Hallo!
Ende Januar diesen Jahres kam, nach 10,5jähriger Beziehung unser Wunschkind zur Welt. Wir gelten im Freundeskreis als Traumpaar und waren das bis dahin auch. Aber schon direkt nach der Geburt fing es an: Wir stritten und streiten ständig. Irgendwie bin ich meinem Freund nicht mehr nahe. Wir hatten auch noch keinen Sex wieder, da mich schon der bloße Gedanke an ihn ekelt. Mich stört einfach alles an ihm. Sein Aussehen, seine ständige Unzuverlässigkeit (ist er wirklich!), seine Unordnung... Er ist genervt, weil er wegen unserem Sohn nachts schlecht schlafen kann und dann arbeiten muss. Kommt er dann von der Arbeit, ist er müde, oder flüchtet zu einem Kumpel. Ich bin genervt, weil ich den ganzen Tag mit dem Kind daheim rumhocke (abgesehen von einem Spaziergang täglich). Mit mir selbst bin ich auch unzufrieden. Ich habe täglich Bauchschmerzen und die Schwangerschaftspfunde gehen auch nicht runter. Ich sehe aus, wie immer noch schwanger. Das einzige, was mich noch glücklich macht, ist unser geliebter Sohnemann. Uns ist eigentlich klar, dass wir schon unserem Sohn zuliebe zusammen bleiben wollen, aber so geht es nicht weiter. Ich denke schon, dass viele "neue" Eltern Beziehungsprobleme haben, aber mir gibt besonders der Ekel und der aufkeimende Hass ihm gegenüber zu denken. Oder liegt es daran, dass ich mich selbst auch nicht mehr leiden kann?
Ach man! Ich höre mich am wie ein Teenager, es könnte alles so schön sein.
Ob unsere kleine Familie noch eine Chance hat?
Liebe Grüße!
Beziehungsprobleme nach Geburt
PS: Er beteuert immer, dass er mich liebt. Ich bin mir meiner Gefühle gar nicht mehr so sicher. Vielleicht ist es nur Gewohnheit bei mir. Ich kann ihn meistens nicht mal mehr ersehen.
Hallo,
Ihr habt mehr als 10 Jahre als Paar miteinander alleine verbracht, warscheinlich auch recht glücklich, denn sonst hättet Ihr ja sicher nicht mit einem Kind Eure Familienplanung begonnen, oder?
Was bei Euch passiert, passiert ganz vielen anderen Paaren und Neu-Eltern auch. Vielleicht ist es in Eurem Fall etwas schwieriger, wenn man so viele Jahre nur zu zweit war und die Beziehung dementsprechend sehr paarbezogen ist. Da ist es oft einfach ungewohnt, plötzlich eine so große Verantwortung zu teilen.
Daß Du Dich vor Deinem Freund ekelst kann verschiedene Gründe haben, aber ich tippe mal darauf, daß es auch mit Deinem Gefühl für Dich selber zusammenhängt. Wenn Du Dich wieder wohler fühlst, dann hast Du vielleicht auch wieder mehr Lust auf körperlichen Kontakt?
Vielleicht fühlst Du Dich in Deiner Mutterrolle auch ein wenig alleingelassen und findest, Dein Freund müßte sich mehr mit einbringen? Daher die "Wut" auf Ihn?
Wichtig ist, sich mit einem Kind, auch wenn es klein ist, nicht zu Hause einzumotten. Ein Spaziergang am Tag, das ist ja wirklich ganz schön wenig!
Es gibt so viele tolle Sachen, die man tagsüber mit einem Baby machen kann: MuKi-Gruppen, Babyschwimmen, Treffen mit anderen Müttern/Freundinnen, ...die Jahreszeit lädt doch gerade dazu ein, etwas zu unternehmen.
Wie sehen denn Eure Aktivitäten als Familie aus? Ich finde es nicht i.O. wenn Dein Freund sich regelmässig zu Freunden "abseilt", es ist ja schliesslich auch sein Kind.
Er könnte auch mal Zeiten alleine mit Eurem Sohn verbringen, so daß Du Zeit hättest, mal rauszukommen und etwas für Dich zu tun (Joggen, Fitness-Studio, Freundinnen treffen,...)
Ich denke schon, daß Eure Familie eine Chance hat - jedoch müßt Ihr BEIDE dazu bereit sein, etwas dafür zu tun.
Viel Glück! engelchen113
Danke für Deine liebe Antwort. Ja, Du hast recht. Ich giere gerade dazu, mal wieder was alleine zu machen. Früher bin ich gerne schwimmen gegangen z.B.. Aber ich stille noch voll. Da ist man immer angehängt.
Das stimmt.
Wie wäre es denn mit abpumpen?
Du musst Dir einfach auch Zeit für Dich selbst nehmen, sonst hast Du irgendwann keine Kraft mehr für Dein Baby geschweige denn für die Partnerschaft.
Alles wird gut!
LG, engelchen113
bis auf die 10,5 jahre vor der geburt alsp aar war es bei uns ähnlich.
mein tipp: sucht euch eine paartherapie. nehmt euch die 1-2 stunden zeit die woche nur für euch.
uns hat das sehr geholfen.
und glaub mir: ihr seid nciht die einzigen...
gruß und vel glück, amory