2. Kind belastet die Beziehung

Guten Morgen,

vielleicht hat ja der eine oder andere hier Erfahrung und kann mir weiterhelfen.

Wir haben zwei Kinder von 13 und 3 Jahren. Für mich war immer klar, dass ich gern 2 Kinder möchte. Leider ließ es die finanzielle Situation nicht zu. Irgendwann hatte mein Mann aber einen Job, der uns endlich ein 2. kind ermöglichte. Also stimmte mein Mann meinem Kinderwunsch zu. Allerdings dauerte es dann nochmal 2 Jahre, bis ich endlich schwanger wurde. Wir haben uns keinen Stress gemacht deshalb und waren nach den 2 Jahren eigentlich auch soweit, dass wir beschlossen hatten, die Kinderplanung abzuschließen und genau in diesem Monat wurde ich schwanger. Wir haben uns natürlich trotzdem sehr auf unseren Nachwuchs gefreut.

Wir lieben beide Kinder sehr und würden keines davon hergeben wollen. Aber es wird immer deutlicher, dass vor allem mein Mann immer öfter davon redet, wie einfach es doch ohne diesen Nachzügler wäre, da unser 1.Kind ja schon groß ist und sehr selbstständig. Als unser 1. Kind klein war, war es an der Wochenenden viel bei der Schwiegermutter, damit wir auch die Zeit als Paar genießen können. Unser 2.Kind gebe ich irgendwie ungern her. Nichts gegen die Großeltern, aber auch die sind zwischenzeitlich 10 Jahre älter geworden. Und unser 2.Kind ist viel lebhafter als Kind Nr.1. Noch dazu kommt, Schwiegermutter ist von einer ruhigen Wohngegend mitten in die Innenstadt gezogen, dass heißt, Haustür auf und sofort eine große Hauptverkehrsstraße (wir selbst wohnen abseits auf dem Land). Meine Eltern sind beide noch berufstätig, in Schichten incl. Wochenenddienste. Schwiegervater und seine neue Frau, da ist Schwiegerpapa mittlerweile herzkrank und seine Frau ist auch noch voll berufstätig.
Mein Mann meint, ich könne nicht loslassen. Stimmt zum Teil auch. Aber ich kann nicht abschalten, wenn unser Kind doch mal paar Stunden bei den Großeltern ist und über Nacht geht irgenwie schon gar nicht. Bei Schwiegerpapa habe ich immer Angst, dass er mal wieder was am Herzen hat, wenn unser Kind dort ist. Bei Schwiegermutter seh ich unser Kind ständig vom Balkon stürzen (4.Etage und sie lehnt es ab, einen abschließbaren Griff an die Balkontür zu machen) bzw. sehe ich unser Kind ständig auf die Hauptstarße rennen, weil sie nicht mehr hinterher kommt. Achja, meine Schwiegereltern sind beide 68 und 70. Meine Eltern sind Mitte 50, haben aber eben durch die Berufstätigkeit wenig Zeit.
Das belastet natürlich unsere Beziehung sehr stark, da das Paar sein so auf der Strecke bleibt. Außerdem ist es immer mit viel Fahrerei verbunden, wenn wir mal ein Kind zu Oma oder Opa geben wollen, da wir ja im Gegensatz zum ersten Kind nicht mehr in der Nähe der Großeltern wohnen, sondern ich nun immer gut 3 Stunden (Hin- und Rückfahrt) brauche, bis ich wieder daheim bin.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir Tipps geben? Unser großes Kind traut es sich noch nicht wirklich zu, abends mal 2 Std. mit dem kleinem Kind allein zu bleiben, weil es wirklich viel Blödsinn macht und manchmal sehr schwer zur Ruhe zu bringen ist.

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Babysitter vor Ort möchte mein Mann nicht, ihm gefällt die Vorstellung von fremden Leuten allein in unserer Wohnung nicht.
Und ich hab ja auch nur bei den Schwiegerleuten so viel Angst. Bei meinen Eltern habe ich keine Probleme, die sind beide fit und rüstig, haben nur eben wenig Zeit.

Schwiegermutter war letztens hier zur Übernachtung, damit wir ausgehen können, aber unser großes Kind meinte, es war der Horror. Sie kam überhaupt nicht klar mit dem kleinem Kind, weil es so lebhaft war und unser großes Kind musste dann eingreifen und hat den Kleinen ins Bett gebracht. Schwiegermutter streitet es ab und meinte, es wäre alles in bester Ordnung gewesen und es gab überhaupt keine Probleme.

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Mir ging das mit unserer Kleinen am Anfang auch so.

Unser Grosser war immer ruhig und grad bei der Oma ein Engel. Die Kleine hat die ersten paar Mal nur gebrüllt und ich dauernd angerufen weils mir 1. peinlich war und ich 2. ziemlich Angst hatte.

Das Spielchen ging dann so lange bis meine Mutter mal meinte ich bräuchte nicht dauernd anrufen, sie würde sich schon melden wenn es nicht geht ;-)

Gib doch die Kids mal zur Schwiemu. Das Grosse ist doch dann bestimmt dabei und kann zur Not mit eingreifen, hat aber die Verantwortung nicht ganz allein.

Mach das ruhig mal, sonst kommt ihr nie wieder zu zweit raus.

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Nicht das Kind belastet die Beziehung, sonder euer Geglucke.
Du siehst in dem Kind dein letztes Baby und kannst dich kaum trennen, dein Mann stellt sich quer, wenn es um einen Babysitter geht, irgendwie seit ihr beide nicht ganz bei Trost.

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Ein klarer Fall von hausgemachter Probleme. Du kannst nicht loslassen und dein Mann hat imaginären Stress wegen einer Hüteperson. E
Ich finde es ungerecht, wenn du das Kind dafür verantwortlich machst, dass ihr beide euren Ausgang nicht auf die Reihe kriegt.

LG thyme

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Hallo,

als ich 14 Jahre alt war, hatte ich bereits einen Baby-Sitter-Job.
Dein großer Sohn ist bereits 13 und neulich hat er den kleinen trotz Omas Anwesenheit ins Bett gebracht.

Wäre es vorstellbar, dass Euer großer Sohn den Babysitterdienst übernimmt?
Zur Not gibt es ja Handys und er kann Euch anrufen.
Ihr könntet auch den kleinen noch ins Bett bringen und dann losziehen. Dann hätte der Große nur noch Aufsicht;-).

lg
doris

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Klar ginge das, aber unser 1.Kind mag von selbst noch nicht auf das Kleine allein aufpassen. Wobei da wohl eher der Gedanke mitspielt, dass es ihm nicht so wohl dabei ist, hier allein zu sein. Wie schon im anderen Beitrag geschrieben, wir wohnen sehr abgelegen und mit Nachbarn ist es so eine Sache. Außerdem ist die nächste Gelegenheit, wo man als Paar hingehen könnte, mind. 30 Minuten mit dem Auto weit weg.

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Ich mache nicht das Kind dafür verantwortlich, ich weiß, dass wir es sind.
Aber wir hatten die Situation schon, wir gemeinsam bei Schwiegermutter, so schnell konnten wir gar nicht schauen, wie der Kleine die Balkontür aufhatte und draußen stand. Also haben wir versucht, ihr klarzumachen, dass es uns wichtig ist, dass da ein abschließbarer Griff rankommt, weil wir dann einfach mehr Ruhe hätten. Wir hatten beim nächsten Besuch sogar einen mit, aber sie weigert sich, diesen von meinem Mann anbringen zu lassen. Bei unserem ersten Kind hatte sie noch keinen Balkon.
Unser großes Kind mag nicht mehr zur Schwiegermutter, da sind diverse Sachen vorgefallen, weshalb sie jetzt lieber zu Freundinnen zum Übernachten geht. U.a. ging sie mit unserem ersten Kind immer ungefagt zum Frisör, obwohl sowohl wir als Eltern und auch später unser Kind ihr klar und deutlich gesagt haben, dass wir das nicht möchten.

Und nein, ich wache nicht wie eine Glucke über dem 2.Kind. Er wächst hier sehr frei auf, klettert in der Scheune rum oder auch schon auf Bäume. Er geht in den Kindergarten, ebenso wie Freunde besuchen (wird natürlich hingebracht). Er hat auch keine Probleme, woanders zu schlafen, ist er bei meinen Eltern, sagt er nur tschüß Mama und ich bin abgeschrieben.

Ich habe eben nur kein gutes Gefühl dabei, ihn z.B. zu Schwiemu zu geben, wenn sie sich schon weigert, einen Türgriff auszuwechseln, weil sie der Meinung ist, ein Dreijähriger weiß ganz genau, dass er nicht über die auf dem Balkon stehenden Stühle übers geländer klettern darf.

Und das mit dem Babysitter, sprich fremde Person in unserem Haus hat auch seine Gründe, die ich aber nicht näher erläutern möchte. Jedenfalls weiß ich, dass ich meinen Mann da nicht umstimmen werde.

Und nochmal, wir lieben beide Kinder sehr, unser Wohnort lässt es aber auch nicht wirklich zu, mal eben fix ins Kino oder Essen zu gehen, da es bis zum nächsten Restaurant oder auch Kino doch ein paar Kilometer sind. Beim 1. kind war es halt einfacher, da alle Großeltern mehr oder weniger in paar Minuten zu erreichen waren. Und das vermissen wir eben etwas.

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Wenn alle Vorschläge undurchführbar sind, musst du eben damit leben, nie rauszukommen.

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Hallo!

Und warum kann die Schwiegermutter nicht zu euch kommen und dort vor Ort aufpassen?
Euer 1. Kind wäre somit nicht alleine mit dem Kind und hätte Hilfe, ebenso muss die 68-jährige Oma dem Wirbelwind nicht alleine hinterherlaufen.

Wäre für mich die einfachste Lösung.

Gruß nakiki

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Samstag nachmittag zu Freunden geben ?

So machen wir es okay unsere rasselbande ist noch jung und habe keinen großen altersunterschied.

Ich kann dich und deine Ängste auch verstehen, loslassen fällt mir ebenfalls selbst das ein oder andere mal schwer und doch tun die gemeinsamen Stunden wenn es geht einfach gut und ich denke das braucht jedes Elternteil.

Übernachten hab ich sie noch nie irgendwo lassen.