Hallo, bin fast 28 und lebe seit 11 Jahren in einer Partnerschaft. Manche werden sagen, oh mein Gott, warum so lange. Ich muss dazu sagen, ich hatte eine sehr schwere Jugend, und in dieser Zeit hatte ich ihn kennengelernt, nachdem ich mein Leben auf sebstzerstörerische Weise fast beendet hätte, wenn ich noch weitergemacht hätte, mit Magersucht und Bulimie, war auf 37 Kilo bei 1,58 hatte über ein Jahr meine Regel nicht mehr, wer weiß ob ich überhaupt noch Kinder kriegen kann, hatte Mängel ohne Ende, weil ich auf auf Fleisch verzichtet hatte, über 6 Jahre lang, nun ja, nicht das Thema, aber er hatte mir zum Teil da rausgeholfen, und ich war auch der Meinung, wir sind irgendwie Seelenverwandte, trotz dass er ein gutes, behütetes Leben führte, und Eltern hatte, die für ihn immer da waren.
Ich brauchte nur ihn, und war glücklich.
Doch ich war als Bedienung tätig und hatte nicht viel Zeit für ihn, die Zeit, die wir hatten, haben wir so intensiv wie möglich genossen.
Er war ein sehr gefühlvoller Mensch, was ich sehr an ihm schätzte, weltoffen, tolerant, herzlich und immer da, wenn man ihn brauchte, dann wurden wir arbeitslos und träge. Ich wollte aus der Gastronomie raus, und meinte ich hätte Zeit neu anzufangen, neu zu lernen, er wurde leider am selben Tag gekündigt, und das Drama begann..., ich habs nicht gleich gemerkt, für mich wars reine Berechnung, ich brauchte Zeit und einen anderen Job, um mehr Zeit für ihn zu haben, aber er hat sich nix gesucht, und dann hielt ich es nicht mehr aus und ging wieder zurück in die Gastro. Seitdem ist er anders. Mittlerweile haben beide wieder Arbeit und auch Zeit füreinander, aber er braucht nur mich und seine Playsie, aber sowas wie mit Leuten was unternehmen will er nicht mehr, er sagt immer, die meisten Leute kann er nicht leiden.
Ich wurde auch immer einsamer,weil ich mich nach ihm gerichtet habe,und die wenigen Freunde dich ich hatte, nach und nach, verlor, ich versuche mittlerweile mit Leuten wieder in Kontakt zu treten, aber es ist schwer, ich bin viel ruhiger geworden als früher, hab manchmal gar nix mehr zu erzählen, versuche dennoch was loszuwerden, damit die Leute mich mögen, aber er will gar nicht mehr so raus, ich muss mir ständig was einfallen lassen, und es wird langsam mühsam.
Seine Eltern leben ebenfalls sehr eremitenhaft, ohne Freunde, Urlaub, essen gehen, er meinte immer, so ei´n Spießer wird er nicht, aber es scheint leider doch so, Virtuell hat er viele Freunde, auch noch real so 3, wo er meist nie ans handy geht, oder nur wenn er will, mir macht es langsam Angst, und zweifel, aber ohne ihn, habe ich leider niemanden., ich liebe ihn nach wie vor, aber ich mag so ein einsames Leben auf Dauer nicht mehr führen, warum soll ich mir ständig Leute suchen, die mit mir was unternehmen, der Partner gehört ja auch irgendwie dazu, was soll ich tun, um ihn da rauszuholen, er wird bald 30 liegts daran?
Noch dazu haben wir bisher nicht wirklich viel erlebt, und ich hab langsam das Gefühl vieles verpasst zu haben, was ich alles noch nachholen will, bis ich 30 bin.
Was sagt ihr dazu, leider konnte ich es nicht in Kurzfassung schreiben, sorry
Partner wird immer mehr menschenscheu und Menschenhasser, was tun.Lang
Es ist schön, zu hören, dass du dein Leben sozusagen wieder in den Griff bekommen hast. Wahrscheinlich hast du auch deswegen wieder den Wunsch nach gesellschaftlichen Kontakten.
Ich kann es nachvollziehen, wenn Menschen eher ein introvertiertes Leben führen. Ich lebe gemeinsam mit meinem Freund auch eher zurückgezogen. Wir haben zwar beide ein paar wenige Bekannte, diese sehen wir aber eher selten. Wir haben uns aber sehr bewusst für diese Lebensart entschieden und sind damit auch sehr glücklich.
Ich möchte damit nur ausdrücken, dass es sicherlich viele Menschen gibt, die lieber in sich selbst ruhen, anstatt die Nähe zu anderen Menschen zu suchen. Es macht mich z. B. wesentlich glücklicher an meiner Leinwand zu malen, mit eher kreativ ausgerichteten PC-Programmen zu spielen oder zu lesen, anstatt gesellschaftliche Anlässe aufzusuchen.
Das heißt nicht, dass ich andere Menschen nicht mag, ich kann bloß wenig mit "Smalltalk" anfangen und habe nur Freude an Gesprächen, die mich gewissermaßen bereichern. Es gibt aber nur wenige Menschen, deren Gesellschaft ich persönlich als Bereicherung empfinde, aber zu diesen halte ich dafür gewissenhaften Kontakt und freue mich sehr über jedes Treffen.
Allerdings kann ich deine Sorge durchaus nachvollziehen, denn wenn dein Freund auch keinen Beruf ausübt, ist er sozial schon sehr abgeschnitten. Wie gesagt, es gibt wohl einige Menschen, die sich ausgezeichnet mit sich selbst beschäftigen können, andere hingegen "verkümmern" und fristen ihre Zeit vorm Fernseher oder PC, um "abzuschalten".
Letztenendes musst du nur für dich erkennen, ob du mit seiner Lebensweise zurecht kommst oder ob du ohne ihn glücklicher wärst. Wenn er sich bewusst für seinen introvertierten Lebensstil entschieden hat und dies nicht nur ein "vor sich hinwegetieren" ist, wirst du wenig ausrichten können. Du solltest ihn mit deinen Gedanken konfrontieren und dann entscheiden. Unter keinen Umständen sollte man sich aber den Lebensstil einer anderen Person aufzwängen lassen, ebenso wenig wie man versuchen sollte, eine andere Person zu bekehren, die sich ganz bewusst für eine bestimmte Art zu Leben entschieden hat (zumindest, wenn diese Person damit glücklich ist).
Hallo,
das hört sich ja schon etwas unschön an.
Aber es gibt Leute, die brauchen einfach nicht so viel Gesellschaft um sich rum. Ich habe 1 wirklich gute Freundin, die sehe ich vielleicht 1 mal im Monat, sie muss Schicht arbeiten und ich habe ein kleines Kind, wir telefonieren häufiger mal, aber mehr auch nicht, trotzdem lebt diese Freundschaft schon seit 6 Jahren auf diese Weise. Ich habe viele Bekannte, aber wirklich wert lege ich auf diese Gesellschaft auch nicht, es wird nur über Unsinn gesprochen und über wirklich belangloses Zeug, das kann ich nicht leiden.
Ich bin jemand der sich äußert wenn er was zu sagen hat aber keine 3 Std. mit Geplänkel vertut. Da lese ich lieber ein Buch als mir wie z.B. vor 1 Woche auf ‘nem Geb. eine Diskussion darüber an zu hören warum auf dem neune Fresko in unserer Kirche keine Frauen abgebildet sind
Es gibt 1000 Leute mit denen man sich unterhalten kann, aber nur wenige mit denen man wirklich reden kann, und wenn er solche Leute nicht kennt kann ich aus meiner Sicht verstehen warum er keine Lust auf Gesellschaft hat.
Aber nun genug geschwafelt und zum eigentlichen Problem.
Du willst das nicht, ok, das ist ja auch berechtigt, aber dann such dir Freunde und triff dich mit ihnen, warum muss sein Partner denn immer dabei sein? Du magst dich ihm nicht anpassen, wieso willst du von ihm verlangen sich dir an zu passen. Wenn schon müssen beide ein Stück auf einander zu gehen.
Da hilft reden auf jeden Fall, versuch doch zu ergründen wieso er plötzlich keine Menschen mehr mag. Vielleicht wurde er ja so dermaßen enttäuscht, dass er nun alle Menschen dafür verantwortlich macht.
Sicherlich wurde er auch ein Stück von seinen Eltern geprägt.
Versucht Kompromisse zu finden, z.B. das er regelmäßig mit dir und Freunden raus geht und du dafür dann irgendwas für/mit ihm machst was er gern möchte.
Vielleicht hat er aber auch ein tiefer liegendes Problem mit sich selber, sieht sich als Versager aus welchen Gründen auch immer und meint, dass jeder Mensch außer dir das selber von ihm denkt und will sich deshalb so einigeln...
Man weiß es nicht, das kannst du nur versuchen raus zu finden. Wenn du ihn liebst, dann hilf ihm oder versuch ihn wenigstens zu verstehen.
LG
Hey,
mir fällt es schwer, deine Threadüberschrift mit dem beschreibenden Text in Einklang zu bringen.
Für mich bestehen Unterschiede zwischen introvertiert und zurückgezogen, und menschenscheu bis hin zum Menschenhaß. Bei letzterem, also deiner Überschrift, würden bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen. Ich habe sowas Ähnliches in einer Beziehung mal durchgemacht, das menschenscheue und der Menschenhaß stellte sich als regelrechte Paranoia und Verfolgungswahn heraus und endete mit der Diagnose "paranoide Schizophrenie". Es gab einiges an Warnhinweisen, die ich, teilweise aber auch aus Angst, übersehen hatte. Vielleicht muß man eine klare Trennung der Begrifflichkeiten vornehmen. Wenn du das Gefühl hast, daß ganz gravierend etwas nicht stimmt, würde ich Kontakt mit einem Psychologen/Psychiater/Beratungsstelle aufnehmen.
Wenn es aber eher, und das meine ich mit Trennung, ein eher introvertiertes, zurückgezogenes Leben ohne Anzeichen einer psychischen Erkrankung ist, dann hilft vielleicht auch Geduld und Zeit und Ursachenforschung.
Ich bin in meinem Leben wie alle anderen auch schon menschlich sehr enttäuscht worden und jeder geht anders mit diesen Enttäuschungen um. Ich hatte schon wirklich vollständige Rückzüge aus jeder Art sozialem Miteinander durch. Im Nachhinein kann ich sagen, ich habe das gebraucht, um meine Verletzungen zu pflegen, aber auch um wieder unbefangen und neutral auf andere Menschen zuzugehen.
Vielleicht ist dein Partner schwer enttäuscht worden- wissen wir nicht.
Vielleicht ist er auch einfach nur nicht kompromissbereit und will nicht und kann nicht mit jedem. Vielleicht sucht er, ohne es aktiv zu tun. Drei Freunde hat er, nunja; ich komme auf vielleicht zehn Bekannte, die werden dann der Einfachheit halber als Freunde bezeichnet, aber ich habe auch nur zwei wirkliche Freundinnen. Und wenn es mir schlecht geht, ich keine Lust habe, oder sonstwas, rede ich auch nicht mit ihnen. Das verstehen sie aber zum Glück, sie kennen mich und wissen, wie ich ticke.
Daß du unter der Kontaktlosigkeit deines Partners leidest kann ich verstehen... vielleicht bist du jemand, der mehr Trubel braucht. Aber vielleicht mußt du auch verstehen, daß er eben nicht so ist. Auch wenn es vielleicht nur eine Phase ist. Ist das komplett unvereinbar, scheitert daran eine ansonsten intakte Partnerschaft? Kann man das nicht kompensieren, Kompromisse schließen, Wege finden, darüber zu reden?
Grüße,
G.-