Beine gebracht hat...und wenn ich ihn jetzt einfach so fallen lasse, dann wird es wohl entgültig um ihn geschehen sein.
Ich weiß, dass ihr jetzt sagen werdet: So wie du sprichst ist es die sog. Co-Abhängigkeit! Aber ich weiß selbst, wie sich sowas auswirkt...und ich weiß auch, dass er ein lieber und gutmütiger Mensch ist und daran liegts! Er lässt sich viel zu sehr von anderen ausnutzen, weil immer zu allem ja sagt...und wenn er dann feststellen musste, dass er immer der Arsch ist, greift er zur Flasche.
Er wird von seiner Ex immer runtergesaut und sie will ihm vorschreiben, wie er zu leben hat. Wenn es nach ihr ginge, wären wir auch nicht mehr zusammen...ich glaube, ihr könnt euch das wahrscheinlich nicht vorstellen...mir würde es sehr helfen, wenn sich hier jemand melden würde, der in derselben Situation ist bzw. war und eine positive Lösung für alles gefunden hat.
Ich danke euch wirklich für eure Antworten, aber so richtig helfen tun sie mir nicht, da ich nicht gleich das Handtuch werfen will und erstmal versuchen will, eine Lösung zu finden...ich hoffe, ihr versteht das und nehmt mir meinen Text jetzt nicht übel...
und liebe Grüße
...und wenn er dann feststellen musste, dass er immer der Arsch ist, greift er zur Flasche. ....
und genau da liegt der Hund begraben ! Bei JEDEM Problem greift man zur Flasche. Wenn er Problembewältigung nicht anders anpackt und auch schafft, dann geht das den Bach runter, aber mit Schwung. Und da wird er Hilfe brauchen und muss es auch einsehen - VIELLEICHT kannst Du ihm helfen, wenigstens das einzusehen. Und - niemand ist immer der Arsch, höchstens er läßt es mit sich machen, auch da kann man Dinge ändern.
Himmel, manche Schicksale würden dicke Bücher füllen, aber es saufen ja wirklich deswegen nicht alle. Es ist niemals eine Entschuldigung oder eine Problemlösung. Aber mir scheint, dass musst DU auch erstmal einsehen.
Habt ihr denn keine Familie, die das mit anpacken kann ? Vielleicht hört er auf jemanden, der älter ist als er und den er akzeptiert.
LG Moni
Hallo Purzel,
als Kind es SÄUFERS und als Exfrau eines Menschen, der auch gerne mal was trank (wurde aber nie agressiv etc) lass Dir eins gesagt sein:
Du hängst mittendrin... sorry aber auch Du brauchst Hilfe..
Die Ausreden
Die Schönreden
etc..
warum in den Schutz nehmen und brav das "Helfende Opfer" anstatt mal auf den Tisch kloppen und vor die Wahl stellen...
Alk oder Familie..
Ich hoffe, dass Du wach wirst..
Gruss Mone
er trinkt eindeutig zuviel! Außerdem kenne ich die Geschichte. Mein Noch-Mann, von dem ich mittlerweile getrennt lebe, hat am Abend ca. 1,5-2 Liter Bier getrunken. Immer mit der Begründung, es schmeckt ihm .
Er wurde auch nie agressiv oder gewaltätig. Er hat dann teilweise einfach gelallt. Bei uns war das ein jahreslanges Streitthema. Verzichtet hat er trotzdem nie.
Klar bei uns kamen noch andere Dinge dazu, aber schlussendlich hat sein Alkoholkonsum zum Ende unserer Ehe beigetragen.
Rede mit ihm. Versuche es zumindest. Vielleicht ist er ja bereit für eine Therapie (wenn er von deinen Gefühlen weiss).
In letzter Konsequenz musst du entscheiden, ob du damit auf Dauer leben kannst.
Ich drück dir auf jeden Fall ganz fest beide Daumen. Denn so oder so, es wird kein leichter Weg .
Bine
Dann muss ich mich wohl als Alci outen?
Nach Feierabend, wenn auch alle anderen Arbeiten erledigt sind, klemm ich mich vor die Glotze und mach nen Bier auf.
Läuft was in der Glotze und es wird später, mach ich auch nen 2. auf.
Und alle halbe Jahr, wenns mit Bekannten rund geht, stürze ich auch mal ab.
Na und? Ich steh dazu.
Ok, medizinisch gesehen bin ich nen Alci. Fühle mich aber nicht so.
So, nun dürft ihr mich zerfleischen....
Gemäß Deiner VK bist Du alleine und machst somit auch keinen Partner oder Familie mit kaputt.
Du kannst mit Deiner Gesundheit machen, was Du willst.......viel Spaß dabei, kann ich da nur sagen - Du zerfleischst Dich irgendwann schon selber ...
Gruß Moni