seelischer Missbrauch durch Kindsvater - was soll ich machen?

Hallo zusammen,
eigentlich passt der beitrag besser in "alleinerziehend", aber ich möchte gerne anonym schreiben. vielleicht wird der beitrag verschoben.
ich bin etwas ratlos. ich habe mich vom vater meiner tochter getrennt als diese knapp zwei jahre alt war. mittlerweile ist meine tochter 4. sie lebt bei mir, zusammen mit meinem neuen partner und unserem gemeinsamen sohn. vom kindsvater leben wir einige hundert kilometer entfernt. der umgang ist momentan so geregelt, dass der vater meine tochter alle 8 wochen besuchen kommt. er übernachtet dann bei einem bekannten in der wohnung hier bei uns in der nähe. in unser aller leben (also meins, mein mann und mein ex) spielen sucht- und andere psychische erkrankungen eine rolle. darauf möchte ich nun gar nicht näher eingehen.
während des zusammenlebens hat sich der kv so gut wie nicht um die tochter gekümmert. es gab keine beziehung, zum teil hat die kleine sogar geweint wenn sie alleine beim papa bleiben soll. das hat sich nach der trennung geändert, auf einmal wollte mein ex ständig umgang haben. ich habe aus verschiedenen gründen ein komisches gefühl bei den umgangsterminen. zum teil auch recht diffus. wir hatten eine weile auch betreuten umgang, was sich aber mittlerweile durch die große entfernung nicht mehr realisieren lässt. wir benötigen unterstützung vom jugendamt bei der koordination des umgangs, was aus meiner sicht recht gut klappt. unter anederem besucht mein ex mit meiner tochter an den umgangswochenenden eine spielgruppe, die von einer sozialpädagogin geleitet wird. normalerweise gehe ich mit meinen kindern dort hin. eben diese fachfrau sprach mich dann auch an, sie meinte, irgendwie ist das komisch. mein ex würde das kind auf eine art und weise in beschlag nehmen, das eindeutig darüber hinaus geht, wie sich ein vater verhält, der sich freut sein kind nach längerer zeit wieder zu sehen. ich habe mich vor zwei jahren immer wieder an fachleute gewandt und unter anderem auch die briefe gezeigt, die mein ex an meine tochter schreibt. er mach darin liebesbekundungen, das passt einfach nicht zu einem kleinen kind. z.b. "mein allergrößter schatz" oder "der papa möchte dich bald wieder in seine arme schließen". als die kleine krank war, kamen so sachen wie "bitte bitte bitte werde wieder gesund sonst ist der papa traurig" etc. er schafft es nicht, auf altersgerechte art auf sein kind einzugehen. er spricht z.b. immer in der 3. person. nun wird mir eben immer von den fachleuten gesagt ich solle "achtsam" sein (was soll das heißen??). als ich erzählte dass meine tochter dieses mal übernachten darf, hieß es ich solle schauen dass sie ein eigenes bett hat. durch die ganze sache ist bei mir auch wieder was hochgekommen. ich habe seelischen missbrauch unter anderem durch eine großmutter erlebt, da lief es ganz ähnlich ab wie jetzt vater-tochter, und viele andere sachen, viel verdrängt. mir geht es unter anderem auch deswegen psychisch momentan nicht so gut.
ja, und jetzt das wichtigste: meine tochter genießt die papa-wochenenden. sie darf dann alles machen, hat ihn ja voll im griff. sie kann sich aber anschließend immer gut verabschieden und freut sich auf zu hause.
ich würde mich freuen wenn ich antworten bekommen würde. einfach auch mal schreiben was euch dazu einfällt.
#danke und einen schönen sonnentag!

1

Hallo,

tja, mir fällt dazu nichts ein, was ich in irgendeiner Weise als Anomalie sehen würde. Gut, ob seine Tochter die von ihm geschriebenen Worte schon versteht oder ob sie eine Idee zu pathetisch sind, mag vielleicht und eventuell sein. Aber sonst?

Und seelischer Mißbrauch? Wo, wann?

Dieser Satz sagt doch alles:

"ja, und jetzt das wichtigste: meine tochter genießt die papa-wochenenden. sie darf dann alles machen, hat ihn ja voll im griff. sie kann sich aber anschließend immer gut verabschieden und freut sich auf zu hause. "

Never change a winning team. Warum also was ändern?

Was Aussenstehende als suspekt empfinden, liegt doch allein vor allem in seiner Rolle als Mann und Vater. Wäre er Frau und Mutter würde niemand dies als übertrieben interpretieren.

10

Hm,
vielleicht lasse ich mich von Vorurteilen leiten.
"in unser aller leben (also meins, mein mann und mein ex) spielen sucht- und andere psychische erkrankungen eine rolle."
Wird beiläufig in einem Nebensatz erwähnt und direkt wieder unter den Teppich gekehrt.
Aber dieses Verhalten, Menschen sehr zu "brauchen", ist mir nicht ganz unbekannt. Manchmal werden dabei Rollen vertauscht und dann wird es für das Kind ungesund. Aber wie gesagt, hier fehlen eindeutig die Details.

2

Das sind heftige Anschuldigungen oder Vermutungen, die du hier in den Raum wirfst. Wie soll,deiner Meinunge nach, ein Brief an ein Kind mit vier Jahren aussehen? Ich finde die Aussagen deines Ex vollkommen normal!
Jedes Elternteil genießt doch die Nähe zu seinem Kind, ob Mama oder Papa. Und ausserdem, wenn du so ein schlechtes Gefühl hast, warum lässt du dein Kind dann dort schlafen?
Du selber sagst, dass deine Tochter gerne da ist. Wenn in der Betreuungszeit von deinem Mann zwischen deinem Kind und ihm etwas vorfallen würde, dann würde auch dein Kind sich anders verhalten-verhaltensauffällig sein

3

Hallo!!
Habe Deinen Text gelesen und finde da nichts Außergewöhnliches, frage mich echt wo das Problem ist??!! Es ist doch nichts dabei, wenn ein Vater Sätze schreibt wie "mein allergrößter Schatz" oder "werd bald wieder gesund sonst ist der Papa traurig" ist doch ok!!
Was befürchtest Du denn oder diese Fachfrau...?? Dass es mehr wie eine Vater-Tochter-Beziehung ist, quasi in eine andere, verkehrte Richtung läuft?
Das kam jetzt nicht so rüber, oder ich habe es nicht so verstanden....
Ist doch schön, wenn sie gerne zu ihm geht aber sich dann auch immer wieder aufs zuhause freut!
Ich verstehe jetzt echt nicht, was Du dabei hast!
So lange es der Kleinen doch gut geht!?
Wenn der KV den Kontakt erst später gesucht hat also zu seinem Kind dann ist das doch auch okay, vielleicht musste er sich erst an die neue Situation gewöhnen und hat es dann gesehen dass ihm die Kleine auch irgendwo fehlt!
Ich finde es viel mehr traurig, dass erwachsene Leute es teilweise nicht selber geregelt bekommen sei es mit dem Umgang was dem gemeinsamen Kind angeht oder sonst irgendwelche Erziehungssachen etc.!
LG

4

Hallo !

Wenn Dir schon fachleute sagen Dusolltest vorsichtig sein, würde ich an Deiner Stelle den Umgang auf Eis legen und ein Psychologisches Gutachten fordern das Jugendamt wird Dir sicher helfen! Sag Ihnen Deinen verdacht und das er solange das Kind nicht sehen dürfe , olange das nicht gemacht wurde und alle Zweifel aus dem Weg geräumt wurden. Sag ihnen noch das die Kursleiterin an Dich getreten sei und Du das Kindeswohl gefärdet siehst! Wenn nicht geh vor Gericht! Denn wie Ich das so gelesen habe denke ich weniger an Seelischen Misbrauch sondern eher an den Körperlichen! Meistens hängt das zusammen! Lass sie bitte nicht bei ihm schlafen!
Falls der KV vor Deiner Tür Stess machen sollte ruf die Polizei. Denn Denk immer daran Du mußt Dein Kind schützen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg bei Deinem Handeln!

LG
Schnuffeltier79

6

"Denn wie Ich das so gelesen habe denke ich weniger an Seelischen Misbrauch sondern eher an den Körperlichen! Meistens hängt das zusammen! Lass sie bitte nicht bei ihm schlafen!
Falls der KV vor Deiner Tür Stess machen sollte ruf die Polizei. Denn Denk immer daran Du mußt Dein Kind schützen. "

Ich glaube, das Kind braucht keinen Schutz vor dem Kindsvater sondern vor solch' hysterischen Mutmaßungen, die völlig überdrehte Vertreter des weiblichen Geschlechts gedanken- und verantwortungslos in den Äther tröten.

Wenn Deine pädagogischen Kenntnisse sich in ähnlich laxer Art gestalten wie Deine Rechtschreibung, sollte die TE Dein Posting besser überlesen.

8

Puh, heftige Aussage von Dir, so pauschal zu behaupten, es seien "hysterische Mutmaßungen".

Echt harte Gangart mit einem Menschen, der sich Sorgen um sein Kind macht und selber solche -zumindest ähnliche- Dinge durchmachen musste.

weitere Kommentare laden
5

Gut, dieses "in der dritten Person reden" ist vielleicht nicht mehr altersgemäß im Umgang mit einer Vierjährigen, aber wohl kaum kindeswohlgefährdend - und ich sage meiner Tochter auch, daß sie meine allerliebste Merle ist und daß ich sie knuddeln will. Ist das jetzt auch "seelischer Mißbrauch"?#kratz

7

Hallo!

Sehr schwieriges Thema. Du bist sicherlich auch vorbelastet, womit ich nicht sagen will, dass Du Dich da vielleicht reinsteigerst. Aber man will sein Kind natürlich auch schützen. Deshalb mache ich mir auch über folgendes noch Gedanken:

Was sind denn das für "Fachleute", die Dir Ratschläge erteilen und inwieweit kennen Sie Dich bzw. den KV?

Okay, eine Sozialtpädagogin, aber was meint sie genau, hast Du darüber mit ihr eingehend gesprochen?

Es gilt natürlich immer das Kind zu schützen, mit solchen Vorwürfen kannst Du aber auch großen Schaden anrichten.

Lg nic

9

Hey,
ich kann in dem, was du aufgezählt beziehungsweise beschrieben hast, nur ganz leise und subtil etwas herauslesen, was auch mir komisch vorkommt.
Es ist vor allem diese Aussage, die mich irritiert:
"bitte bitte bitte werde wieder gesund sonst ist der papa traurig"
Ich finde es bedenklich, auf diese Art seine "Sorge" zu äußern. Mir klingt das ein wenig nach Schuldgefühlen einreden und Druck machen. Aber um sich wirklich ein Bild zu machen, fehlen noch ein paar Details. Du sagtest, "so Sachen, wie". Könntest du das noch etwas mehr konkretisieren?

16

genau diese schuldgefühle sind es, ich habe wie gesagt ähnliches erlebt und bin deswegen bis heute nicht in der lage gesunde beziehungen zu führen oder mich in irgendeiner weise gegenüber anderen vernünftig abzugrenzen. was vordergründig nach liebenden verwandten aussieht, kann ein kind massiv unter druck setzen. das passiert ja alles nicht bewusst.
ich bin ja nun auch fast nie dabei bei den umgangsterminen. ich kenne halt die briefe und das was meine tochter erzählt. z.b. habe ich würstchen gemacht. da hat sie mir erzählt dass es das beim papa auch gab und sie musste es aufessen, denn sonst wäre der papa traurig, denn er hat sich so viel mühe gegeben.
es geht eben immer nur um IHN.
die kleine sagt sie hat durst, dann fummelt er an ihr herum (nichts sexuelles!!) und sagt "oh ist die ...niedlich, wie toll die das schon sagen kann, der papa freut sich so". zum trinken kriegt sie deswegen noch lange nichts.

17

Verstehe. So etwas in der Art habe ich mir gedacht. Daß sie als Kind dazu herhält, seine Bedürfnisse zu stillen (lassen wir jetzt Spekulationen über körperlichen Mißbrauch außen vor, das bringt nichts, außer daß du Angst bekommst und nachher den Kopf verlierst, zudem gibt es dafür doch keine Anzeichen, oder? Sind ja auch 2 getrennte paar Schuhe).

Du hast ganz nebenher die Suchtproblematik erwähnt. Wie geht es deinem Ex? Ist er clean? Hat er eine Therapie gemacht? Ist er psychisch stabil oder eher depressiv? Wie schätzt ein Außenstehender, meinethalben die Pädagogin, seine Situation ein? Ich stelle die Fragen vielleicht an dich, aber du brauchst nicht darauf zu antworten. Ich finde es nur für dich nicht unwesentlich, um die Situation wirklich einmal richtig einzuschätzen und auch den Blick von dir ein wenig wegzunehmen.

weitere Kommentare laden
11

Außer, dass DU grundsätzlich jedes Mal, wenn von EURER Tochter die Rede war, "MEINE" Tochter schreibst, was ich eigenartig finde, kann ich nichts Ungewöhnliches an Deinen Schilderungen finden.

Seine Ausdrucksweise finde ich genau so wenig bedrohlich oder übertrieben wie die Genesungswünsche.

Gruß,

W

20

hallo
eigentlich, hört sich alles soweit ok an. der papa kümmert sich um die kleine, schreibt nette briefe, dass er sich auf sie freut...
so an sich prima!

aber
ich weiß genau was du meinst! ich habe im prinzip genau das erlebt. ich als kind (bis hin zu immer noch :-() und bei meiner tochter mit ihrem vater.
bei mir war/ist es meine mutter. sie war da sehr extrem. redet immer noch mit den enkeln in 3. person, manchmal auch mit mr. auch diese: wenn du dies und das nicht machst, dann ist die mama/oma ganz traurig... (oder der opa)... schrecklich. ich bin mit diesen schuldgefühlen aufgewachsen. bin im moment in einem ablöseprozess. ich habe kaum mehr kontakt zu ihr... weil ich da erst selber mit klarkommen muß und sie keine distanz einhält... meine mutter war/ist auch manisch depressiv.
da hab ich mir einen freund/mann ausesucht, mit ihm kinder bekommen und stelle zu spät fest, dass er das ebenbild meiner mutter ist (was die psyche angeht). dort lief genau das gleiche ab. ich hab versucht zu puffern soweit wies geht... habe mich aber dann z.g. getrennt.
meine große tochter,die sehr sensibel ist und auch am meisten von ihm abbekommen hat... geht seit einiger zeit nicht mehr zu ihm. kein kontakt mehr.

leider weiß ich dir kaum tips. ich habe außer meiner schwester und meinem partner niemanden, der bei meinen kindern hellhörig wurde, mir geholfen hat.
ich kann dir nur raten: stärke der kleinen den rücken. sei immer für sie da, nimm ihre ängste, probleme ernst. mach ihr klar, dass auch ein gutes gefühl zum papa wichtig und gut ist (nicht nur das negative abfragen, sonst ist kein vertrauen da!) höre auf dein bauchgefühl!
und mach ihr klar, dass es immer menschen gibt, v.a. welche die man lieb hat, bei denen gemischte gefühle auftreten können und dürfen. sie kann bei ihrem vater spaß haben, ihn gern umarmen... aber sie darf auch ablehnen, ihn doof finden, einen kuss/bussi verweigern... mach ihr klar, dass ein kind nie schuld hat, wenn ein erwachsener traurig ist. hoffe, du weißt was ich meine!

ich drück dich, sei stark!
do

(kannst mich gern über VK anschreiben)