Irgendwie ziel- und orientierungslos...

Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll und was ich mir durch dieses Posting erwarte. Vielleicht muss ich mich einfach mal aussprechen...

Ich fühle mich zurzeit völlig orientierungslos, was mein Leben betrifft. Und das, obwohl die Umstände mir eigentlich keinen Anlass dazu geben. Ich habe zwei gesunde, wunderbare Kinder, eine intakte Ehe mit einem verlässlichen, treuen und lieben Ehemann, ich habe einen Beruf (bin selbständig) und arbeite ca. 35-40 Stunden die Woche (wobei ich das Glück habe, vieles von zu Hause aus machen zu können).

Doch irgendwie fressen mich die vielen Verpflichtungen auf - Arbeit, Kinder, Familie, Haushalt... Gleichzeitig habe ich das Gefühl, so vieles schon "erreicht" zu haben in meinem Leben, dass mir nun ein weiteres Ziel fehlt.

Irgendwie schaffe ich es nicht, einfach mal den Ist-Zustand zu genießen, sondern ich will immer weiter, ein Ziel vor Augen haben, auf etwas hinarbeiten... erst waren die Kinder der Wunsch, später kam unsere HOchzeit, der Wunsch nach einer selbständigen Arbeit - alles verwirklicht
.
Nun wollte ich noch ein Studium beginnen (Fernstudium), aber ich merke, ich schaffe es nicht - zu wenig Zeit, zu wenig den Kopf frei dafür. Meine Freundinnen um mich herum bekommen gerade alle das erste oder zweite Kind und befinden sich voll in der "Familienphase", viel drumherum gibt es da nicht (andere Gesprächsthemen, Unternehmungen,..).
Ich fühle mich einsam, obwohl ich Freunde um mich habe.

Will ich noch Kinder? Eigentlich nicht, Platz und Geld würden wohl für ein Drittes nicht ausreichen. Was will ich beruflich? "Irgendwie" vorankommen - aber ich bin eigentlich schon mit meinen Kräften am Limit, kann nichts mehr draufsetzen momentan, funktioniere nur damit alles so läuft, wie es soll. Und das tut es auch - aber eben ohne großartige Perspektive.

Was mache ich aus meinem Leben, wie soll es weiterlaufen? Ich bin erst Anfang 30 und befinde mich schon in einer Sinnkrise... Was ist wichtig im Leben, was nicht? Wie komme ich voran - und wozu überhaupt? Ist das überhaupt wichtig, voranzukommen, noch mehr zu erreichen? Aber wenn nicht, soll ich einfach so weiterleben, ohne Ziele?

Sorry, alles etwas wirr, aber genau so sieht es in mir drin gerade auch aus. Eigentlich läuft alles gut, aber ich bin trotzdem irgendwie traurig, ausgelaugt und ziellos.

1

Ich glaube ja, diese "Krise" hat jeder um die 30.... Mal mehr mal weniger. Hatte ich auch, da muss man dann durch und sich überlegen, was einem wichtig ist oder wie man das erreichen kann oder eben auch nicht, wenn es denn nicht so wichtig ist.

2

Vielleicht suchst du dir ein Hobby, was dich ausfüllt? Oder vielleicht auch ein Ehrenamt. Anderen zu helfen, ist vielleicht etwas für dich. Oder vielleicht irgendein Verein?

Hole dir Abwechslung. Etwas, was nichts mit deiner Familie oder deinem Job zu tun hat. Etwas, was du nur für dich machst.

Es ist vielleicht nicht einfach mit kleinen Kindern, aber finde etwas für dich, was dich für eine Zeit lang vom Alltag ablenkt.

Ich war z.B. immer die Unsportlichkeit in Persona. Mit Ende 20 habe ich den Sport für mich entdeckt und kann mich jetzt als fit bezeichnen. Ich möchte nächstes Jahr an einem 10km-Lauf teilnehmen. Ich möchte vor allem gesund und beweglich bleiben. Leider habe ich nur für 1 bis 2 Mal Sport die Woche Zeit, aber immerhin. Und das lässt sich auch in deinen Alltag integrieren.

3

Ich glaube nicht, dass du ein weiteres Hobby brauchst oder dich beim Sport auspowern solltest.

Ich glaube, du solltest dir vielleicht neuen geistigen Input über neue Bekannte holen, die in einer vergleichbaren Lebenssituation stecken. Eben nicht (mehr) voll in der Familienschiene, sondern interessiert an Themen, die nichts mit Windeln und kleinkindgerechten Ausflugszielen zu tun haben.

Einfach einen Schritt zurück in die Welt ausserhalb der Familie. Sein "Ich" wiederfinden und es pflegen.

Dazu muss man sich zwingen, manchmal fehlt der Antrieb, aber das Resultat eines netten Kulturabends weit weg der Familie läd mich und meinen Akku zum Beispiel wieder für einige Zeit auf und wenn die Alltagsfrustration wieder zunimmt, muss ein neues Date mit dem Leben da draussen her, welches weder mit mir als Mutter noch mit meinem Beruf zu tun haben darf.

#blume

4

Hallo liebe ziellos,

vielleicht hilft Dir folgender Gedanke etwas.
Alles im Leben hat einen Gegenpol. Hell und dunkel, fröhlich und traurig
und auch schaffen und ruhen.
Nach einer Zeit des schaffens folgt oft eine Phase des ruhens.
Wenn man sich in diese Phase reinbegeben kann sammelt man Kraft für die neue Phase des schaffens. Viele Menschen haben aber das Gefühl, dass nur die Zeit des schaffens wirklich Beachtung verdient hat und deshalb rennen sie von einer Herausforderung zur nächsten.
Dabei verpasst man aber das Betrachten der Dinge die man geschafft hat und die Zeit des ruhens und erholens.

Das ist der Fluß des Lebens und es ist herrlich sich einfach mal treiben zu lassen und zu vertrauen, anstatt immer zum nächsten Punkt zu schwimmen ohne die Umgebung zu betrachten.

Liebe Grüße
Sunny

5

mit 40 kommts noch heftiger!