Wessen Ehe hat einen Hausbau überstanden und...

gibt es noch eine größere Herausforderung für eine Ehe???

Hallo an alle,

ich hoffe ich bin bei euch richtig!?
Wir sind z.Zt. am Hausbau, naja um genau zu sein, schon seit einem ganzen Jahr! Und langsam wächst mir das alles doch etwas über den Kopf... Es kommt so viel zusammen, die derzeitige Wohnsituation (viel zu kleine Wohnung für 4 Personen), die ganzen wichtigen Entscheidungen, die zu treffen sind, die finanziellen Dinge und der dumme Vermieter, der die alte Wohnung schon wieder vermietet hat und uns Ende Juni quasi raus schmeißt. Dazu kommen diverse Probleme auf der Baustelle.

Das alles belastet unsere Ehe nicht nur ein bisschen. Wir streiten uns ziemlich oft... Alles dreht sich nur noch um die Baustelle, gibt kaum noch andere Gesprächsthemen und das macht die Sache nicht einfacher. Irgendwie ist da eine "Dauerspannung" zwischen uns...

Ich hoffe nur sooooo sehr, dass wir BALD umziehen können und dass dann alles wieder etwas lockerer wird, viel länger halt ich das irgendwie nicht mehr aus.

Wie ging es euch in der Hausbauphase? Und wie lange hat es gedauert, bis wieder alles seinen normalen Weg gelaufen ist? Ich kann es mir schon gar nicht mehr vorstellen, dass es auch ein "normales" Eheleben geben kann...

Bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte,
Gruß Nadine

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Puh, bin froh dass wir ein Haus gekauft haben was schon fast 50 Jahre steht.;-)
man hört so oft davon wie stressig es ist ein Haus zu bauen...
Ich wünsche euch viel Glück dass ihr bald alles überstanden habt! #schwitz

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Mein Ehe hat den Hausbau nicht überstanden.... hihih, und das ist auch gut so.
Nein, im Ernst. Während dieser Extrem-Phase habe ich meinen damaligen Mann von einer anderen Seite kennen gelernt, nämlich, dass ich allein für alles verantwortlich war und er nichts zustande bekommen hat. Ich habe die Verhandlungen mit den Banken übernommen, die Aufträge vergeben, war auf der Baustelle und habe alles koordiniert. Mein Mann war mit allem einfach überfordert. Schlimm war, dass wir damals aus finanziellen Gründen viel Eigenleistung geplant hatten....
Naja, dann merkte ich, dass auch für die handwerklichen ARbeiten mein Mann nicht geeignet war und wir dann doch viele Dinge zusätzlich an Dritte vergeben mussten.
Nachdem ich mit meiner Schwester die ersten Steinreihen gemauert habe, neben der Betreuung meiner beiden KInder auch noch in einer 2. Ausbildung war und Schichtdienst hatte, wurde mein Mann arbeitslos...Leider hat er es auch ab diesem Zeitpunkt nicht geschafft, um 7 Uhr auf der Baustelle zu sein, um den Arbeitern Hilfe leisten zu können oder sonstiges... ;-)

Ich weiß bis heute nicht, wie das Haus fertig geworden ist... und manchmal möchte ich auch nicht dran denken.
Irgendwann habe ich Nägel mit Köpfen gemacht, denn ich habe gemerkt, dass nicht der Hausbau die Ehe kaputt gemacht hat, sondern wir einfach so verschieden waren, dass ich mir eine Zukunft so nicht weiter vorstellen konnte. Nach dem Hausbau waren die Probleme ja nicht verschwunden und es war keine heile Welt angesagt. Der Alltag lief genauso weiter, ich musste noch Nebenjobs neben meiner Tätigkeit verrichten, um den finanziellen Verpflichtungen nachzukommen und nicht pleite zu gehen. Mein Mann war weiterhin arbeitslos.

Naja.... ich will dich nicht beunruhigen. In der Nachbarschaft kenne ich zwar 6 Familien, die danach eine Trennung durch machen mussten. Ob das mit dem Hausbau zu tun hat, mag ich zu bezweifeln. Ich denke, es hat vorher auch schon was nicht gestimmt. Und wenn beballt dann noch finanzielle Probleme dazu kommen und man nicht mehr an einem Strang ziehen kann, kann die Liebe schon mal auf der STrecke bleiben, sofern sie denn überhaupt vorhanden war... ;-)

Mir gehts es jedenfalls heute sehr gut. :-)

Ich wünsche dir aber, dass ihr bald die Durststrecke gemeinsam überwindet und dann glücklich in euer Haus einziehen könnt.

LG Sabine

3

Guten Morgen,

unsere Ehe hat den Hausbau supergut überstanden, wir sind sogar noch enger zusammengerückt.

Obwohl wir alles selbst gebaut haben .

LG
Curly

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Resthof erworben u. über 12 Monate kernsaniert bei doppelter Finanzierung, da bereits Eigenheim vorhanden.

Gruselig, stressbehaftet.... - aber überstanden...., d.h. in ca 25 Jahren haben wir vielleicht etwas überstanden....., da dieses Ding immer irgendwo etwas repariert oder saniert haben möchte.

100 mal daran gedacht den Mist hinzuwerfen, sich heute noch oft fragend... - warum habt ihr euch das nur angetan..... ?

Dann siehst Du Deine Kinder glücklich rumtoben (o.k. das konnten sie vorher bei uns auch), schaust des Nächtens im Garten sitzend auf das, was man zusammen hinbekommen hat - ----- und klopft sich auf die Schulter (weil es ja sonst keiner tut).

GzG
Irmi

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Hallo Nadine,

hier mein Erfahrungsbericht:

Dein Ausdruck 'Dauerspannung' trifft es sehr gut.

Bei uns bestand die Spannung darin, dass einerseits eine Frau mit tollen, kreativen und zweckmäßigen Ideen die Bude mit geplant hat und andererseits ein Mann als Alleinverdiener diese Ideen mit Angstschweiß auf der Stirn ins Budget pressen musste.

Auch wir hatten recht beengte Wohnverhältnisse und der Umzug war mehr als überfällig. Wir waren mehrfach kurz vor der körperlichen Auseinandersetzung, haben aber letztendlich einen tragbaren Kompromiss gefunden.

Kopf hoch und Gruß

Ralf

6

Hallo,

auch wir haben die Hausbauphase 05 überstanden, sind Ende 05 eingezogen.

Wir haben nicht in Wohnortnähe, sondern 600 Km entfernt gebaut, konnten dadurch nur am Wochenende oder im Urlaub auf der Baustelle sein um Eigenleistungen vorzunehmen. Mein Mann hat aber zusammen mit einem Bekannten sehr viele Eigenleistungen im Urlaub auf der Baustelle gemacht. Alles andere konnte nur telefonisch geregelt werden und mein Vater schaute oft nach dem rechten, vor allem wenn Lieferungen vor Ort kamen, wir bauten in meinem Heimatort und zogen zurück.

Die Hausbauphase war für uns eine sehr anstrengende Zeit, wir hatten schon 2 Kinder, eins davon schwer behindert und Krankheitszeiten kamen hinzu.

Mein Mann bekam in der Zeit eine Herzmuskelentzündung und ein paar Monate später eine Lungenentzündung, lag mehrmals im KH und war sehr lange krank geschrieben, das hing ganz sicher mit dem Hausbau und den weiten Fahrten zur Baustelle zusammen. Gleichzeitig bekam unser 2. Sohn nach vielen Jahren Pause wieder Krampfanfälle und lag gleichzeitig mit meinem Mann im KH, aber in einem anderen.

Aber wir haben es überstanden und es hat sich sehr gelohnt, wir genießen es sehr und möchten nicht mehr in die Mietwohnung zurück.

Gruß Anja