Hallo Ihr Lieben,
mir liegt ein ganz besonderes Thema auf dem Herzen und ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Würde gerne Eure Sicht der Dinge hören.
Es geht um meine ehemals beste Freundin. Seit einigen Monat benimmt sie sich sehr seltsam. Gut, sie hat auch grad ne schwere Zeit...
Wir sind seid 6 Jahren befreundet. Wir haben schon viel durchgestanden und es war auch alles okay. Zickereien gibt es überall aber das haben wir uns gegenseitig nie übel genommen. Es war uns immer wichtig, dass wir ehrlich zu einander sind. Zumindest nahm ich das immer an und sie sagte dies auch oft. Nur seid ca. September 2009 fingen die Probleme an. Mein Mann und ich haben im August 09 geheiratet und sie war auch meine Trauzeugin. Im September erzählte ich ihr, dass unser Kinderwunsch nun größer sei und wir intensiv an Nachwuchs üben möchten. Dem Anschein nach fand sie es super und freute sich für uns.
Zeitgleich wurde sie arbeitslos und fing mit einer unabhängigen Finanzberatung an. Sie erzählte mir davon und ich sagte ihr meine Meinung, dass ich davon nichts halte und sie lieber an ihrem Beruf festhalten solle. Paar Wochen später erzählte sie mir wieder davon, dass es ihr spaß machen würde aber das sie damit noch kein Geld verdiene (übrigens bis heute nicht und wir haben bereits Mai 2010). Ich riet ihr daraufhin wieder davon ab und sie war beleidigt und meinte, sie würde sich mehr Unterstützung von mir wünschen. Was sie mir noch sagte, dass sie bei der Finanzberatung an so ählichem wie Psycho-Tests teilnehme usw. Seit dem hat sie auch ein neues Motto: "Man muss ein Schwein sein in dieser Welt" und "Nur mit Egoismus kommt man weit". Das streitet sie auch gar nicht ab.
Im Januar erzählte ich ihr an ihrem Geburtstag (den sie übrigens bei uns in der Wohnung feiern durfte), dass ich schwanger bin. Sie sagte, dass sie sich für uns freue aber das nahm ich ihr nicht ab. Die Freude klang sehr gekünstelt. Ab da fing es es so richtig an. Nach ca. 2 Wochen hat sie sich plötzlich gar nicht mehr gemeldet und wenn ich bei ihr anrief benahm sie sich auch ziemlich fremd mir gegenüber. Später erzählte sie mir, dass ihre Mutter Krebs hat. Das tut mir auch total leid. Ich mag ihre Mutter wirklich gern. Normalerweise sucht man doch eher nach so einem Schicksalsschlag den Kontakt zur BF. Aber sie hat den Kontakt abgebrochen und hat mit anderen Freunden rumgehangen.
Ich bin ihr damals ständig hinterhergelaufen um zu erfahren was ich denn falsch gemacht habe aber sie wollte nicht reden nur abstand. Später erfuhr ich von Freunden, dass sie zu denen meinte, ich würde nur an ihr rummäkern. Ich war total fertig und wollte daraufhin mit ihr sprechen aber da sagte sie mir ab. Sie meinte, dass sie von ihrem Vater aus der Wohnung geschmissen wurde und einfach kein Nerv auf Stress hat. Hab ich respektiert. Hat sich aber später herausgestellt, dass es eine Lüge war. Paar Tage später rief ich sie an und wollte nun wirklich wissen, was sie für ein Problem mit mir hat. Mir ging es da wirklich schlecht. Konnte nicht schlafen, weil ich mir Tag und Nacht Gedanken gemacht habe. Nach einigem Hin und Her sagte sie mir endlich was sie denn für ein Problem hat. Sie meinte, ich würde nur noch an ihr rummäkern und ihr das Gefühl geben als ob sie nichts richtig machen würde. Sie bräuchte den Abstand von mir, weil sie andere Sorgen habe. Ich war daraufhin so baff und konnte außer ein "Es tut mir leid" nichts dazu sagen. Die Tage danach konnte ich über nichts anderes nachdenken als über ihre Vorwürfe. Und ich fand das so unfair. Vor allem habe ich sie nie angemeckert. Klar, ich sagte ihr klipp und klar meine Meinung. Vllt habe ich sie auch damit zu sehr bemuttert aber ich hab es nie böse gemeint. Im Gegenteil ich wollte, dass es ihr immer gut geht. Ich hab mich immer für sie eingesetzt, wenn sie mal dreck am stecken hatte und habe dafür auch die Buuh-Rufe von anderen kassiert. Aber ich hab es für sie getan und mir war es wichtig ihr gegenüber immer loyal zu sein.
Heute (also nach 2 Monaten) hilt ich es nicht mehr aus und wollte nochmal mit ihr sprechen aber persönlich um ihr meine Sicht der Dinge mitzuteilen und einfach mal zu fragen, was das denn alles soll.
Ich lud sie zum Frühstück ein. Sie kam! Das war ja erstmal schon gut. Ich traute mich erst nicht das Thema anzuscheiden. Aber ich musste da jetzt durch. Das Gespräch hätte ich mir auch sparen können. Es brachte mir nix außer der Erkenntnis, dass ich mich total in dieser Person getäuscht habe. Sie sagte, dass ihr meine Meckerei zuviel war und sie den Abstand bräuchte. Sie habe das so für sich entschieden und ich solle das so akzeptieren oder nicht. Ich sagte ihr daraufhin, dass beste Freunde wegen so einer Lapalie nicht auseinander gehen und sie meinte nur:"Ich habe keine beste Freundin, habe ich für mich entschlossen". Also ich war wirklich baff. So eine Kälte von ihr kannte ich gar nicht. Sie wollte darüber auch nicht mehr sprechen, weil sie mit dem Thema abgeschlossen habe und sie ja ganz andere Probleme momentan habe. Dann musste sie los und fragte mich, wie es denn nun weiter gehen solle. Ihretwegen könnten wir wieder voll durchstarten, wenn ich möchte.
Häääh??? Verstehe das mal einer... Ich bin sowas von durcheinander und kann die Sache nicht Objekt betrachten um zu entscheiden ob sich das Kämpfen um diese Freundschaft lohnt. Sie war mir wirklich wichtig aber das Vertrauen ist hin.
Wie gesagt, würde ich gerne Eure Sicht der Dinge hören.
Dank
Elsa
Beste Freundin plötzlich total fremd geworden.
Hallo!
Kann es nicht auch sein, dass sie einfach ein Problem mit deiner Schwangerschaft hat? Vielleicht hat sie auch schon lange Kiwu. Sowas kann seeehr belastend sein und verbittert machen...
LG
Das glaub ich nicht. Sie ist nicht so der Kindertyp... Das hat sie schon sehr oft gesagt.
Ok, dann liegts vielleicht daran. Sie meint vielleicht, dass du dich mit dem Kind von ihr wegentwickelst...
LG
Hi Elsa,
sei nicht traurig. Ich habe eine ähnliche Situation mit meiner BF.
Menschen verändern sich einfach. Und während der ein z.B den Familienweg nimmt, geht der andere einen anderen.
Ich glaube fest daran dass dies normal ist.
Es liegt an Dir was Du daraus machst. Ich persönlich bin mittlerweile soweit, dass ich meine (ehemalige? ) BF auf einer gewissen Ebene als Freundin akzeptieren kann. Sie ist meine "Mädchen-Freundin" also zum shoppen, reden wenn es um Männer oder KLamotten geht... mit Famile hat sie nix am Hut (obwohl sie unsere Patentante ist!!!!aber sich nicht kümmert) um berufliches scher ich mich nicht mehr, weil wir (offensichtlich) unterschiedliche Ansichten haben. Ich mach das was ich mache, sie ihr Ding. Fertig.
Am Anfang war ich sehr traurig über diese Situation, weil wir jahrelang durch dick und dünn gegangen sind. Irgendeine Seite in mir ist auch total beleidigt und will den Kontakt abbrechen.
Aber was bringt das? Ich will nicht ganz brechen, aber so wie früher ist es halt auch nicht. Ich habe gelernt dass zu akzeptieren. Es gibt (gerade als Familie) neue Kontakte in Deinem Leben. Vielleicht wird es ja irgendwann wieder besser, wer weiß dass schon. Beziehungen verändern sich, das merkt man ja schon am eigenen Mann.
LG
Jeannylie
Ich hänge sehr an ihr. Es tut mir auch weh wie sie sich verhält.
Ich komme mir vor wie benutzt und weggeworfen.
Ich weiß auch nicht ob ich an der Freundschaft festhalten soll. Vorallem wo sie jetzt einfach entschieden hat, dass sie keine BF mehr hat. Es hat mich sehr verletzt.
Wie du geschrieben hast, Menschen verändern sich. Vllt passen unsere Einstellungen nicht mehr zusammen und es ist besser getrennte Wege zu gehen.
Du mußt für Dich entscheiden ob Du diesem Impuls nachgibst und Dich vollständig lösen willst.
Dann gibt es aber kein zurück.
Oder mach es "sanft" und ziehe Dich zurück und halte lose Kontakt. Dann vergibst Du Dir nichts.
Das es nicht mehr so ist wie vorher, damit mußt Du ja so oder so klarkommen.
Wenn Sie wirklich nicht der Kindertyp ist, ist ihr vielleicht jetzt schon klar, dass ihr euch auseinander entwickelt und sie greift dem quasi voraus.
Sorry, aber ihr werdet nicht mehr viel gemeinsam haben.
Du interessiert dich jetzt für Kreissaalbesichtigungen, Elterngeld, später Kinderbetreuung, nachts durchschlafen, Impfen ja/nein usw. usf.
Sie nicht.
Ich kenne das aus der Gegenperspektive und inzwischen ziehe ich mich freiwillig zurück, wenn Freundinnen von mir schwanger werden. Man bewegt sich dann in zwei Welten, was keine Wertung von einer der beiden Welten ist.
Ich möchte z.B. weiter jemanden, mit dem ich berufliche Dinge und Karrierefragen erörtern kann. Der vielleicht wie ich Personalverantwortung und große Umsatzverantwortung trägt. Über so etwas kann man sich mit jemanden, der den Familienweg gewählt hat, nicht austauschen. Umgekehrt kann ich ihr nicht raten, ob sie zu streng oder zu lasch in der Erziehung ist.
Ich kenne nur ganz wenige beste Freundinnen, die auch noch Freundinnen geblieben sind, obwohl eine ein Kind hat und die andere daran kein Interesse.
Danke für Deine Antwort.
Aber dem kann ich nun gar nicht zustimmen. Vor meiner SS war ich genauso berufstätig und rede auch gerne über berufliche Dinge. Ich bin auch nicht die Schwangere die jeden Tag irgendwelche Baby-Bücher verschlingt, stundenlang über die SS redet oder sonst sich nur noch für Babies usw. interessiert. Ich würde ja verrückt werden... Wenn ich mich mit anderen Mädels treffe, dann reden wir über viele andere Dinge und das ist absoluter Blödsinn, dass eine Schwangere nicht mehr mit Nicht-Schwangeren befreundet sein kann. Wenn das so ist, dann war da auch vorher keine richtige Freundschaft sondern nur ne Interessengemeinschaft auf Zeit.
Klar, wenn das Kind erstmal da ist, dann hat man weniger Zeit aber das gilt auch genauso für eine berufstätige Freundin die Schichten im Krankenhaus schieben muss oder so. Und über so bestimmte Themen wie du sie meinst, kann man auch meistens nur mit Kollegen sprechen. Denn meine Freunde üben alle verschiedene Berufe aus. Die können weniger mit Jahresabschlüssen und Bilanzen anfangen genauso wie ich nichts mit abdominal Zeugs oder Acryl-Nägeln anfangen kann.
Zwei Freundinnen von mir sind auch schon lange Mütter und wir verstehen uns immer noch prima und sehen uns oft. Und die interessieren sich nicht nur für Erziehungsthemen o. ä.
Ich könnte mich selbst nicht mehr leiden, wenn ich mich nur noch für SS und Erziehung interessieren würde. Ne, ne da wäre mein Alltag wirklich sehr langweilig.
Hallo!
>und sie ja ganz andere Probleme momentan habe<
Hast du sie einmal gefragt, was das für Probleme sind und ob du ihr helfen kannst?
Lg Marion
Mit diesen Probleme meinte sie, der Stress mit ihrer Krebskranken Mutter und der Umzug in eine eigene Wohnung (wobei der Mietvertrag noch nicht unterschrieben ist) und wahrscheinlich ihre Arbeitslosigkeit. Aber 3 Tage die Woche feiern zu gehen und sich besinnungslos besaufen ist okay. Zeit und Nerven hat sie wohl auch genung um sich die Probleme anderer Leute anzuhören und um sich um die zu kümmern aber ich bin ja total unwichtig.
Ich denke einfach, dass sie nicht ertragen kann das es mir gut geht (das es anders ist kann sie nicht sehen) und versucht mir alles mies zu machen. Sie wusste nämlich genau was sie mit dieser Aktion erreicht. Nämlich das ich mir Tag und Nacht Gedanken machen werde und mich dann nicht mehr an meinem "Glück" (SS) erfreuen kann. Ich habe nun mal diese Macke, dass ich mir schnell viele Gedanken mache.
Ich hoffe, dass ich nach den 4 traurigen Monaten und dem gestrigen Gespräch endlich zur Ruhe kommen kann und mir nicht ständig Gedanken mache werde.