Trennung in der 27.Woche?

Hallo zusammen!

Momentan gehts mir ziemlich schlecht. :-( Ich bin in der 27. Woche schwanger und ich glaube, mein Freund will mich verlassen.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Bin so enttäuscht und traurig. Immer wieder streiten wir uns und werfen uns gegenseitig vor, dass wir kein Interesse am Anderen haben. Es gibt andererseits so wunderschöne Momente, in denen ich mich einfach nur wohl und geborgen fühle, aber seit einiger Zeit sind auch diese Momente getrübt durch ein Gefühl der Angst. Vielleicht bin ich in der Schwangerschaft zu empfindlich und sollte ihm mehr Freiraum geben. Sorry, kann gerade nicht so in Worte fassen, wie es läuft.

Wir hatten, bevor ich schwanger wurde, mal ein paar Streitigkeiten, dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass wir in dieselbe Richtung blicken und ein Leben zusammen wollen. Seit ich schwanger bin, bzw. seit wir das wissen kommt es mir vor, als würde er sich kaum noch für mich interessieren. Er fragt nie, wie es mir oder dem Baby geht. Er möchte auf keinen Fall mit zur Entbindung kommen und erfindet (meines Erachtens) immer neue Ausreden für sein mögliches Fernbleiben. Als erstes sagte er immer, dass er als Referendar kein frei dafür bekommen würde, weil wir nicht verheiratet sind. Dann sagte er, dass er es nicht sehen will, wie ich das Baby bekomme, weil er Geburten im Allgemeinen ekelig findet. Gestern telefonierten wir (wir wohnen nicht zusammen, ca.30 km auseinander) und ich fragte nochmal, wann genau seine 2 Staatsarbeit fertig sein muss. Am 28.5. ist Abgabertermin. Das Baby soll am 26.5. kommen. Ich habe ihn gebeten, sie etwas früher fertig zu stellen, damit er mir beistehen kann. Darauf sagte er, dass er das nicht machen kann (ohne Grund) und dass das Baby ja auch ohne seine Anwesenheit kommen würde...#schmoll

Klar, soweit ist das ja auch richtig, aber ich möchte einfach, dass er dabei ist. Er muss ja nicht neben der Ärztin/Hebamme stehen und direkt dahin sehen...oder er geht eben in der letzten Phase hinaus. Aber die Zeit davor...darum gehts mir. Ich kann ihn nicht zwingen, aber ich bin so enttäuscht und traurig. Immer, wenn wir uns streiten, schreit er mich an. Egal, wie oft ich ihn bitte, damit aufzuhören... Ich frage mich immer wieder, warum ich das überhaupt mitmache.

Leider weiß ich gerade überhaupt nicht mehr, was ich machen soll. Meiner Meinung nach hätte ich das Recht, sauer zu sein, aber immer habe ich nach einem solchen Streit das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben und dass ich allein die Schuld trage. Wenn er wegen eines Streits nicht schlafen kann, dann fühle ich mich schuldig, wenn er es mir erzählt. Warum auch immer... Ich habe noch eine kleine Tochter, sie wird im Mai 5 Jahre. Ich habe Angst, dass sie auch wieder leiden wird. Und dass ich das allein mit 2 Kindern nicht schaffe. Aber ich werde daran zerbrechen, wenn es sich nicht ändert.
Was fast am Meisten weh tut, wenn es mir nicht gut geht und ich gestresst (mache zurzeit eine Umschulung und habe in 6 Wochen Abschlussprüfung, mache zusätzlich noch einen Führerschein, kümmere mich größtenteils ohne Hilfe um alles Andere) bin, einfach nur reden möchte oder ihn frage, ob er mal vorbei kommt, dann schreit er mich an, dass ich aufhören soll, ihn immer mit "meinem Scheiß" zu nerven...#schock

Wenn ich das so lese, dann frage ich mich, warum ich bleibe...das kann ich mir selber nicht beantworten! Ich liebe ihn wahrscheinlich mehr als mich gerade. So mag ich das nicht. Langsam macht mich der ganze Terror kaputt und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Seit ich schwanger bin, vergehen keine 2 Wochen, ohne dass wir uns gestritten haben und ich am Boden bin. So kann es nicht gehen! So ist keine Zukunft möglich, die ich 2 kleinen Kindern (und auch nicht mir) zumuten will. Ich hab aber so große Angst, ohne ihn zu sein.

Bevor ich ihn kennenlernte, war ich recht lange Single und insgesamt auch eine viel stärkere Persönlichkeit als ich es heute bin.

Sorry, dass ich so durcheinander schreibe. Es fließt einfach so aus mir raus...

Hoffentlich hat hier jemand einen Rat für mich #blume

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Interessant wäre die Frage, ob er sich erst seit der Schwangerschaft anders verhält, oder ob er schon immer so war.
War das Kind geplant? Habt ihr euch davor nicht über "was wäre, wenn" unterhalten? Ich hab mit meinem Freund von anfang an Klartext gesprochen, falls ich schwanger werden sollte und so auch mal ausgelotet, wie er es sieht und meinen Standpunkt klar gemacht.

Sicher kann es sein, dass du durch die Schwangersch. sensibler bist, aber darauf muss er doch auch reagieren, bzw. verhält er sich total unreif und bescheuert.

Ich denke, ihr müsst einfach mal ganz sachlich reden, wie die Zukunft aussehen soll.

Alles Gute,

friendly

3

Ich kann dir die Frage gar nicht beantworten. Als ich noch nicht schwanger war, da hat er sich schon anders benommen. Den Arsch lässt er erst seit der Schwangerschaft extrem raushängen.
Klar haben wir über ein "was wäre wenn" geredet. Da sagte er immer, dass ich die Mutter seiner Kinder sein soll und dass er sich wahnsinnig freuen würde, wenn ich schwanger werde!
Ich hatte ihn auch immer so eingeschätzt, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Wenn ich ihn frage oder mit ihm reden möchte, reagiert er nur sauer. Wie die Zukunft aussehen soll beantwortet er immer gleich: "Ich weiß es nicht"
Damit kann ich nichts anfangen, ich weiß nicht, was ich dann sagen soll.

Danke

2

Hallo!

Dein Freund fühlt sich wahrscheinlich wirklich unter Druck gesetzt, weil er es sich eben nicht zutraut, bei der geburt dabei zu sein. Hast du schonmal richtig ausführlich mit ihm drüber gesprochen, unter welchen Voraussetzungen er es sich vielleicht vorstellen könnte? Dass er z.B. jederzeit rausgehen kann wenn es ihm wirklich zu viel ist?
Ansonsten kannst du nix weiter tun, als seine Haltung zu akzeptieren, auch wenn's schwerfällt. Du kannst ihn nicht zwingen, mitzugehen.
Vielleicht geht's dir auch besser, wenn ihr diesen Punkt mal endgültig geklärt habt und das Dauerstreitthema dann vom Tisch ist. Du kannst dir dann ja z.B. eine gute Freundin suchen, die dir beisteht (was sicherlich eh hilfreicher ist als ein Mann kurz vorm Zusammenklappen).

Ich wünsch dir alles Gute,

juju

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Und überleg mal, er istin der Prüfungsphase des Referendariats!!! Er kommt total geschfft nach Hause, hat nen 2. Staatsexamen im Nacken sitzen, für das er noch ne Arbeit schreiben muss und dann bist du da und forderst seien ungeteilte Aufmerksamkeit.
Dann kommt dazu, dass er sich sicherlich in der Verantwortung sieht für dich und das Baby bestmöglich sorgen zu können, das klappt nur wenn er nach dem ref ne feste Stelle bekommt und die ist eben abhängig von der Note des Examens.
Und du fängst an etwas zu fordern, dass ihn ohne den ganzen Stress wahrscheinlich schon überfordern würde.

Mein Tipp: lass ihn etwas in Ruhe, wenn ihr noch keinen Termin gemacht habt um die Klinik anzuschauen, dann mach einen in den Osterferien und nimm ihn mit, wenn er etwas Luft hat. Mein Freund hatte auch Angst vor der Geburt und wollte nicht dabei sein. Er hat sich allein bei dem gedanken total überfordert gefühlt. Seit er weiß, was auf mich (und ihn) zukommt geht er gelassener an die Sache heran. Er will auch unbedníngt mitkommen.
Für den notfall frage deine Mutter oder eine freundin, etc, die mitgehen würde.
Aber setz ihn nicht noch unter Druck- er hat genug Druck durchs Ref (habe auch gerade angefangen- es ist purer Stress, auch ohne Prüfungssituation) und macht sich vermutlich wegen des Babys selbst noch welchen...

6

Ich habe viel Verständnis für seine Situation, darum geht es auch nicht. Ich finde aber nicht, dass Stress eine Entschuldigung ist, mich immer wieder nur anzubrüllen. Auch während man Stress hat, erwarte ich von einem erwachsenen Menschen, (erst recht, wenn er einen solchen Beruf ausüben möchte) dass er in der Lage ist, seine Probleme zu besprechen. Ich kann leider nicht genau wissen, was in einem Referendariat zu tun ist, aber ich denke nicht, dass das als Dauerentschuldigung für immerwährendes Verständnis gelten kann und auch nicht für die Art von Gesprächsführung.

Eine Liebe braucht Sicherheit. Dann kann man Stress zusammen bewältigen. Aber wenn diese grundsätzlichen Dinge nicht stimmen, weil der Eine sie immer wieder unter dem Schutzmantel "Überforderung und Stress" torpediert, wird das auf Dauer nichts.

Ich habe auch eine Menge Stress um die Ohren, aber ich brülle meine Mitmenschen nicht dauerhaft an und sehe auch keinen Grund, alles immer wieder zu vergleichen.
An dem Baby sind beide beteiligt. Er ist 34 und wird sicherlich wissen, wie Kinder entstehen. Hätte er nicht mit vollem Bewusstsein mit mir ein Kind gezeugt, würde ich es möglicherweise sogar noch verstehen.

Deinen Rat werde ich insofern befolgen, als dass ich ihn in Ruhe lasse, solange nichts von ihm kommt. Dann muss er sich auch nicht das KH ansehen. Und in den Osterferien muss er ja auch seine Staatsarbeit schreiben und wie ich ihn kenne, wird er selbstverständlich dafür keine Zeit mehr haben.

7

Hey,

bei der Einstellung unterstütze ich voll und ganz. Er hat das Kind bewusst mit dir gezeugt. Und eine Referat bzw. ein Staatsexamen kann nicht als Dauerausreden zählen. Wenn er meinetwege Wenn bei der Entbindung nicht dabei sein will okay aber dann kann er dich wenigstens anderweitig unterstützen. Also sorry irgendwo gehts zu weit. Er ist 34?! und sollte jetzt mal zu Frau und Kind stehen, auch wenn ihr nicht verheiratet seid. Mit dir zusammenziehen will er wohl auch nicht oder?? Ist wohl zu laut für ihn?!
Trennen würde ich mich nicht direkt aber definitiv mit ihm sprechen und zwar knallhart. Er kann nicht nur Rücksicht für sich verlangen.

Wir hatten Streit weil ich jetzt schon gern ein Kind hätte und mein Freund dieses Jahr auf Lehrang ist (Soldat) und er will voll und ganz für mich da sein.

Schon große Unterschiede zwischen diesen beiden Männern.

5

Ich denke mit andauerndem Nerven und betteln erreichst Du genau das Gegenteil von dem was Du willst.

Dein Freund ist erwachsen und kann, wenn auch traurig klingt, selbst entscheiden ob er bei der Geburt Eures Kindes dabei sein will.

Mein Mann wollte beim ersten Kind auf keinen Fall mit in den Kreissaal, weil er es auch unangenehm empfand.
Ich hab nie nachgehakt oder gebettelt, sondern es einfach so akzeptiert.

Ich kann es nur von mir sagen. Ich bin ein typischer Widder und werde, wenn ich unter Druck gesetzt werde schnell bockig.

Hast Du nicht jemand anders, Dir nahestehenden, der mit gehen würde? Deine Mutter, eine gute Freundin? Die können mehr helfen als ein Freund, der dazu gezwungen wird...

Trotzdem viel Glück für Dich!

#klee

8

hi du,

wie es scheint, seid ihr momentan beide in einer zeimlich angespannten lage, was die situation besonders schwierig macht.

auf der einen seite hast du es sicher nicht leicht, eine umschulung schwanger und mit einem kleinen kind durchzuziehen. deine emotionale lage ist durch diesen stress bestimmt gerade nicht optimal und erschwert es sicher, die dinge objektiv zu sehen.

andererseits ist dein freund vermutlich auch gerade sehr angespannt. auch ich kenne den stress des 2. staatsexamens und mein freund hatte damals auch nicht immer leicht. trotzdem ist auch das 2. staatsexamen keine pauschale entschuldigung für alle möglichen zwischenmenschlichen entgleisungen. das lass dir von einer person gesagt sein, die nebenbei gearbeitet hat, ihren freund nicht angeschreien musste und trotzdem mit 28 jahren ein prädikatsexamen geschrieben hat ;-)

wie auch immer, wenn beide angespannt sind, gibt ein wort schnell das andere und schon hat man eine handfeste beziehungskrise, in der es menschlich ist, äußere umstände vorzuschieben. das ist nun mal menschlich. das macht es aber nicht besser, sondern mann/frau muss sich überlegen etwas zu tun, wenn sich die situation ändern soll.

da dein freund grundsätzlich geäußert hat, dass er eine familie mit dir möchte und ja auch nicht mehr sooo jung ist, als dass im die tragweite einer solchen entscheidung nciht klar ist, denke ich schon, dass es nach wie vor an dem ist. davon würde ich erst einmal ausgehen und versuchen, an deiner stelle zu überlegen, an welcher stelle du ihm entgegen kommen könntest und an welcher stelle du von ihm ein entgegenkommen erwartest. bitte versuche dabei, auch selbstkritisch zu sein.

könnte es vielleicht sein, dass du deinen standpunkt manchmal etwas vorwurfsvoll zum ausdruck bringst und ihn unter druck setzt oder vielleicht wirklich ab und an mal nicht zuhörst, sondern ihn nur mit deinen problemen bombardierst? auf der anderen seite sind da die dinge, die dich auch berechtigterweise stören.

ich würde mir diese punkte notfalls auch mal notieren und in dann mit ihm ein grundätzliches gespräch führen, allerdings ganz nett und sachlich. sage ihm, dass es dir nciht gefällt, wie die beziehung im moment läuft, du aber gerne etwas ändern möchtest, vor allem im hinblick auf die in naher zukuft anstehenden ereignisse. frage ihn auch, was ihn stört und sage ihm, dass du nachgedacht hast und es sicher bestimmte dinge gibt, wo du ihm entgegen kommen könntest. versucht, kompromisse zu finden. z.b. wenn er so gar nicht mit zur geburt will, dann komme ihm entgegen. ist zwar blöd, aber gut. dafür kann er dir z.b. bei der vorbereitung deiner prüfung entgegen kommen usw.

wichtig ist, dass ihr versucht, vernünftig und sachlich zu reden und einen für beide akzeptablen weg zu finden. natürlich darf man sich berechtigterweise fragen, warum immer ein betsimmter partner solche dinge in die hand nehmen muss. andererseits ändert sich aber auch nichts, wenn sich beide eingeschnappt zurückziehen und wenn es doch nicht klappen sollte, musst du dir jedenfalls nicht vorwerfen, du hättest nicht alles versucht.


ich wünsche dir dir viel glück, eure beziehung auf eine vernünftige basis zu stellen #klee#klee#klee

liebe grüße

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Hi,

nur mal was zum Thema Referendariat: Ich kenne einige Lehrer in meinem Bekanntenkreis und das Ref. muss echt die Hölle sein! Den ganzen Tag nur Kritik (und das war bei allen so, die ich kenne) und ansonsten Unterrichtsvorbereitung, bis Du schwarz wirst. Wofür Du am nächsten Tag wieder dieselbe Kritik einsteckst. Das haben auch die Lehrer erzählt, die hinterher n Einserabschluss hatten und sofort ne Stelle hatten. Also nicht nur die Schlechten haben so einen Horrortrip.

Und dann, wenn die Leute schon total fertig sind, gleich das Examen hinterherschieben ... das ist echt hart! Später wird der Job dann leichter, so wie meine Freunde erzählen.

Das soll jetzt keine Entschuldigung für sein Verhalten sein, aber vll hilft es beim "Nachsehen"... :-)

Vielleicht konzentrierst Du Dich nicht mehr so auf die Frage, ob er mit zur Geburt kommt, sondern lässt ihn damit erstmal in Ruhe. Tu etwas für Dich, treffe Freundinnen ... die Spannung muss bei Euch erstmal raus!

LG, Nele

LG, Nele