Krise beim ersten Kind in der Partnerschaft normal?

Hallo!

Also wir haben zwei süße Kinder von 4 Jahren und fast einem Jahr.
Nach der Geburt von dem 2. Kind hat sich bei uns zu Hause nicht viel verändert, in der Partnerschaft, außer vielleicht noch weniger Zeit füreinander auch nichts. Wir waren ja schon "Profi" Eltern und wußten, was auf uns zu kommt.
ABER... nach der Geburt des ersten Kindes vor 4 Jahren sind wir fast aus allen Wolken gefallen. Wir hatten uns dies alles so schön und einfach vorgestellt das Kind als Krönung unserer Liebe. Über die Sachen, die man halt so hört wie Schlafmangel, Geschrei etc. haben wir nicht viel nachgedacht, nach dem Motto "schaffen ja andere auch" und haben somit uns nur auf das Positive gefreut, alles andere kriegen wir schon hin.
Als sie dann da war, war von der Stunde ihrer Geburt an nichts mehr in unserem Leben wie es mal war und das nicht im positiven Sinne. Von wegen, Dein Kind zeigt Dir schon, was es will. Das hat erst nach einem viertel Jahr kennenlernen geklappt. Sie hat geschrien nach der Geburt und wir fühlten uns hilflos, dann die ewigen schmerzhaften Sillversuche, die bei anderen ja so einfach aussahen, hat man erduldet, den nervenden aufdringlichen Besuch empfangen und bedient, schließlich hat man die Leute ja hochschwanger noch eingeladen, zu kommen, wenn das Baby da ist. Die Erschöpfung, der Schlafmangel, die Überforderung, das Hilflose und diese wahnsinnige Verantwortung für einen neuen, noch unbekannten Menschen machten uns einfach Angst. Ich fühlte auch nicht von der ersten Minute an die übersprudelten Muttergefühle (wie so oft gehört) nein ich wollte mein altes Leben wieder zurück und habe mich dafür soo geschämt, dass ich mit niemanden darüber sprach. Die eigenen Bedürfnisse (und damit meine ich so simple Sachen wie z.B. aufs Klo gehen, Duschen etc) waren auf einmal auf 0 runter geschraubt und nur die Bedürfnisse unserer Tochter, diesem unbekannten angsteinflössendem Wesen zählten. Worum es mir in diesem Beitrag geht, ist die Beziehung zu meinem Mann. Die Kleine war nämlcih die erste Zeit keine Bereicherung für uns, nein das Baby und die damit verbunden Umstellung machte uns Angst und brachte uns auseinander. wir hatten 0 Zeit für uns, stritten oft, weil sie viel schrie, beide waren mit den Nerven am Ende aber am meisten deshalb, weil ich mich so überfordert fühlte mit allen, er ging auf die Arbeit, ich hatte mein altes Leben aufgegeben und war für den Haushalt so gut wie alleine zuständig (das bin ich auch heute noch, muß sagen mein Mann arbeitet viel, er hilft mir schon mal aber die meiste Arbeit im Haushalt ist eben meine, bin ja auch zu hause und heute ist es kein Problem mit 2 Kindern nicht, aber damals war es eins mit nur einem Kind, ich brachte die erste Zeit nichts fertig. Naja und so kam die Unzufriedenheit und die Streiterein. Muß dazu sagen, sie war auch ein Schreibaby, heute bin ich mir allerdings nicht mehr sicher, ob das nicht auch mit unserer Unsicherheit zutan hatte, also ein Teufelskreis, wer weiß. Wir rissen uns zusammen, ich fühlte mich in der Zeit nicht wie eine Frau oder wie ein Mensch, der geliebt wird, sonder nur wie ein funtkionierende Irgendwas, dass immer auch wenn sonst wie stark Schmerzen sind, funktionieren muß. meinem Mann ging es ähnlich, er hat sich aber zum Glück auch nicht davor Gedrückt, unser (schrei)baby zu nehmen, zu tragen, usw. und eifersüchtig aufs Kind (so wie bei einer Bekannten) war er auch nie. Aber ein wir als partner gabs nicht mehr. Das wurde alles besser und als die Kleine ein Jahr alt war war unser Familienleben wunderschön wir hatten uns und unsere Einstellungen und Bedürfnisse eben geändert. Nach unsere zweiten Tochter vor fast einem Jahr war das überhaupt kein Thema, selbst mit Kleinkind zusätzlich nicht, sie hat auch nicht viel geschrieen, ich meine sie hat auch unsere sicherheit gespürt usw.
Ich hatte damals beim ersten Kind auch ncoh das Vorbild meiner besten Freundin, die sagte, sie wäre von Anfang an überglüclich gewesen, schaffe vom ersten Tag ihren Haushalt ganz alleine, Baby weint nicht, Partnerschaft wird nicth vernachlässigt und es ist immer nur schön. Dadurch fühlte ich mich erst recht, wie ein Versager und habe mich nicht getraut, mit jemandem zu reden. Dachte das es den anderen Müttern, mit denen ich mich öfter mal traf, ging wie meiner Freundin.. Aber dem war nicht so, hat sich später raus gestellt. Die Hebamme beim 2. Kind erzählte in der GVK davon, das diese Beziehungskrise und das ERleben der falschen Vorstellungen durch die Geburt des ersten Kindes fast jedePartnerschaft trifft. Mittlerweile hat mir schon die 2. Bekannte, die eben Mutter vom ersten Kind geworden ist, das Gleiche berichtet.
Ich wollte mal in die Runde fragen. Ist das in jeder Familie so? Oder gibt es wirklich Frauen, wie meine Freundin?

Danke

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Hallo,
ich falle eher in Deine Kategorie:-)

Wie heißt es so schön "Die Geburt eines Kindes dauert Stunden, die einer Mutter ein Jahr!"
Inzwischen bin ich Mama-technisch bei mir angekommen, aber der Weg war steinig.

Leider hatte unsere Tochter anfangs auch große Problem, war ein ganz massives Schreikind -und ich war eine Schwangere, die davon überzeugt war, so etwas würde nur andere Frauen betreffen, die eben zu hektisch oder ungeduldig mit ihrem Kind wären--mein Kind würde ein Tragetuch-Kind sein und friedlich an meiner Brust schlummern....PUSTEKUCHEN!
Sie schlief auch lange nicht durch, brauchte immer meine Nähe und schrie auch später viel, als die Zähne kamen etc--bis sie ungefähr 13Monate alt war, ab da konnte sie auch alleine sein, locker durchschlafen und Geschrei war kein Thema mehr.Ab da war alles schön. Jetzt "trotzt" sie zwar, aber das Gebrüll ist kein Vergleich zu ihrem früheren Weinen und Schreien und es dauert auch keine 3-6 Stunden;-)
In meiner Krabbelgruppe gab es aber auch die "Natural Born Mothers", die wohl vom ersten Tag keine wesentlichen Probleme hatten und nie so wirkten, als hätten sie Schweißausbrüche bei dem Gedanken, mit einem schreienden Säugling einkaufen zu gehen etc pp
Jetzt kommen mir die Anpassungsschwierigkeiten im Rückblick auch seltsam vor, da wir inzwischen die Familie sind, von der ich immer geträumt habe. Mit meinem Mann und mir sieht auch alles wieder so aus, wie vor der Geburt, und wir waren echt im Stress und es kam mir manchmal so vor, als würde man nur nebeneinander leben anstatt miteinander.
Meine Freundinnen meinten auch, es wäre gar nicht aufgefallen, dass ich solche Probleme hatte, ich hätte auch gewirkt, als ob ich alles im Griff gehabt hätte...#kratz

Bin gespannt, was Du noch für Antworten bekommst, das Thema ist interessant.
LG#blume

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hi.

also unsere partnerschaft stand auch arg auf der kippe. ich würd sagen, bei uns hat sich erst alles verbessert, als unser kurzer etwa 1 jahr alt war. er etwas selbstständiger wurde ... und wir wieder zeit mit uns verbringen konnten. und nebenbei erwähnt, war unser kind ein absolutes wunschkind. ein total unterschätztes wunschkind :-)

ich würd soweit gehen und sagen, das ein baby eine beziehung sprengt, wenn diese vorher schon am kriseln war.

lg a.

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Hallo!

Interessante Umfrage.
Ich glaube, ich falle weder in die eine noch in die andere Kategorie.
Wir hatten mit unserer Tochter sehr viel Glück. Sie hat von Anfang an recht ordentlich geschlafen und geschrieen wirklich nur, wenn der Hunger wirklich zu arg wurde oder sie mal Bauchweh hatte.
Von daher fiel die Umstellung sehr leicht.
Ich hatte auch in soweit Glück, dass in den 1,5 Wochen bevor die Maus auf die Welt kam, in unserer Stadt ein regelrechter Babyboom stattgefunden hat. Meine Maus kam Donnerstags und Freitags haben sie wegen der Überbelegung alles heim geschickt was laufen konnte, mal drastisch gesprochen.
So auch die Dame, mit der ich mir ein Zimmer auf der Wöchnerinnenstation geteilt hab. Da niemand mehr nachkam hatte ich mit meiner Maus quasi ein Einzelzimmer für unseren gesamten Aufenthalt. (War dann noch 5 Tage da). Das hat wahnsinnig geholfen. Wir konnten uns in Ruhe kennenlernen und so kam ich schon sehr entspannt und wirklich im tiefsten Mutterglück nach Hause.
Das Mutterglück hat mich auch nie verlassen. Die "Probleme" hatte ich eher damit mich in meiner veränderten Rolle in meiner Umgebung anzupassen.
Zum Beispiel konnte ich die ersten 4-5 Monate - vor allem als ich noch ein kleines Stillhormonmonster war ;-) - nicht gut mit diesen nervigen Kommentaren von Außen umgehen, die wohl jeder kennt.
Die Schwiegermutter, die der Kleinen schon mit 3 Monaten Beikost geben will. Die eigenen Eltern, die ein Baby im Elternschlafzimmer für verwöhnt halten, die stolzen Urgroßeltern, die sich über das einzige Urenkelkind von ihrer einzigen Enkelin so sehr freuen, dass sie es manchmal einfach übertreiben...
Ich hab erst lernen müssen, meine innere Mitte in diesen Punkten zu finden und mich nicht maßlos über alles aufzuregen, auch wenn ich vielleicht sogar im Recht bin.
Inzwischen hab ich da eine regelrechte "Zen Ruhe" erreicht. Wenn die Uroma der Kleinen auch nach dem 5. lieb gemeinten Hinweis, doch bitte in diesem Jahr noch keinen Schokoadventskalener etc zu schenken, strahelnd mit einem riesigen Kalender, gefüllt mit 25g Täfelchen um die Ecke kommt, lächele ich. Ich bedanke mich, stelle der Kleinen den Kalender in ihr Zimmer, damit sie sich die Bärchen anschauen kann und vernichte die Schokolade mit meinem Mann. #mampf
So und so ähnlich läuft es jetzt.
Aber wie gesagt, dass musste ich erst lernen.
Was Hänschen nicht lernt... gilt auch für die Großeltern und so lange sich nicht über Entscheidungen, die wir als Eltern treffen hinweg gesetzt wird, bin ich die Ruhe selbst. Auch wenn ich innerlich manchmal so #augen#klatsch#gruebel reagiere.
Mit meinem Mann gab es keine größeren Krisen nach de Geburt. Klar, haben auch wir die Diskussion geführt das ein Familienvater sich auch ein wenig umstellen muss und nicht permanent hobbymäßig unterwegs sein kann. Und sicher gab es auch mal Streit wenn die Nächte doch mal anstrengend waren und ich in meiner Übermüdung sehr gereizt ihm gegenüber war und schneller die Geduld verlor als sonst.
Im Großen und Ganzen haben wir das jedoch erstaunlich gut gemeistert.
Der einzige Punkt, wo es wirklich für uns als Paar schwierig wurde war im Punkto Sex.
Ich bin - entschuldige die Ausdrucksweise, aber genauso war es - bei der Geburt aufgerissen wir ein Schlachtschwein. Und nach Damm - und inneren und äußeren Scheidenrissen höchsten Grades war für mich monatelang an Sex nicht mehr zu denken. Zum Einen fehlte mir schlicht die Lust und zum Anderen tat es einfach sch... weh. Unsere Tochter war ein knappes halbes Jahr alt als wir zum ersten Mal wieder richtig miteinander geschlafen haben - und das war mehr Qual als Freude für mich.
Ein geregeltes Sexualleben haben wir erst wieder seit unsere Tochter so 8-9 Monate alt ist. Inzwischen ist sie 12 Monate alt und unser Liebesleben hat sich vollständig eingependelt.
Doch das war wirklich eine harte Prüfung für unsere Beziehung, das mein Mann ein knappes Dreivierteljahr nahezu völlig auf Sex verzichten musste.
Er war zwar wirklich verständnisvoll aber irgendwann wurde es natürlich hart für ihn.


Alles in allem kann ich sagen:
Ich war vom ersten Tag ein eine glückliche, zufriedene Mutter, die mit ihrem Kind und seinen Bedrüfnissen super klar gekommen ist. Mich als Mutter gegenüber meiner eigenen Familie zu behaupten aber auch mal alle fünfe Grade sein zu lassen - sprich die goldene Mitte zu finden - ist mir dagegen schwer gefallen. Und auch der Weg zurück zu einer (leidenschaftlichen) Partnerin an der Seite meines Mannes war nicht immer leicht, aber zu machen.
Wir sind allerdings sowohl miteinander als auch familiär und in allen anderen wesentlichen Punkten sehr gesettelt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es für andere Eltern am Anfang wirklich unglaublich schwierig sein kann - vor allem wenn die Kinder nicht so pflegeleicht sind wie unsere Maus. #schwitz
Ein Schreibaby hätte wohl alles unglaublich schwer gemacht für uns.

Aber ob Schreibaby oder Schmusekuh - unsere Kinder sind doch die Besten! #herzlich

In diesem Sinne
Mami mit Schmusekuh

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Du sprichts mir aus der Seele, beim ersten Kind hatten wir das erste Jahr auch Probleme in der Parnteschaft bekommen, aus den selben gründen die du auch nennst. Bei Kinder Nummer zwei bestand das Problem jedoch nicht mehr.
Sehr schön geschrieben#pro

Lg
Ich

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Hallo,

ja, ich denke die Umstellung von ohne Kind auf ein Kind ist schon sehr schwierig. Man kann sich das als werdende Eltern nichtmal ansatzweise vorstellen. Isabel war auch ein absolutes Wunschkind und ich war mir sicher wir bekommen das alles super hin. Naja, so einfach war das doch nicht. Obwohl ich einen super Mann zuhause habe der auch oft und gerne mit anpackt und Isabel ein sehr pflegeleichtes Kind war/ist, kam ich oft an meine Grenzen. Die ersten Monate sind aber so schnell verflogen, sie waren hart aber trotzdem vermisse ich sie schon jetzt, wo Isabel ein Jahr alt ist und schon sehr selbstständig. Das Leben als Paar hat natürlich auch sehr gelitten, ich denke das ist völlig normal, man ist erstmal nur Eltern und muss dann in die Rolle der Partner MIT Kind wieder zurückfinden. Aber es ist tröstlich zu hören, dass es beim zweiten Kind einfacher wird #cool Dann können wir es ja entspannt gehen lassen ;-)
LG
Milka

6

Hi,


nettes Thema...

Also ich kann über mich / uns sagen das es genauso schön ist wie vorher auch wenn nciht sogar noch einen Takken schöner...was so manche Sachen angeht =)...Natürlich muss man Abstriche machen Alina ist der Mittelpunkt doch uns Beide gibt es ja auch noch wir sind ja nicht nur Eltern sondern wir sind ein Paar...
Doch zugeben muss ich auch das wir es uns so nicht unbedingt vorgestellt hatten.Denn egal was andere sagen diese Erfahrungen müssen letzentlich wir allein sammeln.Und Eltern sein kann man nicht vorher lernen...Da bringt uns die Zeit hin.Natürlich ist es auch schwer, manchmal bin ich einfach nur genervt wenn ich so vieles alleine machen muss weil mein Mann soviel arbeiten muss und mir dabei nciht so helfen kann wie er es doch auch gerne machen würde.Doch trotz das Er morgens um 5h raus muss und bis 17h arbeitet steht Er dennoch nachts mal auf um mir zu helfen...Und ich muss sagen ich bin so stolz auf Ihn =) das Er mir hilft...Wenn ich mir so manch andere Beziehung ansehe bin ich doch recht froh...Es gibt immer mal Höhen und Tiefen, aber das gibt es auch ohne ein Kind =)...Wenn sich Beide einigen und sich gegenseitig helfen finde ich gibt es da auch nicht solch ein Ärger =)...

Werde es hier weiter verfolgen, mal sehen was noch so geschrieben wird =)

lieben Gruß,

Tanja