Guten Morgen!
Bin heute Morgen wieder etwas verärgert.
Mein Mann hat gestern Abend sage und schreibe 13 Bier getrunken
Ich muss dazu sagen, er hat schon ziemlich viel getrunken, als wir uns kennen lernten, aber da waren wir noch jünger, haben eh viel Party gemacht und ich hab selbst mitgetrunken. Da fiel mir das ehrlich gesagt gar nicht so auf.
Als ich dann schwanger wurde und mit dem Trinken und Rauchen aufhörte, war er der einzige, der die Kästen leerte. Zu dem Zeitpunkt damals schaffte er locker 15 Bier.
Nach der Geburt unseres ersten Kindes hielt es sich dann Gott sei Dank in Grenzen, wobei ich es auch noch zu viel fand. Da trank er zwischen 6-8 Bier am Abend, machte aber auch mal nen Tag Pause. Er hatte dann die Idee, ich solle ihm das Bier einteilen und er wolle "nur" 30 Flaschen pro Woche trinken. Ihr könnt euch denken, dass die Mittwoch schon leer waren und ich mich nicht durchsetzen konnte.
Er gehört leider auch zu der Sorte Trinker, die nach einer gewissen Anzahl zu Aggressionen neigen. Da reicht ein zweideutig auslegbarer Satz und schon kippt seine Stimmung und er wird beleidigend, etc. Nicht zuletzt aus diesem Grund versuche ich dann, ihm nicht noch ne Standpauke zu halten, wieviel er schon wieder getrunken hat.
Nun hatte er letztes Jahr Juni mit dem Rauchen aufgehört und deshalb auch deutlich weniger getrunken, was ich total super fand. Hatte echt scho Hoffnung, bis er einen Abend zu viel trank und wieder mit dem Rauchen anfing. Seitdem steigt sein Pegel wieder deutlich an ... Anfangs waren es immer besagte 6-8 Flaschen und nun kippt er locker 10-14 Bier weg. Oder er trinkt wie letztens, alles, was er noch so findet: 1l Rotwein, 3x0,2l Sekt und dann noch 6 Bier.
Dann kommt er erst gegen Morgen ins Bett und schläft dementsprechend ewig seinen Rausch aus. Vor 14 Uhr steht er selten auf.
Ich hab schon oft mit ihm gesprochen, dass es so nicht weiter gehen kann, aber ich weiß nicht, wie und wo ich ansetzen soll. Wir beginnen bald eine Paartherapie, weil einige Sachen vorgefallen sind, die ich jetzt hier nicht ausbreiten will. Eine Therapie bezüglich des Alkohols lehnt er ab. Nach dem letzten Zwischenfall bekam er eine Überweisung zum Psychologen, die er bis heute nicht wahrgenommen hat.
Ich möchte ihm sehr gern helfen und zur Seite stehen, denn er hat wirklich auch viele gute Eigenschaften. Ich will nicht, dass er sein Leben so wegwirft und mich mit allem allein dastehen lässt. Ich hab auch keine Lust mehr, ihn ständig zu verteidigen. Eine Trennung wäre für mich der absolut letzte Ausweg, zumal ich glaube, dass er dann komplett abrutscht (bin ja schon froh, dass er seit wir zusammen sind, keine Drogen mehr nimmt). Natürlich weiß ich, dass ich nicht für sein Leben verantwortlich bin, aber ich hab noch irgendwie Hoffnung, dass wir das gemeinsam schaffen.
Vielleicht habt ihr nen Ratschlag für mich.
LG
Was kann ich nur tun - Mein Mann trinkt zu viel Alkohol
Sieht er denn ein, dass er ein Alkoholproblem hat?
Wenn nicht, kannst Du ihm nicht helfen. Du versuchst ihn zu unterstützen, was Dich zum Co-Alkoholiker macht, da Du immer etwas findest, um ihn zu verteidigen. Sag ihm klipp und klar, dass Du gehst, wenn er keinen Entzug macht. Vielleicht bringt Euch ja da dann auch die Paartherapie so weit etwas, dass er mit sich vernünftig reden lässt und einsieht, dass er ein Problem hat.
Liebe Grüße und alles Gute
Ja, das sieht er ein. Er sagt es auch zu anderen so und gibt es offen zu.
Er möchte auch immer nicht so viel trinken, aber es ist eben so (was ja logisch ist), dass wenn er ein Bier getrunken hat, der Schalter umgelegt wird. Und dann weiß er nicht, wo die Grenze ist. Er trinkt und trinkt, bis er irgendwann einschläft
Er musste sich (leider) auch noch nie vom Alkohol übergeben. Denke, dann würde er schon längst weniger trinken
Er hat nur eben nach einer Kopfschmerztablette gefragt. Viel zu wenig Nebenwirkung, wenn du mich fragst
Er meint immer, er möchte keine Entziehung in einer Klinik machen, wo er danach trocken sein muss. Er möchte einfach lernen, weniger zu trinken bzw. ein gesundes Verhältnis zum Alkohol zu entwickeln. Gibt es so etwas denn in Deutschland? Ich weiß, dass es das irgendwo gibt, aber glaub, das war nciht in Deutschland ....
Ich hätte eben gehofft, dass er doch den Psychologen aufsucht. Wäre sicher ganz gut an der Ursache dafür anzusetzen. Er hat viel durchgemacht, was zwar jetzt nicht den Alkoholkonsum entschuldigen soll, aber vielleicht verständlicher macht. Seine Mutter hat ihn mies behandelt (hat das letztens auch zugegeben), die Exfreundin hat ihn verarscht, Mutter hat ihm auch den Vater entzogen, dann hat er mit 20 Diabetes bekommen. Er hat glaub ich viele psychische Probleme, die mal behandelt werden müssten. Denke, wenn es ihm seelisch besser geht, würde er auch Trinken und Rauchen einstellen können.
LG
Puh, bei seinem Alkoholkonsum wird sein Plan nicht aufgehen. Ich würd ihm vorschlagen, er solle doch mal ein bis zwei Monate versuchen, es ohne Alkohol zu schaffen. Wenn er dies hin bekommt, kann er danach ja ab und an mal wieder etwas trinken. Bekommt er das absolut nicht hin, wird das nie funktionieren, mit Grenzen zu trinken.
Bitte denk Du auch an Dich und an Dein Kind, denn Ihr macht Euch genauso mit kaputt.
Liebe Grüße
Hallo und erstmal
Zu einem Alkoholiker zu stehen ist sehr schwierig, ich habe das auf der Arbeit gemerkt.
Das ist so undankbar!
Der meist gute Charakter verwandelt sich immer mehr in Unzuverlässigkeit und Agressionen.
Es gibt verschiedene Varianten, wie Du ihm helfen kannst
(Therapie, selber halt allen Alk. fortwerfen, verbieten, betteln, gut zureden usw)
Da ich weiss, dass es sehr viel Kraft braucht, weil er sich natürlich dagegen wehrt und evtl. agressiv wird, stellt sich die Frage:
Wie kannst Du Dir helfen?
Es scheint ja schon schwierig sonst in der Beziehung zu sein.
Mein Radikalvorschlag, entweder kein Alk. (mit Deiner oder fremder Unterstützung) mehr oder Du und Kind zieht aus.
Ja, da hast du leider Recht.
Es ist eben auch in der Beziehung schwierig, weil er meiner Meinung nach ein völlig verschobenes Weltbild hat in dieser Hinsicht. Er lässt mich mit allem allein und meckert dann ständig rum, dass ich zu wenig Zeit für ihn habe usw. Finde das total traurig und ehrlich gesagt, hab ich mich manchmal gefragt, ob ich nicht aus Mitleid oder aus Angst vor der Reaktion bei einer Trennung mit ihm zusammen bin. Es gibt echt Zeiten, da will ich nicht mehr und würde am liebsten einfach von jetzt auf gleich ausziehen. Aber da gibts auch so viele Probleme. Seine Mutter hält natürlich zu ihm, versteht mich zwar auch, aber macht dann so dämliche Ansagen wie, das müssen Frauen eben aushalten
Letztens ist er im Rausch auf seine Mutter los. Da hab ich die Polizei gerufen, wollte mit den Kids ins Frauenhaus. Da haben alle (inklusive Polizei) auf mich eingeredet, doch lieber bei ihm zu bleiben, eh er sich was antut
Ich weiß ja gar nicht mehr, was ich denken soll. Wenn wenigestens meine Familie in der Nähe wohnen würde
Ich hab ihn mal gefragt, wie er reagieren würde, wenn ich ihn vor die Wahl stelle: Familie oder Bier und da antwortete er, er würde sich fürs Bier entscheiden.
Ich weiß, dass er mich liebt, aber ich frag mich manchmal, ob er das nur tut, weil ich alles für ihn mache und hinter ihm her räume und mich um alles kümmere.
Am liebsten würde ich ihn ausm Bett schmeißen und ihn dazu verdonnern, mit dem Mittag essen anzufangen, denn wir bekommen nachher Besuch aus der Heimat. Deshalb bin ich auch noch wütender auf ihn, denn er wusste das und hat sich trotzdem so die Kante gegeben.
Ich hab es echt satt!
Kann es nur immer nicht hören, dass alle auf mich einreden. Ich will auch mal eigene Entscheidungen treffen ohne dass ich mich ständig dafür rechtfertigen muss
Bah ... Sorry, fürs auskotzen
LG
Schau in den Spiegel, dort siehst Du den Menschen, der für DEIN Leben verantwortlich ist!
Er kommt morgens ins Bett und schläft bis um 14 Uhr? Muss er nicht zur Arbeit? Was sagen Chef und Kollegen zur Alk-Fahne?
Ohne Frage, er ist Alkoholiker! Suchtkranken kann man aber nur helfen, wenn Sie selber Hilfe einfordern, alles andere ist vergebene Liebesmüh.
Er muss trocken werden, wer so tief drin steckt wir NIE ein normales Verhältnis zum Konsum bekommen!
Ich werde nie verstehen, warum Frauen sich sowas antun. Er trinkt, hat Drogen genommen, neigt zur Aggression und trotzdem werden fleißig Kinder in die Welt gesetzt. Glückwunsch!
Ja, mit dem letzten Satz hast du wohl Recht. Zu rechtfertigen ist das jetzt vielleicht nicht, du wirst es auch nicht verstehen, wahrscheinlich weil du zum Glück noch nie in einer solchen Situation warst. Das zweite Kind war nicht geplant, aber eine Abtreibung kam für mich dennoch nicht in Frage. Jetzt will ich kein Kind mehr ...
Mein Mann arbeitet von zuhause aus. Er ist selbstständig, deshalb kann er sich die Zeit frei einteilen und das macht er dann eben von nachmittags bis nachts ... zum Leidwesen von uns ...
Du wirst Recht haben, ich werde ihm wohl mit klaren Worten ein Ultimatum setzen müssen. Leider glaube ich zu wissen, wofür er sich entscheiden wird
Danke für deine ehrlichen Worte
LG
Klar ist es hart und seine Entscheidung beinah eindeutig, weil er nicht anders kann. Nimm Dich und die Kinder aus der Situation raus, auch wenn es schwer fällt.
Alkoholiker zerstören sich und wenn noch vorhanden auch Ihre Familien. Geh solang Du noch in der Lage bist für Dich und Deine Kinder die Verantwortung zu übernehmen.
Und da die Hoffnung zu letzt stirbt. Vielleicht ist das dann der Stein des Anstoßes für ihn sich aktiv Hilfe bei Profis zu suchen.
Hallo!
Er trinkt 10 bier und mehr JEDEN abend?
Wie finanziert er das? Geht er arbeiten? kann er in dieem zustand Verantwortung ür sich, einen Job, ein Kind übernehmen?
Du bist mit einem heftigen Alkoholiker zusammen "mein mann trinkt zu viel alkohol ist da eher eine sehr nette Umschreibung) und du bist co-abhängig.
was du tun kannst?
laß dich beraten, such dir ne Selbsthilfegruppe oder nen Therapeuten für deine co- Abhängigkeit und versuch da raus zu kommen.,
kläre für dich, ob du dein leben mit einem Alkoholiker teilen möchtest..
Alles Liebe
lisasimpson
Danke für deine klaren Worte.
Mein Problem für diese "nette Umschreibung" war, dass wir schon einmal eine Beratungsstelle aufgesucht haben und die meinten, dass er noch kein Alkoholiker wäre Ich bin davon aber auch überzeugt und er gibt es ja offen zu.
Er trinkt nicht jeden Abend, aber mindestens jeden zweiten.
Mit der Co-Abhängigkeit hast du ganz bestimmt recht, wobei ich ihn zumindest nicht mehr verteidige oder in Schutz nehme. Dennoch bin ich mehr als unzufrieden. Ich werde deinen Rat gleich am Montag in die Tat umsetzen und eine Selbsthilfegruppe aufsuchen. Ich möchte nicht, dass meine Kinder so aufwachsen. Diese Last möchte ich später nicht auf meinen Schultern tragen müssen. Mindestens ihnen bin ich es schuldig.
Nein, eigentlich möchte ich mein Leben nicht mit einem Alkoholiker teilen, aber der Weg da raus, ist echt schwer. Ich hoffe, ich kann ihn gehen. Ich schaff das schon!
Ohne Hilfe wird das wohl aber nichts. Die muss ich mir suchen.
LG
Hallo!
Ja, ich glaube auch daß e ohne Hilfe nicht so einfahc geht, dazu seid ihr schon zu tief drin.
Du wirst an seinem Verhalten nichts ändern können- nur an deinem.
das jedoch beeinflußt euer ganzes Leben und gibt auch ihm die chance etwas zu verändern.
ein Alkoholiker (oder was auch immer) kann nur so lange sein verhalten aufrecht halten so lange alle anderen um ihn herum mitspielen.
fällt das weg, MUSS sich was ändern.
das muß nicht immer die erhoffte änderung sein, aber wie du schon sagst- du trägst die verantwortung für dich und euer kind- NICHT für ihn. diese Verantwortung muß er (wieder) tragen
lisasimpson
Hallo,
ich habe eine ähnliche Beziehung hinter mir.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass mein Ex-Partner unserer Beziehung und den Kindern zuliebe mit dem Bierkonsum aufhört, aber er wollte es letztendlich auch gar nicht.
Dabei war er einige Jahre trocken. Er hat es von selbst geschafft, nachdem er ziemlich krank wurde mit langem Krankenhausaufenthalt. In dieser Zeit hatten wir eine normale Beziehung mit den üblichen Höhen und Tiefen. Unser Sohn kam zur Welt. Als er 2 Jahre alt war, wurde ich nochmal schwanger. Das hat bei meinem Ex-Partner irgendeinen Schalter umgelegt. Er fing von heute auf morgen wieder an zu trinken. Er wurde dadurch auch aggressiv, verbale Gewalt und letztendlich auch Handgreiflichkeiten kamen dazu.
Letzten Sommer habe ich für die Kinder und mich und letztlich auch für ihn die Notbremse gezogen und mich getrennt. Eigentlich zwei Jahre zu spät. Zwei Jahre, in denen zuviel passiert ist, wovon unser Sohn leider auch einiges mitbekommen hat (er wurde letzten Herbst 4 Jahre alt). Unsere Tochter war zu dem Zeitpunkt reichlich 12 Monate. Ich hoffe sehr, dass sie an diese Zeit keine Erinnerung mehr hat.
Meiner Erfahrung nach hilft gutes Zureden, Drohen, Flehen oder was auch immer nicht. Wenn von ihm nichts kommt, stehst Du auf verlorenem Posten und wirst ihn wirklich fallen lassen müssen. Ich weiß, dass das schwer ist. Ich habe meinen Partner auch geliebt.
Ich habe in erster Linie zum Wohl meiner Kinder entschieden. Eine Kindheit mit einem Elternteil, der ständig unter Alkoholeinfluss steht und damit unberechenbar im Alltag ist, musste ich ihnen ersparen. Mein Ex-Partner ist selbst so aufgewachsen. Ich bin ziemlich sicher, dass diese leider verkorkste Kindheit ihn mit zu dem gemacht hat, was er geworden ist.
Und natürlich war die Trennung nicht leicht. Hier habe ich mal einen Satz gelesen: Selbst die Trennung vom Riesenarschloch tut weh. So möchte ich meine Ex-Partner zwar nicht bezeichnen, aber der Satz stimmt schon so für mich. Obwohl ich die meiste Zeit zwar froh bin, dass unser Alltag jetzt wieder in normalen Bahnen läuft, habe ich trotzdem Tage, an denen ich wütend bin, weil alles schiefgelaufen ist und Tage, an denen ich traurig bin über die verlorene/zerbrochene Beziehung.
Ich wünsche Dir alles Gute, egal welchen Schritt Du gehen wirst.
LG
Danke für deine lieben und klaren Worte.
Schön zu lesen, dass du es geschafft hast. Werde es ab Montag in Angriff nehmen.
Vielen Dank
LG
Hallo,
das klingt fast genau wie meine Geschichte.
nach jahrelangem Hin- und Her und gut zureden und diskutieren habe ich das Ultimatum gestellt. Und er hat sich FÜR den Alkohol entschieden.
Meine Kinder waren damals 7 und 4 und ich dachte, meine Welt bricht zusammen.
Heute sind meine Kinder 15 und 12, ich lebe in neuer, glücklicher Partnerschaft (schon seit Jahren) und es geht uns sehr gut.
ich bin froh, dass ich den Absprung geschafft habe. Und meine Kinder sind heute auch mehr als dankbar darüber.
Geh doch mal zu einer Suchtberatungsstelle - die beraten auch Angehörige. mir hat das sehr geholfen.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und ganz viel Kraft. Gib Dein Leben nicht auf und auch nicht das Deiner Kinder. Ihr habt ein Recht auf ein unbeschwertes und glückliches Leben, denn ihr habt Euch nichts zuschulden kommen lassen.
LG, liki
Vielen lieben Dank ...
Gleich am Montag werde ich zur Diakonie gehen.
LG
www.al-anon.de
Hallo,
dein Mann ist suchtkrank. Das ist nichts, was man sich aussucht: Es gibt halt Menschen, deren Persönlichkeitsstruktur zusammen mit entsprechender erblicher Vorbelastung sie anfällig für diese chronische Krankheit macht.
Die Einsicht scheint er schon zu haben, doch noch fehlt ihm der Mut oder auch die Kraft, sich der Behandlung zu stellen. Ob er diese Kraft findet, wenn er keine Unterstützung mehr durch seine Frau bekommt, ist fraglich. Hätte er eine andere Krankheit, würdest du ihn dann deswegen verlassen? Wenn du damit drohst, musst du es auch durchziehen, kannst und willst du das?
Wenn noch Liebe da ist, dann beginne die Paartherapie mit ihm. Seine Sucht wird dort auf jeden Fall ein zentrales Thema, denn sie prägt eure Beziehung sehr stark. Folglich wird er sich über die Krücke Ehetherapie auch seiner Sucht stellen müssen, er wird Position beziehen müssen und erkennen, dass Heilung ohne Heilung von der Sucht nicht möglich ist.
Es besteht Hoffnung, dass so der therapeutische Prozess in Gang kommt und er den Mut findet, sich auf Entzug und Behandlung einzulassen.
Das ist einen letzten Versuch wert, schließlich habt ihr versprochen "in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit". Jetzt sind gerade die schlechten Zeiten dran.
Ich wünsche dir viel Kraft und deinem Mann Mut
LG
Mariella
Sucht, bzw. Krankheit hin oder her. Sobald Gewalt, oder extreme Aggressionen im Spiel sind, kann man die Unterstützung für den Partner nicht mehr verantworten. Ein Alkoholiker, der durchs Trinken aggressiv wird, ist eine tickende Zeitbombe und dann muss man oft, auch wenn man es nicht möchte, die Notbremse ziehen, vor allem wenn Kinder mit dabei sind.
Dass hat nichts mit dem Eheversprechen zu tun, denn schließlich hat man einen anderen Mann geheiratet und nicht den brutalen Säufer.
LG
Hallo,
Du hast schon Recht.
Bei uns war es auch lange Zeit so: ich wußte, er ist krank. Ich bot Hilfe an, wollte ihn zu Beratungsgesprächen bringen usw. Wollte die schlechten Zeiten mit ihm durchstehen.
Aber:
Er war und ist heute noch der Meinung, er ist nicht krank. Er kann jederzeit aufhören (der übliche Satz: Ab Montag trinke ich nichts mehr.) Paar- oder sonstige Therapie hätte er nie mitgemacht. Für ihn war es so, dass ICH ein Problem hatte, weil ich sein angeblich normales Verhalten nicht tolerierte.
Bei uns dauerten die schlechten Zeiten fast 2 Jahre. Ohne Aussicht auf Besserung, im Gegenteil, es wurde von Woche zu Woche schlimmer.
Als unser Sohn knapp über 2 war und ich mit ihm zu Abend aß, kam mein Ex-Partner in die Küche, ich gab eine für ihn falsche Antwort auf eine Frage und er schmiss uns den gesamten Inhalt des Kühlschranks buchstäblich um die Ohren. Den Kleinen konnte ich wirklich nur mit meinem Körper schützen, die Wände und Fenster haben alles abbekommen.
Bei einer anderen Gelegenheit bekam ich seine Geldbörse ins Gesicht (ich hatte wieder eine unverschämte Frage gestellt). Die Folge war eine aufgeplatzte Lippe und ein vor Angst schreiendes Kleinkind, das alles mit ansehen musste.
Und selbst da habe ich mir immer noch gesagt: er ist krank, er kann nichts dafür. Bis ich dann irgendwann gedacht habe: jetzt ist es mir egal, ob krank oder nicht. Irgendwann bekommt unser Sohn (mittlerweile war er fast 4) einen Schaden und an unserer Tochter geht das auch nicht spurlos vorbei, auch wenn sie noch so klein ist. Von mir will ich gar nicht reden.
Und von meinem Ex-Partner kam einfach nichts!!!
Ohne Dich angreifen zu wollen, wie lange würdest Du sagen, jetzt sind die schlechten Zeiten dran, wenn Du in dieser Situation wärst?
LG
Ich finde es unverantwortlich, wenn Mütter ihren Kindern das Zusammenleben mit einem (in diesem Fall schweren) Alkoholiker zumuten.
Mehr muss man dazu nicht sagen.
Gruß
Manavgat