Wie reagiere ich, wenn mein Mann vor anderen ausrastet??

Hallo ihr Lieben,

erst mal ein frohes u. gesundes Jahr 2010.

Ich hab mal eine Frage an euch:
Mein Mann ist ein ziemlicher Choleriker. Sobald was nicht exakt so klappt, wie er will, oder ich etwas mache, was ihm nicht passt, brüllt er laut rum.

Nun war auf Silvester meine 26jährige Tochter zu Besuch u. wir wollten uns den Abend zu Dritt gemütlich gestalten. Es sollte Fondue geben.
Schon bald war der Spiritus verbraucht u. mein Mann verschwand in der Küche, um den Behälter aufzufüllen. Sekunden später kam lautes Gebrüll von dort: So eine Schei....., ich hasse das.....oh Mann, ich werde bekloppt etc. etc.
Meine Tochter u. ich schauten uns ganz verlegen an u. versuchten, das Geschrei zu ignorieren.
Dann kam er zurück ins Wohnzimmer u. maulte immer noch vor sich hin. Das Auffüllen hatte nicht so geklappt wie geplant. Ich bemerkte, dass nun auch Flammen in Richtung Tischdecke züngelten u. machte ihn (sehr ruhig!) darauf aufmerksam. Daraufhin ging das Geschrei erneut los, wir zuckten regelrecht zusammen.
Meine Tochter meinte dann sehr ruhig zu ihm: Würdest du jetzt bitte mal aufhören zu brüllen?
Er wurde zwar leiser, rechtfertigte seinen Ausraster aber, er fühlte sich absolut im Recht.
Sowohl meine Tochter als auch ich hatten schlagartig keinen Hunger mehr u. beendeten das Essen. Die Stimmung war bereits gegen 22 Uhr 30 verdorben, obwohl er sich danach friedlich benahm.
Er ging dann auch um halb 2 ins Bett, obwohl meine Tochter noch da war.
Den ganzen nächsten Tag war ich noch wütend auf ihn u. sagte ihm auch, dass er uns den Abend verdorben hätte. Daraufhin spielte er mal wieder den Angegriffenen u. Beleidigten.
Was ich von euch gern wissen würde: Dass er ständig austickt, wenn wir allein sind, ist ne andere Geschichte. Aber wie soll ich reagieren, wenn wir eben NICHT allein sind? Ich hatte in diesem betreffenden Fall das Gefühl, als habe meine Tochter Mitleid mit mir u. das will ich nicht.
Vor allem überlege ich schon die ganze Zeit, ob ich mit meiner Tochter mal über ihn u. sein Verhalten reden soll. Mir ist das Ganze furchtbar peinlich (obwohl sein Benehmen für sie nichts Neues ist u. sie ihn selber schon vor mir als Choleriker bezeichnet hat). Evtl. hat sie das Ganze gar nicht so dramatisch gesehen wie ich u. ich belaste mich unnötig mit dem Gefühl, dafür sorgen zu müssen, dass sie nicht mehr mit seiner Unbeherrschtheit konfrontiert wird.
Was meint ihr?

Liebe Grüße
Lisa

1

Für deine Tochter muss das ganz schlimm gewesen sein, dich so hilflos und schwach zu erleben.
Warum lässt du dir so ein Verhalten bieten?
Er kann toben, wie er will, du muckst nicht.
Hast du Angst vor ihm?

3

Nein, Angst habe ich nicht. Ich bin nur vom Naturell her ein Mensch, der es eher friedlich mag u. aus Erfahrung weiß ich, dass, wenn ich ebenfalls laut werde, es nur noch ein Gekeife gibt.
Ich wollte vor meiner Tochter eine Eskalation vermeiden.

5

"Eskalation vermeiden" ist häufig ein Synonym für Feigheit.
Wenn du mit ihm allein bist, gibst du auch kein Kontra.
Du musst nicht laut werden, um ihn auf den Pott zu setzen.

weiteren Kommentar laden
2

Du meinst also, er rastet regelmäßig bei Nichtigkeiten aus? Nicht "nur", wenn Ihr alleine seid, sondern auch in Gesellschaft?

Wie peinlich.

Wenn Du ihm mit dem Thema kommst, schneckt er beleidigt zurück?

Wie alt ist der Herr?

Ich würde den Ort des Grauens (sprich: des Ausrastens) kommentarlos verlassen um mir das Fremdschämen zu ersparen. Damit dokumentierst Du Dein Unverständnis sowohl ihm als auch anderen gegenüber, ohne ihn weiter zu provozieren.

Oder: schau mal in die Gelben Seiten ;-) unter Aggressionstherapie oder so...

GzG
Irmi

6

Der "Herr" ist 48....
Und ja, er wurde auch schon in Gesellschaft laut, allerdings "nur" bei meiner Familie bzw. in der Öffentlichkeit, wo ihn keiner kennt sprich er hat mich auch schon auf der Straße angepflaumt
Anonsten legt er Wert darauf, der Fröhliche u. Gutgelaunte zu sein. Bei Fremden ist er die Partykanone schlechthin.
Ich konnte doch meine Tochter nicht mit ihm allein Silvester da sitzen lassen!

Lieben Gruß
Lisa

13

Dann hättest du deine Tochter mitgenommen?!
Dann wäre euer Abend evtl. nicht so böse ins Wasser gefallen.

LG
sniksnak

weitere Kommentare laden
4

Deine Tochter ist eine erwachsene Frau, frag sie halt, wie es für sie war und sprich mit ihr darüber, wenn Du dir solche Gedanken machst. Wo ist das Problem #kratz?

lichtchen

8

Eigentlich ist es kein Problem, mit ihr zu reden. Ich habe nur Bedenken, dass sie dann das ganze Ausmaß meiner Frustration mitbekommt. Ich bin nämlich inzwischen an einem Punkt, an dem ich überlege, ob es überhaupt noch einen Sinn hat, mit so einem Choleriker verheiratet zu bleiben.
Ich brauche sicher nicht zu erwähnen, dass er auch sehr fürsorgliche u. hilfsbereite Seiten hat - wie halt die meisten Jähzornigen.

Lg Lisa

9

Dann rede mit ihr, wenn Du es für wichtig erachtest und pass eben auf, dass sie nicht Deinen Frust abbekommt. oder rede nicht mit ihr, wenn Du Angst hast, dass das Gespräch eskaliert.

Ich gehe davon aus, das der Mann nicht der Vater Deiner Tochter ist? Dein Verhältnis zu Deiner Tochter kenne ich nicht, das musst Du einschätzen können, ob Du mit ihr darüber reden kannst oder nicht und ob Sie ruhig von Deinen Problemen wissen soll oder nicht.

Der Anfangsthread von Dir war ja in dem Tenor, ob Du mit Deiner Tochter über den Abend reden sollst.... Trennung oder nicht ist ja nun ein ganz anderes Problemfeld.

lichtchen

weitere Kommentare laden
16

Mein Vater ist Choleriker und das, was Du von Deinem Mann erzaehlst, ist Kikifax gegen das, was ich, bzw meine Familie so erlebt hat.
Mein Vater ist seit etwa 5 Jahren ruhiger geworden und wirkliche Ausraster gibt es eigentlich nicht mehr. Nur ab und zu so Sachen, wie Du sie beschreibst. Das ist fuer mich also Normalitaet.
Warum er ruhiger geworden ist? Weil wir, meine Mama, meine Schwester und ich ihm irgendwann die Strin geboten haben, nicht mehr zusammengezuckt sind und es uns scheissegal war, dass er 2 Minuten spaeter wieder "lammfromm" war.
Wir haben ihn ignoriert, aus unseren Familienunternehmungen ausgeschlossen und ihm klar gemacht, was passiert, wenn er wieder ausrastet.
Seitdem ich meine Tochter habe, ist das ganze noch auf einem anderen Level.
Er ist ein mal vor ihr ausgerastet und ich habe ihm ganz klar gesagt, passiert das noch 1 Mal, wird er meine Tochter nie wieder sehen. Ich will nicht das sie so aufwaechst wie ich.
Das hat bei ihm gezogen und er hat sich seitdem unter Kontrolle und terrorisiert die Familie nicht mehr.
Er macht Fehler, wir machen Fehler, das ist normal. Das hat er nun eingesehen und verhaelt sich inzwischen ganz normal.

LG

Biene

24

Hallo Biene,

das scheint mir noch die gangbarste Möglichkeit zu sein, ihm zu begegnen, nämlich, ihn auszugrenzen. Das wäre eine schlimme "Strafe" für ihn, denn er legt im Grunde großen Wert darauf, dazuzugehören.

Eigentlich sind das ganz arme Menschen, denn scheinbar WOLLEN sie friedlich leben, aber KÖNNEN sich einfach nicht beherrschen, selbst wenn sie wissen, dass sie sich und anderen damit schaden. Offenbar muss das Fass erst überlaufen u. selbst dann ist es fraglich, ob sich was ändert.

Lieben Gruß
Lisa

18

Ganz klar rausschmeissen, und wenn er wieder klar kommt kannste ihn ja wieder rein lassen

19

Hallo

ich WAR auch mal mit einem Choleriker verheiratet.
Und ich bin gottfroh, dass ich das nicht mehr mitmachen muss.

LG Sandi

20

Hallo Lisa,

wenn ich Deinen Text richtig lese, bist DU eine sehr kontrollierte Person, oder?
Du hast Deine Emotionen recht gut im Griff...
Liege ich mit der Einschätzung richtig?

27

Was meinst du mit "kontrolliert"? Ich bin eigentlich ein Mensch, der sehr gut seine Gefühle zeigen kann. Man hat mir schon nachgesagt, ich sei wie ein offenes Buch u. kann mich sehr schwer verstellen.
Und ich bin mitunter auch wütend u. kann laut werden, aber derartige Ausraster, die in keinem Verhältnis zur Situation stehen, sind mir fremd.

21

Oje das hört sich übel an.
also ich könnte damit auf Dauer nicht fertig werden bin allerdings nicht so ein friedlicher Mensch wie du.
Wenn meiner mich ankeift, dann keif ich zurück und sag ihm dass er so mit mir nicht reden braucht denn ich bin kein Fußabtreter.
Ne Entschuldigung wäre fällig sonst braucht er gar ned angekrochen kommen.
Ich nehme dann keine Blumen oder sowas an, nein es muss definitiv ein "Es tut mir leid" kommen denn man kann nicht mit Geschenke solche Ausraster wieder gut machen.
Nun Mitleid, ja sie hatte wohl auch Mitleid weshalb sie dann auch eingegriffen hat ( kenne das ja mein Vater war auch so )da du nicht den Eindruck vermittelt hast Herr der Lage zu werden.
Mag nun aus " Feigheit" sein ( was ich weniger glaube wenn er dich noch nie körperlich angegriffen hat ) oder um des lieben Friedens willen.
Du solltest im klar machen dass seine Ausraster über kurz oder lang eure Ehe zerstören und dass er sich unterstehen soll dich noch einmal in Gesellschaft anderer wie ein dummes kleines Mädel zu behandeln dann zeigst du ihm wo die Türe ist.
Das alles so ruhig wie möglich, dann wird das schon.
Wäre ja schade wenn eine lange Ehe aufgrund dummer Ausraster in die Brüche geht.

28

Du hast recht, er muss deutlich erfahren, dass seine Ehe auf dem Spiel steht, wenn er das Ruder nicht rumreißt. Denn irgendwann will man nur noch seine Ruhe haben.
Die beschriebene Situation an Silvester war zwar so, dass er nicht MICH angebrüllt hat, sondern es ging ihm um die betreffende Situation mit dem Fonduetopf. Meistens richtet er seine Aggression auf Dinge oder Situationen. Das macht seine akustische Belästigung allerdings auch nicht besser.
Bei mir persönlich tobt er meist "nur" seine Besserwisserei u. seine Bevormundungsversuche aus. Bestes Beispiel gestern Abend:
Ich kam von der Arbeit u. parkte unser Auto absichtlich sehr weit vorn in unserer Einfahrt u. recht nah an der Einfahrt der Nachbarn. Dafür hatte ich gute Gründe. 1. ist das Auto besser vor vereisten Scheiben geschützt u. 2. hat er so mehr Platz, um morgens vor mir mit dem Rad aus der Einfahrt zu kommen.
Als er das sah, fing er sofort an, mich zurecht zu weisen. Er hat panische Angst davor, dass die Nachbarjungs, wenn wir nah an deren Einfahrt parken, unser Auto zerkratzen.
Ich entkräftete sein Argument, indem ich ihm sagte, wir hätten schon 20 Uhr u. die Kinder lägen längst im Bett u. morgens, wenn sie rauskämen, wäre ich schon seit mind. einer Std. auf der Arbeit. Also keine Gelegenheit, das Auto zu zerkratzen. Auch das hatte ich also bedacht.
Dennoch wollte er auf seiner Meinung beharren u. fing schon wieder an, sich zu "verkrampfen" (ich nenn das heimlich so, wenn er sich an was festbeißt). Er hielt dann nur den Mund, weil er an meinem Gesicht sah, dass er wieder im Begriff war, den Abend zu verderben.
Um sein Verhalten zusammen zu fassen:
Er schreit sofort los, wenn ihn eine Sache o. eine Situation stört o. ärgert. Das kann auch passieren, wenn ich nicht schnell genug das gewünschte Fernsehprogramm einschalte, weil ich den Knopf nicht schnell genug finde.
Er hat einen enormen Kontrollzwang - siehe Parken in der Einfahrt. Was immer ich mache, er weiß es besser. Und das nervt ganz schön.

22

Hallo!

Ich kann dir leider keinen wirklichen Rat geben...

Ich war auch mal mit so einem Menschen zusammen.
Er tickte aus, sobald etwas nicht nach Wunsch lief. Mir gegenüber war er nie aggressiv, es bezog sich immer auf Dinge wie einen verspäteten Bus, nicht funktionierende technische Geräte etc. Wenn man z.B. einen schönen Tag verbracht hat, hat er ihn kaputtgemacht, indem er sich maßlos über die verpasste Ausfahrt auf der Heimfahrt aufgeregt hat. Auf so mancher Party hat er die Stimmung in den Keller gezogen, weil ihm irgendwas nicht in den Kram passte. Ich hab mich auch oft für ihn geschämt. Behördengänge hab ich immer lieber allein erledigt. #schwitz

Heute bin ich froh, ihn nicht mehr an meiner Seite zu haben und wenn ich jetzt seine Austicker miterlebe, denk ich mir "Wie schön, dass ICH das nicht mehr tagtäglich miterleben muss!"

LG
Granouia

29

Das ist das Schlimme an der Sache.
Wie du beschreibst, man hat eine schöne Zeit miteinander u. er verdirbt das alles, weil er sich nicht beherrschen kann.
Ich habe ihm schon häufig gesagt, das, was er mit den Händen aufbaut, stößt er dann mit dem Hintern wieder um.