Hallo!
Ich habe derzeit ein kleines - oder auch größeres - Problem.
Mein Mann, 35, ist ganz normal angestellt und hat einen eigentlich sehr netten, aber selbst meines Erachtens alkoholabhängingen Chef. Das ist ein eher "familiärer" Betrieb. Cheffe sieht meinen Mann wie einen weiteren Sohn an. Ihm gehts auch gut bei ihm - viel Urlaubstage, Überstunden werden ausgezhalt, er bekommt auch als einziger übertarif-bezahlt und und und.
Aber:
Sobald Cheffe ihm ein Bier anbietet -und das ist so gut wie täglich - kann Männe nicht nein sagen!
Es ist nicht so, das ich sage, er darf nichts trinken, aber ich empfinde es als sehr störend.:-%
Donnerstags z.B. ist er noch im Sportverein und trinkt dort meist mehr, so, das er einen sitzen hat. Gestern nacht dachte ichs mir wieder. Putzt sich nicht mal die Zähne :-% - ich hab ihm dann gesagt "Pfui, nichtmal Zähne geputzt," - dann fängt er´s diskutieren an, "doch, ich hab aber geputzt!"
Es gibt auch immer wieder, so einmal im Jahr, einen Kompletto-Absturz. Das sind so Festivitäten wie z.B. die Hochzeit seines besten Freundes (da kotzte er wegen wein, den er nicht verträgt, das Hotelzimmer voll), oder die Geb.feier meines Vaters, da kotzte er auf der Heimfahrt ins AUto und ich mußte anhalten damit er am Strassenrand kacken gehen kann
das letzte große war vorletztes Jahr im Sommer (oben angesprochenes Hotelzimmer!). Ich war damals schwanger und bin abgehauen und hab ihn im Stich gelassen, ich wollte mal sehen, was dann so alles kommt. Er hat am nächsten Tag dann ins Tele geheult, ich soll doch bitte kommen. Hab ich auch irgendwann gemacht, aber erst mittags. Die Beschädigungen im Hotel (Wand, Teppich, Bett, Badezimmer, komplett mit Wein vollgekotzt - was das für Flecken gibt, war klar!) hat dann die Haftpflichtversicherung übernommen. Gottseidank
Es ist nicht so, das er tagtäglich trinkt und dann voll ist. Das krasseste, was er schon hinter sich hat, war sein Unfall vor 4 Jahren, da hatte er 1,8Promille, Lappen war weg auf 1,5 Jahre und saftige Strafe. Er mußte dann zur MPU und die ganze Kacke. Die Schulden für das Ganze beliefen sich auf gut 25.000 DM !! - das das unsere Beziehung überstanden hat, war eh ein Wunder!
Wir haben mittlerweile 3 Kinder und ansonsten läufts wirklich wunderbar mit ihm, nur seine "Sauferei" :-% mich an! Momentan sind wir bei alle 2 Tage mind. 2 Bier. Manchmal kommt er von der Arbeit angetüdelt (weil ich schon 1 Bier an ihm merke!!) und möchte noch in die Pizzeria mit uns gehen, weil er ja da auch an Bier kommt. Seit dem Unfall gibt es bei uns kein Alkohol mehr zuhause. Hatte ER damals so beschlossen und er hält sich auch dran, sonst wären wir wieder beim alten Lied wie vorm Unfall (da trank er täglich mind 4 Bierchen! ) Er trinkt auch normalerweise NUR Bier.
Oh, ist das jetzt schon lang geworden. Sorry.
Ich weiß, das das schon zarte Übergänge zur Sucht sind bei ihm, aber eine Beratungsstelle (Pro Familia) hat mir damals nur geraten, entweder bei ihm bleiben und durchalten oder sich trennen. was für mich aber nicht in Frage kommt, da ich ihn ja trotz allem liebe und wir 3 Kinder haben - denen ich den vater niemals wegnehmen würde.
Ich bin am überlegen, ob ich ihn nicht ausquartiere aufs Sofa, weil ich diesen Gestank und das blöde Getue nicht leiden kann. Spätestens seit dem Unfall HASSE ich Alk !
Ich hasse den Geruch und überhaupt, er fängt unwahrscheinlcih gerne unsinnige Diskussionen an, wenner was intuss hat, und das mag ich nicht ! :-% (siehe "Zahnputz-Diskussion" von gestern - weiter oben
Ich hab bald keinen Bock mehr, mit ihm zu diskutieren drüber - in normalen Zuständen (die ja doch weit überwiegen!) - aber er stellt total auf Stur. Und das kotzt mich so an. Das man mit ihm nicht reden kann. Er will nicht reden und kanns auch nicht. Er gatzt dann nur rum. Ich weiß nicht, ist das vielleicht ein männliches Problem, das die nicht normal mit ihrer Frau reden könnnen. Ich weiß es nicht.
Naja, ich mußte mich mal ausheulen bei Euch.
anja
irgendwie weiß ich nicht, was das soll - Alkohol ... vorsicht lang!
Hallo Anja,
in meinen Augen haben die bei Pro Familia schon recht. Entweder Du gehst oder Du lebst damit. Sonst hast Du ja keine Wahl!!!
Wenn es Dir damit besser geht, quartiere ihn aus, wenn es Dir zuviel wird. Aber ob das eine dauerhafte und für Dich befriedigende Lösung ist, kannst nur Du beantworten.
Und rechne zumindest damit, daß sich sein Alkoholkonsum in den nächsten Jahren noch verstärkt. Denn so etwas kommt wirklich nicht von heute auf morgen, sondern ist eine schleichende Entwicklung.
Etwas daran ändern braucht er übrigens nicht. Du lebst damit und hälst ihm somit die Stange. Aus seiner Sicht ist also alles bestens....
LG
Babette
hi anja,
gehen wir von der tasache aus, daß dein mann ein alkoholproblem hat (absturtz an diversen feiern usw.)
zitat:
"Ich weiß, das das schon zarte Übergänge zur Sucht sind bei ihm, aber eine Beratungsstelle (Pro Familia) hat mir damals nur geraten, entweder bei ihm bleiben und durchalten oder sich trennen. was für mich aber nicht in Frage kommt, da ich ihn ja trotz allem liebe und wir 3 Kinder haben - denen ich den vater niemals wegnehmen würde."
kann es sein, daß du nicht ganz die wahrheit geasagt hattest damals? ich meine damit, viele co-alkoholiker und dazu zähle ich dich nun einmal, spielen die sucht schon runter.
eine suchberatungstelle würde dir nie mitteilen, daß du dich entweder trennst oder diesen zustand erduldest, sie würden dir eher vorschlagen, daß du unter psycholischere beratung dein leben in den griff als co-alkohlikerin bekommen kannst, wobei eine trennung nicht ausgeschlossen ist.
hier einen link http://www.al-anon.de/
denn du in ruhe durchlesen solltest, dann kann du entscheiden, ob du profesionelle hilfe einer suchberatungsstelle für angehörige in anspruch nehemn möchtest.
selbst wenn der chef deiner meinung nach ein alkoholproblem hat, es ist "dein mann" der nicht "nein" sagen kann.
grüßle
alles gute
wolf
Ich kann dich verstehen !! Vielleicht bin ich zu wenig tollerant, aber ES KOTZT MICH AN, dass mein Freund JEDEN TAG Alkohol trinkt (Wein) . Er ist zwar nicht aggressiv, aber es NERVT mich. Er tinkt nicht sehr viel, aber trotzdem stört es mich. Überall stehen Weingläser rum. Außerdem raucht er, was mich noch mehr stört. Ich hatte mal versucht, ihm zu erklären, dass es auch ohne Alk geht. Seine Antwort war: Such dir einen anderen, du willst mir ALLEs verbieten (neben den Zigaretten). Es ist ihm auch egal, ob er Alkoholiker ist oder nicht. Ich frage mich, ob ICH ein Problem habe oder ER. :-%
Hallo du,
mein Mann war vor der Geburt unserer Kinder und unsrer Hochzeit genau wie deiner:
Konnte nie "Nein" sagen wenn ihm einer "ein Bierchen" anbot... . Wollte nie als Lusche da stehen. Er ist damals allerdings aufgewacht als er seinen Führerschein verloren hatte (2,4 Promille). Zu dieser Zeit war ich schon schwanger und er entwickelte dann so einen Ehrgeiz, da er vor seinem Kind nicht als Loser da stehen wollte und ging zu den AA. Er trank danach fast 2 Jahre keinen ALk mehr, nie wieder Schnaps und jetzt halt hin und wieder mal ein Bier zum Fussball oder auf Feste.
Allerdings muß ich dazu sagen, hab ich ihm damals ein Ultimatum gestellt:
Entweder weiterhin saufen und alles ist "lustig und schön" oder ich und das Kind! Er hat sich für uns entschieden!!!!
Ich finde gerade als Vater hat man doch eine Vorbildfunktion den Kinder gegenüber. Ich weiß nicht ob dein Männeken stolz auf seine Kinder wär und sie auch noch mächtig loben würde, wenn sie so würden wie er!
Ich würd an deiner Stelle ihm ein Ultimatum stellen: Weiterhin saufen oder du und seine Kinder!!!
Im übrigen solltest du auch an eure Knirpse denken was gut für sie ist: :-%- Papa oder - Papa
So jetzt ist´s bei mir aber auch verdammt lang geworden, Sorry!
Fühl´dich
jasi81
Liebe Anja,
was du beschreibst, ist wirklich unschön....
Für alle !!!!
Du stellst eure Ehe in Frage, wegen der drei Kinder...
müssen aber 3 Kinder damit nicht auch klarkommen, wenn Papa "sternhagelvoll" auf der Couch liegt?
Er hat ein massives Alk-Problem...
Schönreden hilft da bald nichts mehr...
Such vielleicht nochmals eine Beratungsstelle auf, und rede mit einem Arzt....
Versuche eventl., ihm klarzumachen, wie sehr seine Existenz abhängt von seinem Führerschein?
Magst du selbst dir das antun, immer nur seine :-% wegzuräumen???
Mein Vater säuf seit wenigstens 20 Jahren ... er schlug meine Mutter, sie blieb.... "der Kinder wegen"...
bis ich mit einem großen Messer vor ihm stand... meine Mutter lag in der Acke...
Dieses Bild blockiert mir bis heute eine normale Beziehung zu ihm...
Bedenke also, wie weit es kommen kann... und ob er nicht grad noch den Absprung schaffen könnte...
Gibt es Freunde, die mit ihm reden könnten???
Es wird auch für dich schwer, denn: Alkoholiker sind Ausgegrenzte... und deren Familie wird oft nur bedauernd angeschaut, aber helfen will / kann niemand, weil die nicht wissen, wie!
Dabei wartet die Familie oft nur auf Hilfe von außen...
Ihr habt noch nicht diesen Teufelskreis...., noch kann er sich verstellen...
aber hab auch Würde vor dir selbst!
Die vor deinem Mann geht dir nämlich grad flöten!
ich wünsch dir Kraft°!!!!!
jaja, "ein stein, ein bier..."
erstmal muß ich sagen, daß ich diese verniedlichenden worte wie "bierchen" und "zigarettchen" nicht leiden kann, damit will man negative angelegenheiten nur verharmlosen.
so, erstmal finde ich es anmaßend, den chef als versoffen (alkoholabhängig) hinzustellen, was der schreiberin egal sein kann, denn mit ihm ist sie ja nicht verheiratet.
wenn der werte herr ehegatte es so hinstellt, daß er vom chef zum "bier trinken" verführt wird, dann stellt er sich als 30jähriger ein armutszeugnis aus, denn er kann schließlich dankend ablehnen... tut er dies nicht, dann würde ich behaupten, daß der werte herr ehegatte genauso versoffen ist, wie sein chef.
hm, schreiberin meint, daß sich der weg zur alkoholabhängigkeit zart anbahnt.
ja, dies könnte man meinen, beim genuss von zwei flaschen bier an jedem zweiten tag. was ich nicht als sucht ansehen würde.
allerdings widerspricht sich schreibern, indem sie weiter mitteilt, daß der werte gatte "eigentlich" täglich trinkt.
"Sobald Cheffe ihm ein Bier anbietet -und das ist so gut wie täglich - kann Männe nicht nein sagen!"
und donnerstags sowieso...
"Donnerstags z.B. ist er noch im Sportverein und trinkt dort meist mehr, so, das er einen sitzen hat."
"Es ist nicht so, das er tagtäglich trinkt und dann voll ist."
ja was nun? trinkt er nicht tagtäglich? oder ist er nur nicht jedes mal "voll" wenn er trinkt?
"Manchmal kommt er von der Arbeit angetüdelt (weil ich schon 1 Bier an ihm merke!!)"
von einem bier angetüdelt? da muß ich aber lachen... hahaha.
ein bier? das glaubt doch schreiberin nicht wirklich.
"möchte noch in die Pizzeria mit uns gehen, weil er ja da auch an Bier kommt"
"Seit dem Unfall gibt es bei uns kein Alkohol mehr zuhause"
vielleicht ists besser, wenn er sein bier wieder zu hause trinkt, da könnten beide viel geld sparen.
alles in allem, von einem zarten übergang zur sucht, kann hier keine rede sein, gatte befindet sich inmitten seiner sucht.
was man tun kann? das paar sollte sich gemeinsam an eine beratungsstelle wenden. selbst habe ich in meiner familie keine erfahrungen mit dieser problematik, deshalb kann ich auch keinen rat geben.
mir tuts nur leid, daß sich viele familien dadurch ruinieren.
tja.. der teufel hat den schnaps gemacht.
wäre ich an stelle der schreiberin, ich wüßte nicht wie meine weiteren handlungen aussehen würden und ich hoffe, daß ich mal nicht in diese situation gerate.
Erklären/diskutieren/meckern/Vorwürfe machen/ schreien/rumheulen, bringt alles nix...er muss sein Alkoholproblem als solches erkennen und gewillt sein, etwas an seiner Situation zu ändern.
Auch die Sache mit dem umquartieren aufs Sofa wird nicht den gewünschten Erfolg haben...aber probiers ruhig aus.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung...mein Ex-Mann hat auch nicht "reingespuckt" (5-6 Flaschen Bier und das TÄGLICH) und da gabs des öfteren hitzige Diskussionen, die leider NULL Wirkung hatten.
Heute bin ich froh, dass ich dieses Früchtchen vom Hals habe.
Mein Schwager arbeitet als Psychologe/Gutachter bei einem MPI (Institut, in dem man ab 1,6 o/oo Alkohol am Steuer seine MPU macht).
Wer mit 1,8 o/oo in der Lage war, noch ein Auto anzulassen, ist Alkohol in großen Mengen gewöhnt und zumindest als Mißbräuchler einzustufen.
Es ist egal, ob er mal ein paar Wochen pausiert oder nicht oder ob sein Chef nochmehr trinkt.
Dein Mann hat ein Alkoholproblem.