Hallo...
Ich hatte vor zwei Jahren einen Schwangerschaftsabbruch.
Mein Ex wohnte ziemlich weit weg (500km) und wir hatten uns gerade getrennt, als ich einen positiven SST in der Hand hielt. Er gab mir zu verstehen, dass es aus ist für ihn. Ich war bei einem Beratungsgespräch, und habe nach langem hin und her mich für einen Abbruch entschieden. Es war grausig, bevor ich in Narkose gelegt wurde, habe ich geweint, und als ich wach wurde, war ich dann völlig ausgelöst. Die Krankenpflegerin war total lieb, hat mich versucht zu trösten, aber irgendwie war der Schmerz um den Verlust zu groß.
Relativ kurz danach lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Wir verliebten uns recht schnell, zogen zusammen und kein halbes Jahr später war ich schwanger. Natürlich bekam ich unseren Sohn, aber seitdem er auf der Welt ist, habe ich das Gefühl, werde ich an das erinnert, was ich mir selbst vorenthalten habe.
Darauf habe ich vor einer Woche oder so meinem Ex mal via Mail mein Herz ausgeschüttet, vorher haben wir uns nie über den Abbruch unterhalten. Er schrieb mir, es ginge ihm ähnlich wie mir, er habe das Gefühl, er hätte sich selbst etwas vorenthalten.
Ich hänge so in der Trauer um das abgetriebene Baby, dass ich kaum meinen Sohn richtig genießen kann.
Im Nachhinein war der Abbruch der größte Fehler, den ich je gemacht habe. Ich hätte kämpfen müssen, für mich, für mein Kind.
Geht es irgendwem ähnlich?
Wird das irgendwann vergehen?...
LG
Wenn die Vergangenheit einen einholt...
Ich denke, du musst dir einen fachlichen Rat holen, alleine wirst du damit wohl nicht fertig, wenn es sogar deine Beziehung zu deinem Sohn beeinflusst.
Frage mal deine Hebamme, welchen Ansprechpartner sie dir dafür raten kann.
LG
Hallo
wenn ich deine Zeilen lese, bin ich echt froh darüber, dass ich mich damals für das Kind entschieden habe. Die Ausgangssituation war ähnlich. Als er erfahren hat, dass ich schwanger bin, wollte er nicht mehr. Er wollte kein Kind mit mir, hat versucht mich zum Abbruch zu überreden. Ich muss zugeben, für einen kurzen Augenblick war ich fast soweit. Letztendlich behielt ich das Baby. Aber ich kann dich gut verstehen, was du damals gefühlt hast, diese Unsicherheit. Wenn ich damals abgetrieben hätte, würde es mir sicher nicht anders als dir gehen, bin auch sehr sensibel.
Du kannst es nicht mehr ungeschehen machen. Da es dich so sehr belastet und auch dein Kind, würde ich mir professionellen Rat einholen bevor du richtig depressiv wirst. Vielleicht kannst du alles nochmal in einer Gesprächstherapie aufarbeiten und deine Beweggründe besser nachvollziehen.
alles Gute
Ich gehe davon aus, daß Du in "Partnerschaft" schreibst, weil Du das Gefühl hast, dieser nicht verarbeitete Schwangerschaftsabruch hat unterschwellig mit der Sehnsucht nach Deinem damaligen Partner zu tun?
Er hat Dir damals die Unterstützung versagt, als Du sie brauchtest. Nun - mit dem Wissen, er ist aus der Nummer heraus, bringt er Dich in den Glauben, er wäre mindestens genauso traurig (oder weiß der Henker was) wie Du.
Er - gängelt - Dich.
Falle nicht auf diesen Blödsinn rein. Die Sache war ihm damals scheiß egal.... - und ist es jetzt auch noch. Er fühlt sich durch Deine Meldung und Deine Herzausschüttung gebauchklatscht... - das war es.
Breche den Kontakt mit diesem Typen ab, bevor Du emotionale Rückschläge erleidest. Wenn nicht - selbst Schuld. Der Typ ist ein Spacken.
GzG
Irmi
perfekt auf den Punkt gebracht!
Ich verstehe sowieso nicht, wieso so viele anscheinend recht engen Kontakt zu ihren "Exen" haben. Ok, wenn Kinder vorhanden sind, dann kann ich das verstehen. Aber ohne Kinder? Oder nen gemeinsamen Hund? Katze? Eine Beziehung beenden heißt, einen Schlußstrich ziehen. Und neu anfangen. Was die TE ja gemacht hat. Zumindest schauts danach aus