Wut auf seine Eltern

hallo dove

hm ich würde mal sagen Bälle flach:

das er als Baby zu schnell Vollkost bekommen hat, kann wohl kaum an mangelnder Liebe liegen, als an bescheidener Aufklärung, das war damals Gang und Gäbe, und Eltern taten dies in der vollen Überzeugung, das Richtige zu tun, ich hatte lange Gespräche mit meiner Mama darüber und einigen anderen älteren Semestern, mein Papa war sogar in Wochenkrippen, das ist schrecklich.
Dass sie mit fünf Monaten in den Urlaub gefahren sind und du Ihnen daraus einen Strick drehen willst, finde ich auch unangemessen. Ich bin alleinerziehend und meine Maus war fast genauso alt, als ich mir eine Auszeit gegönnt habe und sie bei meinen Eltern verwöhnt wurde, natürlich brauchten wir ein zwei Tage um wieder in unseren gewohnten Rhythmus zu kommen, aber es hat mir sehr gut getan und somit auch meiner Maus. Ich kann Mütter bis heute nicht verstehen, die so sehr an ihren Kindern klammern und sich dann über fremdeln und unendlich lange Eingewöhnungszeiten im KIGA wundern, in anderen Kulturen ist es selbstverständlich, dass die Gemeinschaft sich kümmert.

Dass sie deinen Mann geschlagen haben, darfst du gern verurteilen, denn egal welche Semester, das geht gar nicht und sollte nur mäßig mit Verständnis.

Mein Selbstbewusstsein ist auch nicht das beste, ich hab die tollsten Eltern der Welt, die natürlich auch ein paar große Fehler gemacht haben (ich habe auch hier und da Gewalt erfahren müssen, aber im Nachhinein weiß ich dass es Überforderung und Hilflosigkeit war und nicht bloße Machtausübung, was es nicht weniger schmerzhaft aber verständlicher macht), dass mein Selbstbewusstsein im Popo ist liegt aber nicht an meinen Eltern.

Und ich würde auch dir raten, deinen Hass auf deine Schwiegereltern nicht zu generalisieren, egal wie wütend du bist und du sollst es ja auch nicht gutheißen, was sie getan haben, hab Respekt, nicke und lächle und mach es so wie du es für richtig hälst, im Umgang mit deinem Kind, mach klare Ansagen, wie du dir den Umgang wünscht und ziehe eben Konsequenzen , wenn dem nicht so ist.

Und letztlich, dein Mann ist kein gestörter Psychopath, das heißt, neben all den Fehlern die sie haben mögen ,haben sie trotzdem einen riesen Anteil daran, dass er der Mann ist den du heute kennst und liebst!
Sie wissen es nicht besser, geben sie dir Ratschläge, meinen sie es gut, auch wenn man das so gut wie nie hören will, vor allem ungefragt (ich kenne das sehr gut- hier gilt nicken und lächeln)

geh mal ein paar Schritt auf deine Schwimu zu und versuche ggf., wenn das möglich ist, ehrlich und ohne Vorwürfe über deine 'Gedanken zu reden , das hat mir mit meinen Eltern sehr geholfen!
leider ist es doch mehr geworden, ich hoffe du kämpfst dich durch.
lg Grüße
matata

Ich habe auch früh schon am Tisch mitgegessen Und ich lebe noch und liebe meine Eltern

Ich habe auch mal den Arsch vollbekommen, die heutigen dauerdiskussionen sind wirklich derb, wobei ich kein Kind schlagen würde....

Mein Mann hat seine Tochter mit 3 wochen bei Oma gelassen und ist mit seiner Ex und der grossen Wandern gegangen, mei was für Rabeneltern.


Ich würde auch mal den Ball flach halten, Ihr tut gerade so als ob er misshandelt worden ist

hallo,

jeder darf seine eigenen fehler machen

mal sehen wie deine kinder und schwiegerkinder zu eurer erziehung und leben stehen


was ratschläge und einmischung angeht
warum ziehst du dir das rein
dann wird kurz und knapp gesagt "wir machen es anders"und punkt


meine eltern waren auch sehr streng
wir waren sehr oft bei den großeltern da beide arbeiten waren
auch ich hab mir ohrfeigen und die ein oder andere prügel abholen dürfen

und trotzdem bin ich nicht das scheue mäuschen

vielleicht solltest du aufhören deinen mann zu bemitleiden
mitleid hilft einem nicht selbsbewusst und selbstsicher zu werden

gruß

ich weiß was du meinst. du denkst dir, bei den eigenen kindern alles falsch machen, und dann klug daher reden wollen.

frag sie doch einfach, ob sie meint, ihre erziehung war so gut und richtig, daß sie jetzt ihren senf dazu geben soll.

Du willst Dir nicht in Deine Erziehung reinreden lassen? Finde ich gut, und würde ich ebenso nicht wollen.

Dann gestehe dieses Recht aber auch anderen zu......z.B. rückwirkend den Eltern Deines Schmatzepuffers.

Erstens waren es damals ganz andere Zeiten, und vieles das heute für junge Eltern selbstverständlich ist, wurde damals noch auf andere Weise gehandhabt und zweitens reagierst Du ein "klein wenig" über.

Hallo,

teils kann ich dich echt verstehen.

Wenn man hört, daß ein geliebter Mensch von seinen Eltern geschlagen oder anders schlecht behandelt wurde, geht es einem nicht gerade gut, und es ist schwer für diese Menschen positive Gefühle zu haben.


Die frühe Kost, würde ich nicht unbedingt überbewerten, in solchen Dingen lief damals ja generell so einiges schief, es war sicher nicht böse gemeint.

Daß sie ihn für einen Urlaub als kleines Baby ablieferten, naja, find eich nicht gerade toll.
Es ist aber heute nicht anders, genauso wie ferbern. Manche finden es eben klasse, an sich zu denken und möglichst die Augen vor dem Wissen, was es für das Kind bedeutet, zuzumachen, nicht daß man womöglich noch ein schlechtes Gewissen bekommt, ich verurteile das.


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Es gab immer wieder körperliche Züchtigungen angeblich "weil er es brauchte"
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Meine Mutter wurde regelmäßig von ihrem Vater grün und blau geprügelt, und auch gepeitscht, mit Stiefeln getreten.
Hör mir auf, ich habe das erst erfahen, kurz bevor er starb, als ich schon erwachsen war und ich habe ihn dafür gehaßt und verachtet.

Und nein, das ist einfach unverzeihlich.

Und mir muß keiner kommen mit "das war früher so." Blödes Gerede.
Es gab auch damals solche und solche Eltern. Und mein Vater z.B. kennt keine Schläge, meine Großeltern haben solche Maßnahmen auch damals schon komplett abgelehnt.

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Ich liebe ihn wie er ist und es tut mir Leid wie mit ihm umgegagen wurde......................... ich jedenfalls will mit unserem Kind nicht so umgehen und könnte die Schwiegermutter jedesmal wieder rauswerfen wenn sie mir "gute" Tipps geben will. Es macht mich einfach wütend dass diese Person die meinen Mann zu einem unsicheren scheuen Menschen gemacht hat Ratschläge geben will!
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Kann ich verstehen.
Aber ich würde trotzdem versuchen, das Ganze als "alt" abzuhaken.
Du wirst ja mit ihr leben müssen, sie ist nun mal die Oma und deine Schwiegermutter.
Ich weiß nicht, was sie dir für Ratschläge gibt.
Aber ich würde ihr dann jedes Mal sagen:“Nein, das halte ich für….ich vertrete xy und basta.“

Zu einem solch schlechten Menschen können deine Schwiegies deinen Mann ja nicht gemacht haben, sonst wärst du nicht mit ihm zusammen.

Gruss
agostea

>>Sie haben meinem Mann schon mit wenigen Monaten Vollkost zu essen gegeben inklusive Gebratenem und Süßigkeiten.
Sie sind in Urlaub gefahren und haben ihn, keine 5 Monate alt, bei den Großeltern gelassen! Und sich dann gewundert dass sie ihn nach zwei Wochen verstört wieder bekommen haben<<

Was für ein vergehen

Beruhige dich mal! Es war damals üblich, dass Kinder früher Beikost bekamen als das heute üblich ist. Und? Hat Dein Mann Allergien, Magenkrebs? Meine Oma gab meiner Mutter ganz früh schon Kuhmilch, weil es keine Babynahrung gab! Meine Mutter ist fit und gesund, ohne Allergien- besser drauf als viele vollgestillten Babys, die Allergien, Neurodermites(?) und Wahrnehmungsstörungen haben.

Und ein Baby ist nicht verstört, wenn es 2 Wochen bei Oma ist, weil die Eltern gerade die Möglichkeit hatten, in den Urlaub zu fahren. Schlimmer fand ich, als ich im Flieger nach Bangkok die vielen Babys sah, die 11h Flug über sich ergehen lassen musste.

Jetzt ist dein ohnehin unsicherer Mann auch noch mit einer besserwisserischen Frau, die klarstellt: "ich jedenfalls will mit unserem Kind nicht so umgehen". Wieder hat er nichts zu melden.

Auch mal ne Ohrfeige oder ein Klaps waren früher üblich. Du glaubst ja auch, dass Du alles richtig machst und wirst später auch eine Schwiegertochter vor Dir haben, die DIR sagen wird, dass man so mit einem Kind nicht umgehen kann, wie du es gemacht hast!

Wie kann man nur so lieblos mit seinem eigenen Kind umgehen und dann auch noch davon überzeugt sein man hat alles richtig gemacht?

Hallo,

ich finde auch, dass Du deutlicher differenzieren musst. Das einzige, was wirklich fragwürdig ist, aber von Dir nicht genau beschrieben wird, ist die Gewalt.

In meiner Jugend gab es ab und an eine scheppernde Ohrfeige. Das war demütigend und auch nicht immer verdient. Aber ich denke, dass das tatsächlich mehr oder minder der Erziehungsstandard der Zeit war.

Mein Mann wurde mit Schlägen und mit enormem verbalem Druck erzogen. Es gab körperliche Züchtigungen von Mutter und Vater für fast jedes Vergehen. Mein Mann wurde übers Knie gelegt, bis er meinen Schwiegereltern körperlich ebenbürtig war. Er wurde mit bloßen Händen und mit dem Gürtel geschlagen. Wenn seine Mutter nicht mehr konnte, hat sie gesagt, dass er nur warten solle, bis sein Vater wiederkommt und den abends weiter machen lassen. Mein Mann ist auch scheu und unsicher, verschlossen und sich seiner Bedürfnisse nicht bewusst. Er versucht sich anzupassen und nicht aufzufallen. Seit wir eigene Kinder haben, kämpft er um sich. Er möchte Ihnen ein starker Vater sein. Sich seiner eigenen Bedürfnisse und Grenzen bewusst swein. Ein aufrechter Mann sein. Er ist in Therapie und arbeitet hart dafür.

Meine Gefühle meinen Schwiegereltern gegenüber sind sehr zwiegespalten. Sie haben nie reflektiert, was ihr Verhalten ausgelöst hat und sie raten uns auch heute dazu unseren Kindern zu gegebener Zeit eine ordentliche Tracht zukommen zu lassen. Wir lassen unsere Kinder daher nicht alleine bei ihnen, weil wir besorgt sind, dass sie das für uns übernehmen.

Ich empfinde große Wut, wenn ich darüber nachdenke, was sie meinem Mann angetan haben, als er noch besonders schutzbedürftig war. Aber ich bin seine Frau, nicht seine Ersatzmutter und er ist heute ein erwachsener, eigenverantwortlicher Mann. Würde ich ihm das absprechen, wäre ich wohl nicht besser als seine Eltern. Daher versuche ich, im hier und jetzt an seiner Seite zu stehen und mich in dieser Angelegenheit von ihm leiten zu lassen. Wir haben viele Gespräche darüber geführt, was seine Erlebnisse in ihm bewirken, wie er sich damit fühlt und was er braucht, um damit umzugehen.

Wir haben auch in der Vergangenheit gegraben, um zu verstehen, wieso diese Erziehungsmethoden gewählt wurden. Zu Tage gefördert haben wir dabei, dass meine Schwiegereltern zuhause wie in der Schule selber noch mit dem Rohrstock geschlagen wurden. Der Stock stand bei den Eltern meines Schwiegervaters immer mit im Zimmer und wurde für die Hände wie auch den Po benutzt. Meine Schwiegereltern haben sich entschieden, anders zu erziehen und ihre Kinder nicht so sehr zu verletzen. Sie haben den Rohrstock nie benutzt. Sie haben einen aus ihrer Warte weitaus besseren Weg gewählt. Ich achte sie dafür, dass ihnen das gelungen ist und das sie mutig genug waren, aus ihrer eigenen Vergangenheit auszubrechen. So wie wir das heute auch tun. Bei uns gibt es keine körperliche und keine psyschiche Gewalt in der Erziehung. wir hoffen, dass wir einen besseren Weg gefunden haben. Fehler, auch solche mit großen Auswirkungen, machen wir sicherlich trotzdem.

Meine Schwiegereltern lieben meinen Mann. Sie haben ihr bestes getan, auch wenn das aus meiner Warte nicht genug war. Aber es ist für mich ausreichend, um sie heute nicht damit zu konfrontieren, das ihre Erziehung schlecht war. Ihr Fortschritt hat unseren erst ermöglicht. Mein Mann denkt darüber nach ein Gespräch mit seinem Vater über die körperliche Züchtigung zu führen und seine Fragen endlich zu stellen. Es sind die Fragen des geschlagenen Kindes. Vielleicht hilft es die Wunden zu heilen. Ich selbst würde mir eine solche Konfrontation nie anmassen. Der Mann, den ich liebe, ist erwachsen. Das geschlagene Kind ist "nur" ein Überbleibsel seiner Seele aus einer anderen Zeit.

Deinem Mann alles Gute und Dir ein wenig mehr Mitgefühl und Offenheit.