Hallo!
Ich bin knapp 30 und mache mir langsam Sorgen.
Zu meiner Geschichte:
Mit 17 verliebte ich mich das erste Mal SO RICHTIG.
Es folgte eine wunderschöne Beziehung, mit allem drum und dran. Ich war einfach nur glücklich und erfüllt.
Nach einem Jahr kam dann heraus, dass mein Fraund seit Beginn der Beziehung fremdgegangen ist. Immer mit derselben Frau, da lief vorher schon was und sie haben einfach so weitergemacht.
Für mich war das natürlich das totale Desaster, ich war tief verletzt, habe ihn aber dennoch so sehr geliebt.
Wir haben´s dann weiter versucht, aber nach einiger Zeit scheiterte unsere Liebe am mangelden Vertrauen.
Seitdem ist mein "Beziehungmuster" immer dasselbe:
Ich verliebe mich, eine Zeit lang ist alles super - und nach spätestens einem halben Jahr wird mir das ganze zu eng, ich finde diverse "Fehler" am Partner, meine Gefühle lassen nach und ich beende die Sache.
Bin zwischenzeitlich ein sehr glücklicher Single, aber die Sehnsucht nach einer dauerhaften Beziehung lässt sich nur noch schwer unterdrücken.
Und bei jedem interessanten Mann, den ich kennenlerne, denke ich schon von Anfang an "ach, in ein paar Monaten interessierts mich eh nicht mehr...".
Und das trifft dann natürlich zu...
Ich frage mich:
Wie komm ich raus aus diesem Teufelskreis?
Kann es wirklich sein, dass meine erste große Liebe schuld ist an meinem Dilemma?
Oder ist der "Richtige" bislang einfach nicht aufgekreuzt??
Phu... gar nicht so einfach.
Ich möchte lieben, habe aber das Gefühl, ich steh mir selbst im Weg.
Kennt das jemand von euch?
Wie habt ihr dieses Problem für euch gelöst??
Ich freue mich sehr über Antworten!
Liebe Grüße
Beziehungsunfähig?
Hallo Du!!!
Ich kann dich sehr gut verstehen - selbst ohne dass ich dermassen enttäsucht worden bin...
Bei mir ist es grundsätzlich so, dass ich relativ schnell das Interesse verliere - ich bin halt mehr die Jägerin, und wenn die Beute erlegt ist und sich quasi nicht mehr wehrt, dann reicht es mir und ich brauche eine neue Herausforderung.
Letztendlich ist es bei mir immer der Schritt von der Verliebtheit zur Liebe, an dem es scheitert. Dafür reicht es meistens nicht.
Vielleicht liegt es halt daran, dass ich einen Sohn habe, der mir soweit ich das beurteilen kann alles gibt, was ich brauche. Es ist mittlerweile so, dass ich mein Leben trotzdem geniesse und auch mit anderen Männern regelmässig Sex habe.
Aber ich versteh dich: Tief im Innern möchte ich eine "richtige" Beziehung haben...
Ich denke, du kannst Dich einfach vielleicht generell nicht auf eine Beziehung einlassen, warum auch immer...ich würde einfach mal beim nächsten Mann, den Du interessant findest, und wo Du nichts findest was Dich stört, wenn ihr gemeinsame Interessen habt und den gleichen Humor habt - es einfach drauf ankommen lassen!!!
Irgendwann kommt der Richtige (und davon gibt es sicher nicht nur einen) vorbei und du wirst Lust haben, Dich darauf einzulassen....hey, und wenns schief geht, hast Du dir doch nichts vergeben!!!
Ich laufe jetzt auch mit offenen Augen und Gespür durchs Leben - und freu mich auf den Mann meiner Träume 
Ich danke dir für deine Antwort!!
Auch ich habe bereits ein Kind und eine Familie, die mir alles gibt, was ich brauche... insofern ist es wahrscheinlich noch schwieriger...
Aber wir sollten die Hoffnung wohl nicht aufgeben. 
mir gehts auch so.
bin 35 und seit 5 jahren single, habe eine tochter.
bei mir ist es das gleiche spiel wie bei dir, nur dass ich mich jetzt schon sehr lange nicht verliebt habe.
und wenn, war es nach ein paar wochen vorbei, weil ich einen fehler gefunden habe, mit dem ich nicht leben wollte....
habe alles durch, was es so an psychologischen gesprächen und hilfe gibt.
Ob er Schuld ist das du so bist wie du bist, ist eine gewagt Theorie, klar spricht einiges dafür das diese Erfahrung Dinge in dir verstärkt haben. Auf der anderen Seite aber, stelle ich mal die Frage and dich ob du diese Art, Interesse und dann wieder schnelles Abflauen, sich nicht auch woanders wiederfindet.
Wie ist es mit Hobbies, Anfangs euphorisch, dann ist es am Ende doch nicht das Richtige?
Bücher werden angelesen und wieder ins Regal gestellt?
Deine Spielkameraden wechselten häufig weil...?
Du bist im Leben häufiger umgezogen?
Hast du auf deine Eltern warten müssen wenn du sie brauchtest?
Du siehst, man kann vieles noch betrachten bevor man sich an etwas fest macht. Eine gute Freundin sagte mir mal, als Frau hast du immer einen Kerl im Lebenslauf der ein Arsch war, und die Erfahrung mit diesem Arsch bekommst du nicht mehr aus dem Kopf...
Und nun kommt dir Frage von der ich glaube das sie wichtig ist. Die Suche nach Schuldigen ist nicht die Lösung, wenn du einen Schuldigen brauchst nimm ihn und werf alles auf ihn was dich an dir strört. Das kompensiert für kurze Zeit den Frust, aber es hilft nix, denn du bist immer noch die, die du vor 5 Min auch warst.
Für dich gilt es herauszufinden warum du nach einer Zeit das interesse an einem Partner verlierst. Nach dem Motto "kaputt, neu" ?
Was sollte denn geschehen damit er weiter für dich interessant ist oder bleibt?
Manche laufen einer Fiktion nach und realisieren nicht mehr das das Traumbild sich nicht auf die Realität übertragen lässt.
Ob Mr.Right noch nicht da war, kann man nur herausfinden in dem man für sich klar macht was man nicht will und vergleicht dann mit dem was man will. 100 % Mr Right oder Mrs Right gibt es überigens nicht.
Und je nach dem wie tief dein Problem steckt ist es sogar sinnvoll das mit einem Profi zu besprechen. Meistens ist man ja selbst betriebsblind und sieht die einfachsten Dinge nicht. Kann aber auch sein das die Lösung tiefer liegt.
Vielleicht ist es auch Rache, du tötest immer und immer wieder deinen Freund mit 17. Dann wird es Zeit einmal Frieden zu schließen und die Trauerarbeit vernünftig abzuschließen.
Interssant ist auch folgender Satz, dein Satz: "ach, in ein paar Monaten interessierts mich eh nicht mehr...".
Du denkst nicht, dass du in ein paar Monaten wieder enttäuschte werden könntest, du schreibst er würde dich in ein paar Monaten nicht mehr interssieren.
Und doch sehnst du dich nach einer Langzeitbindung....
Alles liebe und viel Spaß beim Denken
BlueH6
Hallo BlueH6,
ich habe lange über Deine "Kaputt-neu"- Theorie nachgedacht, weil ich wirklich gerne wissen möchte, warum ich seit 5 Jahren Single bin.
In meiner Kindheit war ich eher "arm". Trug Klamotten von Cousinen auf, war nie im Urlaub, nie in der Stadt zum Shopping. Hobbies habe ich die gleichen wie früher...
Nein, daran liegt es nicht.
Es ist (zumindest bei mir-und ich bin ja nicht die TE) die Angst vor einer erneuten Trennung.
Die letzte war so schmerzhaft, das möchte ich als Pefektionistin nicht noch einmal erleben.
Und das ist glaube ich auch ein wichtiger Punkt: alles muss perfekt sein, dann trennt man sich ja nicht.
Nur den perfekten Partner gibt es nicht, das weiß wohl jeder.
Aber man kann ja einen finden, mit dessen Macken man am ehesteh leben möchte/kann.
Also trenne ich mich von dem Weichei nach 4 Wochen, von dem Geizkragen, von dem Alki....weil damit will ich definitiv nicht leben.
Und wenn ich jemanden kennenlerne, dann suche ich nach dem Fehler.
Bisher habe ich IMMER einen gefunden.
Dann sind plötzlich alle Gefühle weg. Peng.
Dann kann ich mir mit meinem Kopf noch so oft sagen: "Bleib trotzdem mit ihm zusammen", das geht dann nicht ohne Gefühle.
Keinen meiner Exfreunde hasse ich oder würde ich als Arschloch betiteln. Es passte einfach nicht, ich schleppe keine Wut mit mir rum. Finde es furchtbar, wenn jamand sagt: ich bin enttäuscht worden. Denn dazu gehören immer zwei.
Psychologen habe durch, professionell helfen konnte man mir nicht. Das muss von innen kommen....und stckt in jedem selbst.
Es ist so verdammt schwierig.
An die TE: ein Psychologe sagte mal zu mir: Sag Dir immer, die Beziehung hält eh nur ein Jahr, dann setzt Du Dich nicht so unter Druck.
Na ja: Aber ist das nicht auch selbsterfüllende Prophezeiung?
Lieben Gruß
einsame t
Ich weiß nicht ob du das noch liest, aber ich würde gerne noch einmal antworten.
Das Problem liegt also in dir, und du seist eine Perfektionistin und suchst mehr oder weniger den Perfektionisten.
Aber is da nicht schon der die Unwucht des Lebens zu finden. Wer hat dir gesagt, oder wie hast du dir erklärt das der Perfektionist das Ideal ist. Ist die Perfektion nicht schon der Fehler als solches? Macht die Perfektion uns nicht schon zu intoleranten und kompromislosen Wesen?
Ein Perfektist, so verstehe ich das, ist jemande der in seinem vorgefertigten idealen Welt- und Lebensbild eingefügt ist und sich nur dort wohlfühlen kann. Es ist aber auch seine eigene Falle, denn es gibt niemanden der ein gleiches Bild in sich trägt. Dagegen spricht die unterschiedliche Erziehung, die unterschiedliche Lebens-erfahrung, der unterschiedliche Erwartung. Und doch kann der Gegenüber auch ein Perfektionist sein (wollen) er würde nie zu dir passen obwohl er alles richtig macht in seinem Welt- und Lebensbild.
Perfektionismus ist so ausschließend, das es garnicht möglich sein wird das die jemand das Wasser reichen kann.
Und nun glaube ich eines nicht, das du ein Perfektionist bist, und jetze erst wird es spannend. Du nimmst die Rolle und versuchst deine eigene Fehlbarkeit damit zu covern. Solange du es schaffst mir aller "Gewalt" nach Fehlern bei anderen zu suchen, wirst du nicht über dich selbst nachdenken müssen. Es ist wie eine Manie.
Und noch eines, wenn ich über Fehler spreche, so meine ich Abweichungen zu deinem Ideal, denn das ist ja das wonach du suchst. Die mathematische Formel daraus ist
eher einfach: Abweichung zum eigenen Weltbild = Schlechter, oder unpassender Partner.
Du sprichst ein einziges mal über Gefühl. Was für Gefühle meinst du? Sympathie, Freundschaft, Liebe... Und wenn meine Ordnung stimmt, dann haben alle 3 Formen von Gefühl und Empfindung mit Verzeihen zu tun, anders geht es nicht, anders werden Gemeinschaften nicht existieren können.
Was mich etwas wundert, ist die Tatsache das die niemand helfen konnte, also scheint es schon etwas Tieferes zu sein.
Wenn du Lust hast melde dich mal, das sage ich aus egoistischen Gründen. Ich würde gerne über den Perfektionisten als solches etwas mehr erfahren.
blueH6
<<<Oder ist der "Richtige" bislang einfach nicht aufgekreuzt?? >>>
Jap.....sieht so aus als hättest Du Dich bisher auf der Ersatzbank umgeschaut, und das ganze nach dem Motto "lieber aus den falschen Gründen mit jemandem zusammen als aus den richtigen alleine" gelebt.
Hi Du!
Das unterschreib ich - gehe konform mit Deiner Meinung.
Lieben Gruss
die Claudia
Naja, in den letzten 12 Jahren gab es 4 "Beziehungsversuche", die jeweils max. ein halbes Jahr gedauert haben... bin also schon wesentlich lieber "aus den richtigen Gründen allein". 
Aber dass der "Richtige" noch kommt, das mag ich nur allzugerne glauben...
Liebe Grüße