Hallo,
ich schreibe hier, weil ich anonym schreiben kann..passt wohl eher in den Bereich Kinderwunsch.
Und zwar geht es um meinen Freund und mich. Wir wünschen uns beide ein Kind. Geplant war es für die nächsten 1-2 Jahre. Seit einiger Zeit bemerke ich aber, dass mein Kinderwunsch nun doch stärker ist und ich nicht weiß, ob ich noch unbedingt 2 Kahre warten will/kann.
Letztes Wochenende hätte ich meine Tage bekommen sollen und sie blieben aus. Ich muss dazu sagen, dass wir die ganze Zeit verhütet haben..ich nehme die Pille. Gestern habe ich dann vorsichtshalber einen Test gemacht und er war, wie ich erwartet hatte, negativ. Was ich allerdings nicht erwartet hatte war, dass mein Freund total enttäuscht reagiert.
Ich hab ihn dann darauf angesprochen und gemeint, dass ich eher damit gerechnet habe, dass er sich über den negativen Test freut, weil es ja jetzt ungeplant wäre. daraufhin meinte er, er wäre richtig traurig, denn insgeheim hatte er sich wohl schon total gefreut.
Da war ich erstmal baff...damit hab ich nicht gerechnet. Haben dann noch ne Weile darüber geredet und seiner Meinung nach könnten wir die Planung auch schon vorziehen, denn ob wir jetzt noch ein Jahr warten oder nicht macht ja keinen großen Unterschied.
Klar, auf der einen Seite denke ich mir, er hat schon recht und wir hätten uns ja nun mal beide über einen positiven Test gefreut. Auf der anderen Seite, sieht es bei uns momentan finanziell nicht ganz so rosig aus. Er hat jetzt noch 6 Jahre Privatinsolvenz vor sich.
Wir gehen beide arbeiten, aber so viel verdienen wir auch nicht. Darüber mache ich mir halt schon Gedanken. Er hat schon ein Kind aus erster Ehe und meint dazu nur, dass es meistens eh anders kommt, als man es plant und wenn das Baby erstmal da wäre, dann kommen wir schon klar. Seine Eltern würden uns unterstützen..wir würden nicht alleine dastehen.
Kann es wirklich sein, dass ich vieles einfach "kaputt plane"? Ich mach mir manchmal wirklich einfach zu viele Gedanken. Auf der anderen Seite, ein Kind zu planen, wenn die Privatinsolvenz ansteht..ich weiß nicht. Aber die wäre ja nächstes Jahr bzw in 2 Jahren immernoch ein Problem.
Ich bin jetzt 25...also eigentlich genau in dem richtigen Alter..zumindest meiner Meinung nach. Hatte immer für mich persönlich 4 Säulen aufgestellt, die passend sein sollten, bevor ich ein Kind bekommen.
Einen sicheren Job, den richtigen Mann, ein schönes Zuhause und finanziell abgesichert. Alles vorhanden, bis auf eben das Letzte.
Ich will jetzt auch nicht unbedingt von euch wissen, was ich machen soll bzw, ob ich schwanger werden soll oder nicht, aber vielleicht könnt ihr mir ja mal von euren Erfahrungen berichten.
Wer ist in so einer Situation schwanger geworden? Wie habt ihr das alles hinbekommen? Habt ihr es bereut?
Sorry, dass es so lang geworden ist..bedrückt mich grade echt...
Liebe Grüße
Schwanger werden trotz finanzieller Probleme??
Hallo,
ich würde noch warten. Ein Kind ist schon sehr kostspielig, wenn man bestimmte Sachen haben möchte und ich persönlich wollte nie Möbel o.ä. vom Amt bezahlt bekommen.
Wir haben alleine für die Erstausstattung (Kinderwagen, Kinderzimmermöbel usw.) an die 2000 € ausgegeben.
Ich muß dazu sagen, mein mann wollte nix gebrauchtes.
Ich finde es sehr wichtig finanziell auf eigene Füße zu stehen, wenn ein Kind da ist.
LG
Claudia
So sehe ich das ja eigentlich auch...nur hab ich die Befürchtung, dass es wohl die nächsten Jahre nicht viel besser aussehen wird.
Schon deprimierend, was einem Geld alles kaputt machen kann, wenn man es nicht hat. 
naja...
die Idee, dass ein Kind bei finanzieller Absicherung besser aufwächst ist absoluter Unsinn! Man kann einem Kind einen wunderbaren Start ins Leben ermöglichen ohne viel Geld. Vielmehr ist eine emotionale, statt einer finanziellen Basis von Nöten und auch primär wichtig.
Ich habe meinen ersten Sohn aus einer früheren Beziehung bekommen, als ich noch studierte, momentan ist mein zweites Kind unterwegs und ich war gerade knapp 20 Monate arbeitslos (fange allerdings im Januar eine neue Arbeit an).
Mein Sohn hat sich prächtig entwickelt, da er immer eine stabile Basis in der Familie hatte. Bei unserer Tochter werden wir das genauso halten.
Fakt: Geld erleichtert sicherlich einiges, aber sollte nicht als Basis zur Entscheidubgsfindung überbewertet werden. Da gibt es ganz klar andere Prioritäten.
Wirklich Sorgen müsst ihr euch doch auch nicht wirklich machen, wenn ihr beide arbeitet...
Und nebenbei kann man eine Erstausstattung auch mit erheblich weniger als 2000,- Euro anschaffen, ohne Hilfe vom Amt anzunehmen. Man muss einfach nicht alles kaufen, was einem die Industrie vorgaukelt, das man es als Familie braucht...
In eurer Situation, wenn ihr beide eher traurig seid, dass der Test negativ war, würde ich den Kinderwunsch, bzw dessen Erfüllung einfach vorziehen, denn die emotionale Bereitschaft scheint ja vorhanden...
Viel Glück! 
Hallo,
schön zu lesen, dass es auch mit weniger Geld klappt ein Kind Problemlos großzuziehen. Ich werde heute abend nochmal mit ihm reden und nochmal alles durchrechnen bzw alles was wir an Zweifel haben durchgehen.
Danke für Deinen aufmunternden Beitrag!
Kein Problem. Es ist lediglich eine Reflektion meiner Meinung.
Ich würde auch gar nicht anfangen gross zu rechnen. Macht lieber mal den Check-Up, was die Familie, respektive deren Unterstützung (weniger finanziell, sondern eher emotional und durch Zeit zum Beispiel) angeht.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg... 
Hallo,
die Informationen die ich hierzu noch wichtig fände sind: Wie lange seid Ihr denn schon zusammen? Und was ist mit seinem Kind aus 1. Ehe - kümmert er sich darum (regelmäßig persönlich, aber auch finanziell)?
Um Dir Deine eigentliche Frage zu beantworten: Nein, ich hätte kein Kind in eine solche Situation geboren, schon gar nicht mit 25, wenn man ja doch noch ein paar Jahre Zeit hat. Aber ich bin auch jemand, dem es extrem wichtig ist, unabhängig zu sein und eigenverantwortlich für sich selbst zu sorgen.
Nicht falsch verstehen, es ist für mich völlig in Ordnung, in Not zu geraten und dann Hilfe zu erhalten. (Ich selbst war auch mal 2 Monate arbeitslos und fand schon das schrecklich - hab ein sehr hohes Sicherheitsbedürfnis) Aber ich bin dagegen, sich quasi bewußt für die Bedürftigkeit zu entscheiden. Wenn Du jetzt 10 Jahre älter wärst und damit Deine Möglichkeiten für eine Schwangerschaft schon begrenzter, dann sähe ich es lockerer.
Genießt doch noch ein bissel Eure Zweisamkeit.
LG Josie 
Hallo,
wir sind seit 2 Jahren zusammen..kennen uns aber schon länger. Um sein Kind kümmert er sich regelmäßig und aus finanziell.
Meine Ansicht: am Anfang brauchen die Kinder nicht viel Geld außer vll die Anschaffungen wie Kinderwagen etc..aber da gibts auch ProFamilia, die dir in der Situation hilft...wenn du stillst im ersten Jahr haste eigentlich nur den Windelverbrauch zu bezahlen am Anfang....
also lass dir weder Einreden dass das Kind viel Geld braucht noch von dem vielleicht nicht übermäßig vorhandenen Geld den Kinderwunsch kaputt machen...dein Freund hat vollkommen Recht, wenn er sagt, dass es immer anders kommt als geplant!
An alle, die sich nun vll aufregen werden: ich befürworte NICHT Sozialschmarotzerei,(die TE ja auch nicht) aber ich sehe das genauso wie oben beschrieben.
Also mal abgesehen davon, dass man gar nicht sagen kann, ob das stillen dann auch wirklich klappt, fallen weitaus mehr Kosten an, als nur für Windeln. Kindersachen sind doch ziemlich teuer beim ersten Kind, denn sie wachsen ja alle paar Wochen aus den Klamotten raus. Dann braucht man noch Geld für Kinderwagen und/oder Tragetuch, Maxi Cosi, evtl. Arztkosten (z.B. Rotavieren-Impfung), Kinderbett/Beistellbett/Stubenwagen mit Matratze, Wickeltisch, Drogerieartikel (vor allem Feuchttücher), bald dann einen Hochstuhl, spätestens ab dem 6. Monat dann Gläschen, ab dem 12. Monat schon wieder einen neuen Autositz und so weiter und so fort. Mal ganz zu schweigen von den teuren Schuhen, die ja auch ab dem 1. Geburtstag alle paar Wochen anstehen.
Ich finde, für Kinder gibt man sooooo extrem viel Geld aus, das sollte man sich vorher schon genau durchrechnen. Erst beim 2. und 3. Kind kann man dann auf bereits vorhandenes zurück greifen...
Hmmm, also wir haben bis auf ein paar Ausnahmen (Autositz & Co.) unseren Sohn bisher komplett vom Kindergeld finanziert... vieles kann man ja auch gebraucht kaufen.
Nur die Kita kostet natürlich extra, aber das kommt ja meist erst im 2. oder 3. Jahr.
LG, Nele
"Einen sicheren Job, den richtigen Mann, ein schönes Zuhause und finanziell abgesichert. "
Als ich schwanger wurde, hatte ich den richtigen Studenten, eine völlig ungesicherte Honorartätigkeit, eine 52-qm-Zwei-Zimmer-Wohnung und den guten Willen der Großeltern, finanziell ab und an mal was dazuzugeben. Ich war allerdings "schon" 32 und hatte damit eben nicht mehr alle Zeit der Welt für meine zwei Wunschkinder.
Bin direkt nach der Hochzeitsreise auf Anhieb schwanger geworden und habe es keinen Tag bereut.
Bei Dir würde hätte ich noch die Fragen, wie lange seid ihr zusammen, wie alt ist Dein Freund, wieso ist er in Privatinsolvenz (Leichtsinn oder Pech?), wie kümmert er sich um sein erstes Kind?
Hi,
wir sind seit 2 Jahren zusammen. Mein Freund ist 28 und in die Insolvenz ist er nach seiner Ehe geraten. Um sein Kind kümmert er sich super...auch finanziell.
Als ich mit 25 ungeplant schwanger wurde, war ich arbeitslos, kannte den Vater des Kindes (der grade mitten in der Privatinsolvenz steckte) seit 4 Wochen und lebte an einem Ort, an dem ich mich alles andere als zuhause fühlte.
Inzwischen ist mein Sohn 3, wir leben perfekt, ich habe einen Job und bin mit dem Papa zwar nicht mehr zusammen aber wir verstehen uns wunderbar und sind alle glücklich.
LG Claudi
Danke für Deinen Beitrag. Das zeigt mir, dass mein Freund durchaus recht hat und man eben nicht alles im Leben 100% planig kann und es dann aber meist doch funktioniert. Ich glaube, ich sollte einfach mal aufhören alles bis ins kleinste Detail zu planen und einfach alles auf uns zukommen lassen.
Da ich mich gerade so unperfekt fühle, hab ich Deinen Beitrag echt gern gelesen 
LG, Nele
Schwierige Entscheidung. Ich habe mich auch trotz befristeten Vertrages für den KiWu entschieden. Momentan sieht es auch so aus als ob ich nach der Elternzeit sofort ne neue Stelle bekommen würde 
. In Privatinsolvenz ist dein Freund ja in einem Jahr auch noch, von daher zählt das Argument irgendwie nicht so richtig. Ich würde euch raten, ein Konto für den geplanten Zwerg anzulegen, auf das ihr beide monatlich einen festen Betrag einzahlt (am besten mit ein paar Monaten Vorlauf vor "Bastelbeginn"). Dann fallen keine großen Kosten an, die aus dem laufenden Gehalt gedeckt werden müssen.
Wünsch euch alles Gute
Hi,
das mit dem Konto is eigentlich ne super Idee...warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? 
Es ist halt echt schwierig den KiWu zu unterdrücken, wenn er erstmal so stark da ist. Um meinen Job mach ich mir da auch gar keine Sorgen, da ich erstens von Zuhause aus arbeiten kann (mach ich momentan schon) und so wie ich meinen Chef einschätze würd der noch Babysachen kaufen..
als ich schwanger wurde war ich 17, ohne ausbildung, arbeitslos, der kindesvater alkoholiker, eine zwei zimmer wohnung mit möbeln die eher auf den sperrmüll gehört hätten und kein geld.
heute bin ich 23, habe eine ausbildung, einen job, eine schöne 3 zimmer wohnung, ein auto, einen tollen mann der zudem noch der beste papa der welt ist....!
nicht jedes kind wird in eine "perfekte situation" geboren aber dennoch kann man was aus seinem leben machen und sich nach und nach etwas aufbauen.
wichtig ist das man gewillt ist seinem kind ein schönes leben zu ermöglichen und es bedingungslos liebt, Geld gehört natürlich auch dazu aber das ist nicht alles.
rechnet doch mal durch, was bleibt euch übrig?.. wo 2 personen satt werden, werden es auch 3, dennoch, geld beruhigt manchmal ungemein.
heute seh ich das auch alles etwas anders, beim 2. kind möchte ich nicht überlegen müssen dies und das zu kaufen, möchte ein tolles eingerichtetes kinderzimmer, einen klasse kinderwagen (nicht so einen hauck schrott ) usw
DENNOCH, ein kind würde auch ohne diesen "luxus"schön aufwachsen können
PERFEKT ist es meisstens eh nie, irgendwas ist immer
Solche Überlegungen sind durchaus löblich.....aber meines Erachtens nach nicht so relevant, dass sie letztendlich ausschlaggebend sein sollten.