Hättet ihr gern was anderes aus eurem Leben gemacht?

Diese Frage stelle ich mir immer wieder und in letzter Zeit häufiger. Ich habe in der 11. Klasse das Gymnasium abgebrochen. Wollte Geld verdienen, ein eigenes Auto haben, hatte keine Lust auf Nachmittagsunterricht und anschließend noch Hausaufgaben... Habe dann eine Ausbildung angefangen, die ich zunächst nach einem Jahr abgebrochen habe. Dann habe ich eine Ausbildungsstelle bei einer Bundesbehörde gefunden. Und nach 2 Wochen geschmissen. Mir waren dort zu viele "feine Pinkel" und die Fahrerei (40 km) war mir zu weit. Also habe ich meine vorherige Ausbildung in einem anderen Betrieb wieder aufgenommen und dann auch beendet. Auch recht erfolgreich mit ausschließlich sehr guten und guten Noten. Leider war ich dann nach einiger Zeit eine ganze Weile arbeitslos und habe keinen neuen Job gefunden. Die ganze Lernerei und das zusätzliche Arbeiten haben mich krank gemacht. Ich denke heute, dass ich ein Burn Out hatte. Nach über einem Jahr fand ich dann eine neue Stelle. In der Nähe und bei einem Chef, der meine Arbeit zu schätzen wusste. Es folgten einige Jahre der Arbeit dort. Habe gut verdient, auch viel "nebenbei", hatte super Arbeitszeiten.
Dann wurde ich schwanger. 2009 kam mein erstes Kind. Mit 26. Ich ging dann in Elternzeit. Mein Chef, der schon immer Alkoholiker war, geriet dann total ins Abseits und hätte mich nicht mehr bezahlen können. Ich suchte mir dann einen neuen Job in meinem Beruf, die Kleine ging in die Kita. Leider herrschte dort Mobbing und ein Mitarbeiterverschleiß sondergleichen. In diesem Jahr habe ich dann mein zweites Kind bekommen. Nun folgt erstmal wieder Elternzeit.

Ich habe einen Mann, ein Haus, zwei gesunde süße Kinder, eine Ausbildung, eine gut abgeschlossene Weiterbildung (Fachwirt). Dennoch mache ich mir nun Gedanken, ob das alles so richtig war.

Im Krankenhaus habe ich Ärztinnen gesehen, die in meinem Alter waren. Laut Facebool und wkw sind einige meiner ehemaligen Klassenkameraden Anwälte, Ärzte, Steuerberater usw. geworden, fliegen durch die Weltgeschichte, machen einen tollen Urlaub nach dem anderen. Hmm. Und ich sitze zu Hause mit zwei Kindern. Und einem stinknormalen Bürojob, in dem ich niemals zu viel Geld kommen werde. Ich könnte nun bei einer Bundesbehörde sitzen (damals gab es eine Übernahmegarantie) und für immer ausgesorgt haben. Mein jugendlicher Leichtsinn hat es verhindert. Ich hätte noch anderthalb Jahre zum Abi gehabt. Hätte studieren können... Nun ist mein Leben so verlaufen. Klar. Es hätte weitaus schlimmer kommen können. Aber so kurz vor 30 fühlt man sich dann doch ein bisschen doof vor dem Hintergrund, was andere im gleichen Alter alles so erreicht haben. Komisch, dass die als Kinder und Jugendliche erkannt haben, dass man besser aufpassen sollte in der Schule und vielleicht studieren sollte. :-(
Geht es euch auch so? Würdet ihr alles anders machen oder seid ihr zufrieden?

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Ich hätte vermutlich einen anderen Beruf ergreifen sollen, im Moment bin ich recht unzufrieden.


Was andere machen, ist mir ehrlich gesagt Jacke wie Hose. Von denen schiebt mir auch keiner Kohle rüber.

Vermutlich bist du frustriert von Haushalt und Kindern?!

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Nein. Alles ist gut so wie es ist.

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Was haben denn deine Eltern zu alle dem gesagt? Meine Eltern hätten mich ja derartig ins Kreuz getreten von wegen Schule kurz vor dem Abi abbrechen.

Ansonsten denke ich, dass es gerade in deinem Alter nie zu spät ist, noch etwas zu tun. Es gibt heute so viele Möglichkeiten auch ohne Abi an die Hochschulen zu kommen. Musst du halt sehen, wie sich das mit 2 Kids vereinbaren ließe.

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Beruflich: JA ich wäre zu gern Tanzlehrerin geworden aber leider bekam ich keinen Job und musste ja irgendwie Geld verdienen also ist aus diesem Traum nichts geworden

Privat: NEIN ich bin seit 7 Jahren glücklich verheiratet, habe drei sehr süße ( wenn manchmal auch nervenzerrende ) Kinder und einen Mann der einen guten Job hat, ein guter Vater ist und ein liebenswerter, süßer Ehemann der mich auf Händen trägt so gut er kann und mich tröstet wenn ich es brauche.

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Du kannst doch immernoch Abi machen und studieren bzw. ohne Abi studieren. Tu doch nicht so, als wenn alles zu spät wäre. Und mit nichtmal 30 wirst du sicher nicht die Älteste unter deinen Kommilitonen sein.

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Hallo

JEIN

mein Leben ist super - toller Mann - tolle Kinder - sicheren Job der mir Spaß macht, zwar nicht das große Geld aber ich bin zufrieden
da würde ich rein gar nichts ändern

aber ich würde viel mehr Geld intensivieren bevor die Kinder da sind für Urlaube und Fernreisen. War mit meinem Mann schon 10 Jahre vor dem ersten Kind zusammen, und da hätten wir viel, viel mehr rum reisen sollen....

und ich würde meiner Schwiegermutter von vornherein eine klare Grenze stecken, und bestimmte Sachen anders Regeln - damit sie versteht das ich nicht an allem Schuld bin.

Grüße Silly

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hallo,

du bist jetzt wie alt?



der vergangenheit nachzutrauern bringt nix


wenn dir dein leben stinkt veränder es


lg

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Zu deiner Frage... ich weiß nicht... wenn ich alles anders gemacht hätte, hätte ich meine Tochter nicht und vor allem eben genau DIESES Kind nicht und weil ich mein kind so mag, finde ich es müßig darüber nachzudenken, was ich hätte anders machen können.

Zu deiner Vorstellung. Also ich finde so wie Du es darstellst, klingt es viel zu negativ. Ja, dass mit Abi wär vielleicht besser gewesen, aber du hast ne abgeschlossene Berufsausbildung, hast gejobbt und hast ne Familie. Viele bekommen nicht mal die Hälfte davon auf die Reihe. Und deiner Vorstellungen über die Sache mit dem Studium finde ich in 2 Punkten total illusorisch. 1. Darin, dass nun alle Chancen vergeben sind... man kann auch mit 30 ohne Abi in gewissen Bereichen studieren, oder eben Abendschule machen und dann auf die Uni. Ich kenn genug, die mit 30 sich nochmal auf die Bank gesetzt haben. sogar eine mit Bafög-Förderung 2. Das es am Studium liegt, dass man reich und erfolgreich ist. ... Die meißten die ich kenn studieren oder haben studiert und die meißten die ich kenne waren erstmal arbeitslos und jobben nun für Hungerlöhne. Ständig heißt es man ist überqualifiziert... und nicht selten landen viele auch in irgendwelchen Büros. Ein studium allein ist keine Garantie für das Leben was Du beschreibst. Ich denke da spielt Glück und eine karriereorientierte Ausrichtung, viel vitamin B und ne Persönlichkeit die sich fürs jeweilige Berufsbild eignet die größere Rolle. 2 Kinder zu haben als Frau und das alles zu wollen, was du beschreibst, ist in dieser Gesellschaft schon ohnehin ziemlich problematisch. Und wenn Du erzählst, was die anderen so machen, klingt das vielleicht ganz toll, aber wer weiß ob das meiste an Arbeit nicht das rumreisen, sondern der Papierkram vor und danach ist und ob da nicht auch spießige Kollegen einen durch alle Hierrachieebenen mobben. Wenn man jemanden von früher trifft oder so will man doch immer gut dastehen. Ich glaub ja, dass die meisten auch dicker auftragen...

Wenn du so unzufrieden bist und dich nach neuem Gehirnzündstoff sehnst, drück halt noch einmal die Schulbank oder lerne, deinen Weg als Lernprozess zu sehen und deine Umwege positiv bewerten. Wenn Du z.B. schreibst, dass du dich unter den feinen pinkeln nicht wohl gefühlt hast, glaube ich kaum, dass sich das so gewandelt hat, dass du jetzt am liebsten die ganze zeit mit denen rumhängen würdest. Es war ne lehrreiche Erfahrung. Du hast in einen Berufszweig geschnuppert und es hat dir nicht zugesagt so what?

Das Motto dieser Zeit ist Lebenslanges Lernen, wird mir immer gesagt. Und was meinst Du wie viele mir schon begegnet sind die ne Zeit lang ein super leben, mit auto und 6000 Euro im Monat und Urlauben und so witer hatten und dann aber irgendwas schief ging und nu hängen sie auf Hartz IV. Nur weil man was gefragtes lernt, wo man Geld machen kann, heißt es noch lange nicht, dass immer alles glatt läuft.

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"Komisch, dass die als Kinder und Jugendliche erkannt haben, dass man besser aufpassen sollte in der Schule und vielleicht studieren sollte."
Meine Eltern haben mich früh schon 3 bis 4 von 6 Wochen Sommerferien ans Band gestellt in einer Fabrik, morgens um 6 Uhr mit Arbeiten anfangen usw ... Danach wollte ich nichts anderes als mich in der Schule ausruhen und studieren ...