Hallo,
ich weiß, es ist das falsche Forum, aber ich weiß mir nicht anders zu helfen. Ich möchte gern 'schwarz schreiben', weil es ja ein Thema ist, wo man nicht so leicht drüber sprechen kann und ich möchte meinen Schwiegervater auch nicht 'outen'.
Ich kenne meinen Schwiegervater jetzt schon sehr lange und daß er gern mal trinkt (und oftmals auch zuviel), war auch schon bevor ich ihn kennen lernte.
Vor fast 4 Jahren hatte er Krebs und mußte diverse Chemo-Therapien über sich ergehen lassen. Diese sind sicherlich weder körperlich noch seelisch einfach zu verarbeiten (aber leider sprach/spricht er mit niemandem darüber). Jedesmal nach einer Chemo hat er sich besoffen (lt. seiner Aussage, um die Nebenwirkungen zu 'überdecken'). Nun ist der Krebs glücklicherweise (scheinbar) besiegt und schon lange keine Behandlungen mehr notwendig. Aber die Trinkerei wird immer schlimmer.
Er trinkt jeden Tag, sobald er von der Arbeit kommt. Gestern war ich zu Besuch, da hatte er schon vormittags um 10 Uhr getrunken. Ich habe schon vorher mal versucht mit ihm zu sprechen - keine Chance. Ich habe Angst, wenn die Kinder um ihn herumspringen (er mit ihnen fällt usw.). Gestern gab es dann nach dem Mittag auch den 'großen Knall'. Meine Schwiema rief alle zusammen und es wurde versucht, mit meinem Schwiegervater zu reden. Ergebnis: Meine Schwiegermutter weinte, mein Mann und mein Schwager waren stinksauer auf ihren Vater und mein Schwiegervater macht weiter wie bisher - er will nicht aufhören zu trinken und wenn er sich 'totsäuft' haben wir endlich unsere Ruhe vor ihm. Sämtliche Argumente ließ er abprallen - seine Frau würde nicht mehr mit ihm schlafen und deshalb müsse er saufen. Daß, selbst wenn das das einzige Problem sein sollte (wieso man deshalb saufen muß, kann ich mir nicht erklären, aber ich bin ja auch kein Mann), sie sich ihm auch wieder zuwenden würde, wenn er nicht mehr trinken würde, das läßt er nicht gelten.
Wie kann man die Situation für ihn und den Rest der Familie erträglicher machen? Ich weiß, eine Therapie scheitert, wenn er es selbt nicht will. Aber jetzt muß ganz dringend was passieren, denn körperlich baut er auch immer mehr ab - noch hat er seinen Arbeitsplatz (in / vor der Arbeit trinkt er glücklicherweise -noch- nicht), aber er wird auch bald nicht mehr in der Lage sein zu arbeiten. Und wenn er dann zu Hause ist, dann wird er noch mehr trinken, weil er sich nutzlos fühlt (das war so in der Zeit nach der Krebs-OP).
Ich habe auch schon rumgegoogelt und rumtelefoniert, da ich aber 'nur' die Schwiegertochter bin und außerdem in einem anderen Bundesland wohne - könne man mir nicht helfen - meine Schwiema hat aber (noch) nicht den Mut, zu einer Angehörigenberatung zu gehen.
Vielen Dank
Mein Schwiegervater trinkt
Da wirst du leider nichts machen können.
Erst wenn er am Boden liegt werden sie meistens wach.
Mein Papa war Alkoholabhängig von daher weiß ich wie du dich fühlst,meine Mutter hat die Alk Flaschen in der Toilette entsorgt das war echt schlimm wie mein Papa sich aufgeführt hat.
Meine Eltern haben sich letzendlich getrennt weil meine Mutter das nicht mehr ertragen hat.
Wenn ich mal ein Glas Wein trinke dreht Sie völlig ab,verständlich.
Wir und auch meine Mama haben keinen tropfen Alkohol im Haus.
lg pearli
Dankeschön. Ich denke ja auch, daß ich da nix machen kann. Meine Schwiema hat letztens auch schon x Flaschen ins Klo entsorgt, aber es sind schon wieder neue da.
Ich kann mir kaum vorstellen, daß er körperlich noch weiter 'runter' kann. Er ißt ja schon wochenlang kaum noch und 'ernährt' sich lediglich flüssig. Ich habe Bedenken, daß er tot ist, bevor er am Boden liegen und aufwachen kann.
Das mit der Trennung habe ich ja auch vorgeschlagen. Entweder wacht er auf oder eben leider nicht. Was anderes wird auch nicht übrigbleiben.
Blöd nur, die Sache mit den Kindern - wie soll ich meinen Kindern erklären, daß es 'gefährlich' ist Opa zu besuchen. Ich kann auch meiner Schwiema ihre Enkel nicht vorenthalten - alles Sch****.
Mein Mann hat früher auch ganz gern mal ein Bier oder ähnliches bei Familenfeiern oder so getrunken, aber seit ca. 4 Jahren nicht mal mehr das - da schaut er mich auch böse an, wenn ich mal (max. 5x pro Jahr) ein Glas Wein trinke.
Wenn er doch nur aufwachen würde - es wissen sowieso alle in seiner Umgebung und die Mehrzahl wäre auch bereit, ihm zu helfen.....
LG
Hallo,
ich bin auch in so eine Familie aufgewachsen...es war kein schöne Kindheit.
Erstmal sollte seine Frau mit dem HA sprechen. Was sie machen kann und das er mit ihm mal redet. Zwar scheint es bei ihm noch nicht angekommen zu sein. Und soweit ich mich erinnere ist das sogar nicht so ungewöhnlich...nach der chemo das er getrunken hat. Meine Nachbarin bekam letztes Jahr Chemo und sie war jetzt zur Kur. Da waren viele dannach. Das hat was mit der Seele zu tun. Der Körper ist gesund und die Seele hat es noch nicht verkraftet.
Viel könnt ihr da nicht machen. Das er nichts isst, tja...das ist übel. Vielleicht ginge da ein Anhaltspunkt. Wenn er unterernährt wäre oder wegen etwas anderem...dann müsste er ins KH und dann könnte mann entgiften. Denn solange er noch wie betäubt durch die Welt läuft. Wird das nichts.
Für ihn ist das vielleicht auch ein Kampf...Kampf ums überleben. Er hat dies geschafft und wenn er aufhören würde, wäre es sein nächster Kampf. Vielleicht sieht er das so. Keine Ahnung.
Wenn ihr als Familie leidet, dann sucht euch AA-Angehörigengruppen.
Und was mich bissl störisch gemacht hat....das dein Mann dich schief anschaut...wenn du mal einen trinkst. Glaube das sind sehr viele Ängste, die er nicht verarbeitet hat. Die Angst um sein Vater, die Angst das du evtl. auch in so eine Sucht einfällst. Das geht schneller als mann denkt. Ich trinke auch ganz selten was und wen ich trinke habe ich mega schlechtes Gewissen. Alles nicht so einfach.
Es wäre erstmal ein Versuch wert, das seine Frau mit dem HA spricht.
Mein Vater hatte zu deren Zeit ein Magengeschwür und mußte in KH, die Einweisung hatte er vorher. Aber erst paar Tage später machte es KLICK und seitdem trinkt er nicht mehr. 12 Jahre sind es jetzt....12 Jahre Kampf um nicht zu trinken. Meistens fangen die Probleme erst dann an, wenn mann aufhört. Das wissen viele nicht...
LG Anne
Dir auch vielen Dank.
Ich habe ihr (meiner Schwiema) jetzt schon eine Telefonnummer herausgesucht und werde ihr den Zettel geben. Ich hoffe, daß die Frau (macht Angehörigenberatung) mich nachhher noch zurückruft. Meine Schwiema ist wirklich 'am Ende' und einerseits möchte ich mich da nicht reinhängen, aber andererseits, irgendwer muß ja erst einmal 'tätig' werden.
Das mit dem HA wird nicht klappen, denn er hatte nur noch die Abschlußuntersuchung (vor ca. 1,5 Jahren) machen lassen und ist dann nicht mehr zu den 'Krebsärzten' oder dem HA gegangen. Darin besteht ja das Problem.
Daß er sich direkt nach den Chemobehandlungen schlecht gefühlt hat - das kann ich nachvollziehen und in der Situation auch ein wenig verstehen, daß er da getrunken hat, aber jetzt.....
Naja, was meinen Mann betrifft - das stört mich zwar, aber damit kann ich umgehen, denn er weiß auch zu gut, daß er diesbezüglich keine Angst haben muß, denn ich habe viel zu viel Angst, betrunken zu werden (siehe schlechtes Beispiel meines Schwiegervaters), so daß es eben wirklich ganz selten ist und nach höchstens einem Glas Schluß.
Ich denke auch, so lange er keine Einsicht zeigt, können wir eigentlich nix weiter machen, als zuzusehen und hoffen, daß er bald wach wird. Und daß die Zeit danach (ich hoffe so sehr, daß er aufhört zu trinken) schwierig wird, das ist mir klar - schließlich lauert die Versuchung überall (wenn wir uns nicht im Griff haben, und nach Schoki greifen, dann macht es ein Gramm mehr auf der Waage, aber es ist eben nicht weiter schlimm - beim Alkohol sieht das ja anders aus).
LG
Dann soll der HA bitten, wegen noch malige Untersuchung. Manche lassen sich damit reden...ein Versuch wäre es wert.
Überschätzt das nicht mit deinem Mann...manchmal wissen es die Leute eh nicht bis es aus einem ausbricht. Ich weiß wovon ich rede.
Er konnte dannach nicht mehr aufhören...klar er hat es mit Alk verarbeitet. Keine gute Idee und irgendwann ging es so rüber. Manche erschrecken sich, wenn mann sieht...wie sie im Suff waren. Habt ihr ein Videogerät...dann filmt ihn mal, wenn er gesoffen hat. Vielleicht macht es dann KLICK bei ihm.
LG Anne
die jetzt off geht.